Spielberichte
1.
Bundesliga Saison 2021/22 Arminia Bielefeld
13.
Spieltag
27.11.2021
FC Bayern München - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Arminia hat mit Glück und Verstand lange Zeit ein 0:0 beim FC Bayern gehalten.
Am Ende war die individuelle Klasse der Münchner, die zahlreiche Chancen
ausgelassen hatten, aber einmal zur Stelle. Und so wird der Meister als
Tabellenführer zum Topspiel nach Dortmund reisen. Bayern-Trainer Nagelsmann
wollte die jüngsten Querelen rund um den Verein (lautstarke Kritik auf der
Jahreshauptversammlung, Thema Corona rund um Kimmich) auf sportlichem Wege
hinter sich lassen - und nach dem jüngsten 2:1 in der Champions League in Kiew,
dem bereits sechsten Pflichtspiel in Serie mit mindestens einem Gegentor, mal
wieder zu Null spielen. Und siehe da: Seine Schützlinge um Torgarant Lewandowski
oder den zentralen Abwehrmann Upamecano, die sich im 3-2-4-1 anordneten, gingen
der Sache beim Duell mit Außenseiter Arminia mit Nachdruck nach: Nach ersten
ruhigeren Minuten übernahm der FC Bayern vollends die Kontrolle, drückte den DSC
komplett defensiv rein und kam reihenweise zu Chancen. Doch weder Müller per
Kopf (6. Minute), Müller via Scherenschlag (7.), Sané mit kraftvollem Abschluss
(11.), der dribbelstarke Davies via Kracher aus wenigen Metern (15.) oder auch
Sané, dessen Schuss noch abgefälscht war (21.), fanden den Weg ins Netz. Es
grenzte fast schon an ein Wunder, dass der DSC um Coach Frank Kramer
(zuletzt 2:2 gegen Wolfsburg und mit vier Punkten aus zwei Spielen) am Ende ein
0:0 mit in die Pause nehmen durfte. Denn auch Müller (22.) und Lewandowski mit
einem Kopfball aus nächster Nähe (33.) scheiterten. Bester Mann der Blauen dabei
war auf jeden Fall Stefan Ortega Moreno in seinem 200. Pflichtspiel für den DSC,
der Torwart parierte wirklich viel gut. Von den Blauen, die vorn natürlich
wieder mit Fabian Klos oder dem zuletzt aufdrehenden Masaya Okugawa antraten,
kam bis auf einen strammen Versuch von Patrik Wimmer, den ausgerechnet der im
Weg stehende Okugawa blockte (42.), sehr wenig vor das Gehäuse Neuers. Daran
änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts, vielmehr ließen hier sofort
Sané (46. und 57.) sowie Müller (49.) etwas liegen. Und als Lewandowski in
Minute 66 ganz knapp vor dem gegnerischen Kasten den Ball verfehlte, wirkte das
alles teils wie verhext. In der 71. Minute war es dann aber so weit, der
amtierende Meister brach den Bann. Sané war es, der nach Kombination über Joker
Musiala und Müller die Kugel aus der Distanz links oben ins Eck schlenzte. Hier
hatte der starke Ortega nichts zu melden, auch Amos Pieper kam mit seiner
Grätsche zu spät. Es sollte das einzige Tor an diesem Abend bleiben, auch weil
Coman nochmals am bärenstarken Ortega verzweifelte (77.) und Joker Gnabry nach
Solo nur krachend die Latte traf (78.). Von den Blauen kam derweil trotz aller
Bemühungen offensiv nichts mehr. Und so zog der FC Bayern mit einem
1:0-Arbeitssieg wieder im Tableau am BVB vorbei (ein Punkt mehr) - und das eine
Woche vor dem absoluten Kracher in Dortmund (Samstag, 18
12.
Spieltag
20.11.2021
Arminia Bielefeld - VfL Wolfsburg 2:2 (1:0)
Der VfL Wolfsburg hat nach einem 0:2-Rückstand noch einen Punkt von der Alm
mitgenommen. Die Wölfe verschliefen die erste Stunde des Spiels - und drehten
dann auf. Arminia-Coach Frank Kramer tauschte nach dem 1:0 in Stuttgart einmal:
Für den erkrankten Florian Krüger rückte Alessandr oSchöpf auf die Zehn. Auch
Wolfsburgs Trainer Kohfeldt nahm im Vergleich zum 1:0 gegen Augsburg eine
Veränderung an seiner Startelf vor: Mbabu kam für Guilavogui (Wadenprobleme) in
die Startelf. In der Anfangsphase brauchten beide Teams etwas, um sich erst
einmal zu finden. Das schaffte Arminia schneller, die Blauen gingen nämlich nach
elf Minuten durch einen tollen Spielzug in Führung: Patrik Wimmer setzte sich
über links durch und fand mit einem feinen Heber im Strafraum Masaya Okugawa,
der sehenswert aus der Drehung per Volley traf. Der DSC war nun gut im Spiel und
setzte nach vorne immer wieder Nadelstiche, wie Schöpf mit seinem Abschluss
neben den Kasten (17.). Die Wölfe hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten in den
ersten 45 Minuten damit allerdings wenig anzufangen. Die Elf von Kohfeldt war in
der Offensive sehr ideenlos, biss sich an den beherzt verteidigenden Arminen
immer wieder die Zähne aus. Der einzig nennenswerte Abschluss der Gäste in
Hälfte eins war ein Mbabu-Kopfball nach Arnolds Ecke (27.). Somit ging es mit
einer verdienten Führung für den DSC in die Kabinen. Die Wölfe hatten sich für
den zweiten Abschnitt natürlich einiges vorgenommen und kamen mit Philipp für
Steffen aus der Kabine. Den ersten Abschluss setzten auch die Gäste, Nmecha
schoss aber viel zu hoch (48.). Dabei blieb es erst einmal aus Wölfe-Sicht und
da auf der Gegenseite Mbabu Schöpf im Strafraum traf, gab es Elfmeter für
Arminia. Eine Sache für Fabian Klos, der cool links unten traf und auf 2:0
stellte (54.). Die Blauen waren voll auf Kurs und es deutete eigentlich wenig
auf eine Wolfsburger Aufholjagd hin. Doch dann wechselte Kohfeldt Lukebakio ein,
der sofort voll da war und den Ausgleich von Weghorst vorbereitete (62.). Die
Arminen hatten sich gerade neu formiert, da mussten sie schon das nächste
Gegentor schlucken: Philipp schickte Nmecha in die Gasse, der traf humorlos
rechts oben (63.). Binnen nicht einmal zwei Minuten hatten die Wölfe
ausgeglichen. Nun waren die Gäste obenauf, Arminia hatte nach diesem doppelten
Rückschlag große Mühe. Die Wölfe wollten nun mehr - und waren auch näher dran am
Sieg. Arnolds Freistoß parierte Stefan Ortega Moreno, und auch beim Kopfball von
Bornauw war der Keeper mit einer tollen Tat auf dem Posten (beides 78.). Gegen
Ende war Wolfsburg weiterhin dominanter, entscheidende Chancen gab es hüben wie
drüben aber nicht mehr. Auf den DSC wartet am nächsten Samstag (18.30 Uhr) die
undankbare Aufgabe bei Spitzenreiter Bayern München.
11.
Spieltag
06.11.2021
VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 0:1 (0:1)
Arminia hat den Bann gebrochen und mit einem 1:0-Erfolg in Stuttgart den ersten
Dreier eingefahren. Gegen die stark ersatzgeschwächten und offensivschwachen
Gastgeber nutzte der DSC seine lange Zeit einzige Chance konsequent und
verpasste am Ende einen deutlicheren Sieg. Stuttgarts Trainer Matarazzo brachte
im Vergleich zur 1:4-Niederlage bei Augsburg vier Neue: Für Kempf
(Oberschenkelverhärtung), Führich (Innenbandanriss im rechten Knöchel) und Al
Ghaddioui (Erkältung), die das Lazarett erweiterten, sowie Klimowicz (Bank)
spielten Karazor (zurück nach Gelb-Rot-Sperre), Mola, Nartey und Massimo, der
erstmals vorne in der Spitze begann. Frank Kramer wartete nach der 1:2
Niederlage bei Mainz 05 mit nicht weniger als sechs Personalwechseln auf: Cedric
Brunner, Joakim Nilsson, Masaya Okugawa, Sebastian Vasiliadis, Patrick Wimmer
und Florian Krüger standen für Nathan de Medina, Andres Andrade, Edimison
Fernandes, Alessandro Schöpf, Brian Lasme (alle Bank) sowie Robin Hack (nicht im
Kader) in der Startelf. Es dauerte zehn Minuten, bis der VfB nach einer wilden
Phase mit intensiven Zweikämpfen und vielen Ballbesitzwechseln als erstes der
beiden Teams zu mehr Struktur fand. Die Schwaben kombinierten sich teilweise
ansehnlich bis ins letzte Drittel, in dem die letzte Konsequenz und
Durchschlagskraft fehlten (Mangala, 12., Massimo, 15., Anton, 16.) - oder aber
wie bei einem Distanzschuss von Sosa, der diesmal am rechten Flügel spielte, die
Präzision (13.). Der DSC sah sich gegen die aktiveren Stuttgarter in die
Defensive gedrängt - und führte doch nach dem ersten gelungenen Angriffszug wie
aus dem Nichts: Nach Wimmers schönem Steilpass behielt der an der Abseitslinie
lauernde Okugawa frei vor Bredlow die Nerven und schoss am Keeper vorbei aus 15
Metern zur Führung wie aus dem Nichts ein (19.). Das Spiel der stark
ersatzgeschwächten Gastgeber bekam einen Knacks, die Matarazzo-Elf hatte Mühe,
den Weg an den gegnerischen Sechzehner zu finden (Ausnahme: Nartey, 24.).
Arminia kontrollierte das Geschehen mit einer kompakten Deckung souverän und
hielt sich den überlegenen Kontrahenten weitgehend vom Leib. Mit dem Manko, dass
eigene Attacken nicht zu Ende gespielt wurden, weil es in der gefährlichen Zone
an Ruhe fehlte, konnte der DSC bis zur Pause leben - auch weil Didavi bei der
einzigen Topchance auf den Ausgleich für die engagierten, aber oft ohne die
notwendige Struktur angreifenden Schwaben an Nilssons Abwehrbein scheiterte
(37.). Es ging mit der knappen Führung der Blauen in die Kabine. Arminia legte
ihr Hauptaugenmerk auch nach Wiederanpfiff auf die Defensive. Der VfB ging seine
Suche nach Abwehrlücken mit etwas mehr Geduld an, mit etwas Wohlwollen ging aber
nur Sosas Fernschuss zumindest als Halbchance durch (52.). Die Blauen
verteidigten konsequent wie unaufgeregt, ihr Defizit, gebotene Freiräume nicht
zu nutzen, blieb unverändert. Beiderseitige Personalwechsel folgten nach einer
Stunde - Stefan Ortega Moreno bewies gegen Massimo, der nach Faghirs
Einwechslung nun auf der Außenbahn tätig war und von halblinks abzog, gutes
Stellungsspiel (65.). Es blieb auch im weiteren Verlauf dabei: Dem VfB fehlte es
gegen die kompakten Arminen an den Mitteln, wirkliche Torgefahr strahlte die
Matarazzo-Elf trotz aller Bemühungen nicht aus. Der DSC schon: Sowohl Amos
Pieper (83.) als auch Janni Serra (86.) ließen das Gebälk erzittern und
verpassten das 2:0, das auch Fabian Klos in der Nachspielzeit liegen ließ
(90.+5). Am Ende war's egal, für den DSC reichte es zum verdienten ersten Sieg,
mit dem sich die Blauen an die Nichtabstiegsplätze heranpirschen. Arminia
empfängt am 20. November um 15.30 Uhr den VfL Wolfsburg.
10.
Spieltag
30.10.2021
Arminia Bielefeld - 1.FSV Mainz 05 1:2 (1:1)
Mainz bot gegen Arminia eine reife Vorstellung. Beim 2:1-Erfolg profitierte der
FSV von Abwehrpatzern des DSC, hätte aber viel höher gewinnen müssen. Frank
Kramer drehte im Vergleich zum 2:3 im Pokalduell beim FSV gleich fünfmal am
Personalkarussell: Für Guilherme Ramos, Patrick Wimmer, Lennard Czyborra, Masaya
Okugawa und Florian Krüger standen Nathan de Medina, Jakob Barret Laursen,
Edimilson Fernandes, Robin Hack und Fabian Klos in der Startelf. FSV-Coach
Svensson dagegen vertraute exakt auf dieselbe Anfangsformation. Der DSC
gestaltete die Anfangsphase druckvoll, Bryan Lasme zwang Zentner schon nach drei
Minuten zur ersten guten Parade. Mainz lauerte aus defensiverer Haltung heraus
auf Konter und kam erstmals in der 10. Minute durch, als der im weiteren Verlauf
stete Unruheherd Onisiwo per Kopf eine Topchance zur Führung liegen ließ. Die
Kontrahenten begegneten sich im identischen taktischen System (3-3-2-2) mit
hoher Intensität. Arminia suchte schnell den Weg an den gegnerischen Strafraum,
prallte jedoch immer wieder an der sattelfesten Deckung der Gäste ab, die sich
als das reifere und ballsicherere Team präsentierten. Unaufgeregte Kombinationen
wechselten sich bei den 05ern mit gefährlichen Kontern ab - und eine schnelle
Attacke mündete in die Führung: Lees Finte schickte Onisiwo auf den Weg, der aus
16 Metern von halbrechts abzog. Stefan Ortega Moreno konnte den Ball nicht
festhalten, Lee war zur Stelle und staubte aus fünf Metern ab -
Bundesliga-Torpremiere für den Südkoreaner (25.). Arminia kam über Ansätze nicht
hinaus, der FSV hatte alles im Griff und hätte gegen die oft indisponierte
Abwehr der Blauen nachlegen können wie müssen (Onisiwo, 32., 37., Burkardt und
Widmer bei einer Doppelchance binnen Sekunden, 41.). Der Ausgleich der Blauen
war so mehr als schmeichelhaft: Nach Hacks Einsteigen gegen Klos verpufften die
Elfmeterreklamationen des DSC, doch der Angriff lief weiter und Laursen traf aus
15 Metern zum 1:1-Pausenstand (42.). Mainz machte auch nach Wiederanpfiff zu
wenig aus seinen Möglichkeiten: Boetius schlenzte aus elf Metern freistehend am
langen Eck vorbei (49.). Der DSC konnte sich die 05er in der Folge
vorübergehend etwas besser vom Leib halten, offensiv blieb das Spiel der Blauen
bis auf einen von Zentner formidabel parierten Fernandes-Fernschuss (67.)
Stückwerk. Mitte des zweiten Abschnitts drehte Burkardt immer mehr auf - und
nach freundlicher Einladung von Amos Pieper, bei dessen Rückpass er störte,
sodann frei auf Ortega zulief und diesmal konsequent abschloss, durfte sich der
U-21-Nationalspieler für das 2:1 feiern lassen (69.). Kramer reagierte mit einem
Dreifachwechsel (78.). Eine echte Ausgleichschance aber sollte sich für die
Arminen trotz Schlussoffensive nicht ergeben, Mainz war in der Abwehr nicht aus
der Ruhe zu bringen und sicherte sich den Auswärtserfolg. Arminia bleibt sieglos
und im Keller hängen und unternimmt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in
Stuttgart den nächsten Anlauf auf den ersten Dreier.
DFB-Pokal 2.
Hauptrunde
26.10.2021
1.FSV Mainz 05 - Arminia Bielefeld 3:2 (0:1, 2:2, 2:2) n.V.
Nach einem Pokalfight, wie er im Buche steht, hat Mainz 05 das Achtelfinale
erreicht. Die Nullfünfer waren eigentlich schon kurz vor dem Ziel, mussten
allerdings nachsitzen. Dort half den Gastgebern ein Geniestreich. Mainz meldete
sich nach vier Ligaspielen ohne Sieg am Freitag mit dem 4:1 gegen den FC
Augsburg zurück. Nach dieser Begegnung nahm Coach Svensson nur einen Wechsel vor,
Nemeth startete für Kapitän Niakhaté, der auf der Bank Platz nahm. Arminia
erlebte beim 1:3 gegen Borussia Dortmund das neunten Ligaspiel der Saison ohne
Sieg, es gab fünf Remis und vier Niederlagen. Nach der Pleite gegen den BVB warf
Frank Kramer die Rotationsmaschine an, einzig Stefan Ortega Moreno, Amos Pieper,
Manuel Prietl und Alessandro Schöpf blieben in der ersten Elf. Die Partie begann
furios, ein Abtasten gab es nicht. Kurz nach Anpfiff war Burkardt mit seiner
Schnelligkeit frei durch, seine dicke Chance vereitelte Ortega klasse (2.). Die
Nullfünfer ließen ihre Großchance aus, der DSC machte seine erste dicke
Gelegenheit: Nach einer Ecke der Mainzer schalteten die Blauen schnell um,
Patrick Wimmer fand Masya Okugawa, der fein per Heber über Zentner traf (2.).
Nach diesem tollen Start beruhigte sich die Partie in Sachen Torchancen,
wenngleich beide Mannschaften weiter nach vorne spielten. Nach knapp einer
halben Stunde wurde Okugawas Schuss von Bell gerade noch geblockt (28.). Wenig
später hatte Bryan Lasme das 2:0 auf dem Fuß, seinen Schuss parierte Zentner mit
Glück und Geschick, die Kugel küsste noch leicht die Latte (35.). Die Phase kurz
vor der Pause gehörte dann Mainz, das auf den Ausgleich drückte. Burkardt (36.)
sowie Lee (41.) scheiterten allerdings an Ortega, und Kohr köpfte rechts vorbei
(43.). Somit gingen die Blauen mit einer knappen Führung in die Kabine. Auch
nach der Pause spielten beide Teams weiter munter nach vorne. Eine erste dicke
Gelegenheit ließ Lasme aus, der die Kugel links vorbeischob (47.). Auf der
Gegenseite waren die Mainzer knapp am Ausgleich dran, Aarons Freistoß küsste den
Außenpfosten (49.). Wenig später fiel allerdings das 1:1: Onisiwos perfekte
Flanke musste Burkardt nur noch einnicken (53.). Die Partie ging hin und her, es
gab keine Zeit zum Durchatmen. Auf der einen Seite scheiterte Lasme an Zentner
(56.), auf der anderen Seite fand Onisiwo in Ortega seinen Meister (57.). In
dieser Phase war extrem viel Tempo im Spiel - und die Nullfünfer drehten die
Begegnung nach der Pause: Diesmal fand Burkardt in der Mitte Onisiwo, der rechts
unten zum 2:1 einschob (59.). Nach diesen ereignisreichen Minuten nahm sich die
Partie eine kleine Auszeit, ehe Arminia zur Schlussoffensive blies. Die Arminen
warfen alles nach vorne, wollten unbedingt den Ausgleich. Zentner parierte
gegen Guilherme Ramos und Prietl schoss knapp links vorbei (beides 84.). Aber
den verdienten Ausgleich sollte es noch geben, da Mainz zu passiv wurde und
schlecht verteidigte: Wimmers Flanke landete bei Fabian Klos, der recht
ungehindert einnickte (89.). Beide Spieler bekamen zu viel Platz. Somit ging es
in die Verlängerung. In der Verlängerung war zunächst der DSC aktiver, Janni
Serra setzte einen Warnschuss (94.). Dann beruhige sich die Begegnung, ehe Mainz
wieder drückte. Szalai ließ eine Riesenchance liegen, da er den Ball nicht ideal
traf und Ortega glänzend reagierte (105.+1). Auch in den zweiten 15 Minuten
blieben die 05 er dran: Szalai drosch die Kugel ans Außennetz (108.), und Widmer
scheiterte am erneut exzellent reagierenden Ortega (112.). In der 114. Minute
war auch der starke Armine machtlos, denn Ingavartsen setzte die Kugel nach
Szalai-Vorlage links oben in die Maschen - zwei Joker hievten Mainz also ins
DFB-Pokal-Achtelfinale. Die Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals, auf die die
Mainzer nun natürlich ganz genau schauen, findet am Sonntag. Am Samstag
(15.30 Uhr) treffen Mainz und Arminia erneut aufeinander - dann in der
Bundesliga und auf der Alm.
9.
Spieltag
23.10.2021
Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund 1:3 (0:2)
Trotz eines zittrigen Beginns hat sich Borussia Dortmund bei Arminia
zurückgemeldet. Früh hatte es nach einer Reaktion ausgesehen, die Dortmund auf
die 0:4-Rekordpleite in Amsterdam folgen lassen wollte. Doch erst ließen
Dreierkette spielende Dortmunder, bei denen Can, Hazard, Pongracic und Wolf die
angeschlagenen Schulz, Meunier und Haaland sowie Witsel (Bank) vertraten, eine
Doppelchance durch Malen aus (8.) - dann verlor der BVB den Faden. Arminia, nach
dem 1:1 gegen Augsburg mit Edimilson Fernandes und Alessandro Schöpf für Patrick
Wimmer und Masaya Okugawa in der Startelf, wurde immer forscher und verzeichnete
viele hohe Ballgewinne. Großchancen durch den sich drehenden Robin Hack (10.)
und den auf Kobel zulaufenden Janni Serra (18.) verschwendete der DSC aber
regelrecht - die Führung war für die Blauen greifbar. So kam es, dass ein
spürbar verunsicherter BVB nach einem Einsteigen von Cedric Brunner gegen Malen
einen Foulelfmeter zugesprochen bekam, den Can sicher verwandelte (31.). Erst
nach der Führung wurde der Favorit dann seiner Rolle gerecht, kurz vor der Pause
baute Hummels den Vorsprung per 20-Meter-Volley sehenswert aus (45.). Nach der
Pause verwalteten die Borussen, auch wenn der DSC schon mal länger an den Ball
kam. Und auch eine Chance verbuchte: Der eingewechselte Guilherme Ramos köpfte
nach einer Ecke den für den angeschlagenen Kobel gekommenen Hitz an (55.). Die
Gäste taten im zweiten Durchgang kaum mehr, als sie mussten, denn die große
Durchschlagskraft ging Arminia ab. Der eingewechselte Wimmer konnte Hitz recht
freistehend nicht überwinden (68.) - wesentlich besser machte es auf der anderen
Seite Bellingham. Der junge Engländer ließ drei Arminen wie Slalomstangen stehen,
überhob Stefan Ortega Moreno und schoss damit noch ein schöneres Tor als Kollege
Hummels im ersten Abschnitt (72.). Das allmählich auch in der Höhe vertretbare
3:0 bedeutete die Vorentscheidung, obwohl der DSC sich nie wirklich hängen ließ.
Gute Gelegenheiten wie durch Schöpf spielte Arminia aber nie sauber genug aus
(80.). Der Ehrentreffer - Hummels war Wimmer im Strafraum auf den Fuß gestiegen
- kam schließlich zu spät: Fabian Klos' platzierter Foulelfmeter sorgte noch mal
für gute Stimmung auf der Alm, war jedoch nur noch Ergebniskosmetik (87.). Für
den DSC geht es am Dienstag (20.45 Uhr) im DFB-Pokal bei Ligakonkurrent Mainz
weiter.
8.
Spieltag
17.10.2021
FC Augsburg - Arminia Bielefeld 1:1 (1:0)
Lange Zeit sah der FC Augsburg gegen den DSC wie der Sieger aus, doch in der
Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Erst fiel etwas überraschend der
Ausgleich, anschließend wurde Joker Cordova gleich zweimal zum Pechvogel und der
FCA musste sich mit einem Remis begnügen. FCA-Coach Weinzierl tauschte nach dem
1:2 in Dortmund vor der Länderspielpause auf zwei Positionen: Gruezo fehlte
gänzlich im Kader, Cordova war nach seiner Länderspielreise zunächst nur auf der
Bank, dafür begannen Hahn und Vargas. Auch der erkrankte Dorsch war noch nicht
wieder im Kader. Frank Kramer veränderte gegenüber der deutlichen 0:4-Heimpleite
gegen Leverkusen seine Startformation dreimal, jeweils einmal in jedem
Mannschaftsteil: Lennard Czyborra, Alessandro Schöpf und Fabian Klos fanden sich
zunächst auf der Bank wieder, dafür starteten Jakob Barret Laursen, Fabian Kunze
und Janni Serra, der sein Startelfdebüt für Arminia gab. Vor heimischer Kulisse
übernahm der FCA im Spiel der beiden harmlosesten Offensivreihen der Saison
(beide jeweils drei Treffer) die Kontrolle, was sich zunächst vor allem in
Sachen Ballbesitz zeigte. Aber auch das Offensivspiel der Fuggerstädter war vom
Anstoß weg gefälliger, so erarbeitete sich der FCA in der Anfangsphase einige
Standards. Und diese sorgten immer wieder für Gefahr: Zunächst köpfte Strobl
eine Caligiuri-Ecke an den Querbalken (9.), ein weiterer Eckstoß des
Rechtverteidigers brachte dann die Führung. In der Mitte wurde Oxford von Amos
Pieper nicht richtig angegangen, vollkommen frei erzielte der Innenverteidiger
so seinen ersten Saisontreffer (19.). Im Anschluss hätte der DSC einen Gang
höher schalten müssen, doch es kam - nichts. Vorne hing Serra in der Luft,
Gikiewicz musste nicht ein einziges Mal im ersten Durchgang eingreifen. Auf der
Gegenseite fehlte beim FCA bei aussichtsreichen Angriffen im letzten Drittel
oftmals der letzte Punch, daher ging es mit der verdienten 1:0-Führung in die
Kabinen. Kramer musste etwas verändern - und er veränderte: Edimilson Fernandes
und Schöpf kamen für Masaya Okugawa und Patrick Wimmer, Robin Hack rückte neben
Serra in den Sturm. Diese Umstellungen sorgten tatsächlich für kurze Zeit für
neuen Schwung, doch bis zur Stundenmarke hatte die Begegnung längst ein
überschaubares Niveau erreicht, gespielt wurde eigentlich nur zwischen den
Strafräumen. So ging es bis in die Schlussphase hinein, lediglich Stefan Ortega
Moreno musste einmal gegen Meier parieren (68.) - eine Viertelstunde vor Schluss
überschlugen sich dann aber kurzzeitig die Ereignisse: Cedric Brunners langen
Einwurf klärte Moravek nur in die Mitte, dort nahm Laursen die Kugel direkt -
und traf ins linke Eck zum überraschenden 1:1 (77.). Nur Sekunden später lag der
Ball dann im DSC Netz, doch vor Moraveks Treffer stand Cordova ebenso eine
Fußspitze im Abseits (78.) wie kurz vor Schluss beim Tor von Joker Bazee (89.) -
auch hier jubelten die Fuggerstädter nur kurz. Der FCA hatte das Spiel über
weite Strecken im Griff, am Ende stand aber ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Damit
konnte Arminia weiterhin noch nie gegen Augsburg gewinnen und bleibt in dieser
Saison sieglos, doch auch dem FCA gelang der erhoffte Befreiungsschlag nicht.
Der DSC empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den BVB.
7.
Spieltag
03.10.2021
Arminia Bielefeld - Bayer 04 Leverkusen 0:4 (0:2)
Bayer Leverkusen hat den wettbewerbsübergreifend fünften Sieg in Folge
eingefahren. Am Sonntagabend gewann die Werkself mit 4:0 bei Arminia und schloss
damit nach Punkten zum FC Bayern auf. Aus einer guten Bayer-Mannschaft ragte
Schick mit drei Torbeteiligungen heraus. Es waren, man kann es kaum anders
formulieren, Schick-Festspiele, die da am Sonntagabend auf der Alm zur
Aufführung kamen. Erst legte der Angreifer von Bayer Leverkusen das Führungstor
durch Diaby auf (18.), dann traf er mit einem Flachschuss zum 2:0 (24.) - und zu
guter Letzt markierte er per Kopf auch noch das 3:0 für die Werkself (57.). Eine
Vorlage und zwei Tore: Mit dieser Bilanz war Schick der Spieler, der zum
Abschluss des 7. Bundesliga-Spieltags den Unterschied zwischen den Blauen und
Leverkusen ausmachte, der Arminia die dritte Saisonniederlage beibrachte und die
Werkself in der Tabelle bis auf vier Tore an den FC Bayern heranrücken ließ.
Frank Kramer hatte nach dem 0:1 bei Union Berlin zwei Änderungen an seiner
Startelf vorgenommen und anstelle von Jakob Barret Laursen und Bryan Lasme den
Startelf-Debütanten Lennard Czyborra sowie Patrick Wimmer aufgeboten.
Leverkusens Coach Seoane tauschte im Vergleich zum 4:0 bei Celtic Glasgow drei
Mal: Kossounou, Adli und Schick ersetzten Bakker, Paulinho und Alario - eine
Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Bayer dominierte die Partie über 90
Minuten und stellte schon in der ersten Hälfte die Weichen auf Auswärtssieg.
Der DSC mühte sich zwar redlich und trat hin und wieder auch in der Offensive in
Erscheinung, allerdings stießen die Blauen gegen ausgesprochen formstarke
Leverkusener schlichtweg an ihre Grenzen. Unmittelbar nach dem 0:1 schlug der
DSC zwar zurück, als Wimmer mit einem Geistesblitz ein herausragendes Tor per
Hacke gelang (19.), der VAR wies Schiedsrichter Zwayer allerdings auf eine
Abseitsstellung von Masaya Okugawa hin. Sonst hatte Leverkusen das Geschehen im
Griff. Noch vor der Pause hätten Diaby, Wirtz und Schick erhöhen können, nach
der Pause drosselte Bayer das Tempo, schlug kurz vor dem Ende aber trotzdem noch
zum vierten Mal zu: Florian Krüger traf Bellarabi mit der Hand im Gesicht,
Zwayer gab Elfmeter, und Demirbay traf (90.+1).
6.
Spieltag
25.09.2021
1.FC Union Berlin - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Ein später Joker-Treffer hat Union Berlin gegen Arminia den zweiten Heimsieg
beschert. Union-Coach Fischer hatte nach dem 2:4 in Dortmund zwei Neue an Bord:
Kapitän Trimmel und Voglsammer starteten für Ryerson und Öztunali. Bei Arminia
vertraute Frank Kramer im Vergleich zum 0:0 gegen Hoffenheim auf Bryan Lasme
anstelle von Patrick Wimmer. Nach gleichverteilten Spielanteilen zu Beginn
entwickelte sich vor allem dank Unions Offensivdrang eine muntere Partie. Nach
der ersten Topgelegenheit von Trimmel (9.) drängten die Köpenicker verstärkt
auf die Führung. Arminias sonst so stabile Defensive geriet ins Schwimmen, das
Chancenplus der Eisernen erhöhten Voglsammer (12.), Awoniyi (13.) und Kruse (19.).
Der DSC tauchte zunächst nur äußerst selten im gegnerischen letzten Drittel auf.
Erst Alessandro Schöpf strahlte nach entschlossenem Solo per Fernschuss das
einzige Mal vor der Pause echte Torgefahr aus (24.), danach gelang es den Blauen
immerhin, sich aus der Umklammerung zu befreien. Nach einer guten halben Stunde
Pech für Baumgartl, für den es nach Zusammenstoß mit Fabian Klos aufgrund einer
Kopfverletzung nicht weiterging - Jaeckel kam (36.). Die Eisernen nahmen direkt
danach den Faden wieder auf und legten vor dem Kabinengang noch zwei gute
Gelegenheiten nach: Awoniyi platzierte genau auf Stefan Ortega Moreno (38.), der
wenig später Trimmels Flanke auf Kruse noch entscheidend ablenkte (41.). Nach
Wiederanpfiff passierte wenig, auf beiden Seiten lief aufgrund vieler
Ungenauigkeiten nur wenig zusammen, ehe Arminia zweimal dicht vor der Führung
stand (Klos, 59., Robin Hack, 61.). Überhaupt präsentierte sich der DSC im
zweiten Durchgang sehr strukturiert und ließ den Gegner kaum mehr zur Entfaltung
kommen. Fischer reagierte mit einem Doppelwechsel und erneuerte seinen
Zwei-Mann-Sturm mit Behrens und Becker für Awoniyi und Voglsammer (66.). Die
Gastgeber mussten noch eine weitere brenzlige Situation überstehen (Hack, 68.),
standen kurz danach aber dank Trimmels Kopfball auch im zweiten Abschnitt auf
dem Chancenzettel (69.). Die Schlussphase geriet zerfahren, fast hätte ein
geblockter Befreiungsschlag von Hack durch Joker Becker die Union-Führung
bedeutet, doch Joakim Nilsson rettete mit letztem Einsatz (76.). Auch bei einem
Dropkick des ebenfalls eingewechselten Haraguchi fehlte nicht viel (85.), die
Eisernen legten noch einmal einen Zahn zu. Am Ende sollte es eine
Joker-Co-Produktion doch noch richten: Behrens drosch den Ball nach Beckers
Zuspiel aus der Drehung unter die Latte - der zweite Heimsieg war perfekt (88.).
Am kommenden Sonntag empfängt die weiterhin sieglose Arminia Bayer 04 Leverkusen
(19.30 Uhr).
5.
Spieltag
18.09.2021
Arminia Bielefeld - TSG Hoffenheim 1899 0:0
Durch das 0:0 gegen die TSG Hoffenheim bleibt Arminia weiter ohne Sieg. Nach
chancenreicher erster Hälfte verflachte das Spiel nach der Pause deutlich. Nach
dem 1:3 gegen Mönchengladbach stellte Frank Kramer einmal um: Amos Pieper kehrte
für Nathan de Medina in die Startelf zurück. Hoffenheims Coach Hoeneß nahm nach
dem 0:2 gegen Mainz dagegen gleich fünf personelle Änderungen vor. Statt Posch,
Rudy, Geiger, Gacinovic und Rutter begannen Kaderabek, Grillitsch, Samessakou,
Baumgartner und Bebou. Beide Mannschaften begegneten sich zu Beginn mit offenem
Visier, überbrückten das Mittelfeld sehr schnell und kamen auch zu Torchancen.
Schon in der 3. Minute hatte Patrick Wimmer frei vor dem leeren Tor eine
exzellente Gelegenheit, schlug aber am Ball vorbei. Noch in der
Anfangsviertelstunde kam Arminia zu weiteren sehr guten Möglichkeiten: Der
Ex-Hoffenheimer Robin Hack traf den rechten Innenpfosten (9.), Fabian Klos
scheiterte aus kurzer Distanz am stark reagierenden Baumann (13.). Doch auch die
Hoffenheimer, die nach rund 20 Minuten etwas spielbestimmender wurden, kamen
immer wieder zu Chancen. Baumgartner zielte per Kopf zweimal aus sehr guter
Position vorbei (12., 21.), Kramaric verzog mit Schüssen zweimal ebenso nur sehr
knapp (15., 30.). Bebou wiederum kam kurz vor der Halbzeit in bester Position
frei zum Abschluss, zögerte jedoch einen Tick zu lange, sodass Pieper gerade
noch entschärfen konnte (42.). So blieb es nach einer unterhaltsamen und
temporeichen ersten Hälfte, in der einzig die Treffer fehlten, beim 0:0. Die
zweite Hälfte begann mit überlegenen Hoffenheimern, Der DSC kam nun - ganz
anders als noch zu Beginn des Spiels - kaum mehr zu kontrollierten
Offensivaktionen. Kramaric per Volleyabnahme und dann per Kopf hatte die ersten
beiden Gelegenheiten der zweiten Hälfte noch in der Anfangsphase nach der Pause
(47., 57.). Im weiteren Verlauf blieben die Kraichgauer überlegen, die ganz
großen Chancen ergaben sich aber nicht mehr. Pech hatte schon in der
Schlussphase Lennard Czyborra, der nach seiner Hereinnahme in der 74. Minute
schon acht Minuten später mit Problemen im Hüftbereich wieder für Andres Andrade
ausgetauscht werden musste (82.). Erst in den Schlussminuten setzte Arminia ein
wenig überraschend noch einmal zu einer kleinen Schlussoffensive an. Alessandro
Schöpf verzog aus guter Position vom Strafraumrand recht knapp (89.), Ähnliches
galt kurz zuvor auf der Gegenseite für Raum aus der Distanz (88.). So blieb es
letztlich nach einer nur in der ersten Hälfte durchaus ansehnlichen Begegnung
beim torlosen Remis. Am 6. Spieltag steht für Arminia das Gastspiel bei Union
Berlin an (Samstag, 15.30 Uhr).
4.
Spieltag
12.09.2021
Borussia Mönchengladbach - Arminia Bielefeld 3:1 (1:1)
Arminia hat sich in Gladbach mehr als nur gut angestellt und den heimischen
Fohlen das Leben äußerst schwer gemacht. Am Ende aber tüteten die Borussen den
ersten Saisonsieg ein - was allen voran an Kapitän Stindl und noch etwas mehr am
Joker Herrmann lag. Nach nur einem Punkt aus den ersten drei Bundesliga-Partien
visierte Gladbachs neuer Trainer Hütter, der im Vergleich zur
1:2-Auswärtsniederlage bei Union Berlin drei Wechsel vornahm - Startelfdebütant
Netz, Ginter und Zakaria spielten für Bensebaini (Verletzung an der Leiste nach
Länderspielphase mit Algerien), Wolf und Kramer -, den ersten Dreier an. Der
Österreicher musste allerdings schnell feststellen, dass sich die bis dato
dreimal remis spielenden Ostwestfalen als harte Nuss erweisen würden. Denn die
von Frank Kramer betreuten Arminen, die nach dem 1:1 gegen Frankfurt unter
anderem mit Sommerneuzugang und Ex-Schalker Alessandro Schöpf sowie in der
Abwehr mit Nathan de Medina anstelle des verletzten Amos Pieper (Probleme mit
dem Sprunggelenk) agierten, gaben vom Start weg Gas. Auch eine sehr gute Chance
für Patrick Wimmer sprang dabei heraus (3.). Mit fortschreitender Zeit fand die
Elf vom Niederrhein dann aber immer besser rein, übte selbst Druck aus und kam
zunächst über den von Hertha BSC gekommenen Netz zur ersten guten Möglichkeit
(11.). Außerdem hätte Hofmann in der 20. Minute das 1:0 machen müssen, legte
frei vor Stefan Ortega Moreno aber noch für den im Abseits stehenden Plea ab -
dessen lockerleichter Einschuss zählte demzufolge nicht. In Minute 35 war der
Bann aber gebrochen - und zwar mit reichlich Glück: Der von Netz in Szene
gesetzte Stindl profitierte bei seinem Distanzschuss von Jakob Barret Laursen,
der den Abschluss bitter mit seiner Sohle in hohem Bogen über seinen Keeper
Ortega hinweg zum 0:1 ins eigene Netz abfälschte. Weil die BMG-Defensive in der
Folge komplette Kontrolle über die DSC-Angriffsabteilung hatte, war der knappe
Vorsprung auch in dieser Phase verdient. Nur einmal passten Ginter & Co. nicht
auf - und das rächte sich: Sekunden vor der Pause, als die Hintermannschaft und
Neuhaus eigentich den Gang in die Katakomben herbeisehnten und lockerleicht
passten, spielte eben jener Neuhaus einen fatalen Fehlpass auf Manuel Prietl -
und nach dessen tollem Steilpass war Masya Okugawa frei durch, scheiterte zwar
zunächst frei vor Sommer, bekam den Ball aber nochmals vom nicht ganz so gut
aussehenden Schweizer zurück und verwandelte dann gedankenschnell zum 1:1
(45.+2). Abseits, auf das zunächst entschieden worden war, lag dabei nicht vor.
Kurz nach Wiederbeginn stand es aber fast wieder 2:1 für die Gastgeber, doch
nach einem Aufbau setzte Plea seinen scharfen Flachschuss haarscharf links
vorbei (50.). Etwas später wusste dann Stindl den Ball nicht aufs Tor zu drücken
(59.). In einer mitunter wilden, weil hektischen Partie voller Unterbrechungen
und Fehler auf beiden Seite meldeten sich aber auch die Blauen wieder an - und
wie: Wimmer nickte aus bester Lage zu zentral in die Arme von Sommer (61.), ehe
Fabian Klos nach Robin Hack-Flanke drüber köpfte (63.). In dieser Phase war
Arminia klar am Drücker, deutlich gefährlicher unterwegs - doch dann auf einmal
1:3 hinten. Warum? Weil die Elf vom Niederrhein zweimal mit relativ einfachen
Herrmann in Szene setzte. Der Dauerbrenner im BMG-Dress flankte zunächst auf
Stindl, der per Kopf links neben den Pfosten vollendete (69.), und bediente dann
Zakaria. Der Schweizer, im Sommer trotz Werbens anderer Vereine nicht gewechselt,
schoss aus etwa 16 Metern halb im Fallen ebenfalls links unten ein (72.). Der
Rest ist schnell erzählt: Bis auf eine große Hack-Chance (84., Parade von Sommer)
kam von den sich wirklich teuer verkaufenden Arminen nichts mehr, während Benes
(86.) und der starke Herrmann (89.) noch fast auf 4:1 erhöht hätten.
Arminia hat am nächsten Samstag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim zu Gast.
3.
Spieltag
28.08.2021
Arminia Bielefeld - Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)
Arminia und Eintracht Frankfurt haben sich am Samstagnachmittag 1:1 getrennt.
Der Ausgleich fiel erst kurz vor Schluss. Nach dem 1:1 bei Greuther Fürth musste
Frank Kramer einen Wechsel vornehmen und brachte für den gelb-rot-gesperrten
Alessandro Schöpf Neuzugang Robin Hack. Außerdem ersetzte Florian Krüger im
Angriff Bryan Lasme (Bank). Auf der Gegenseite sah sich auch Frankfurts Trainer
Glasner zu einer Veränderung gegenüber dem 0:0 gegen Augsburg gezwungen, weil
Kostic am Freitag für Aufruhr sorgte, den Verein verlassen will und gar nicht im
Kader stand. Stattdessen begann Kamada. Trotz des alles andere als ruhigen
Saisonstarts präsentierte sich die Eintracht im verregneten Ostwestfalen stabil
und ambitioniert. Gegen einen kompakt verteidigenden DSC ließ die SGE das Leder
bei über 70 Prozent Ballbesitz laufen und schlug direkt zu, als es einmal etwas
schneller und schnörkelloser wurde. Hauge stand goldrichtig, nachdem Durm rechts
im Strafraum den Kopf oben behalten und in den Rücken der Abwehr gelegt hatte.
Der Norweger ließ sich die Chance nicht nehmen und schob ins kurze Eck zur
Führung ein (22.). Frankfurt blieb tonangebend, auch weil Arminia fahrig und
fehlerhaft auftrat und selbst kaum Abschlüsse kreierte. Außer ungefährlichen
Distanzschüssen von Fabian Klos (42.) und Krüger (43.) blieb Trapp weitestgehend
beschäftigungslos. Das änderte sich in Abschnitt zwei, weil Frankfurt sich zu
sicher wähnte und die Blauen mutiger wurden - aber reihenweise Großchancen
liegenließen. Erst traf Hack aus spitzem Winkel nur den Pfosten (66.), dann
scheiterte Masaya Okugawa an Trapp (76.) und zu guter Letzt Hack am auf der
Linie klärenden Hinteregger (79.). Von der Eintracht kam außer zarten
Entlastungsversuchen nicht mehr viel - und die Quittung folgte kurz vor Schluss:
Der eingewechselte Patrick Wimmer zimmerte eine unfreiwillige Vorlage von Klos
volley aus 20 Metern flach ins Eck und brachte die Alm zum Beben (86.). Beim 1:1
blieb es. Am 4. Spieltag steht für Arminia das Gastspiel bei Borussia
Mönchengladbach an (Sonntag, 19.30 Uhr).
2.
Spieltag
21.08.2021
SpVgg Greuther Fürth - Arminia Bielefeld 1:1 (0:1)
Die SpVgg Greuther Fürth muss weiterhin auf den ersten Bundesliga-Heimsieg
warten. Gegen Arminia spielte das Kleeblatt 1:1 - trotz aussichtsreicher Chancen
und einem umstrittenen Elfmeterpfiff. Eigentlich plante Fürths Coach Leitl nach
der 1:5-Pleite in Stuttgart, Hoogma zunächst auf die Bank zu setzen. Da sich
jedoch Jung beim Aufwärmen verletzt hatte, rückte der Niederländer doch noch in
die Verteidigung. Außerdem starteten im Sturm Abiama und Hrgota, Seufert nahm
zunächst auf der Bank Platz. Frank Kramer ließ seine Startformation nach 0:0
gegen Freiburg hingegen unverändert. Eine Umstellung von Leitl machte sich früh
bemerkbar: Bereits nach zwei Minuten prüfte Abiama Stefan Ortega Moreno. Der
22-Jährige sorgte vom Anpfiff an für Betrieb in der Fürther Offensive - sofern
er denn in Szene gesetzt wurde. Denn: Viel spielte sich zu Beginn der Partie im
Mittelfeld ab. In langen Stafetten ließ das Kleeblatt den Ball in den eigenen
Reihen laufen, in der Offensive fehlte es den Gastgebern aber an Mut und Ideen.
Chancen waren deshalb Mangelware. Erst in der 43. Minute erspielte sich die
SpVgg die nächste echte Chance - und die Ereignisse überschlugen sich: Zunächst
vergab Abiama fast schon fahrlässig. Das sollte sich rächen: Fabian Klos köpfte
zur überraschenden Führung für die Blauen ein (45.). Wenig später scheiterte
Nielsen an Ortega Moreno (45.+1.). Dieses Tempo ließ auch zu Beginn der zweiten
Hälfte nicht nach. Nachdem Abiama zunächst den Pfosten getroffen hatte, sprang
der Ball nach einer Green-Flanke im Strafraum von Seguins Fuß aus kurzer Distanz
an Manuel Prietls Arm. Schiedsrichter Schlager zeigte nach VAR-Überprüfung auf
den Punkt. Eine umstrittene Entscheidung. Hrgota verwandelte sicher (50.). Nach
dem Treffer nahm die Intensität der Partie nochmal enorm zu. Einen Abschluss von
Bryan Lasme lenkte Burchert an den Pfosten (57.). Auch in den Zweikämpfen ging
es ruppiger zu, was sich an den unzähligen Verwarnungen auf beiden Seiten zeigte.
Die letzten rund 20 Minuten musste Arminia dann in Unterzahl absolvieren.
Alessandro Schöpf ließ sich zu einem völlig unnötigen taktischen Foul an Green
hinreißen und sah seine zweite Karte (68.). In den Schlussminuten drückte das
Kleeblatt nochmal auf den ersten Bundesliga-Heimsieg in der Geschichte des
Vereins. Weder Hrgota (83.), noch Bauer (87.) oder Meyerhöfer konnten jedoch den
Lucky-Punch setzen, sodass es beim 1:1 blieb. Der DSC erwartet am nächsten
Spieltag am Samstag (15.30 Uhr) Eintracht Frankfurt.
1.
Spieltag
14.08.2021
Arminia Bielefeld - SC Freiburg 0:0
Beim Duell zwischen Arminia und dem SC Freiburg erwischten beide Torhüter einen
Sahnetag. Es lag aber nicht nur an den Schlussmännern, dass die Partie torlos
endete. Wie Arminen-Coach Frank Kramer nach dem 6:3-Pokalspektakel bei der SpVgg
Bayreuth veränderte auch Freiburgs Trainer Streich gegenüber dem 1:0-Pokalsieg
bei den Würzburger Kickers seine Startformation nicht und setzte auf dieselbe
Elf. Auch auf dem Platz hatten die Vereine zu Beginn einiges gemeinsam. Beide
Mannschaften fanden gut in die Partie, wollten den Ball in den eigenen Reihen
halten und spielten mutig nach vorne. So ließ die erste Chance nicht lange auf
sich warten: Einen Freistoß von Stefan Ortega Moreno aus der eigenen Hälfte nahm
Fabian Klos im Strafraum direkt und verpasste knapp einen Treffer à la Tor des
Monats (8.). In der Folge übernahmen aber die Gäste nach und nach die
Spielkontrolle. Keitels Volley rauschte nur knapp am Tor vorbei (17.); Höfler
scheiterte an Ortega Moreno (19.). Der Arminia-Schlussmann rückte mit
fortlaufender Spieldauer immer mehr in den Fokus. Zunächst verhinderte er gegen
Schlotterbeck den Rückstand, bevor er glänzend Hölers Kopfball aus kurzer
Distanz parierte. Bei den Arminen, die geradlinig über lange Bälle auf Klos auf
ihre Chancen lauerten, vergab Masaya Okugawa völlig freistehend fahrlässig eine
der wenigen Chancen (30.), sodass es ohne Tore in die Kabinen ging. Der quirlige
Japaner verzeichnete zu Beginn der zweiten Hälfte auch die ersten Möglichkeiten
- doch erneut brachte der 25-Jährige den Ball gegen Flekken nicht im Tor unter
(48., 50.). Im Anschluss war vermehrt der SC am Drücker. Die eher zufällig
herausgespielten Chancen von Höler, Schmid und Keitel blieben aber ungenutzt
(55., 57.). In der Folge flachte das Tempo und Niveau der Partie rapide ab.
Beide Teams agierten ideenlos, sodass das Spiel immer zerfahrener wirkte. Die
einzig wirklich erwähnenswerte Möglichkeit in der letzten halben Stunde vergab
erneut Höler mit seinem Kopfball (84.). Der DSC gastiert am 2. Spieltag am
Samstag (15.30 Uhr) in Fürth.
DFB-Pokal 1.
Hauptrunde
07.08.2021
SpVgg Bayreuth - Arminia Bielefeld 3:6 (1:2)
In einem Neun-Tore-Spektakel hat sich Arminia auswärts beim Regionalligisten
SpVgg Bayreuth mit 6:3 durchgesetzt. Bayreuths Trainer Rost veränderte seine
Startaufstellung nach dem 3:0-Auswärtserfolg beim 1. FC Nürnberg II in der
Regionalliga Bayern auf nur einer Position: Ziereis erhielt den Vorzug vor
Steininger (Bank). Frank Kramer baute im ersten Pflichtspiel in der Saison
2021/22 drei Neuzugänge in seine Aufstellung ein: Bryan Lasme, Masaya Okugawa
und Alessandro Schöpf durften von Beginn an ran. Die SpVgg formierte sich in
Ballbesitz im 4-2-3-1-System und setzte gegen den Ball auf eine
4-4-1-1-Grundordnung. Der DSC setzte dagegen auf ein 4-4-2 mit Raute im
Mittelfeld. Die Altstadt begann aktiv und wollte seine Spielrhythmus-Vorteile
gleich auf den Rasen bringen. Der DSC hielt aber rasch dagegen, weshalb sich in
der Anfangsphase ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte. Auch Tore ließen nicht
lange auf sich warten. Den Anfang machten die Blauen: Fabian Klos flankte von
rechts in den Rücken der oberfränkischen Abwehr und fand Jacob Barrett Laursen,
der per Direktabnahme auf 1:0 für Arminia stellte (11.). Die Antwort der
Bayreuther kam jedoch postwendend: Nach einem geblockten Schuss kam Knezevic im
Strafraum an den Ball und traf aus der Spielertraube heraus präzise ins rechte
Eck zum 1:1 (14.). Nach dem Ausgleich wurde Bayreuth zu passiv und beschränkte
sich aufs Kontern. Somit kam der DSC immer besser auf, agierte spielbestimmend.
Lasme prüfte Kolbe mit einem Schuss aus 17 Metern (17.). Nach einer knappen
halben Stunde ging Arminia dann erneut in Führung: Nach einer Lasme-Flanke traf
Schöpf per Dropkick den rechten Pfosten. Klos reagierte am schnellsten und
staubte zum 2:1 ab (28.). Bis zum Halbzeitpfiff lief die Kugel bei Arminia
deutlich besser. Die Altstadt leistete sich dagegen zu viele Fehle Fehlpässe und
kam somit kaum auf. Die DSC-Pausenführung ging damit voll in Ordnung. Auch nach
Wiederbeginn blieb der DSC dominant und hatte mit Klos gleich eine dicke
Möglichkeit, scheiterte aber an einer Fußabwehr von Kolke (51.). Besser machte
es Lasme, der nach einer Laursen-Flanke zwar zunächst noch gegen Kolke den
Kürzeren zog, dann aber gedankenschnell nachsetzte und aus spitzem Winkel zum
3:1 abstaubte (51.). Die Freude aber hielt keine zwei Minuten an: Auf der
anderen Seite flankte Knezevic auf den zweiten Pfosten, wo sich Stefan Ortega
Moreno wohl schon zu sicher war und den Ball noch in der Luft stehend
folgenschwer fallen ließ. Maderer erkannte das sofort und spitzelte den Ball
aus der Nahdistanz zum 2:3 für die SpVgg über die Linie (52.). Was einem
gefühlten Eigentor gleichkam war wenig später dann ein wirkliches: Eine
Götz-Flanke von links lenkte Joakim Nilsson unglücklich ins eigene Tor (68.) -
3:3! Die Stimmung im Hans-Walter-Wild-Stadion kochte noch einmal richtig hoch.
Als Spielverderber aber schwang sich Pechvogel Nilsson auf, der nach einer Ecke
zum 4:3 einköpfte (73.). Die Szenen sollten sich in der Folge überschlagen und
für noch viel mehr Spektakel sorgen: Eder köpfte nach einer Freistoßflanke ins
Tor ein, stand aber knapp im Abseits. Also machte der DSC das Spiel schnell:
Lasme traf die Latte, dahinter zielte Fabian Kunze genauer und stellte auf 5:3
(79.). Doch damit noch immer nicht genug: Während die Altstadt noch einmal alles
versuchte, setzte Arminia einen Konter: Laursen schickte mit einem Steilpass
Lasme auf die Reise, der frei vor Kolbe auftauchte und kühl zum 6:3-Endstand
einschob (85.).