Club Historie
Was bedeutet es, Armine zu sein?
Titel und Triumphe aufzählen? In der Geschäftsstelle
lange Reihen blankpolierter Pokale abschreiten) Eher nicht.
Die vielen tausend Anhänger des DSC Arminia Bielefeld eint ihre Leidensfähigkeit.
Und Ihre Treue.
Kein Weltkonzern lässt seinen Geldregen auf der Alm niedergehen.
Die Effenbergs und Kahns dieser Welt bestreiten auf der Alm allenfalls
Auswärtsspiele, die Figos und Zidanes gar keine.
Die Fans stehen zu einem Club, der 1922 und 1923 die Westdeutsche
Meisterschaft gewonnen hat. Der immer versucht hat, aus bescheidenen
Mitteln Maximales zu machen und oft auf die Nase gefallen ist. Und immer
wieder aufgestanden ist.
Der 1970 nach langen Jahren zweit- und dreiklassigen Fußballs ganz oben angekommen
war und 1972 wegen Betrugs in den Amateurfußball zwangsversetzt wurde.
Der am 10. März 1979 im Münchner Olympiastadion 4:0 gegen FC Bayern gewonnen hat.
Und 1986, wie es Schatzmeister Hubert Neugebauer formulierte, nur noch einen Ball
und Eimer Kreide besaß.
Der 1994 bis 1996 mit einem grandiosen Durchmarsch in die erste Liga bundesweit
für Aufsehen gesorgt hat. Ein Club, der niemals das Viertelfinale des DFB-Pokals erreichen wird.
Ein Club, für den auf und neben dem Platz stets viele grundsolide, fleißige
(und manchmal ein bisschen biedere, aber so sind sie nun mal) Ostwestfalen
gearbeitet haben, und ein Club, in dessen Reihen immer Platz war für Paradiesvögel
und schräge Typen, die in den Jahren 1905 bis 2002 eine bemerkenswerte Geschichte
geprägt und viele skurrile Geschichten geschrieben haben.
Einen Club, der jetzt wieder in die 1. Liga will und einmal mehr versucht,
unter die besten 18 der Republik zu kommen. Die jüngerer Geschichte
lässt hoffen, dass dieses Vorhaben gelingen kann. Wenn nicht, geht man trotzdem wieder hin.