Spielberichte
2.
Bundesliga Saison 2019/20 Arminia Bielefeld
34.
Spieltag
28.06.2020
Arminia Bielefeld - 1.FC Heidenheim 1846 3:0 (2:0)
Der 1. FC Heidenheim hat es in die Relegation um den Bundesliga-Aufstieg
geschafft. Die Schwaben profitierten von einer Heimniederlage des Verfolgers aus
Hamburg und treten trotz einer dürftigen Leistung beim 0:3 bei den Blauen in der
kommenden Woche gegen Werder Bremen an. Der Zweitliga-Meister krönte seine
starke Saison mit einer entsprechenden Leistung und bleibt 2020 ungeschlagen.
Uwe Neuhaus setzte auf die gleiche Startelf wie beim 3:3 in Karlsruhe.
Heidenheims Coach Schmidt brachte den Siegtorschützen vom dramatischen 2:1 gegen
den HSV von Beginn an: Kerschbaumer stand ebenso wie Thomalla in der Startelf,
Mohr und Leipertz mussten auf die Bank. In den ersten zehn Minuten tasteten sich
beide Teams noch ab, dann allerdings machte der Zweitliga-Meister ernst.
Zunächst hatte Heidenheim noch Glück, dass ein Schuss von Andreas Voglsammer vom
Pfosten an Müllers Rücken und von dort aus knapp neben das Tor prallte (13.),
doch nach der folgenden Ecke ging die Arminia in Führung: Fabian Klos löste sich
nach Marcel Hartels Hereingabe, flog aber am Ball vorbei und traf sie eher
ungewollt mit der Hacke, Kleindienst fälschte noch ab - und die Kugel prallte in
die Maschen (14.). Und der DSC legte gleich nach: Voglsammer zog - fast
deckungsgleich wie vor seinem Pfostenschuss zuvor - von links in die Mitte,
schlenzte diesmal aufs lange Eck und traf es mit einem für Müller unhaltbaren
Schuss (17.). Voglsammer hätte rund eine Viertelstunde später den Doppelpack
schnüren müssen, traf nach einem fatalen Dorsch-Fehlpass aber
mutterseelenalleine vor Müller den Ball nicht richtig (33.). Und Heidenheim? Die
Schwaben erspielten sich nach dem Doppelschlag der Blauen zwar immer mehr
Anteile, wurden im ersten Durchgang aber ausschließlich durch Freistoßflanken
von Föhrenbach gefährlich: Kleindiensts Treffer zählte wegen einer
Abseitsposition nicht (34.), Mainka platzierte seinen Kopfball freistehend in
Müllers Arme. Aus dem Spiel heraus blieb aber Arminia näher am Torerfolg, Klos'
Traumtor-Versuch aus 35 Metern landete auf dem Tornetz (38.). Zur Halbzeit lag
Heidenheim aufgrund des Hamburger Rückstands trotzdem auf Relegations-Kurs, doch
Schmidt war offensichtlich gar nicht zufrieden mit seinem Team und wechselte
gleich dreimal: Für Föhrenbach, Kerschbaumer und Kleindienst kamen Theuerkauf,
Leipertz und Kapitän Schnatterer. Sein Team startete eigentlich gut in den
zweiten Durchgang, erhielt dann nach einem eigenen Ballverlust aber eine kalte
Dusche: Klos spielte einen Traumpass genau in den Lauf von Jonathan Clauss, der
frei vor Müller cool in die lange Ecke traf (53.) - ein perfektes
Abschiedsgeschenk des Franzosen, der kurze Zeit später ausgewechselt wurde und
seine Zeit bei der Arminia damit beendete. Spätestens jetzt ging der Blick der
Heidenheimer eher nach Hamburg. Der Widerstand war gebrochen, Arminia hätte den
Sieg sogar noch höher gestalten können: Hartel gelang noch ein absolutes
Traumtor, der Mittelfeldmann stand dabei aber im Abseits (65.), der
eingewechselte Cebio Soukou scheiterte an Müller (66.) und traf nach
herausragender Klos-Vorarbeit nur den Außenpfosten (78.), Müller parierte stark
gegen einen Manuel Prietl-Schuss (87.) - der DSC beendete die bärenstarke Saison
mit einer entsprechenden Leistung und bleibt im Kalenderjahr 2020 ungeschlagen.
Die Heidenheimer hingegen mussten nach dem Hamburger Anschlusstreffer noch
einmal ordentlich zittern, doch der SV Sandhausen leistete Schützenhilfe, gewann
schließlich noch mit 5:1 und schoss den FCH somit tatsächlich in die Relegation.
Dort trifft die Elf von Frank Schmidt in der kommenden Woche auf Werder Bremen.
33.
Spieltag
21.06.2020
Karlsruher SC - Arminia Bielefeld 3:3 (1:3)
Der Karlsruher SC hat gegen Zweitliga-Meister Arminia ein 0:3 aufgeholt und darf
weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Karlsruhes Trainer Eichner nahm im
Vergleich zum 1:2 in Regensburg drei personelle Veränderungen vor: Für Stiefler,
Pisot und Kother begannen Thiede, Kobald und Lorenz. Uwe Neuhaus rotierte nach
dem Meisterstück gegen Darmstadt zurück und tauschte seine Startelf auf fünf
Positionen: Brian Behrendt, Anderson Lucoqui, Jonathan Clauss, Fabian Klos und
Andreas Voglsammer standen anstelle von Stephan Salger, Florian Hartherz, Cebio
Soukou, Sven Schipplock und Reinhold Yabo (Gelbsperre) auf dem Feld. Für das
eine Team geht es um alles, für das andere nur noch um Rekorde - nur passte das
nicht zum Geschehen auf dem Platz. Der KSC, mittendrin im Überlebenskampf, hatte
vom Fleck weg nicht den Hauch einer Chance gegen befreit aufspielende Arminen.
Der schon feststehende Zweitliga-Meister zeigte durch Cedric Brunner und Marcel
Hartel nach wenigen Sekunden bereits das erste Mal, warum er verdient in die
Bundesliga zurückkehrt: Eine maßgenaue Flanke des Rechtsverteidigers schweißte
der Mittelfeldstratege aus elf Metern volley ins Netz (2.). Verunsichert ob des
frühen Gegentreffers brachen bei den Badenern alle Dämme. Einen verheerenden
Fehlpass von Carlson schnappte sich Klos, blieb frei vor Uphoff ganz cool und
umkurvte den KSC-Keeper (10.). Es wurde immer bitterer für die Hausherren, die
zur Krönung noch ein Eigentor von Kobald hinnehmen mussten - der junge
Innenverteidiger hatte nach einem strammen Pass von Nils Seufert unglücklich den
Fuß hingehalten (20.). Mit der ersten und einzigen Torchance im ersten Durchgang
kam der KSC durch Hofmanns starke Ballverarbeitung tatsächlich zum
1:3-Anschlusstreffer (25.), ansonsten lief der Aufsteiger der Musik aber
durchweg hinterher. Weil Clauss vor der Pause (32.) und Seufert nach dem
Seitenwechsel (49.) die endgültige Entscheidung relativ kläglich liegen ließen,
der DSC zwei Gänge rausnahm und der KSC etwas mehr investierte, entstand doch
noch eine spannende Schlussphase. Nachdem Lucoqui Hofmann im Strafraum zu Fall
gebracht hatte, trat der Gefoulte den fälligen Elfmeter und verkürzte auf 2:3
(70.). Karlsruhe warf nochmal alles nach vorne und wurde tatsächlich belohnt.
Einen vom eingewechselten Tom Schütz verursachten Elfmeter schnappte sich
Hofmann erneut und schnürte den Hattrick (88.). Die Arminia muss sich vorwerfen
lassen, das Spiel nicht längst für sich entschieden zu haben. Der KSC dagegen
darf weiter auf den direkten Klassenerhalt hoffen. Am letzten Spieltag
(28. Juni, 15.30 Uhr) empfängt der DSC den 1. FC Heidenheim.
32.
Spieltag
18.06.2020
Arminia Bielefeld - SV Darmstadt 98 1:0 (0:0)
Dank des 1:0-Erfolgs im Topspiel gegen den SV Darmstadt 98 bleibt Arminia in der
Rückrunde ungeschlagen und sichert zudem vorzeitig die Zweitliga-Meisterschaft.
In einer mit offenem Visier geführten Partie entschied ein Tor kurz nach der
Pause die Partie zugunsten des künftigen Bundesligisten. Uwe Neuhaus rotierte
nach dem 4:0 gegen Dresden am Montag auf fünf Positionen: Statt Joakim Nilsson
(nicht im Kader), Anderson Lucoqui und dem Offensivtrio Fabian Klos, Jonathan
Clauss und Andreas Voglsammer (alle Bank) begannen Stephan Salger, Florian
Hartherz, Reinhold Yabo, Cebio Soukou und Sven Schipplock. Darmstadt Coach
Grammozis tauschte im Vergleich zum 3:2 gegen Hannover zweimal: Für Herrmann
(Bank) und Kempe (Kapselreizung) spielten Dumic (nach Gelb-Sperre) und Stark.
Auch Honsak (muskuläre Probleme) fehlte im Kader. Die Partie der beiden besten
Rückrundenmannschaften begann beinahe mit einem Paukenschlag: Nach langem Ball
von Salger tauchte Soukou frei am Strafraumrand auf, scheiterte mit seinem
Abschluss jedoch an Schuhen (4.). Fortan entwickelte sich eine offene Partie, in
der beide Teams das Mittelfeld schnell überbrückten und Abschlüsse suchten.
Darmstadt sorgte immer wieder mit langen Bällen in Richtung des schnellen Heller
für Unruhe in der Arminia-Abwehr. Mitte der ersten Hälfte musste Neuhaus
unfreiwillig wechseln, weil sich Cedric Brunner nach Ellbogenschlag von Stark
ein geschwollenes Auge zugezogen hatte. Patrick Weihrauch kam früh in die Partie
(23.). Der ehemalige Münchner war sofort mitten im Geschehen. Denn kurz nach
seiner Hereinnahme prallte der Ball im Darmstädter Strafraum von ihm zu
Schipplock, der gegen Schuhen zu Boden ging. Der Stürmer stand allerdings zuvor
im Abseits. Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die ohnehin intensive Partie ein
wenig ruppiger, Dursun, Schipplock und Yabo (5. Gelbe Karte) wurden jeweils
verwarnt. Die besseren Chancen vor der Pause hatten dann die Lilien: Palsson
zögerte indes zu lange (30.), ein Treffer von Dursun wurde wegen vorangegangener
knapper Abseitsstellung Hellers nicht anerkannt (36.). Kurz vor der Pause köpfte
Dumic aus guter Position über das Tor (42.). So blieb es nach einer
unterhaltsamen ersten Hälfte beim 0:0. Grammozis brachte nach dem Seitenwechsel
Paik für Stark. Die Partie nahm nach Wiederbeginn sofort wieder Fahrt auf.
Stefan Ortega Moreno lenkte einen Schuss von Dursun nach einer Ecke gerade noch
am Pfosten vorbei (50.), auf der Gegenseite entschärfte Schuhen einen Versuch
von Nils Seufert (51.). Nach dem folgenden Eckball stand es 1:0 für den
Tabellenführer: Marcel Hartel brachte die Kugel nach kurz ausgeführter Ecke nach
innen. Manuel Prietl verlängerte den Ball per Kopf Richtung rechtes Toreck,
Schuhen konnte diesmal nur noch abfälschen (52.). Im weiteren Verlauf der
zweiten Hälfte nahmen die bis dahin zahlreichen Strafraumszenen auf beiden
Seiten zunehmend ab. Darmstadt war durchaus um Offensive bemüht, Grammozis
brachte mit Platte und Manu für Heller und Schnellhardt eine zusätzliche
Offensivkraft. Doch der DSC verteidigte clever und ließ kaum mehr Abschlüsse der
Lilien zu. Am Ende kamen die Blauen dem zweiten Treffer in Person von Torschütze
Prietl, der aus 15 Metern knapp verzog (89.), noch näher als Arminia dem ersten.
Auch Fabian Klos verzog in der Nachspielzeit nur knapp (90.+3). Am 33. Spieltag
(Sonntag, 21. Juni, 15.30 Uhr) sind die Arminen beim KSC zu Gast.
28.
Spieltag
15.06.2020
Arminia Bielefeld - SG Dynamo Dresden 4:0 (1:0)
Arminia ist der Aufstieg in die Bundesliga nur noch rechnerisch zu nehmen. Das
Nachholspiel gegen Schlusslicht Dynamo Dresden gewann der DSC mit 4:0 und hat
nun neun Punkte und 18 Tore Vorsprung auf den Relegationsplatz. Dresden
kassierte im Kampf um den Klassenerhalt einen empfindlichen Rückschlag. Uwe
Neuhaus sorgte für ein lang erwartetes Comeback: Andreas Voglsammer stand
erstmals seit seinem im Januar erlittenen Mittelfußbruch wieder in der
Startformation und verdrängte Cebio Soukou auf die Bank. Die beiden weiteren
Veränderungen nach dem 0:0 in Sandhausen: Im Mittelfeld spielte Nils Seufert
anstelle von Reinhold Yabo, links hinten wurde Florian Hartherz durch Anderson
Lucoqui ersetzt, der sein Startelfdebüt in dieser Saison feierte. Zuvor war er
in der gesamten Spielzeit auf nur zwei Einsatzminuten gekommen. Dynamo-Coach
Kauczinski setzte das altbekannte Wechselspiel der für Dresden enorm eng
getakteten Wochen fort und veränderte die Startelf von der 0:1-Niederlage gegen
den HSV auf sechs Positionen: Für Löwe, Kreuzer, Ebert, Horvath, Königsdörffer
(alle Bank) und Makienok (Sprunggelenksprobleme) begannen Hamalainen, Wahlqvist,
Petrak, Terrazzino, Jeremejeff und Husbauer (erster Startelf-Einsatz seit der
Corona-Pause). Der Tabellenletzte versteckte sich beim DSC keineswegs und
versuchte von Beginn an, mitzuspielen, wurde aber früh von einem absoluten
Traumtor erwischt: Jonathan Clauss nahm einen herrlichen Pass von Marcel Hartel
vor dem Strafraum technisch anspruchsvoll mit rechts aus der Luft und lupfte die
Kugel dann mit links über Broll hinweg ins lange Eck - 1:0 für die Blauen (10.).
Allerdings blieb Dresden trotz des Rückschlags gut in der Partie, gestaltete das
Spiel ausgeglichen und hatte gute Möglichkeiten auf den Ausgleich: Schmidt
platzierte den Ball nach einer Freistoßvariante freistehend in die Arme von
Stefan Ortega Moreno (23.), Wahlqvist konnte den einschussbereiten Schmidt nicht
einsetzen (32.). Insgesamt hatte der DSC dennoch mehr vom Spiel, allerdings tat
sich Arminia vor allem im letzten Drittel ziemlich schwer. Erst gegen Ende der
ersten Hälfte wurde es wieder gefährlich vor Broll: Ein Schlenzer von Voglsammer
flog knapp rechts (40.), ein Kopfball von Fabian Klos nach Hartel-Ecke knapp
links vorbei (44.). Torschütze Clauss indessen lief nach einem selbst begangenen
Foul Mitte des ersten Durchgangs lange unrund. Der Franzose versuchte es zum
Wiederbeginn nochmal, stellte dann aber sehr schnell fest: Es geht nicht weiter,
Soukou kam für ihn (48.). Am Geschehen auf dem Platz änderte sich aber nicht
viel: Dresden stand ziemlich hoch und agierte weitgehend auf Augenhöhe mit den
Arminen, entwickelte nach vorne aber keine Durchschlagskraft. Stattdessen schlug
das wiedervereinte Torjäger-Duo der Arminen zu: Zunächst schaltete Voglsammer
nach einem gewonnenen Kopfballduell von Nils Seufert schneller als Ehlers, kam
so in Schussposition und traf humorlos ins linke Eck (62.); kurze Zeit später
setzte Klos nach einer Soukou-Hereingabe seine Physis ein, hielt sich so Ehlers
vom Leib und verschaffte sich den Platz, den er brauchte, um den Ball an Broll
vorbei zu befördern (65.) - ein Doppelschlag des Spitzenreiters zum 3:0. Und es
hätte sogar ein Dreifachschlag werden können, Seuferts abgefälschter Schuss flog
nur knapp rechts vorbei (67.). Die Dresdner kamen kurz darauf durch Schmidt zwar
zu ihrer besten Chance im Spiel (70.), doch der lange vorhandene Widerstand der
Sachsen war nun gebrochen. Der lange kaum sichtbare Qualitätsunterschied wurde
nun deutlich - und Arminia legte noch einen drauf: Soukou schnappte sich den
Ball im Mittelfeld, marschierte durch die gesamte Dresdner Hälfte und markierte
den 4:0-Endstand (87.). Der DSC ist damit so gut wie aufgestiegen, nur
mathematisch kann die Arminia noch abgefangen werden. Bereits am Dienstag kann
auch diese theoretische Chance verschwinden, wenn Hamburg gegen Osnabrück nicht
gewinnt. Dresden hingegen ist nach den Siegen von Wiesbaden und Karlsruhe am
Wochenende der klare Verlierer im Tabellenkeller und muss sich nun strecken, um
noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Am Donnerstag (20.30 Uhr)
empfängt der DSC den SV Darmstadt 98.
31.
Spieltag
30.05.2020
SV Sandhausen 1916 - Arminia Bielefeld 0:0
Keine Tore und eine gerechte Punkteteilung gab es beim 0:0 zwischen dem SV
Sandhausen und Arminia. Der taktisch gut eingestellte SVS machte es dem DSC
enorm schwer. Sandhausens Trainer Koschinat konnte nach dem 2:1-Auswärtssieg in
Fürth wieder auf Scheu (nach Gelb-Sperre) zurückgreifen und beorderte ihn für
Frey (Bank) in die Startelf. Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen den
1. FC Nürnberg zweimal Personal: Manuel Prietl (nach Gelb-Sperre) und Reinhold
Yabo rückten für Fabian Kunze und Nils Seufert (beide Bank) in die Aufstellung.
Der SVS griff auf das zuletzt erfolgreiche 3-4-1-2-System zurück, das die beiden
Außenverteidiger Diekmeier (rechts) und Paqarada (links) gegen den Ball in ein
5-2-1-2-System verwandelten. Arminia setzte derweil auf die bewährte
4-3-3-Grundordnung und tat sich lange schwer. Weder mit Flanken noch mit
Kurzpässen durch die Mitte waren die drei Abwehrtürme Nauber, Kister und Zhirov
zu überwinden. So kam der DSC kaum zum Abschluss. Sandhausen agierte mit einem
geduldigen Aufbauspiel und setzte Nadelstiche mit Paqarada-Standards und
Steckpässen in die Tiefe. Die beste Möglichkeit verbuchte Biada nach einer Ecke
per Kopf (18.). Von den Blauen kam dagegen lange nichts. Erst in der 25. Minute
kam der Zweitliga-Spitzenreiter erstmals gefährlich auf: Fabian Klos kam nach
einem Doppelpass mit Jonathan Clauss aus 14 Metern zum Schuss, zielte aber knapp
rechts vorbei. Ansonsten hatte sogar der SVS mehr vom Spiel, kam aber nicht über
Halbchancen hinaus. Sehr effektiv dagegen war das aggressive Pressing der
Hausherren, die den Spielaufbau der Arminen immer wieder empfindlich störten.
Entsprechend ging es torlos in die Pause. Mit Wiederbeginn kam Arminia mit
Schwung und Tempo aus der Kabine. Cebio Soukou köpfte aus aussichtsreicher
Position vorbei (47.). Diese Phase aber hielt nicht lange an. Der SVS hielt
schnell wieder voll dagegen und entlastete selbst immer wieder mit eigenen
Angriffen. Einen solchen schloss Diekmeier mit einem Schuss aufs Torwarteck ab,
doch Stefan Ortega Moreno war zur Stelle (57.). Im weiteren Verlauf schafften es
beide Teams immer seltener, das Mittefeld zu überbrücken. Hüben wie drüben
mündeten viele Versuche in Distanzschüssen oder nicht präzise genug
abgeschlossenen Halbchancen. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal heiß:
SVS-Joker Engels tauchte frei vor Ortega auf, doch der Torwart parierte per
Fußabwehr (82.). Kurz vor dem Schlusspfiff traf dann der eingewechselte
Andreas Voglsammer ins Tor, doch stand er ganz knapp im Abseits - der Treffer
zählte nicht, was der Videoschiedsrichter bestätigte (90.+3). Die Partie endete
0:0 - wie schon im Hinspiel. Der SVS blieb damit auch im fünften Spiel in Folge
ungeschlagen (3/2/0). Arminia ist im Kalenderjahr 2020 weiterhin unbesiegt
(6/6/0), muss die Aufstiegsfeier aber vorerst um drei Tage verschieben. Der DSC
muss bereits schon am kommenden Montagabend (20.30 Uhr) das Nachholspiel gegen
Dresden bestreiten.
30.
Spieltag
06.06.2020
Arminia Bielefeld - 1.FC Nürnberg 1:1 (1:1)
Arminia und Nürnberg trennen sich in einer rassigen und spannenden Partie mit
einem gerechten 1:1. DerDSC spielte selbstbewusst eine halbe Stunde überlegen
auf, ließ nach der Führung jedoch das 2:0 liegen und kassierte kurz vor der
Pause die Quittung. Der Club biss sich immer besser rein ins Spiel und gab sich
wie der DSC mit einem Punkt nicht zufrieden, war auf Augenhöhe - am Ende hätten
beide gewinnen können. Uwe Neuhaus musste im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei
Holstein Kiel auf Manuel Prietl (Gelbsperre) verzichten. für den Abräumer rückte
Fabian Kunze ins Team. Nürnbergs Trainer Keller veränderte seine Startelf nach
dem 0:0 gegen den VfL Bochum viermal: Für Sörensen, Geis, den verletzten
Nürnberger (Zerrung) und Dovedan spielten Margreitter, Erras, Heise und
Schleusener von Beginn an. Nürnberg spielte gut mit in den ersten Minuten. Ishak
reklamierte nach Amos Piepers Stoß am Elfmeterpunkt vergeblich Strafstoß (4.).
Ein katastrophaler Fehlpass von Hack eröffnete Fabian Klos die Chance zur
Führung, der Goalgetter traf nur den Außenpfosten (9.). Die Initialzündung für
den DSC, der nun selbstbewusst und ballsicher das Zepter in die Hand nahm. Pass-
und Laufwege stimmten - veranschaulicht beim 1:0: Mavropanos konnte den rechts
freigelaufenen Jonathan Clauss nicht stoppen, der nach Finte von rechts flankte.
Im Zentrum war Klos hellwach, löste sich von Margreitter und köpfte ins rechte
Eck ein (14.). In der Folge zeigte sich Arminia wie schon so oft in dieser
Saison als funktionierendes Konstrukt. Doch nicht nur die technische
Überlegenheit und die bessere Spielanlage der Neuhaus-Elf mündeten in weitere
Chancen: Marcel Hartels Distanzschuss parierte Mathenia (21.), hatte aber
Riesenglück, als Klos nach zu kurzem Rückpass von Erras nur den Außenpfosten
traf (25.). Der FCN erlebte sodann ein kurzes Zwischenhoch. Aus dem Spiel heraus
gelang wenig, bei Standards aber verpassten Ishak (28.) und vor allem
Margreitter (29.) per Kopf zunächst den Ausgleich. Der fiel aber doch, weil
Arminia etwas zu passiv agierte und Erras nach Heises Ecke vor Klos zum
schmeichelhaften 1:1-Pausenstand einköpfte (43.). Gleich mit einer vorzüglichen
Doppelchancen (Cebio Soukou, Clauss, 48.) startete Durchgang zwei. Die
Spielanteile aber waren zunächst gleich verteilt, der FCN warf Einsatz- und
Lauffreude in die Waagschale. Nach zehn Minuten setzte sich die Neuhaus-Elf
wieder verstärkt in der gegnerischen Hälfte fest, doch der Club wurde gleich
zweimal brandgefährlich: Schleusener aber scheiterte frei vor Stefan Ortega
Moreno am Keeper (62.) und an der eigenen Schussschwäche (64.). Neuhaus
justierte sein Team mit der Hereinnahme von Sven Schipplock und Andreas
Voglsammer neu (62.), Letzterer verzog eine Volleyabnahme (67.). Doch auch
Nürnberg war weiterhin gut im Spiel, Hacks Heber, nachdem er den weit
herausgelaufenen Ortega bereits umkurvt hatte, stoppte Hartel vor der Linie
(71.). Die Partie war spannend und offen, auch spielerisch hielt der FCN gut
dagegen, hatte aber Glück, dass Mathenia gegen Voglsammers Schrägschuss glänzend
parierte (78.). Auf der Gegenseite versprühte Schleusener aus der Drehung noch
einmal Gefahr (85.). Beide wollten den Sieg: Mathenia rettete gegen Reinhold
Yabo (88.), auf der anderen Seite kratzte Ortega den Ball von der Linie, der
nach Hacks Vorbereitung von Frey Richtung Tor geprallt war (89.). Es blieb beim
gerechten 1:1. Der DSC tritt am Freitag (18.30 Uhr) beim SV Sandhausen an.
29.
Spieltag
30.05.2020
Arminia Bielefeld - Holstein Kiel 2:1 (0:1)
Dank eines 2:1-Erfolgs bei Holstein Kiel macht Arminia einen weiteren großen
Schritt in Richtung Aufstieg. Nach starker erster Hälfte des DSC kamen die
Norddeutschen nach Wiederbeginn besser auf - doch ein später Joker-Treffer
bescherte Arminia den Sieg. Kiels Coach Werner nahm nach dem 1:2 beim VfL Bochum
unter der Woche einen Wechsel vor: Özcan ersetzte Porath (Bank). Lee rückte
wieder ins Sturmzentrum. Uwe Neuhaus entschied sich nach dem 0:0 im
Gipfeltreffen beim Hamburger SV - die Arminia war unter der Woche spielfrei - zu
drei Änderungen. Cedric Brunner (nach Gelb-Sperre), Nils Seufert und Jonathan
Clauss spielten statt Patrick Weihrauch, Fabian Kunze und Reinhold Yabo
(alle Bank). Nur in den Anfangsminuten agierten die Blauen ein wenig abwartend
und überließen Holstein kurzzeitig das Geschehen. Doch nach knapp zehn Minuten
übernahm der DSC plötzlich die Initiative und stellte die Kieler mit direktem
und variablem Spiel schnell vor einige Probleme. Nach einer Viertelstunde
erspielten sich die Arminen eine Fülle von hochkarätigen Chancen: Fabian Klos
zwang Gelios nach einem weiten Ball von Stefan Ortega Moreno zu einer Parade
(15.), kurz darauf verzog Florian Hartherz nur knapp (17.). Und so ging es
weiter: Nach wuchtigem Schuss vom Strafraumrand von Marcel Hartel lenkte Gelios
den Ball noch über die Querlatte (18.). Seufert wiederum zielte aus zwölf Metern
etwas zu hoch (21.), ehe Klos nach Standardsituation aus kürzester Distanz nicht
an Gelios vorbeikam (22.). Kurz darauf fiel die längst fällige Führung für
Arminia: Wieder fand Ortega Klos im Strafraum, nach dessen Hereingabe
vollstreckte Clauss fast vom Elfmeterpunkt (23.). Nach der Führung blieb der DSC
tonangebend, wurde offensiv indes nicht mehr so zwingend. Die Störche mussten
bis in die Nachspielzeit vor der Pause warten, ehe Mühling die erste gute
Gelegenheit hatte, aber nach einer Hereingabe zu spät kam (45.+1). KSV-Coach
Werner brachte nach der Pause Reese für Atanga, eine Maßnahme die sich sehr
schnell lohnen sollte: Denn nach Flanke des Jokers traf Mühling in der 51.
Minute ein wenig aus dem Nichts per Kopf zum Ausgleich. Der Treffer verlieh den
Störchen mehr Selbstvertrauen. Plötzlich waren es die Norddeutschen, die in der
Offensive zwingender agierten - und in Person von Meffert mit einem wuchtigen
Schuss von Strafraumrand, den Ortega noch leicht ablenkte, die Querlatte trafen
(56.). Bei Arminia hingegen fehlte in dieser Phase der Elan und Spielfluss, der
den DSC noch über weite Strecken der ersten Hälfte ausgezeichnet hatte. In den
letzten 25 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Sinnbild dafür
die 69. Minute: Denn zunächst vergab Lee für Kiel eine Riesenchance, indem er
drei Meter den Ball vor dem leeren Tor per Grätsche an die Unterkante der
Querlatte setzte. Im direkten Gegenzug scheiterte Klos im Eins-gegen-eins an
Gelios. Wenig später war es einmal mehr der Arminia-Kapitän, der mit der
Fußspitze nicht am Keeper vorbeikam (77.). Als in den Schlussminuten vor dem
Abpfiff eigentlich schon alles auf ein Remis hindeutete, gelang der Arminia doch
noch das goldene Tor des Nachmittags. Der eingewechselte Sven Schipplock köpfte
eine Hartel-Flanke in der Nachspielzeit wuchtig zum 2:1-Sieg für die Blauen ein
(90.+2). Arminia empfängt am kommenden Samstag (13.30 Uhr) den Club aus Nürnberg.
27.
Spieltag
24.05.2020
Hamburger SV - Arminia Bielefeld 0:0
In einem unterhaltsamen Gipfeltreffen teilten der Hamburger SV und Arminia mit
einem torlosen Unentschieden die Punkte. Zwar hatte der HSV spielerische
Vorteile und erarbeitete sich ein Chancenplus, doch das DSC-Tor war wie
vernagelt. Hamburgs Trainer Hecking veränderte seine Startelf nach dem 2:2 gegen
Fürth auf drei Positionen: Harnik, Kittel und van Drongelen spielten für Beyer,
Jairo und Jatta (alle Bank). Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 1:1 im Derby
gegen Osnabrück dreimal Personal: Fabian Kunze, Cebio Soukou und Patrick
Weihrauch begannen für Cedric Brunner (5. Gelbe), Jonathan Clauss und Nils
Seufert (beide Bank). Arminia lief erstmals seit dem 8. Spieltag und damit nach
19 Spielen in Folge mit einer veränderten Viererkette auf. Der HSV ging mit
offenem Visier in dieses Spitzenspiel und trat im leeren Volksparkstadion aktiv
und offensiv auf. Mit vielen Kurzpässen kombinierten sich die Rothosen nach
vorne und drückten die Blauen so hinten rein. Erste Chancen ließen nicht lange
auf sich warten: Nach einem Fehler von Kunze hatte Pohjanpalo freie Bahn, doch
Stefab Ortega Moreno rettete mit der Fußspitze (5.). Der DSC-Torwart war auch
zur Stelle, als Harnik nach einem Konter zum Schuss kam (8.). Nur einmal
wackelte Ortega nach einem Flankenball kurz, rettete dann aber noch mit einem
Reflex gegen Harnik (12.). Von Arminia kam derweil und auch im weiteren Verlauf
nur wenig. Offensiv gelang dem DSC nahezu nichts. Einzig durch Standards kamen
die Blauen hin und wieder in Strafraumnähe. Fabian Klos hing lange komplett in
der Luft, verbuchte dann aber doch noch die beste Möglichkeit des DSC im ersten
Durchgang, als er nach Zuspiel von Soukou aus sieben Metern an Torwart Heuer
Fernandes scheiterte (27.). Bis zum Halbzeitpfiff kontrollierte weiterhin der
HSV das Geschehen auf dem frisch verlegten Hamburger Rasen. Immer wieder
kombinierten sich die Hanseaten bis kurz vor den Strafraum, dort aber riegelte
der Tabellenführer konsequent ab. Vor allem DSC-Innenverteidiger Joakim Nilsson
baggerte nahezu jeden Ball aus dem Gefahrenbereich. Trotz spielerischer Vorteile
der Rothosen ging es torlos in die Pause. Auch in den zweiten Durchgang startete
der HSV aggressiv, offensiv und brandgefährlich: Nur 30 Sekunden nach
Wiederbeginn nahm Kittel einen langen Ball von Letschert im Strafraum direkt ab
und jagte das Spielgerät haarscharf am Winkel vorbei (46.). Kurz darauf köpfte
Pohjanpalo eine Kittel-Flanke aus sechs Metern knapp neben den Pfosten (48.).
Arminia geriet gehörig unter Druck, hielt diesem aber weiterhin stand. Selbst
bot der Spitzenreiter weiterhin nur wenig an. Auch die Hereinnahme von Clauss
und Andreas Voglsammer (65.) brachte keinen neuen Offensivschwung. Vielmehr
hatte der DSC Glück, dass Leibold nach einer Harnik-Flanke unbedrängt aus fünf
Metern nur den Pfosten traf (67.). Die schwache Chancenverwertung der Hamburger
hätte sich dann beinahe gerächt: Aus dem Nichts kam Klos an der Strafraumgrenze
zu einem Drehschuss, doch Heuer Fernandes rettete mit einem Reflex (78.). In der
Schlussphase konnte die Blauen zwar hin und wieder entlasten. Am Drücker blieb
aber nach wie vor der HSV, der weitere Halbchancen verbuchte. Am Ende blieb es
beim 0:0. Der DSC hat aufgrund der Corona-Vorfälle bei Dynamo Dresden am
kommenden Spieltag spielfrei. Die Partie wurde für den 15. Juni angesetzt.
26.
Spieltag
17.05.2020
Arminia Bielefeld - VfL Osnabrück 1:1 (1:0)
Die Konkurrenz patzt, der DSC auch: Im Derby gegen Osnabrück mussten die Arminen
einen ganz späten Nackenschlag hinnehmen. Uwe Neuhaus nahm im Vergleich zum 1:1
in Stuttgart vor der Corona-Unterbrechung nur eine personelle Veränderung vor:
Nils Seufert durfte anstelle von Fabian Kunze im Mittelfeld beginnen. Außerdem
kehrte Andreas Voglsammer nach überstandenem Mittelfußbruch auf die Bank zurück.
Osnabrücks Trainer Thioune wechselte dafür im Vergleich zum blamablen 2:6 gegen
Wiesbaden gleich auf fünf Positionen: Für Gugganig, Köhler, Henning, Girth und
Alvarez starteten van Aken, Ajdini, Taffertshofer, Ceesay und Heider. Auf dem
Platz begann das Geschehen ähnlich verhalten wie auf den leeren Rängen. Beide
Mannschaften agierten zunächst abwartend, wobei die Blauen wenig überraschend
mehr Kontrolle hatte. Wirklich gefährlich wurde es weder hüben wie drüben, ehe
Osnabrücks van Aken Fabian Klos im eigenen Strafraum etwas plump zu Fall
brachte. Der Top-Torschütze der 2. Liga nahm das Geschenk an, schickte
VfL-Keeper Kühn in die falsche Ecke und besorgte mit dem ersten Torschuss der
Partie das 1:0 (17.). Der DSC nahm das Führungstor mit und ließ den Ball weiter
souverän laufen. Außer einem gefährlichen Freistoß von Schmidt (21.) kam vom
Aufsteiger aus Osnabrück offensiv überhaupt nichts, sodass Stefan Ortega Moreno
mehr Ballkontakte mit dem Fuß als mit der Hand hatte. Mit einer effizienten
Vorstellung und über 70 Prozent Ballbesitz schlich Arminia nach genau 45 Minuten
in die Halbzeit. VfL-Coach Thioune nahm in der Pause keine personellen
Änderungen vor, sah aber auch so einen verbesserten Auftakt seiner Mannschaft.
Osnabrück drückte die Arminen etwas weiter in deren Hälfte und schaffte es, ein
zwei gefährliche Szenen zu kreieren - mehr aber auch vorerst nicht. Der DSC
brauchte ein bisschen, um wieder sicherer in den eigenen Aktionen zu werden und
auch für Entlastung zu sorgen. Während Neuhaus Voglsammer seinen ersten Einsatz
seit Ende Januar verschaffte, reagierte auch Thioune und brachte mit Alvarez
seinen besten Torschützen - und sollte damit auf das richtige Pferd setzen.
Arminia ließ weiter sehr wenig zu und verwaltete den knappen Vorsprung - bis die
letzte Minute der Nachspielzeit anbrach. Eine eigentlich missglückte Hereingabe
des eingewechselten Pulido wurde für Ortega so gefährlich, dass er den Ball an
den Pfosten lenken musste, und das Leder so direkt vor den Füßen von Alvarez
landete. Osnabrücks Nummer 9 ließ sich die Chance nicht nehmen und glich zum
1:1-Endstand aus (90.+4). Auf DSC Seite wurde der Nachmittag damit doch nicht so
perfekt wie er hätte werden können - alle drei Aufstiegskonkurrenten gewannen
nämlich ebenfalls nicht. Am kommenden Wochenende reisen die Blauen ohne Cedric
Brunner (fünfte Gelbe Karte) zum absoluten Spitzenspiel nach Hamburg (Sonntag,
13.30 Uhr).
25.
Spieltag
09.03.2020
VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 1:1 (0:0)
Der VfB Stuttgart hat es verpasst, den Rückstand auf Spitzenreiter Arminia auf
drei Zähler zu verkürzen. Nachdem Gomez die Schwaben in Führung geköpft hatte,
wurden die Arminen in der Offensive aktiver und kamen eine Viertelstunde vor dem
Schluss durch ein Jokertor zum Ausgleich. Es blieb beim gerechten 1:1, durch das
sich der VfB zumindest wieder am HSV vorbei auf Rang zwei schob. Stuttgarts
Coach Matarazzo nahm drei personelle Wechsel im Vergleich zur 0:2-Niederlage in
Fürth vor: Badstuber, Gonzalez und Gomez rückten für Karazor, Massimo
(beide Bank) und Al Ghaddioui (Unterschenkelverletzung) in die Startelf. Uwe
Neuhaus konnte nach dem 1:0 gegen Wiesbaden wieder auf Manuel Prietl (nach
Mittelhandbruch) zurückgreifen, dieser verdrängte Jóan Símun Edmundsson auf die
Bank. Zudem begann Reinhold Yabo für Cebio Soukou (Bank). Der DSC reiste mit der
breiten Brust des souveränen Tabellenführers an und machte es sich in der
Position der lauernden Kontermannschaft gemütlich. Wirklich gefährlich wurde es
in den Anfangsminuten vor beiden Toren nicht, lediglich Gomez (3.) und Fabian
Klos (6.) verbuchten gute Abschlusssituationen. Davon abgesehen neutralisierten
sich beide Teams größtenteils, auch wenn der VfB ein leichtes Übergewicht hatte.
Auch in der Folge brachten beide Teams lediglich aus der Distanz Torabschlüsse
zustande, wobei die Versuche von Gonzalez (11.) und Marcel Hartel auf der
anderen Seite (22.) eher zu der harmloseren Sorte zählten. In den Strafräumen
brannte hüben wie drüben lange Zeit gar nichts an, womit die Arminen wohl etwas
besser leben konnten. Dafür ging es körperlich mehr und mehr zur Sache,
Schiedsrichter Dankert rückte in den Vordergrund und zückte zweimal Gelb gegen
Prietl und Mangala. Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe der VfB eine Idee hatte.
Dann hob Endo den Ball in den Lauf von Castro, der links im Strafraum volley in
die Mitte passte. Gomez kam einen Schritt zu spät, rauschte dafür mit Stefan
Ortega Moreno zusammen, der nach einer kurzen Behandlung weiterspielen konnte
(30.). Kurz darauf verschaffte sich Wamangituka mit einer Finte 20 Meter vor dem
Tor etwas Platz, schoss aber ein gutes Stück am linken Kreuzeck vorbei (36.). Die
Blauen zeigten kurz vor der Pause noch einmal offensive Bestrebungen, stellte
Kobel jedoch vor keine Probleme. Bereits nach wenigen Sekunden im zweiten
Abschnitt deutete sich ein unterhaltsameres Spiel an, als Gomez links im
Strafraum auftauchte und Ortega eingreifen musste (46.). Der VfB kam vermehrt in
die Zwischenräume zwischen Abwehr und -mittelfeld auf und brachte die Arminia
mehr und mehr in Bewegung, die ihrerseits auf Fehler lauerte. Als Badstuber den
Ball nicht loswurde, luchste Jonathan Clauss ihm das Leder ab und prüfte Kobel
aus spitzem Winkel (50.). Davon abgesehen war Stuttgart nun zwingender und kam
in den Rücken der Abwehr. Als Stenzel von der Grundlinie Castro bediente, hätte
dieser bereits die Führung besorgen müssen (52.). Den Job erledigte kurz darauf
VfB-Kollege Gomez, der von Gonzalez' präziser Flanke ebenso profitierte wie von
Ortegas Orientierungslosigkeit (53.). Die Schwaben waren obenauf und hätten
beinahe nachgelegt, doch Gonzalez' Schlenzer aus 15 Metern flog knapp rechts
vorbei (62.). Der DSC war nun gefordert und bekam durch einen Doppelwechsel
(Soukou und Sven Schipplock für Prietl und Yabo) neue Offensivpower verordnet
(65.). Und die Blauen wurden gefährlicher, insbesondere Klos scheiterte zweimal
binnen kurzer Zeit per Kopfball (75.), ehe er als Vorlagengeber glänzte: Cedric
Brunners langen Einwurf von rechts verlängerte er in Richtung zweiter Pfosten,
wo Soukou nicht lange fackelte und Kobel per Flachschuss aus der Drehung
überwand (76.). Jetzt waren die Hausherren wieder gefordert, und beinahe wäre
der VfB erneut in Führung gegangen. Doch Ortega reagierte nach einem Gewühl vor
seinem Tor glänzend, als er Endos Versuch entschärfte und den direkten Gegenzug
einleitete. Plötzlich war Schipplock auf und davon, spielte eine
Überzahlsituation aber etwas umständlich aus (86.). So blieb es auch nach
umkämpften Schlussminuten beim 1:1, dass den Blauen mehr hilft als dem VfB.
Für den DSC geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Osnabrück weiter.
24.
Spieltag
01.03.2020
Arminia Bielefeld - SV Wehen Wiesbaden 1:0 (0:0)
Arminia hat mit einem 1:0 gegen Wehen Wiesbaden den vierten Sieg in Folge
eingefahren und - dank der Patzer der Konkurrenz - den Vorsprung an der
Tabellenspitze auf sechs Zähler ausgebaut. Dabei lieferten die Gäste dem
DSC mit kompaktem Defensivspiel und aggressivem Zweikampfverhalten einen großen
Kampf. Auf Seiten der Blauen musste Uwe Neuhaus seine Startformation im
Vergleich zum knappen 1:0 gegen Hannover umbauen: Fabian Kunze ersetzt Manuel
Prietl, der sich einen Mittelhandbruch zuzog. Bereits in der Anfangsphase ließ
sich der Matchplan der Gäste gut erkennen: Wiesbaden störte Arminia früh, suchte
die Zweikämpfe, machte die Räume vor dem Tor extrem eng und lauerte auf Konter.
Und so entwickelte sich eine taktisch geprägte Partie ohne große Torraumszenen.
Der DSC lief gegen die kompakte SVWW-Defensive an und suchte die Lücke, fand -
da Mrowca und Schwede die Außen dicht machten - aber kaum einen Weg vor das Tor.
Während die Defensive zunächst kompakt stand, gelang es den Gästen durchaus,
offensiv immer wieder in Erscheinung zu treten. Die beste Möglichkeit hatte
Dittgen, der - nach Spielöffnung über Chato - das Zuspiel von Aigner direkt vor
dem Tor knapp verpasste (29.). Insgesamt bestimmten die Blauen das Geschehen auf
dem Feld, hatten mehr Ballbesitz und auch in den Zweikämpfen die Nase vorn.
Dieses optische Übergewicht konnte Arminia aber erst in der Schlussphase der
ersten Hälfte in Chancen ummünzen. Zunächst verpasste Amos Pieper per Kopfball
nach einer Ecke von Marcel Hartel knapp (37.), dann konnte Lindner einen
Distanzschuss von Cedric Brunner nur nach vorne abwehren. Jóan Símun Edmundsson
verpasste das Tor per Abstauber und stand zusätzlich im Abseits (39.). Der DSC
blieb auch nach Wiederanpfiff dominant, ohne allerdings mit 100-prozentigen
Chancen auf den ersten Treffer zu drücken. Die gab es dafür auf der Gegenseite -
und zwar gleich zweifach. Zunächst setzte sich Kyereh gegen Joakim Nilsson
durch, scheiterte per Schlenzer allerdings am Pfosten (56.) und aus der Distanz
an Stefan Ortega Moreno(64.). In der 72. Minute fand Arminia dann eine Lücke:
Jonathan Claus kam an ein Zuspiel und köpfte den Ball in die Maschen. Der Jubel
der Blauen dauerte allerdings nur kurz: Bereits beim Tor zeigte Brych an, dass
der Treffer überprüft werde. Und tatsächlich stand Clauss beim Zuspiel im
Abseits. Die Arminen ließen sich davon nicht beirren und schlugen zwei Minuten
später erneut zu: Der eingewechselte Reinhold Yabo schickte Florian Hartherz,
dessen Flanke Fabian Klos per Kopfball zum 1:0 nutzte (74.). In der
Schlussviertelstunde zeigte Wiesbaden noch einmal Kampfgeist, hatte aber
letztlich nicht mehr die Mittel, um den DSC Sieg in Gefahr zu bringen. Die
Arminen ihrerseits versuchten sich am zweiten Treffer, doch in der besten Szene
scheiterte der eigewechselte Sven Schipplock per Kopf an Lindner (86.). So blieb
es beim verdienten, aber hart erarbeiteten Sieg der Blauen. Der DSC gastiert am
Montag 9.3.(20.30 Uhr) in Stuttgart.
23.
Spieltag
23.02.2020
Arminia Bielefeld - Hannover 96 1:0 (0:0)
Arminia hat auf der Alm mit Hannover 96 seine liebe Mühe, auch der durchnässte
Rasen erwies sich als zusätzliche Schwierigkeit. In einem beherzten Schlussspurt
führte Joker Reinhold Yabo den Tabellenführer schließlich zum 1:0-Sieg, der
zumindest den HSV auf sechs Punkte distanziert. Uwe Neuhaus vertraute auf die
Elf, die bereits beim 4:2 in Fürth von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatte.
Hannovers Trainer Kocak tauschte nach dem 1:1 gegen den HSV dagegen zweimal
Personal: Kapitän Bakalorz (grippegeschwächt) und Ochs (Bank) wurden von Hübers
und Guidetti vertreten. Wegen andauernden starken Regens, der den Zustand des
Rasens klar verschlechterte, wurde die Partie mit 30 Minuten Verzögerung
angepfiffen. Schon in der rasanten Anfangsphase, Jung (3.) und Guidetti (3., 6.)
näherten sich gefährlich an, machten die Gäste aus Hannover dann den griffigeren
Eindruck. Manuel Prietl (7.) und Marcel Hartel (10.) brachten die ersten
Versuche des DSC nicht aufs Tor, dem Tabellenführer schien der nicht ideal
bespielbare Rasen mehr zu schaffen zu machen. Die beste Offensive der Liga
entfachte kaum Torgefahr, was häufig auch an technischen Fehlern lag. Maina
fehlte per Linksschuss aus der zweiten Reihe für 96 nicht viel (18.), Jungs
Flanke senkte sich sogar noch auf den Querbalken (24.). Fabian Klos kam
lediglich nach einer Ecke zu einer Kopfballchance, traf die Kugel jedoch nicht
voll (32.). Auch der Wind machte sich auf der Alm bemerkbar, sodass Teuchert für
die Gäste beinahe mit einer weiteren verunglückten Flanke erfolgreich war (37.).
Kurz nach Wiederbeginn wurden Stefan Ortega Moreno beinahe die Platzverhältnisse
zum Verhängnis, als sein kurzer Pass mehr oder weniger im Rasen stecken blieb.
Teuchert durfte aus 20 Metern auf den fast verwaisten Kasten schießen, verfehlte
ihn aber (47.). Über weite Strecken des zweiten Abschnitts fand die
ausgeglichene Partie zwischen den Strafräumen statt. Beide Teams bearbeiteten
sich im Mittelfeld, standen dazu jeweils stabil. Als Neuhaus in der 66. Minute
Yabo für den zuletzt starken, gegen Hannover aber unauffälligen Sebio Soukou
brachte, kippte das Geschehen allmählich zugunsten von Arminia. Nach einem
Steilpass des kreativen Hartel grätschte Yabo die Kugel erst noch am langen Eck
vorbei (76.) - auf Zuspiel von Yabo vergab auch Klos (78.) -, wenig später
staubte der Mittelfeldspieler nach einer in die Mitte abgewehrten Parade von
Zieler gegen Jonathan Clauss aber zur 1:0-Führung ab (83.). Die letzte Chance
auf den Hannoveraner Ausgleich vereitelte Klos, der nach einem Freistoß im
eigenen Sechzehner klärte - und sich zu Recht dafür feierte (90.). Die Blauen
bleiben mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze, der im Derby
unterlegene Hamburger SV wurde sogar auf sechs Zähler distanziert. 96 dagegen
steht erneut nur zwei Punkte über dem Strich. Der DSC empfängt am Sonntag
(13.30 Uhr) Wehen Wiesbaden
22.
Spieltag
15.02.2020
SpVgg Greuther Fürth - Arminia Bielefeld 2:4 (0:2)
Arminia hat im Aufstiegsrennen einen Big Point gelandet und Greuther Fürth mit
4:2 besiegt. Die Franken agierten zwar lange Zeit mindestens auf Augenhöhe, doch
der DSC legte eine enorme Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss an den Tag und baute
durch den ersten Auswärtssieg seit Anfang Dezember den Vorsprung auf
Tabellenplatz zwei auf drei Punkte aus. Fürth-Coach Leitl wechselte im Vergleich
zum 1:3 gegen Hannover auf drei Positionen: Winter-Neuzugang Beijmo
(Startelfdebüt), Kapitän Caligiuri und Youngster Leweling rutschten in die
Startelf und ersetzten Sauer, Stefaniak (beide Bank) sowie Routinier Mavraj,
"der uns mehrere Wochen mit einer Muskelverletzung fehlen wird" (Leitl).
Erwartungsgemäß sah Uwe Neuhaus nach dem glatten 6:0 gegen Regensburg keinerlei
Veranlassung, seine erste Elf zu verändern. Damit stand auch fest: Der aufgrund
eines grippalen Infekts zuletzt fragliche Stefan Ortega Moreno hütete das Tor
der Blauen. Vom Anpfiff weg bot Fürth dem Tabellenführer Paroli, gestaltete die
Partie offen und war gegen zunächst abwartende Arminen mindestens gleichwertig.
Caligiuri verbuchte die erste Torchance der Partie (4.), auch in puncto
Ballbesitz und Passquote hatten die Franken die Nase vorne. Das half der SpVgg
allerdings nicht viel, denn der DSC schlug in der 13. Minute eiskalt zu: Eine
Flanke Sebio Soukou erreichte Cedric Brunner, der sich im Luftzweikampf gegen
Wittek behauptete und seine Blauen mit 1:0 in Front köpfte. Die SpVgg schien vom
durchaus überraschenden Rückstand nicht weiter beeindruckt zu sein, presste
aggressiv, ließ in Person von Ernst (18.) und Nielsen (21.) aber weiterhin
Durchschlagskraft vermissen. In der weiterhin kurzweiligen Partie schenkten sich
beide Teams nichts und suchten jeweils den Weg in die Offensive. Während Fürth
im finalen Pass jedoch weiter Defizite erkennen ließ, näherte sich der DSC dem
zweiten Treffer immer näher an (25. Fabian Klos, 33. Jonathan Clauss, 34. Marcel
Hartel) und belohnte sich schließlich durch Klos - wenn auch nach kurzer
Verzögerung, da Referee Stieler zunächst noch Rat beim Video-Assistenten
einholte (35.). Nach dem zweiten Nackenschlag hatten die Gastgeber zwar kurz
darauf die Chance auf die Antwort (38. Nielsen), insgesamt ging aber ein Bruch
durch das Fürther (Defensiv-)Spiel. Noch vor dem Seitenwechsel konnten sich die
Franken bei Keeper Burchert bedanken, der zweimal stark gegen den freistehenden
Clauss rettete (40.). Nach dem Seitenwechsel drängte Fürth auf den Anschluss,
Arminia suchte das Heil in der Offensive. Ergo: Es blieb ähnlich unterhaltsam
wie auch in Durchgang eins. Ein Nielsen-Kopfball, den Ortega stark an die Latte
lenkte (55.) sowie ein nachträglich vom Video-Assistenten aberkannter
Klos-Treffer (62.) wurden zunächst nur durch das zwischenzeitliche 3:0 getoppt.
Burchert hatte Klos zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Soukou
souverän (68.). Die Partie schien vorzeitig entschieden. Doch Fürth machte die
Angelegenheit in Person von Nielsen, der, von Tillman eingesetzt, das 1:3
markierte, noch einmal spannend (73.). Zumindest für fünf Minuten. In der 78.
Minute bugsierte Jaeckel nämlich eine Clauss-Hereingabe in die eigenen Maschen -
4:1 für den DSC. Obgleich das Tempo nun raus war, hatten die Blauen weiter Lust,
ließen nun aber letzte Präzision vermissen: Clauss' Abschluss ging über das Tor
(83.), Florian Hartherz wurde von Jaeckel abgeblockt (88.). Der Schlusspunkt
oblag dann aber den Hausherren: Tillmans Flanke von rechts landete auf dem Kopf
des freistehenden Redondo, der aus kurzer Distanz den 2:4-Endstand herstellte
(90.+2). Für den DSC geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Hannover 96 weiter.
21.
Spieltag
09.01.2020
Arminia Bielefeld - SSV Jahn Regensburg 6:0 (2:0)
Arminia hat die Tabellenführung vom HSV zurückerobert: Beim 6:0 gegen Regensburg
lieferten die Blauen einen total dominanten Auftritt und untermauerten ihre
Aufstiegsambitionen mit einem Schützenfest. Uwe Neuhaus nahm im Vergleich zum
0:0 in Aue zwei Änderungen an der Startelf vor: Sebio Soukou kam für den
verletzten Andreas Voglsammer (Mittelfußbruch) in die Mannschaft, Jóan Símun
Edmundsson startete für Reinhold Yabo (Bank). Regensburgs Trainer Selimbegovic
wechselte nach dem 0:2 gegen Fürth dreimal: Knipping, Besuschkow und Wekesser
begannen anstelle von Nachreiner (nicht im Kader), Geipl und Schneider
(beide Bank). Dass Arminia auch nach dem 21. Spieltag das Tableau in der 2.
Bundesliga anführen wollte (Hamburg hatte die Spitze nach einem Sieg gegen den
KSC am Samstag übernommen), war von der ersten Minute an zu spüren: Der DSC war
griffig in den Zweikämpfen und ließ die Kugel gekonnt durch die eigenen Reihen
laufen. Während Meyer gegen Jonathan Clauss noch parieren konnte (6.), war
Regensburgs Keeper bei Soukous platziertem Schuss machtlos (13.). Der 27-Jährige
konnte seine Bewährungschance als Voglsammer-Ersatz direkt nutzen. Die Blauen
blieben nach der Führung dran und dominierten die Partie nach Belieben. Manuel
Prietl verpasste das schnelle 2:0 mit dem Kopf nur knapp (19.). Und der Jahn?
Eigentlich für die Auswärtsstärke bekannt, ließen die Oberpfälzer im ersten
Durchgang fast alles vermissen. Die Selimbegovic-Elf agierte mit einer
bedenklichen Körpersprache und wackelte in der Defensive beträchtlich.
Bezeichnend dafür das 2:0: Abwehrchef Correia legte den Ball nach einem weiten
Abschlag von Stefan Ortega Moreno unglücklich per Hinterkopf in Clauss‘ Lauf und
der auffällige Franzose steckte auf Edmundsson durch, der die Kugel sehenswert
im rechten Toreck versenkte (36.). Da die Arminen einen vielversprechenden
Konter über Edmundsson nicht zu Ende brachten (45.+1), ging es mit einem 2:0 in
die Kabine. Nach Wiederanpfiff zeigte sich den Zuschauern auf der Alm das
gleiche Bild. Der DSC kontrollierte das Geschehen, Regensburgs Offensive fand
weiterhin kaum statt. Das 3:0 war nur eine Frage der Zeit, Prietl nutzte einen
Meyer-Fehler und staubte nach einem Freistoß von Marcel Hartel zum 3:0 ab (65.).
In der Folge legten die Gäste eine äußerst harte Gangart an den Tag, was Neuhaus
zu einer kurzen Unterredung mit seinem Regensburger Kollegen an der Seitenlinie
trieb (80.). In der Schlussphase brachen beim Jahn dann alle Dämme. Binnen vier
Minuten verwandelte sich das 0:3 in ein 0:6. Zunächst beförderte Correia den
Ball aus 20 Metern ins eigene Tor - Torhüter Meyer hatte sich unaufmerksam
gezeigt (86.). Im Anschluss daran sorgten der eigenwechselte Yabo (87.) und
Cedric Brunner (90.) für den auch in dieser Höhe verdienten Kantersieg. Die
Frage, wie die Blauen den Ausfall von Voglsammer verkraften, fand eine deutliche
Antwort. Die Arminen, die den elften Saisonsieg feierte, gastierten am Samstag
(13 Uhr) bei Greuther Fürth.
20.
Spieltag
31.01.2020
FC Erzgebirge Aue - Arminia Bielefeld 0:0
In einer von Kampf und Taktik geprägten Partie ist Arminia nicht über ein
torloses Remis beim FC Erzgebirge Aue hinausgekommen. Den Blauen fehlte es über
90 Minuten an letzter Durchschlagskraft, um den defensiv stabilen Veilchen die
erste Heimniederlage in dieser Spielzeit zuzufügen. Aues Coach Schuster
veränderte seine Mannschaft nach dem 0:1 in Wiesbaden auf zwei Positionen:
Samson und Strauß mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür durften
Kempe und Neuzugang Rasmussen (Debüt) von Beginn an ran. Uwe Neuhaus sah nach
dem 2:0 gegen Bochum keinerlei Veranlassung für personelle Veränderungen. Im
Erzgebirgsstadion hatten beide Teams vom Anpfiff weg ihre Rolle eingenommen: Die
Arminen, im 4-3-3 unterwegs, rissen die Kontrolle an sich, ließen Ball und
Gegner laufen und erspielten sich somit ein zumindest optisches Übergewicht. Aue
hingegen stand tief, machte die Räume zwischen den Ketten dicht und lauerte auf
Konter. Gegen die Sachsen tat sich der DSC enorm schwer, die hochgelobte
37-Tore-Offensive um Fabian Klos fand kaum statt. Auf der anderen Seite ließ
sich der FC Erzgebirge mit den ersten Angriffsaktionen ebenfalls Zeit, und diese
dann auch noch fahrlässig liegen: Neuzugang Rasmussen brachte einen Kopfball aus
kurzer Distanz nicht im Gehäuse des DSC unter (13.), kurz darauf unterlief
Krüger nach einem Tempogegenstoß über Männel und Hochscheidt aus
aussichtsreicher Position ein technischer Fehler (16.). Die größte Chance in
Durchgang eins verbuchten jedoch die Arminen, nachdem Kloß' Kopfball von
FCE-Keeper Männel wohl gerade noch vor der Linie geklärt worden war (30.).
Spielerisch ließen beide Teams nach dem Seitenwechsel deutlich zu wünschen
übrig. Es wurde weiter Fußball gearbeitet, Fußball gekämpft. Torabschlüsse
respektive Chancen waren absolute Mangelware, Foulspiele, Unterbrechungen sowie
fehlender Spielfluss prägten das Geschehen. Die einzig nennenswerte Möglichkeit
datierte aus der 76. Minute, als Florian Hartherz' flache Hereingabe auf Sebiu
Soukou gerade noch entschärft wurde. Bis auf diese eine Szene standen die
Veilchen weiter taktisch diszipliniert, boten wenig durchschlagskräftigen
Arminen kaum Räume und brachten das torlose Remis über die Zeit. Während der DSC
durch den einen Punkt die Tabellenführung an diesem 20. Spieltag definitiv
verteidigte, durfte sich auch der FC Erzgebirge freuen, schließlich bleiben die
Sachsen damit ligaweit das einzige Team, das auf heimischem Geläuf noch
ungeschlagen ist.Für die Blauen geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Regensburg
weiter.
19.
Spieltag
28.01.2020
Arminia Bielefeld - VfL Bochum 1848 2:0 (1:0)
Spitzenreiter Arminia ist perfekt in die Restsaison gestartet und hat Bochum mit
2:0 besiegt. Speziell im zweiten Durchgang verdiente sich der Ligaprimus den
Dreier. Der VfL war nach der Pause offensiv komplett harmlos, verlor seinen
Keeper, sodass sogar ein Feldspieler ins Tor musste. Uwe Neuhaus wechselte nach
dem 0:3 auf St. Pauli einmal: Reinhold Yabo startete für Jóan Símun Edmundsson
(Bank). Die Winterneuzugänge Oscar Linnér (Ersatzkeeper, kam aus Solna) und
Sebastian Müller (Stürmer, kam von der U 19 des 1. FC Köln) nahmen auf der Bank
Platz. Bochums Coach Reis tauschte im Vergleich zum 2:3 gegen Jahn Regensburg
dreimal: Fabian (Saison-Debüt), Janelt und Lee begannen für Lorenz, Zoller und
Wintzheimer (alle Bank). Neuzugang Zulj (Mittelfeld, kam aus Hoffenheim) stand
für diese Partie noch nicht im Kader. Bochum begann in den ersten Minuten mutig
und versteckte sich nicht. Gefährlich vor dem gegnerischen Tor wurde es
allerdings nicht, Stefan Ortega Moreno hatte mit dem Volley von Decarli keine
Probleme (3.). Der DSC hatte zwar oft den Ball, wirkliche Ideen nach vorne
entstanden aber nicht. So brachte ein Zufallsprodukt mal Gefahr, Jonathan
Clauss' Flanke wurde abgefälscht und küsste noch die Latte (18.). Es war eine
erste Hälfte ohne große Höhepunkte, in beiden Strafräumen passierte nicht viel.
Doch aus dem Nichts dann das 1:0 für die Hausherren: Marcel Hartels Freistoß
bekam der VfL nicht weg, das Leder prallte vor die Füße von Andreas Voglsammer,
der wuchtig vollendete (27.). Auf diesen Rückstand hatten die Gäste zunächst
keine Antwort, nur ein harmloser Freistoß von Blum stand bis zur Pause noch zu
Buche (45.+4). Nach ersten ruhigen Minuten im 2. Durchgang erhöhte Arminia den
Druck. Clauss scheiterte an Riemann (52.), Voglsammer schoss drüber (58.),
Clauss zielte zu hoch (63.) und der eingewechselte Edmundsson setzte die Kugel
rechts vorbei (65.). In der zweiten Hälfte verdienten sich die Blauen die
Führung, von Bochum kam offensiv nichts. Es spielten weiter nur die Arminen nach
vorne, Voglsammer (66.) und Fabian Klos (79.) verzogen. In der 84. Minute erwies
Riemann seinem Team schließlich einen Bärendienst: Der Keeper beschwerte sich
zunächst und sah von Schiedsrichter Kempter die Gelbe Karte, anschließend gab es
vom Schlussmann einen höhnischen Applaus - Gelb-Rot. Damit sah zum ersten Mal
ein Bochumer Keeper die Ampelkarte. Auch in der 1. Liga war das nie passiert.
Mit Rot mussten in den ersten beiden Ligen siebenmal Bochumer Torhüter vom
Platz. Bitter auch aus Sicht des VfL: Die Gäste hatten schon dreimal gewechselt,
somit musste Janelt für die letzten Minuten ins Tor. Und der Aushilfskeeper
schluckte noch ein Gegentor, musste den Schuss von Klos passieren lassen
(90.+3). Damit war die Partie entschieden, da Bochum im kompletten zweiten
Durchgang offensiv keine Torgefahr entfachte. Der DSC festigte dadurch Rang eins
und gastiert am Freitag (18.30 Uhr) bei Erzgebirge Aue.
18.
Spieltag
21.12.2019
FC St.Pauli - Arminia Bielefeld 3:0 (2:0)
Ein sowohl taktisch hervorragend eingestellter als auch brutal effektiver FC St.
Pauli hat Zweitliga-Spitzenreiter Arminia in der letzten Partie des Jahres mit
3:0 besiegt. Zwar hatten der DSC die Spielkontrolle inne, es mangelte der
eigentlich so brandgefährlichen DSC-Offensive an diesem Tag jedoch komplett an
Durchschlagskraft. St. Paulis Coach Luhukay wechselte im Vergleich zum 3:1 gegen
Wiesbaden auf einer Position: Nach Knieverletzung kehrte Buballa wieder zurück,
dafür musste Knoll zunächst auf der Bank Platz nehmen. Uwe Neuhaus sah nach dem
0:0 in Heidenheim keinerlei Veranlassung, Veränderungen in seiner Startelf
vorzunehmen. Abtastphase? Taktieren? Fehlanzeige. Im Sonnenschein von Hamburg
ging es direkt zur Sache: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Sobota in
die Mitte und fand dort Veerman. Der Niederländer stieg hoch und nickte ein (3.).
Die Blauen hatten um ein Haar die passende Antwort, doch Fabian Klos fehlte es
an der nötigen Präzision (4.). Insgesamt hatte der DSC mehr vom Spiel, die
Blauen verbuchten in Durchgang eins rund 65 Prozent Ballbesitz, wussten gegen
gut eingestellte Hamburger aber nicht wirklich etwas damit anzufangen.
Stattdessen glänzte St. Pauli im Wechsel mit aggressivem Pressing respektive
abwartender Haltung, um bei Balleroberung dann blitzschnell umzuschalten.
Buchtmann (14.) und Miyaichi (17.) ließen allerdings Durchschlagskraft vermissen.
Die legte in der 25. Minute erneut Veerman an den Tag: Gyökeres kam gegen den
passiven Amos Pieper zur Flanke, im Zentrum schloss der 28-Jährige per Volley ab
- 2:0. In einem temporeichen Spiel mit hohem Unterhaltungswert ging es hin und
her. Während der Kiez-Klub jedoch eine brutale Effizienz an den Tag legte, ließ
der Herbst- und Wintermeister seine Chancen teils fahrlässig liegen (31. Andreas
Voglsammer, 34. Marcel Hartel, 37. Florian Hartherz, 44. Klos), weshalb es mit
der Hamburger Zwei-Tore-Führung in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel
herrschte im ausverkauften Stadion am Millerntor das nahezu identische Bild:
Arminia drängte, fand aber keine Lücke. St. Pauli konterte - und traf. Miyaichi
setzte sich auf rechts durch und setzte Gyökeres in Szene. Der schloss aus 15
Metern direkt ab und brachte seine Farben mit 3:0 in Front (54.). Der DSC, der
vor diesem Spieltag mit 35 Treffern die beste Offensive der Liga stellte, fand
weiterhin keine Lücke. St. Pauli verteidigte abgeklärt, hielt die Arminen
erfolgreich vom Tor fern und setzte selbst Nadelstiche. Kurios: Miyaichis Schuss
in der 61. Minute war der erste Versuch, den Stefan Ortega Moreno in dieser
Partie abwehren konnte. Der DSC gab sich zwar nicht auf, doch für den
Tabellenführer, der er auch trotz der Niederlage blieb, schien das gegnerische
Tor wie vernagelt. Voglsammer traf nur den Pfosten (88.), Hartherz schlenzte
einen direkten Freistoß in der 90. Minute knapp vorbei. Kurz darauf war Schluss.
Die Gastgeber verteidigten Platz 15 gegenüber dem 1. FC Nürnberg, Arminia ist
Wintermeister. Für beide geht es nun in die Winterpause. Der DSC empfängt zum
Auftakt des 19. Spieltags im neuen Jahr am Dienstag, den 28. Januar (18.30 Uhr)
den VfL Bochum.
17.
Spieltag
14.12.2019
1.FC Heidenheim 1846 - Arminia Bielefeld 0:0
Heidenheim und Arminia trennten sich 0:0. Nach forschem Start des FCH übernahm
der ballsichere DSC klar das Kommando und verpasste die Pausenführung. Nach
Wiederanpfiff glichen die kampfstarken Gastgeber die spielerischen Vorteile von
den Blauen aus und verdienten sich die Punkteteilung. Heidenheims Coach Schmidt
musste gegenüber dem 1:0 beim HSV auf Griesbeck (Innenbandriss im Knie)
verzichten, für den Föhrenbach in die Startelf rückte. Auch Uwe Neuhaus stellte
im Vergleich zum 2:2 gegen Karlsruhe auf einer Position um und brachte Jóan
Símun Edmundsson für Nils Seufert. Heidenheim stellte auf der windigen Ostalb
in der Anfangsphase das deutlich forschere Team dar. Und unterstrich seine
Zielstrebigkeit mit zwei Chancen durch den Ex-Arminen Konstantin Kerschbaumer
(Außennetz, 6.) und Theuerkaufs Freistoß, den Stefan Ortega Moreno entschärfte
(13.). Nach einer Viertelstunde ebbten die Offensivbemühungen des FCH ab,
der DSC gewann mit langen Ballpassagen mehr an Sicherheit. Arminias
Kombinationen begannen nun, zu funktionieren, deutlich zu spüren war das
Selbstbewusstsein und die Selbstverständlichkeit im Spiel der Blauen. Die
bessere Struktur der Arminen mündete in gute Chancen durch Andreas Voglsammer,
der in letzter Sekunde geblockt wurde (21.), sowie durch Fabian Klos, der bei
der besten Chance aus 13 Metern verzog (28.). Heidenheim war defensiv gefesselt,
stand zwar in guter Ordnung, konnte aber weitere Gelegenheiten der extrem
ballsicheren und geduldig agierenden Neuhaus-Elf nicht verhindern: Weil Klos
(Kopfball, zu zentral, 38.) und Edmundsson (geblockt, 39.) diese nicht nutzen
konnten, ging es torlos in die Kabine. Ausgeglichen startete Durchgang zwei, in
dem wieder die Gastgeber die ersten Chance hatten: Ortega parierte nach feiner
Kombination Theuerkaufs Hammer aus der Distanz famos (53.), Schnatterer ließ
einen Freistoß aus aussichtsreicher Situation ungenutzt (58.). Zeit für den DSC,
sich zu Wort zu melden. Dies taten Jonathan Clauss (59.) und Klos (61.) und
glichen die Einträge auf dem Chancenzettel damit aus. Apropos: Absolut auf
Augenhöhe bewegten sich die Kontrahenten im zweiten Abschnitt. Die Schmidt-Elf
präsentierte sich kampfstark und glich damit spielerische Vorteile der Arminia
aus. Gefahrenmomente im letzten Drittel hatten Seltenheitswert. In der
Schlussphase gingen beide Teams nicht mehr das ganz große Risiko. Gewinnen
hätten beide können, aber vor allem Heidenheims Joker Otto (89.), aber auch Klos
(90.+1) auf der anderen Seite verpassten den Lucky Punch. Für den DSC, die nach
sieben Dreiern in der Ferne erstmals mit einem Punkt zufrieden sein musste, geht
es bereits am Samstag (13 Uhr) auf St. Pauli weiter.
16.
Spieltag
06.12.2019
Arminia Bielefeld - Karlsruher SC 2:2 (0:1)
Zweitliga-Tabellenführer Arminia muss sich weiterhin mit einer Heimmisere
herumschlagen. Denn nachdem es zuletzt den siebten Auswärtsdreier in Folge
gegeben hatte, folgte nun ein hart erarbeitetes 2:2 gegen den Karlsruher SC.
Freuen durfte sich die Blauen trotzdem: Sie sind "Hinrunden-Meister". Uwe
Neuhaus, der mit dem jüngsten 3:1 in Darmstadt bereits das siebte Ligaspiel in
Folge ohne Niederlage erlebt hatte (fünf Siege, zwei Remis), baute in seiner
Startelf lediglich einmal um: Jóan Símun Edmundsson musste auf die Bank, dafür
durfte Nils Seufert von Beginn an ran. Karlsruhes Trainer Schwartz beließ es
dagegen bei denselben elf Akteuren vom überzeugenden 4:1 gegen Regensburg. Das
bedeutete zum Beispiel, dass vorne erneut Fink und Hofmann zusammen stürmten.
Von Offensive war in den ersten Minuten beim KSC allerdings keine Spur. Genauso
wenig beim DSC, der zwar spielbestimmend auftrat, reichlich Ballbesitz
generierte, doch Andreas Voglsammer oder Fabian Klos (zusammen bis dato schon 42
Ligatore im Kalenderjahr 2019) noch nicht in Szene setzen konnte. Das Geschehen
plätscherte bei wenigen Graden Celsius und bei Dauerregen doch recht vor sich
hin. Erst ab der 15. Minute riskierten beide Teams etwas mehr, wobei sich
allerdings Arminia ein Übergewicht an Chancen herausspielte: Denn nachdem
Hofmann an einer Parade von Stefan Ortega Moreno gescheitert war, bekamen Marcel
Hartel (17. und 20.) sowie Voglsammer (21.) den Ball nicht unter. Und dann stand
es plötzlich 1:0 für den Gast, nachdem sich Hofmann im Strafraum gleich gegen
mehrere Gegenspieler stark behauptet und für Marc Lorenz abgelegt hatte. Der
frühere Armine (2012-2015) drehte die Kugel im Anschluss mit dem linken
Außenrist in den linken Knick und freute sich aus Respekt vor dem DSC nur still
(25.). Das sollte ein echter Wirkungstreffer sein, denn in der Folge trat der
KSC selbstbewusster auf und verdiente sich die Führung auch etwas im Nachgang
mit Chancen für Wanitzek (29.), Pisot (32.) und Gordon (33.). Und die Arminen?
Sie rannten zwar nochmals an, bissen sich an der insgesamt sicheren
KSC-Defensive die Zähne aus. Die besten Chancen vergab dabei noch Voglsammer
(34. und 45.+2). Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Die Blauen entwickelten
trotz reichlich Ballbesitz kaum Gefahr, es fehlten vor allem im vorderen Drittel
zündende Ideen. Das alles spielte einer sicheren Badener Abwehr in die Karten.
Erst nach einer langen offensiven Durststrecke und in der 74. Minute ergab sich
einmal eine einigermaßen gute Chance, als Voglsammer einen Kopfball aus spitzem
Winkel rechts ans Außennetz setzte. Dann sollte es noch richtig turbulent
werden: Erst entschied Referee Petersen nach einem Ellenbogenkontakt von Hofmann
und Voglsammer auf Elfmeter für den DSC, Klos vollendete hier zum 1:1 (81.).
Dann leistete sich Joakim Nilsson einen riesigen Patzer, was wiederum Karlsruhes
Wanitzek zum 2:1 nutzte (90.+1). Doch damit nicht genug: Mit Ablauf der
Nachspielzeit versenkte noch Joker Edmundsson ein überlegtes Zuspiel vom
ebenfalls eingewechselten Cebio Soukou zum umjubelten 2:2 (90.+3). Arminia, die
weiterhin bei nur zwei Heimsiegen in dieser Saison stehen bleibt, gastiert am
kommenden Samstag (13 Uhr) in Heidenheim - und darf sich bereits nach 16
Spieltagen über die Momentaufnahme der vorzeitigen "Herbstmeisterschaft" freuen.
15.
Spieltag
01.12.2019
SV Darmstadt 98 - Arminia Bielefeld 1:3 (0:0)
Arminia hat die Tabellenspitze zurückerobert und ist zudem ein Rekordhalter in
der 2. Bundesliga. Die Blauen gewannen beim SV Darmstadt 98 mit 3:1, taten sich
gegen lange Zeit taktisch hervorragend eingestellte Lilien aber sehr schwer. Ein
Doppelschlag von Fabian Klos kurz nach dem Seitenwechsel brachte die Arminen
letztlich auf den Weg. Darmstadts Coach Grammozis sah nach dem 2:1 in Hannover
keine Veranlassung, seine Startelf zu verändern. Uwe Neuhaus brachte nach dem
1:1 gegen Sandhausen einen neuen Spieler: Jóan Símun Edmundsson rutschte für den
verletzten Reinhold Yabo (Außenbandzerrung im Sprunggelenk) in die Startelf. Von
Beginn an zeichnete sich eine klare Tendenz ab: Der DSC machte das Spiel, tat
sich gegen taktisch sehr disziplinierte und kompakt stehende Darmstädter aber
enorm schwer. Während die Blauen, die in den ersten 35 Minuten zwar einen
geduldigen, letztlich aber zu uninspirierten Auftritt an den Tag legten, keine
Lücke fanden, setzten die Lilien durch schnelle Tempogegenstöße
(14./22. Palsson) immer wieder gefährliche Nadelstiche. Tauchte der DSC mal in
des Gegners Hälfte auf, ließen Andreas Voglsammer, Klos & Co. bereits bei den
Zuspielen Präzision vermissen. Die Folge: Der erste nennenswerte Abschluss der
Arminen datierte aus der 39. Minute (Voglsammer). Die zweite Hälfte startete
dann komplett furios: Von Stefan Ortega Moreno mit einem Abschlag auf die Reise
geschickt, markierte der bis dato unsichtbare Klos per Vollspann-Direktabnahme
aus 22 Metern das 1:0 (48.), keine zwei Minuten später legte der 31-Jährige
nicht minder sehenswert nach und knallte den Ball nach Voglsammer-Flanke volley
in die Maschen (49.) - 2:0. Darmstadt war nun gezwungen, die defensive
Grundhaltung aufzugeben, was den Blauen natürlich Raum für Konter bot. Und den
hätten sie in Person von Jonathan Clauss (54.) und Klos (55./58.) um ein Haar
noch in Zählbares umgemünzt. Stattdessen drängten die Lilien auf den Anschluss:
Während Dursun (57./64.) und Mehlem (68.) noch Präzision im Abschluss vermissen
ließen, machte es Kempe mit einem Linksschuss aus zehn Metern wieder spannend -
nur noch 1:2 (71.). Darmstadt witterte Morgenluft, Arminia lauerte auf den alles
entscheidenden Konter. Die Hausherren hatten durch Mehlem (75.), Palsson (77.)
und Holland (90.) Gelegenheiten auf das 2:2, brachten den Ball aber nicht im Tor
unter. Stattdessen sorgte Voglsammer in der zweiten Minute der Nachspielzeit für
die Entscheidung, als er nach einem Gegenstoß den 3:1-Endstand erzielte.
Der DSC hat sich durch den nun siebten Erfolg auf fremdem Geläuf in Folge nicht
nur die Tabellenführung sondern auch den alleinigen Rekord für die meisten
Auswärtssiege gesichert. Für die Blauen geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr)
gegen den Karlsruher SC weiter.
14.
Spieltag
23.11.2019
Arminia Bielefeld - SV Sandhausen 1916 1:1 (1:1)
Arminia ist die Tabellenführung in der 2. Bundesliga los. Gegen den SV
Sandhausen taten sich die Blauen lange Zeit sehr schwer und konnten sich im
ersten Durchgang vor allem bei Stefan Ortega Moreno bedanken, der einige
Glanzparaden inklusive gehaltenem Elfmeter zeigte. Nach dem Seitenwechsel
steigerte sich der Spitzenreiter zwar, kam aber nicht über ein 1:1 hinaus. Uwe
Neuhaus sah nach dem fulminanten 5:1 in Nürnberg keinen Grund für Änderungen in
seiner Startelf. Sandhausens Trainer Koschinat war zu zwei Änderungen gezwungen:
Frey fiel mit Bänderriss aus, Biada musste kurzfristig mit muskulären Problemen
in der Wade passen. Im Mittelfeldzentrum spielten dafür Paurevic und Halimi.
Zudem mussten Gislason und Türpitz auf die Bank, für sie starteten Scheu und
Bouhaddouz, der beim 3:2 gegen Fürth den späten Siegtreffer erzielt hatte. Die
insgesamt vier Umstellungen standen den Gästen zunächst gut zu Gesicht, der SVS
bereitete den Arminen vom Start weg große Probleme. Der DSC konnte sich beim
prächtig aufgelegten Ortega bedanken, nicht früh in Rückstand zu geraten:
Zunächst lenkte er einen Kopfball von Behrens um den Pfosten (6.), dann parierte
er einen Strafstoß des SVS-Stürmers, nachdem Fabian Klos im Kopfballduell mit
Bouhaddouz den Arm ausgefahren hatte (9.). Die Arminen taten sich gerade
offensiv enorm schwer und kamen im gesamten ersten Durchgang zu nur einer echten
Torchance. Die aber nutzten die Blauen eiskalt: Jonathan Clauss gewann in
eigentlich aussichtsloser Situation den Ball gegen Zhirov an der Seitenlinie,
zog von rechts in die Mitte und schlenzte die Kugel dann mustergültig in den
linken Knick (19.). Mehr Sicherheit brachte die Führung aber nicht ins Spiel des
Tabellenführers, Sandhausen blieb die gefälligere Mannschaft. Ortega musste
erneut sein ganzes Können aufbieten, um vor dem einschussbereiten Bouhaddouz zu
retten (28.). Wenig später musste aber auch der starke DSC-Keeper hinter sich
greifen. Bouhaddouz brachte einen hohen Paurevic-Ball technisch per
Volley-Abnahme von links an den zweiten Pfosten, wo Behrens zum 1:1 traf (32.).
Dass der DSC nicht mit einem Rückstand in die Pause ging, war erneut Ortega zu
verdanken, der einen Distanzschuss von Halimi aus dem Winkel kratzte (42.). Die
Blauen kamen nur noch zu einer Halbchance durch Klos (45.) - und war mit dem 1:1
zum Pausenpfiff recht gut bedient. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel der
Arminen zumindest etwas kontrollierter, der Tabellenführer erspielte sich ein
leichtes Übergewicht im Mittelfeld - allerdings ohne Zug zum Tor zu entwickeln.
Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang gehörte wiederum den Gästen:
Paqaradas Distanzschuss wurde von Amos Pieper noch gefährlich abgefälscht und
zischte knapp rechts vorbei (56.). Erst in der Schlussphase zogen die Arminen
das Tempo an und wurden ihrer Ausgangsrolle gerecht. Die Chancen zum Siegtreffer
konnten die Arminen aber nicht nutzen: Klos ließ eine hervorragende
Kopfballmöglichkeit leichtfertig liegen (73.), SVS-Keeper Fraisl lenkte einen
Schuss des eingewechselten Jóan Símun Edmundsson an die Latte (77.), Pieper
brachte einen Freistoß von Marcel Hartel freistehend nicht aufs Tor (90.+1). Am
in letzter Konsequenz leistungsgerechten Unentschieden änderte sich aber nichts
mehr. Da der Hamburger SV zeitgleich eines späten Treffers gegen Dynamo Dresden
gewann, fällt Arminia auf Rang zwei zurück. Die Gelegenheit, wieder an die
Spitze zurückzuspringen, bietet sich dem DSC am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in
Darmstadt.
13.
Spieltag
10.11.2019
1.FC Nürnberg - Arminia Bielefeld 1:5 (0:3)
Arminia durfte den sechsten Auswärtssieg in Folge feiern: In einer denkwürdigen
Partie setzten sich die Blauen beim 1. FC Nürnberg mit 5:1 durch. Während der
DSC im ersten Durchgang mit drei Treffern in fünf Minuten die Weichen stellte,
gelang es Nürnberg über die volle Distanz nicht, die Arminen vor Probleme zu
stellen. Bei den Nürnbergern nahm Interimscoach Mintal, der nach der Entlassung
von Damir Canadi beim FCN das Traineramt übernommen hatte, im Vergleich zum 1:3
in Bochum vier Wechsel vor: Petrak und Lohkemper kamen zu ihren Startelfdebüts,
außerdem begannen Valentini und der nach Gehirnerschütterung genesene Sorg.
Jäger, Dovedan und Kerk nahmen auf der Bank Platz, Nürnberger stand nicht im
Kader. Auf Seiten des DSC sah Uwe Neuhaus angesichts von sechs ungeschlagenen
Ligaspielen und einem 2:1-Erfolg über Kiel in der Vorwoche keinen Grund für
Veränderungen. Einzig Manuel Prietl kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die
Startformation zurück und ersetzte Tom Schütz, der mit Wadenverletzung fehlte.
Die Nürnberger begannen hochmotiviert, zeigten sich aggressiv und liefen die
Blauen bereits am Sechzehner an. Auch wenn sich durch dieses Powerplay keine
Großchancen für den FCN ergaben, stellte der FCN Arminia mit dem temporeichen
Beginn dennoch vor Probleme. Der DSC fand nur schwer in die Partie und tauchte
in der Offensive nahezu gar nicht auf. Das sollte sich nach zehn Minuten
schlagartig ändern, denn die Blauen schlugen gleich dreifach zu: Zunächst
schickte Reinhold Yabo Florian Hartherz, dessen Zuspiel Jonathan Clauss zur
1:0-Führung einnetzte (10.). Nur drei Minuten später ließ die FCN-Defensive
Andreas Voglsammer zentral vor dem Tor freistehend eine Flanke von Cedric
Brunner annehmen. Der Armine bedankte sich und stellte auf 2:0. Der dritte
Treffer der Blauen wurde dann wieder über links eingeleitet: Hartherz schickte
Fabian Klos, der an Willert vorbei zum 3:0 traf (15.). In der Folge mussten sich
die Hausherren erst einmal schütteln, während die Arminia angesichts der
komfortablen Führung einen Gang runterschaltete, bei Fehlern der Nürnberger aber
stets gefährlich blieb. Doch Marcel Hartel nach Fehler von Mühl (23.) und Yabo
im Eins-gegen-eins mit Willert (39.) standen jeweils im Abseits. Auf der
Gegenseite blieb die Offensivbemühungen der Nürnberger überschaubar. Zwar
erspielten sich die Mintal-Elf im ersten Durchgang zahlreiche Eckbälle - ließ
bei der Ausführung aber die nötige Präzision vermissen. Mintal schien in der
Pause die richtigen Worte gefunden zu haben: Nach dem Seitenwechsel und der
Hereinnahme von Medeiros für Lohkemper wirkte der FCN griffiger und zeigte
Kampfgeist - es fehlte allerdings an den technischen und taktischen
Möglichkeiten, um die Arminen wirklich unter Druck zu setzen. In der 59. Minute
gelang dem FCN dann aber doch noch ein Treffer: Sörensen, wie schon beim 1:3 in
Bochum, verkürzte per Kopf und ließ bei den Club-Anhängern kurzzeitig Hoffnung
aufkeimen - sehr kurzzeitig wohlgemerkt. Denn nur wenig später verlängerte
Vogelsammer einen langen Ball von Stefan Ortega Moreno und Klos stellte mit dem
4:1 den drei-Tore-Vorsprung wieder her (60.).
Bis zum Abpfiff spielten der DSC die Partie locker zu Ende, ließ Nürnberg kaum
zur Geltung kommen und legten sogar noch den fünften Treffer nach: Vogelsammer
setzte sich gegen Sorg durch, Yabo köpfte die Flanke zum 5:1-Endstand ein (73.).
Für den neuen Spitzenreiter Arminia geht es am Samstag (13 Uhr) gegen
den SV Sandhausen weiter.
12.
Spieltag
03.11.2019
Arminia Bielefeld - Holstein Kiel 2:1 (1:0)
Arminia schlägt Holstein Kiel mit 2:1 und festig damit den zweiten Tabellenplatz.
Die Neuhaus-Elf konterte den zwischenzeitlichen Ausgleich von Iyoha in Person
von Andreas Voglsammer stark und ist nun punktgleich mit dem HSV. Uwe Neuhaus
änderte seine Startformation nach der am Ende bitteren 2:3-Pokalniederlage gegen
den FC Schalke auf drei Positionen: Cedric Brunner, Florian Hartherz und Tom
Schütz kamen für Cebio Soukou, Anderson Lucoqui und Manuel Prietl. Kiels Trainer
Werner wechselte nach dem enttäuschenden Pokal-Aus beim SC Verl (7:8 i.E.)
ebenfalls drei Mal: Iyoha, Meffert und Thesker starteten für Baku, Sander und
Schmidt. Die Blauen begannen schwungvoll. Der DSC ließ den Ball in den eigenen
Reihen gut laufen und hatten bereits nach vier Minuten die erste gute
Gelegenheit: Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen ließ Fabian
Klos auf Marcel Hartel klatschen, der den Pass knapp verpasste. Auf der anderen
Seite zielte Iyoha einen guten Meter links vorbei (5.). Nach dem stürmischen
Beginn verflachte die Partie zunehmend und beide Teams neutralisierten sich
weitestgehend im Mittelfeld. Mühling versuchte es für die Kieler aus der Distanz,
schoss aber deutlich am Tor vorbei (15.). In der 29. Minute war es wieder
Mühling der mit einem Freistoß aus 25 Metern Stefan Ortega Moreno prüfte. Drei
Minuten später wurde es hektisch in der Schüco-Arena: Hartel zog in den
Strafraum und wurde von Meffert am Fußgelenk getroffen - Schiedsrichter Kempter
zeigte auf den Punkt. Klos ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und schob
sicher in die rechte untere Ecke ein (33.). Die Kieler zeigten sich keineswegs
geschockt und hätten um ein Haar umgehend geantwortet: Lee fälschte einen Schuss
von Mühling ab und das Leder ging knapp vorbei. Die Arminen kamen vor der Pause
noch einmal zu einer großen Gelegenheit: Voglsammer hatte aus 16 Metern freie
Schussbahn, doch Gelios im Tor der Kieler sicherte das Leder im Nachfassen (41.).
Der DSC kam stark aus der Kabine und hatte durch Jonathan Clauss, dessen
Kopfball das Kieler Tor knapp verfehlte, die erste Gelegenheit des zweiten
Durchgangs (47.). Die Neuhaus-Elf machte weiter: Clauss scheiterte an Gelios
(52.). Danach, ähnlich wie im ersten Durchgang, ging der Spielfluss etwas
verloren und die Arminen taten weniger für die Offensive. Diese Passivität
bestrafte in der 68. Minute Iyoha nach Vorarbeit von Lee, als er unter
Bedrängnis den Ball mit der Fußspitze ins rechte Eck schob. Die Antwort auf den
Rückschlag lieferte Arminia fast umgehend: Nur fünf Minuten später fand Klos
Voglsammer im Strafraum, der aus der Drehung das 2:1 markierte. Danach warf Kiel
alles nach vorne, die ganz klaren Torchancen blieben jedoch aus. In der
Nachspielzeit hätte Serra um ein Haar dennoch den Lucky Punch gesetzt, doch
Joakim Nilsson klärte das Leder vor der Linie. Kurz darauf war Schluss. Der DSC
festigte mit dem Sieg den zweiten Platz und ist nun punktgleich mit dem
Tabellenführer, dem HSV. Die Kieler rutschen durch die Niederlage auf Rang zwölf
ab. Für Arminia geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel
beim 1. FC Nürnberg weiter.
DFB-Pokal 2.
Hauptrunde
29.09.2019
Arminia Bielefeld - FC Schalke 04 2:3 (0:3)
Bundesligist Schalke 04 steht nach einem am Ende äußerst knappen 3:2-Erfolg beim
DSC im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Schalker dominierten das Spiel 70
Minuten lang und brachen in der Schlussphase völlig ein. Arminia hatte mehrere
hochkarätige Chancen zum Ausgleich, am Ende war der Rückstand jedoch zu hoch und
das Team von Uwe Neuhaus musste die Segel streichen. Uwe Neuhaus änderte seine
Startelf nach dem 1:0-Sieg in Dresden auf zwei Positionen: Für Florian Hartherz
(auf der Bank) und Cedric Brunner (Angeschlagen) begannen Cebio Soukou und
Anderson Lucoqui. Schalkes Coach Wagner dagegen rotierte nach dem 0:0 im
Revierderby gegen Dortmund ordentlich und brachte mit Kabak, McKennie, Raman,
Uth und Schöpf gleich fünf Neue. Dafür nahmen Caligiuri, Serdar, Burgstaller und
Matondo zunächst auf der Bank Platz. Stambouli fehlte wegen eines Bruchs des
Fußwurzelknoches. Die Gäste machten von Minute eins an klar, wer der
Bundesligist in dieser Partie war. Harit verpasste nach zwei Minuten den idealen
Start für die Schalker, sein Schuss wurde abgefälscht und landete knapp neben
dem Pfosten. Die Blauen benötigten einige Minuten, um ins Spiel zu finden,
während das Team von David Wagner das Anfangstempo zunächst etwas zu drosseln
schien. Das änderte sich jedoch schlagartig ab Minute zehn: Zunächst traf Harit
per Distanzschuss den Pfosten (11.), dann konnte Schöpf aus beinahe identischer
Position abziehen - und traf. Stefan Ortega Moreno machte sich lang, kam aber
nicht mehr an den Ball (16.). Raman und Uth vergaben nur Sekunden nach der
Führung Gelegenheiten, zu erhöhen. Arminia schwamm jetzt merklich und
präsentierte sich defensiv äußerst unsicher. Nach dem überstandenen Ansturm nach
Schalkes Führungstreffer wirkte es erneut so, als stabilisiere sich das Team von
Neuhaus - bis Ortega den zweiten Gegentreffer einleitete: Sein unbedrängter Pass
landete genau bei Uth, der aus der Bewegung heraus Raman in den Strafraum
schickte. Der Belgier nahm Tempo auf und chippte die Kugel über den
herauseilenden Torwart hinweg ins Netz (25.). Es stand 2:0. Und die
Arminen-Defensive blieb wackelig: Nach einem verlorenen Zweikampf im Mittelfeld
liefen Harit, Uth und Raman plötzlich alleine auf Ortega und einen verbleibenden
Verteidiger zu. Harit bediente Uth auf links, der wiederum am Torwart vorbei
querlegte. Raman grätschte die Kugel mit Hilfe des Pfostens ins Tor - 3:0 für
die Königsblauen (32.). Raman vergab in den Minuten vor der Pause gleich zwei
Gelegenheiten, seinen Hattrick perfekt zu machen, so dass es mit einem für die
Blauen noch glimpflichen 0:3 in die Kabinen ging. Mit Beginn der zweiten Hälfte
fand Arminia besser ins Spiel, auch weil Schalke deutlich den Fuß vom Gas nahm.
Andreas Voglsammer konnte nach einer etwas zufälligen Vorarbeit von Fabian Klos
sogar die erste Torchance für den DSC verbuchen, allerdings wurde sein Schuss
kurz vor der Torlinie von Sané entschärft (55.). Der Bundesligist ließ sich
davon freilich wenig beeindrucken und antwortete mit mehr oder weniger
zielstrebigen Kontern, die zumeist in ungefährlichen Abschlüssen endeten. Das
Tempo der Partie litt spürbar, viele Aktionen verlagerten sich ins Mittelfeld.
Als das Spiel gerade in völliger Monotonie unterzugehen drohte, hatte Jonathan
Clauss plötzlich sehr viel Platz an der Seitenlinie: Seine Flanke von der
rechten Seite fand Klos im Fünfmeterraum, der nur den Fuß hinhielt und den Ball
damit unhaltbar für Nübel ins Tor jagte - nur noch 1:3 (72.). Als hätte die
Offensive des DSC nur darauf gewartet, dass dieser Treffer fiel, wurde sie
plötzlich zielstrebig, körperlich, gefährlich. Die Schalker dagegen verteidigten
weiter nicht konsequent genug. Soukou wurde 30 Meter vor dem Tor überhaupt nicht
angegriffen, konnte sich den Ball in Ruhe vorlegen und flach abziehen. Sané
fälschte die Kugel unhaltbar ab und plötzlich fehlte der Arminia nur noch ein
Treffer (77.). Nur wenige Minuten nach dem 2:3 setzte sich Marcel Hartel über
rechts gut durch und legte gezielt nach innen. Klos stand mit dem Rücken zum
Tor, lenkte den Ball dennoch mit der Hacke in Richtung des Kastens. Ein Schalker
Bein rettete für Nübel (79.). Die Gäste kamen mehr und mehr ins Straucheln und
ließen die Arminen bis kurz vor dem Strafraum frei gewähren. So kamen die Blauen
nochmals zu mehreren guten Fernschüssen, Voglsammer traf den Pfosten (90.). Die
Partie blieb bis in die vierminütige Nachspielzeit hochspannend, Sekunden vor
dem Ende rettete Kenny nach einem Patzer von Nübel ebenfalls kurz vor der Linie.
Am Ende reichte es für einen am Ende äußerst knappen Schalker Sieg. Die Arminia
wachte zu spät auf und konnte den hohen Rückstand nicht mehr aufholen, während
die Gäste nach dem ersten Gegentreffer völlig ins Schleudern gerieten. Die
Blauen empfangen am Sonntag (ab 13.30 Uhr) Holstein Kiel.
11.
Spieltag
26.10.2019
SG Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld 0:1 (0:0)
Dresden musste sich dem DSC mit 0:1 geschlagen geben und verlor damit auch das
vierte Spiel in Serie. Der DSC konnte in Durchgang eins seine Chancenvorteile
nicht in die Führung ummünzen, Dynamo zeigte sich bis auf wenige Ausnahmen
harmlos. Topmöglichkeiten auf beiden Seiten blieben nach Wiederanpfiff
ungenutzt, ehe die spielerisch bessere Arminia Mitte des zweiten Abschnitts den
Siegtreffer erzielte. Dresdens Coach Fiel stellte seine Startelf gegenüber dem
0:2 in Fürth dreimal um: Für Wahlqvist (Bank), Müller (Gelbsperre) und Horvath
(krank) spielten Hamalainen, Hartmann und Ehlers. Uwe Neuhaus brachte im
Vergleich zum 1:1 gegen den HSV Jonathan Clauss und Reinhold Yabo für Jóan
Símun Edmundsson und Sebio Soukou (beide Bank). Die Blauen begannen dominant,
Marcel Hartel feuerte bei einer frühen ersten Chance knapp vorbei (4.). Doch
auch bis zur ersten guten Gelegenheit Dynamos dauerte es nicht lange: Koné hatte
nach Burnics Pass Arminen-Keeper Stefan Ortega Moreno schon umkurvt, schoss aber
aus drei Metern und spitzem Winkel hinter das Tor (6.). Danach tat sich längere
Zeit wenig vor den Toren. Dresden, angetrieben von Kapitän und Sechser Hartmann,
der sich als Initiator der Angriffe tief fallen ließ, kam besser ins Spiel.
Gegen lauernde Arminen hatten die Gastgeber mehr Ballbesitz, wenn auch meist nur
in ungefährlicherer Region. Während die Fiel-Elf kaum in Tornähe kam, wartete
der DSC, bei dem vieles eingespielter wirkte, geduldig auf Umschaltmomente. Und
die kamen. Andreas Voglsammer (19., 21.) kam der Führung bei zwei Möglichkeiten
nah, wobei Broll bei letzterer glänzend reagierte. Dynamo war auch in der Folge
auf der Suche nach Lösungen, riskierte dabei nicht allzu viel, so dass mit zu
viel Breitwandfußball gegen kompakte Arminen lange Zeit jegliche gefährliche
Aktionen fehlten. Der Protagonist von Durchgang eins blieb Voglsammer, der nach
Hartels Freistoßflanke freistehend aus sechs Metern vorbeiköpfte (34.).
Nikolaous Flachschuss aus 22 Metern war die nicht zählbare Ausbeute Dresdner
Bemühungen bis zur Pause (42.). Wahlqvist ersetzte mit Wiederanpfiff den
angeschlagenen Hamalainen - und stand bald im Blickpunkt: Nach Hartels Flugball
auf Fabian Klos tauchte der Kapitän am Fünfereck frei vor Broll auf und legte
quer auf Clauss, gegen den Wahlqvist mit letztem Einsatz den Rückstand
verhinderte (51.). Wie im ersten Abschnitt konterte Dresden diese Möglichkeit,
als Koné frei vor Ortega überhastet vorbeischoss (56.). Dynamo ging nun
phasenweise mehr Risiko, bedrängte den DSC energischer. Doch der blieb cool und
schlug Mitte der zweiten Hälfte zu: Cedric Brunner wurde von Clauss freigespielt
und Voglsammer köpfte dessen Flanke an Broll vorbei am zweiten Pfosten ins linke
Eck (63.). Ein echtes Aufbäumen der Sachsen war zunächst nicht zu spüren, Fiel
brachte Taferner und später Jeremejeff - mit dem Vorhaben, mehr offensive
Präsenz zu erzeugen. Der Plan wäre fast aufgegangen, doch bei Jeremejeffs
vermeintlichem Ausgleichstreffer hatte der Ball vor Eberts Flanke die
Torauslinie schon überschritten (78.). Mehr aber kam nicht mehr von Dynamo, auf
der anderen Seite vergab Klos frei vor Broll das 2:0 (84.). Doch es reichte auch
so für die nun zweitplatzierte Neuhaus-Elf zum vierten Zweitligaerfolg in
Dresden (4/1/0) und schon fünften Auswärtssieg in dieser Saison (jetzt 5/1/0).
Dresden kassierte die vierte Pleite in Folge. Für den DSC geht es am Dienstag
(20.45 Uhr) im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 weiter.
10.
Spieltag
21.10.2019
Arminia Bielefeld - Hamburger SV 1:1 (0:1)
Das Topspiel zwischen den DSC und HSV endete 1:1. In einer unterhaltsamen ersten
Hälfte ging der HSV nach einem groben Fehler der Blauen in Führung. Nach dem
Seitenwechsel wurde Arminia besser und belohnte sich mit dem Ausgleich.
Allerdings hat dieser einen faden Beigeschmack nach Ansicht der Elbstädter, denn
vor der Ecke gab es einen kniffligen Zweikampf zwischen Voglsammer und Vagnoman.
Uwe Neuhaus nahm im Vergleich zum 1:0 in Osnabrück einen Wechsel vor: Kapitän
Fabian Klos war nach abgesessener Sperre (Gelb-Rot) wieder dabei, für ihn rückte
Jonathan Clauss auf die Bank. HSV-Trainer Hecking musste nach dem 2:0 gegen
Fürth einmal wechseln: Kapitän Hunt fiel mit muskulären Problemen aus, für ihn
begann Kittel. Es entwickelte sich eine erste Hälfte auf hohem Niveau, in der
beide Teams Lust auf Offensivfußball hatten. Hinterseer feuerte einen ersten
Warnschuss ab, Stefan Ortega Moreno war auf dem Posten (4.). Auf der Gegenseite
versuchte es Florian Hartherz aus der Ferne (8.) und Andreas Voglsammers
Kopfball ging am Tor vorbei (9.). In der 15. Minute dann der Aussetzer von Jóan
Símun Edmundsson: Der Mittelfeldmann wollte auf Keeper Ortega zurückspielen, das
misslang völlig und Hinterseer nahm die Kugel auf. Der Angreifer hatte keine
Mühe, alleine vor dem DSC Torwart zu vollenden. Beinahe hätte Kittel für den HSV
nachgelegt, sein Drehschuss landete auf dem Tornetz (18.). Es war eine
unterhaltsame Partie, in der es hin und her ging. Klos' Abschluss griff sich
HSV-Keeper Heuer Fernandes im Nachfassen (20.) und Jattas Kopfball auf der
anderen Seite landete neben dem Kasten (29.). Nachdem Kittel zu ungenau gezielt
hatte (32.), gab es die beste Chance der Blauen im ersten Durchgang: Klos drehte
Letschert im Strafraum ein, schloss dann aber bei freier Schussbahn zu zentral
ab (33.). Auf der Gegenseite hatte Dudziak die Riesenchance zum 2:0, er schob
den Ball aus etwa sieben Metern am Tor vorbei (34.). Da Harniks Tor in der 38.
Minute zu Recht wegen Abseits aberkannt worden war, ging es nach unterhaltsamen
45 Minuten mit dem 1:0 für den Tabellenführer in die Kabinen. Der zweite
Durchgang begann mit einer kniffligen Szene: Voglsammer gab Vagnoman einen
Schubser, dadurch beförderte der Hamburger den Ball ins Toraus zur Ecke. Hier
hätte man durchaus auf Foul des Angreifers entscheiden können, aber es gab bei
vergleichbaren Schuppsern des HSV auch keine Ahndung. Die folgende Ecke
servierte Marcel Hartel auf den Kopf von Klos, der nickte zum Ausgleich ein
(50.). Hartel hatte sogar die Chance nachzulegen, aber Heuer Fernandes war auf
dem Posten (55.). Arminia war nach dem Ausgleich präsenter, beim HSV ging
offensiv nach der Pause zunächst nichts. Der DSC spielte voll auf Sieg,
Voglsammers artistischer Schuss ging neben den Kasten (70.) und Klos'
abgefälschter Abschluss war ebenfalls zu ungenau (73.). Der HSV wurde zwar gegen
Ende wieder aktiver, Arminia blieb jedoch gefährlicher: Klos köpfte den Ball
freistehend aus sieben Metern Heuer Fernandes in die Arme - eine große Chance
zur Führung (80.). Gegen Ende der Partie hatten die Rothosen den längeren Atem
und drückten auf das 2:1. Dieses wäre auch fast gefallen, aber Dudziaks Schuss
klatschte an die Latte (86.). Somit blieb es am Ende beim 1:1 und der HSV
verteidigte die Tabellenspitze. Der DSC gastiert am Samstag (13 Uhr) bei Dynamo
Dresden.
9.
Spieltag
07.10.2019
VfL Osnabrück - Arminia Bielefeld 0:1 (0:0)
Dank der besseren Spielanlage und auch deutlich mehr Chancen siegte Arminia im
ersten Derby nach viereinhalb Jahren mit 1:0 beim VfL Osnabrück. Dank des
Erfolgs schieben sich die Blauen bis auf zwei Punkte an Stuttgart und den HSV
heran. Osnabrücks Coach Thioune nahm nach dem 0:2 in Wiesbaden drei Wechsel vor:
Statt Ajdini, Schmidt und Girth (alle Bank) begannen Agu, Gugganig (nach
Außenbandriss wieder fit) und Klaas. Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 0:1
gegen Stuttgart, der ersten Niederlage der Saison einmal zwangsweise: Fabian Klos
(Gelb-Rot-Sperre) wurde durch Jonathan Clauss ersetzt. Beide Mannschaften
starteten mit offenem Visier in die Partie. Klaas hatte in der 8. Minute die
erste Gelegenheit der Partie, verzog nach scharfer Hereingabe aber recht deutlich.
Im weiteren Verlauf erspielte sich allerdings Arminia mehr Ballbesitz und
verbuchte auch ein Chancenplus für sich. Cedric Brunner zielte mit einem
Kopfballaufsetzer aber knapp daneben (16.). Nach einem Eckball zwang Andreas
Voglsammer VfL-Keeper Kühn per Kopfballbogenlampe zum Eingreifen (23.). Die
beste Chance der ersten Hälfte aber hatte Cebio Soukou in der 25. Minute: Nach
Angriff über rechts bugsierte der Nationalspieler Benins den Ball um wenige
Zentimeter links am Tor vorbei. In der Schlussviertelstunde konnten sich die
Lila-Weißen wieder besser vom Druck des DSC befreien. Gute Gelegenheiten für die
Osnabrücker blieben in dieser Phase aber aus, denn der bemühten Thioune-Elf fehlte
es in der Offensive zumeist an Genauigkeit in den Aktionen. So ging es an der Bremer
Brücke torlos in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am
Spielverlauf, Osnabrück blieb bemüht, Arminia dagegen zielstrebiger und gefährlicher.
Zunächst verzog Soukou in der 49. Minute noch vom Strafraumrand. Doch wenig später
gingen die Blauen in Führung: Clauss leitete gekonnt ein und bediente halblinks
Voglsammer, der sich im Strafraum erst durchsetzte und dann aus rund zehn Metern
unter die Querlatte einschoss (57.). Auch in der Folge kamen die Osnabrücker nicht über
Angriffsansätze hinaus, während die Arminen die Partie recht souverän kontrollierten.
Torchancen für den VfL blieben absolute Mangelware. Einzige Ausnahme: Joker Alvarez
blieb mit einem Freistoß aus rund 19 Metern in der Mauer hängen (73.). Es war bereits
die beste Gelegenheit für die Lila-Weißen in der zweiten Hälfte. Auf der Gegenseite
verpasste der agile Soukou im Eins-gegen-eins mit Kühn das 2:0 nur knapp (84.). In den
Schlussminuten wurde es noch einmal etwas turbulent. Erst zählte das vermeintliche 2:0
von Voglsammer aufgrund eines Fouls von Soukou an Taffertshofer nach VAR-Einsatz nicht
(90.). Dann musste Amenyido nach unnötiger Notbremse Sekunden vor der Schlusssirene mit
Roter Karte vom Feld (90.+4). Für den DSC geht es erst am Montag (20.30 Uhr) mit dem
Topspiel des 10. Spieltags gegen den Hamburger SV weiter.
8.
Spieltag
27.09.2019
Arminia Bielefeld - VfB Stuttgart 0:1 (0:0)
Der VfB Stuttgart besiegt eine dezimierte Arminia im Spitzenspiel der zweiten
Liga spät mit 1:0. Die Gelb-Rote Karte für Fabian Klos erhitzte zuvor die
Gemüter auf der Alm - nicht der einzige Aufreger der Partie. Uwe Neuhaus nahm
nach dem 5:2 in Wiesbaden eine Änderung an seiner Startelf vor: Jonathan Clauss
saß zunächst auf der Bank, für ihn gab hinten rechts Cedric Brunner seine
Startelfpremiere in der Spielzeit 2019/20. Stuttgarts Trainer Walter tauschte
nach dem 2:0 gegen Fürth dagegen dreimal Personal: Anstelle von Castro
(Sprunggelenksprobleme), Silas (muskuläre Probleme) und Gonzalez (Bank) standen
Karazor, Ascacibar und Al Ghaddioui von Beginn an auf dem Rasen. Das
Offensivpotenzial auf dem Grün der Alm deutete sich frühzeitig an, auch wenn die
Anfangsminuten beiderseits von Konzentration und Geduld geprägt waren. Dann
übernahm der Gast aus Schwaben Ballbesitz und Spielkontrolle - Mangala vergab
eine erste richtig gute Chance im Sechzehner (10.). Konterchancen, nach denen
sich Abschlüsse ergaben, wie durch Andreas Voglsammer (14.), konnte sich der DSC
wegen Stuttgarts Ballsicherheit lange Zeit kaum erspielen. Der VfB kreierte
dagegen diverse Chancen. Ascacibar per Kopf (19.), Förster aus der Distanz (25.)
oder Didavi per Schlenzer von der Strafraumkante (33.) ließen allerdings die
nötige Präzision vermissen. Mittelstürmer Al Ghaddioui hatte zuvor gegen Amos
Pieper zwar einen vermeintlichen Elfmeter herausgeholt, war beim Zuspiel von
Förster jedoch knapp im Abseits gestanden (22.). Die richtige Entscheidung des
Schiedsrichterteams um Timo Gerach. Weil die Walter-Elf mit ihrer Überlegenheit
so nachsichtig umging, investierten die Arminen in den Minuten vor dem
Seitenwechsel mehr. Florian Hartherz' 25-Meter-Lattenknaller wäre beinahe hinter
Kobel eingeschlagen (38.), sechs Zeigerumdrehungen später parierte der
Stuttgarter Schlussmann Klos' platzierten Kopfball aus sechs Metern stark.
Torlos ging es in die Kabinen. Besser aus den Katakomben kamen die Arminen. Mehr
Intensität, mehr Druck, mehr Vorwärtsdrang - aber keine wirklichen Chancen.
Meist scheiterte es an der vorletzten oder letzten Aktion. Gegen einen VfB, der
defensiv wie offensiv pomadiger wurde und phasenweise kaum wirklich stattfand.
Stimmung wie Spielverlauf drohten zu kippen, als der bereits verwarnte Klos in
Minute 61 für einen Armeinsatz im Luftduell mit Stenzel die Ampelkarte gezeigt
bekam - Der DSC in Unterzahl. Eine unmögliche Entscheidung. In der Folge kamen
die Schwaben in Überzahl wieder zu größeren Spielanteilen, eine klare
Überlegenheit war aber nicht zu erkennen. Denn die Arminia mühte sich weiter:
Cebio Soukou zielte aus 20 Metern zu hoch (68.), in regelmäßigen Abständen
griffen die die Blauen geschlossen an. Das Tor gelang allerdings dem VfB, durch
den eingewechselten Gomez - vermeintlich, der Ex-Nationalspieler wurde wegen
einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (79.). Piepers Aufsetzer aufs Tordach
sollte die letzte gute Torannäherung des DSC sein (83.), während einem offensiv
schlampigen VfB ein klarer Angriff genügte: Kempf schickte Förster in den
Sechzehner, der legte zum einschussbereiten Al Ghaddioui quer - 0:1 (90.+1). Der
DSC gastiert am Montag (20.30 Uhr) in Osnabrück.
7.
Spieltag
21.09.2019
SV Wehen Wiesbaden - Arminia Bielefeld 2:5 (1:3)
Sieglos gegen ungeschlagen, schwächstes Heimteam gegen beste Auswärtsmannschaft,
stärkste Offensive gegen anfälligste Defensive. Vor Anpfiff lag die
Favoritenrolle klar bei Arminia. Und der wurde sie gerecht. In einer wilden
Partie mit einer Roten Karte, einem verschossenen Elfmeter und zahlreichen
Torchancen auf beiden Seiten setzte sich der DSC mit 5:2 durch. Wiesbadens Coach
Rehm traf erstmals nach seiner Entlassung als Arminia-Trainer im Oktober 2016
auf seinen Ex-Klub. Grund für Veränderungen in seiner Startformation sah er nach
der 1:2-Niederlage in Fürth nicht. Bis zur 81. Minute führte seine Mannschaft,
erst danach knickte der Aufsteiger ein und kassierte zwei späte Gegentreffer.
Auch Uwe Neuhaus vertraute nach dem 2:0-Sieg in Hannover demselben Grundgerüst.
Nur Amos Pieper bekam den Vorzug vor Alex Perez (Bank). Der erste Durchgang
startete gleich mit zwei Knallern. Erst vertändelte Andreas Voglsammer frei vor
dem Tor (3.), ehe Schäffler im Gegenzug die Führung für Wiesbaden erzielte: Nach
Ballverlust von Manuel Prietl spielten Kyereh und Aigner den Angreifer frei, der
nur noch einschieben brauchte (4.). Es war der Startschuss einer eigentlich
guten ersten Hälfte des Aufsteigers, der immer wieder durch direktes Spiel
gefährlich vor Stefan Ortega Moreno auftauchte. Kyereh vergab es jedoch, zu
erhöhen (9.). Stattdessen erzielte der DSC den Ausgleich: Eine kurz gespielte
Ecke landete bei Soukou, der zwar gezielt, aber nicht wuchtig aus gut 20 Metern
abzog. Keeper Watkowiak sah beim Gegentreffer nicht gut aus (20.). Anschließend
gestaltete sich eine immer offener werdende Partie, bei der das Mittelfeld meist
überbrückt wurde. Kyereh frei vor Ortega (26.) und Voglsammer (32.) vergaben
jeweils Großchancen. Dann startete eine kuriose Schlussphase des ersten
Durchgangs: Erst scheiterte Aigner frei vor Ortega (34.), dann gingen Die Blauen
noch in derselben Minute in Front. Nach Ballverlust von Mrowca steckte Marcel
Hartel durch auf Voglsammer, der noch einmal auf Fabian Klos querlegte - 2:1.
Daraufhin griff Wiesbaden noch wütender an und kam beinahe zum Ausgleich: Erst
scheiterte Aigner am starken Ortega (40.), dann konnte Aigner eine
Überzahlsituation nicht ausspielen (42.), ehe Röcker in die Arme von Ortega
köpfte (43.). Arminias Keeper machte das Spiel schnell und schlug weit ab.
Dittgen konnte den Ball nicht kontrollieren, sodass Jóan Símun Edmundsson frei
auf Watkowiak zusteuerte und auf 3:1 stellte (43.). Damit sorgten drei
individuelle Fehler der Wiesbadener für jeden einzelnen Treffer der effektiven
Arminen, die trotz einer dürftigen Defensivleistung mit einer komfortablen
Führung in die Pause gingen. Nach Wiederanpfiff schafften es der DSC nicht, Ruhe
in die Partie zu bekommen. Vielmehr wurde das Spiel noch wilder als vor der
Halbzeit. Zunächst erzielte Arminia die vermeintliche Vorentscheidung durch
Voglsammer, der einen Freistoß von Hartel einköpfte (52.). Mrowca und Watkowiak
sahen dabei nicht gut aus. Wiederum nur ein paar Minuten später scheiterte
Aigner an Ortega, der zur Ecke klärte (56.), die den Anschlusstreffer besorgte:
Schäffler nahm die Hereingabe von Aigner aus der Luft, erzielte seinen zweiten
Treffer und hauchte seiner Mannschaft noch einmal Leben ein. Danach machte
Wiesbaden komplett auf und fing sich fast den fünften Gegentreffer: Nach Pass
von Voglsammer zog Edmundsson ab, doch Franke kratzte den Ball im Fallen mit der
Sohle gerade noch von der Linie (58.). Keine Minute später brannte es auf der
Gegenseite lichterloh im Strafraum: Dittgen scheiterte aus der Nahdistanz an
Ortega (58.). Nach einer kurzen Ruhepause nahm das Spiel in der Schlussphase
wieder an Fahrt auf - und das ordentlich. Nach Steckpass von Hartel - seine
dritte Vorarbeit - verwandelte Klos zum 5:2 (73.). Weil Röcker kurz darauf
Arminias Stoßstürmer als letzter Mann im Strafraum foulte, gab es Strafstoß. Der
Innenverteidiger verletzte sich dabei (76.), musste mit einer Trage vom Platz
transportiert werden und sah zudem noch die Rote Karte (79.). Den fälligen
Elfmeter vergab Voglsammer, den Watkowiak parierte(79.). In Unterzahl stellte
der SVWW seinen zuvor immens hohen Offensivaufwand ein. Weil auch die Blauen
weniger investierten, blieb es beim 5:2. Arminia empfängt am Freitag (18.30 Uhr)
den VfB Stuttgart zum Spitzenspiel auf der Alm.
6.
Spieltag
14.09.2019
Hannover 96 - Arminia Bielefeld 0:2 (0:1)
Hannover musste sich abgezockten Arminen mit 0:2 geschlagen geben. Im
ausgeglichenen ersten Durchgang blieb ein Chancenplus für 96 ohne Ertrag, die
defensivstarke Arminia dagegen nutzte einen Standard zur Führung und baute diese
gegen einfallslose Slomka-Schützlinge Mitte der zweiten Hälfte aus - vom zweiten
Tiefschlag erholten sich die Gastgeber, die das Spiel in Unterzahl beendeten,
nicht mehr. Hannovers Coach Slomka tauschte im Vergleich zum 0:3 in Hamburg
viermal Personal aus: Für Elez, Bakalorz, Haraguchi und Ducksch (alle Bank)
durften Felipe, Neuverpflichtung Aogo, Muslija und Teuchert von Beginn an ran.
In Stendera hielt sich ein weiterer Neuzugang als Joker bereit. Uwe Neuhaus
stellte nach dem 2:2 gegen Fürth zweimal um: Für Amos Pieper (Bank) und Reinhold
Yabo (muskuläre Probleme) spielten Neuzugang Alex Perez und Cebio Soukou.
Hannover bestimmte die Anfangsphase klar. Der DSC verschanzte sich kompakt in
der Defensive, über Ansätze kamen die Niedersachsen nicht hinaus, weil es den
Flanken im letzten Drittel an Präzision fehlte und die Blauen im Zentrum stets
die Lufthoheit hatten. Nennenswerte Torszenen gab es kaum, auf den Chancenzettel
schafften es zu zentral beziehungsweise schwach abgesendete Fernschüsse des
umtriebigen Muslija (12.) und Felipe (14.). Die disziplinierten Arminen lösten
sich nach einer Viertelstunde aus der Umklammerung, die Partie wurde
ausgeglichener und aufgrund einiger Umschaltmomente auf beiden Seiten auch
temporeicher. Weydandt brachte nach Konter von der Strafraumgrenze zu wenig
Druck hinter den Ball (22.), auf der anderen Seite verpasste Soukou in
aussichtsreicher Position den Abschluss und verdribbelte sich (25.). Nach einem
Abpraller fehlten Antons Distanzschuss Zentimeter zur Führung (31.). Auf der
anderen Seite nutzte der DSC eine Freistoßsituation, Soukou war rechts an der
Grundlinie gefoult worden: Marcel Hartel brachte den Ball an den zweiten Pfosten,
wo sich Fabien Klos gegen Horn durchsetzte und ins rechte Eck einköpfte -
viertes Saisontor des Goalgetters (32.). Sollte 96 noch vor der Pause eine
Antwort finden? Nein, aber fast: Jonathan Clauss rettete nach einem Konter bei
Muslijas Abschluss vor der Linie (39.). Mit dem knappen Vorsprung ging der DSC
in die Kabine. Durchgang zwei startete gemächlich, weil 96 gegen ab der
Mittellinie attackierende und auf Ballkontrolle setzende Arminen zu vorhersehbar
agierte und kaum Offensivkraft entwickelte.
Slomka reagierte mit der Einwechslung von Ducksch für Prib (61.), wenig später
hatte Korb eher zufällig die Ausgleichschance (62.). Das Tor aber fiel wieder
auf der anderen Seite: Felipe kam im Strafraum gegen den cleveren Klos zu spät,
der zu Fall kam. Klare Sache, Elfmeter. Den verwandelte Andreas Voglsammer
trocken zum 2:0 (64.). Der zweite Tiefschlag hinterließ seine Wirkung bei
ohnehin nicht vor Esprit sprühenden 96ern, die keine Torgefahr entwickelten. Mit
Haraguchi für Aogo zog Slomka in der 79. Minute seine letzte Wechseloption -
eine Minute später war die Partie endgültig entschieden, als der gelbverwarnte
Anton Klos' Lauf gen Strafraum stoppte und die Ampelkarte sah. Mit dem 0:2
bleibt Hannover auch im vierten Heimspiel ohne Sieg und hinter seinen Ansprüchen
zurück, während der DSC auf Platz drei springt. Für Arminia geht es am Samstag
(13 Uhr) in Wiesbaden weiter.
5.
Spieltag
31.08.2019
Arminia Bielefeld - SpVgg. Greuther Fürth 2:2 (1:2)
Dank einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdiente sich
Arminia einen Punktgewinn gegen Greuther Fürth. Gegen die Franken mussten die
Blauen zunächst einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen, doch nach dem
Seitenwechsel stellten die Fürther ihre Offensivbemühungen nahezu komplett ein.
Die Folge: der überfällige Ausgleich. Speziell die Defensive des DSC dürfte sich
nach einem Blackout in der Anfangsphase über das Remis gefreut haben. Uwe
Neuhaus war nach dem 3:1-Auswärtssieg in Regensburg zu einem Wechsel in der
Defensive gezwungen: Brian Behrendt hatte sich beim Gastspiel in der Oberpfalz
bereits nach wenigen Minuten das Kreuzband gerissen und wurde - wie schon in der
Vorwoche - von Amos Pieper vertreten. Gäste-Coach Leitl veränderte seine
Startformation im Vergleich zum 1:1 in Hannover auf zwei Positionen: Nielsen und
Hrgota (Startelf-Premiere) ersetzten Leweling und Keita-Ruel (beide Bank). Die
Franken legten auf der Alm einen flotten Start hin und prüften DSC-Keeper Stefan
Ortega Moreno gleich in den ersten Momenten des Spiels mit zwei Distanzschüssen,
die der Armine aber problemlos aufnahm. In der 4. Minute leistete sich Ortega
dann aber, im Zusammenspiel mit seinen Manuel Prietl und Amos Pieper einen
kapitalen Aussetzer: Arminia wollte das Spiel per Abstoß kurz eröffnen, wurde
aber von drei Fürthern sofort angelaufen. Das Ende des Lieds: Hrgota gewann kurz
vor der Torlinie einen Zweikampf gegen Ortega und blockte die Kugel ins Netz.
Die Blauen waren nach dem Blackout um eine Antwort bemüht, einzig es fehlte an
entschlossenen Offensivaktionen. Diese legte vielmehr die Spielvereinigung auf
den Rasen. Green verzog zunächst noch aus 17 Metern (16.), ehe der nächste
Angriff mit einem Treffer endete: Bei einem Wittek-Freistoß vom rechten Flügel
schlich sich Angreifer Nielsen davon und köpfte aus sechs Metern ins linke Eck
ein (22.). Fürth kontrollierte das Geschehen auf der Alm, leistete sich dann
aber einen unnötigen Fehler im Strafraum: Sarpei räumte Jóan Símun Edmundsson
ungestüm ab, den fälligen Elfmeter verwandelte Fabian Klos zum
1:2-Anschlusstreffer (28.). Nielsen hätte anschließend den alten
Zwei-Tore-Abstand wiederherstellen können, aber der Norweger verzog erst
halbrechts im Sechzehner (31.) und scheiterte kurz darauf per Kopfball an Ortega
(36.). Arminia kam dann in der Schlussphase des ersten Durchgangs noch einmal
auf, doch Reinhold Yabos Volleykracher aus 20 Metern verfehlte sein Ziel (37.),
Marcel Hartels gefühlvoller Schlenzer in den Strafraum war weder als Vorlage
(für Klos) noch als Torschuss zielführend (42.).
Der DSC startete deutlich entschlossener in den zweiten Durchgang und hatte
gleich eine interessante Möglichkeit: einen raffinierten Hartel-Freistoß wollte
Andreas Voglsammer aus elf Metern per Hacke in Richtung Tor befördern,
allerdings traf er die Kugel nicht (47.). Trotzdem war die Aktion ein
Fingerzeig, in welche Richtung es fortan laufen sollte: Denn die Blauen waren
mittlerweile deutlich tonangebend. Hartel und Edmundsson hatten weitere
Möglichkeiten, von Fürth kam derweil nichts mehr. Dies rächte sich nach einer
guten Stunde: Jonathan Clauss wurde bei seinem Vorstoß nicht an der Flanke
gehindert. Diese landete präzise im Fünfer auf Edmundssons Stirn, der zum
verdienten 2:2 einnickte (62.). In der Phase nach dem Ausgleich bis in die
Schlussminuten gewann die Partie zwar zunehmend an Spannung, aber der Spielfluss
kam durch diverse Wechsel und Behandlungsunterbrechungen abhanden. Dann aber
hatten die längst überlegenen Arminen noch einmal Glück: Ein abgefälschter
Green-Schuss landete am Lattenkreuz, sodass es letztlich bei der gerechten
Punkteteilung blieb (87.). Für den DSC geht es nach der Länderspielpause am
Samstag (13 Uhr), dem 14. September, in Hannover weiter.
4.
Spieltag
24.08.2019
SSV Jahn Regensburg - Arminia Bielefeld 1:3 (0:1)
Arminia hat seinen starken Saisonstart bestätigt und auch beim Jahn aus
Regensburg mit 3:1 gewonnen. Fabian Klos stach dabei als zweifacher
Vorlagengeber heraus. Regensburgs Coach Selimbegovic nahm im Vergleich zum
schwachen 0:1 in Fürth zwei Änderungen in der Startelf vor: George und Wekesser
durften für Hein und Schneider von Beginn an ran. Uwe Neuhaus hatte hingegen
keinen Grund, seine erste Elf zu verändern, schließlich konnte sich die Arminia
zuletzt mit 3:1 gegen Aue durchsetzen. Zu Beginn war dem Jahn nicht anzumerken,
dass die letzten beiden Partien äußerst unglücklich gestaltet wurden. Regensburg
lief die Arminia früh an, presste hoch und produzierte dadurch den ein oder
anderen Ballgewinn, ohne jedoch wirklich Torgefahr zu erzeugen. Der DSC brauchte
ein paar Minuten, um in der Partie Fuß zu fassen und musste zudem früh Brian
Behrendt durch Amos Pieper austauschen (6.). Nach acht Minuten wurden die Blauen
dann auch erstmals gefährlich, Reinhold Yabo zielte aus 17 Metern allerdings
deutlich zu hoch. In der Folge bestimmten viele Zweikämpfe, Fouls und
Unterbrechungen die Partie, ehe der DSC in der letzten Viertelstunde vor der
Pause dann aber deutlich das Kommando übernahm. Erst verwehrte Schiedsrichter
Müller Arminia einen möglichen Handelfmeter, nachdem Nachreiner mit der Hand
geklärt hatte (29.), dann waren es eine Reihe an Eckbällen, die die Arminia
ungenutzt ließ. Nach 43 Minuten durfte der DSC dann aber jubeln, nachdem Jóan
Símun Edmundsson eine Kopfballvorlage von Klos gekonnt im rechten Eck
unterbrachte und somit die Pausenführung für seine Elf sicherte. Regensburg
musste sich im zweiten Durchgang deutlich steigern, tat dies auch und wurde
prompt mit dem Ausgleich belohnt: Besuschkow netzte aus elf Metern ein (48.),
wurde allerdings zunächst zurückgepfiffen, da Grüttner die Sicht von Stefan
Ortega Moreno behindert und dabei im Abseits gestanden haben soll. Nach
Rücksprache mit dem Videoassistenten gab es den Treffer aber doch, da Manuel
Prietl nahe der Grundlinie das Abseits aufhob. Vom schnellen Ausgleich
beflügelt, wollte der Jahn gleich nachlegen und die Schläfrigkeit der Blauen
nach der Pause weiter ausnutzen, doch George (50.) und Wekesser (61.) trafen
jeweils das Außennetz. Wie aus dem Nichts ging Arminia dann wieder in Führung,
als Prietl einen Abpraller gut unter Kontrolle brachte und aus dem Getümmel
seine Mannen wieder in Führung schoss (63.). Das erneute Gegentor war für den
Jahn der Knockout, denn nach vorne sollte kaum mehr etwas gelingen. Die Blauen
hingegen gewannen Minute für Minute wieder mehr Sicherheit, ließen den Ball gut
laufen und kamen sieben Minuten vor Schluss durch Yabo gar noch zum 3:1. Somit
bleibt der DSC weiter ungeschlagen und empfängt am kommenden Samstag (13 Uhr)
die SpVgg Greuther Fürth.
3.
Spieltag
18.08.2019
Arminia Bielefeld - FC Erzgebirge Aue 3:1 (1:0)
Arminia hat gegen Erzgebirge Aue den ersten Saisonsieg geholt. Beim 3:1
leisteten die Veilchen lange keine Gegenwehr, am Ende wurde es trotzdem kurz
spannend. Uwe Neuhaus nahm nach 1:0 im DFB-Pokal bei Viktoria Berlin eine
Veränderung vor: Für Nils Seufert kehrte Reinhold Yabo in die Anfangsformation
zurück. Aues Trainer Meyer wechselte im Vergleich zum 4:1-Pokalerfolg bei Wacker
Nordhausen zweimal: Wydra und Krüger durften anstelle von Gonther und Fandrich
beginnen. Die Gäste aus dem Erzgebirge machten vor einem überschaubaren Publikum
(15.021 Zuschauer) auf der Alm zu Beginn den besseren Eindruck, gingen aggressiv
zu Werke und kamen offensiv über Rizzutos linke Seite zweimal durch. Dann aber
brach das Auer Offensivspiel, ohne eine Torchance, komplett ein und die Arminen
übernahmen das Geschehen. Die erste Gelegenheit der Partie war gleich eine
hochkarätige: Yabo hatte auf der rechten Seite viel Platz, legte den Ball vors
Tor und dort rutschte Andreas Voglsammer zunächst drüber. Am zweiten Pfosten
beförderte Fabian Klos den Ball wieder in die Mitte und im Hechtsprung blieb
Voglsammer ein kontrollierter Abschluss verwehrt (19.). Zwei Minuten später
hatte es Sommer-Neuzugang Joakim Nilsson deutlich einfacher: Der Schwede köpfte
eine Edmundsson-Ecke freistehend zum 1:0 ins obere linke Eck ein (21.). Mit der
Führung im Rücken ließ der DSC den Ball laufen und Aue kaum mitreden. Die
Veilchen, immerhin mit sechs von sechs Punkten in die Saison gestartet, hatten
Probleme, das umtriebige DSC-Mittelfeld um Marcel Hartel und Yabo unter
Kontrolle zu bekommen. Immer wieder waren es die beiden, die mit schnellen
Drehungen das Spiel der Arminia eröffneten und Angriffe einleiteten. Bis auf
zaghafte Distanzschüsse wurde es vor der Pause auf beiden Seiten nicht mehr
gefährlich. Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Dominanz der Blauen...
nichts, tatsächlich wurde das Geschehen noch einseitiger. Nach einem feinen
Steckpass von Manuel Prietl war Klos in der 61. Minute auf und davon, umkurvte
Männel und schob locker zum 2:0 ein. Es war im Grunde schon die Vorentscheidung.
Meyer versuchte es auf Auer Seite mit frischen Stürmern, Daferner und Zulechner
kamen für Testroet und Krüger - und bewirkten tatsächlich etwas. Daferner war
nach einer Ecke von Riese zur Stelle und erzielte per Kopfball aus dem Nichts
den Anschlusstreffer (76.). Viel Auftrieb verlieh Aue das Erfolgserlebnis nicht.
Stattdessen besorgte Voglsammer nach Foul vom eingewechselten Ciftci an Klos vom
Punkt den 3:1-Endstand (85.). Arminia bleibt damit ungeschlagen und feiert den
ersten Saisonsieg. Aues Traumstart dagegen ist erst mal beendet. Für die Blauem
geht es am Samstag (13 Uhr) mit dem Gastspiel bei Jahn Regensburg weiter.
DFB-Pokal 1.
Hauptrunde
10.08.2019
FC Viktoria 1889 Berlin - Arminia Bielefeld 0:1 (0:1)
Der DSC hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals glanzlos mit 1:0 beim
Regionalligisten Viktoria Berlin durchgesetzt. Torschütze des goldenen Treffers
war Andreas Voglsammer, mindestens genauso wichtig war jedoch Stefan Ortega
Moreno, der im ersten Durchgang zweimal in höchster Not rettete. Viktorias
Trainer Muzzicato tauschte im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Lokomotive
Leipzig zweimal: Für Falcao und Ndualu (beide Bank) begannen Hüther und Schmidt.
Uwe Neuhaus wechselte nach dem spektakulären 3:3 beim VfL Bochum auf drei
Positionen: Marcel Hartel, Joakim Nilsson und Nils Seufert ersetzten Cebio
Soukou, Stephan Salger (beide Bank) und Reinhold Yabo (aus privaten Gründen
nicht im Kader). Im ersten Durchgang entwickelte sich eine typische Pokalpartie.
Arminia übernahm die Spielkontrolle (74 Prozent Ballbesitz) und versuchte den
Regionalligisten mit einem ruhigen und flachen Spielaufbau zu knacken. Der
wiederum verteidigte leidenschaftlich in einem etwas ungewöhnlichen 5-2-3-System
und versuchte nach Ballbesitz schnell in die Spitze umzuschalten. Nach einer
kurzen Abtastphase hatte der ehemalige Unioner Hartel bei seinem Startelfdebüt
bei Arminia die erste Chance, doch scheiterte an Flauder (14.). Die folgende
Ecke führte zum 1:0: Jonathan Clauss bediente Andreas Voglsammer, der aus acht
Metern ohne Deckung wuchtig einköpfte. Flauder war zwar mit den Fingerspitzen
noch am Ball, konnte diesen aber nicht mehr umlenken (15.). Anschließend konnte
sich Arminia bei Ortega bedanken, dass Viktoria nicht zum Ausgleich kam. Erst
rettete der Keeper gegen Brand (23.), dann blieb er im Eins-gegen-Eins Sieger im
Duell mit Becker (27.). Das Torschussverhältnis war zur Pause fast ausgeglichen
(6:5 für die Arminen). Weil es die Blauen anschließend verpassten durch Fabian
Klos (35.) und Hartel (37.) zu erhöhen, ging es mit der 1:0-Führung in die Pause.
Nach Wiederanpfiff ließ die Viktoria die Zielstrebigkeit ihrer Angriffe aus dem
ersten Durchgang weitestgehend vermissen. Stattdessen spielte der DSC auf den
zweiten Treffer. Erst kratzte Kapp einen Nilsson-Kopfball gerade noch von der
Linie (50.), dann misslang Voglsammer ein Querpass bei einer Überzahlsituation
vor dem Tor (60.), ehe Clauss per Dropkick an Flauder scheiterte (67.).
Anschließend neigte sich die Partie ohne Höhepunkte dem Ende entgegen. Die
Blauen nahmen das Tempo aus der Partie, die Viktoria warf zwar mehr nach vorne,
blieb aber immer wieder spätestens an Brian Behrendt und Nilsson hängen. Weil
auch die Arminia ihre Angriffe inkonsequent zu Ende spielten, blieb es beim 1:0
für den Favoriten. Der DSC empfängt (13 Uhr) am Samstag Erzgebirge Aue.
2.
Spieltag
02.08.2019
VfL Bochum - Arminia Bielefeld 3:3 (0:0)
In einem furiosen Fußballspiel trennten sich der VfL Bochum und Arminia 3:3.
Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte fielen im zweiten Durchgang gleich sechs
Treffer. Doppeltes Alu-Pech, Elfmeter, 3:2 nach 0:2 und ein kurioses Eigentor in
der Nachspielzeit - das West-Derby hatte so einiges zu bieten. Bochums Trainer
Dutt wechselte nach der 1:3-Niederlage in Regensburg zweimal: Für Weilandt und
Eisfeld (beide Bank) starteten Lee und Soares. Bis auf Leitsch
(Sprunggelenksverletzung) waren alle Spieler einsatzbereit. Arminias Coach Uwe
Neuhaus tauschte nach dem 1:1 gegen St. Pauli lediglich einmal: Neuzugang Cebio
Soukou (Hansa Rostock) ersetzte Keanu Staude (Bank). Marcel Hartel, der
vergangene Woche von Union Berlin zu den Blauen wechselte, nahm zunächst auf der
Ersatzbank Platz. Vom Anpfiff weg sorgten beide Mannschaften für eine hohe
Geschwindigkeit im Spiel. Allerdings standen beide Abwehrreihen sicher und
unterbanden immer wieder durch ein gutes Stellungsspiel, dass der finale Pass
bei den Stürmern ankam. Die meisten Abschlüsse des ersten Durchgangs
resultierten demnach aus hohen Bällen. Die erste Möglichkeit hatte der VfL durch
Stoßstürmer Ganvoula, der einen Kopfball knapp am Pfosten vorbeisetzte (17.).
Anschließend wachte auch Arminia auf und wurde in den Offensivaktionen
zwingender. Nach Voglsammer-Flanke scheiterte Jóan Símun Edmundsson im vollen
Tempo per Kopfball an Riemann - der erste Abschluss auf eines der Tore in der
Begegnung (35.). Wieder nach Voglsammer-Vorarbeit ließ Reinhold Yabo freistehend
von der Strafraumkante Konsequenz vermissen und schoss Riemann den Ball genau in
die Arme (41.). Die Chance war der Startschuss der ereignisreichsten Minuten im
ersten Durchgang. Eine Minute später wurde Janelt - ebenfalls freistehend, aber
zögernd - gerade noch von Stephan Salger abgegrätscht (42.). Bochum blieb
daraufhin am Drücker, scheiterte jedoch erst durch Ganvoula aus der Distanz
(43.) und dann durch Losilla per Kopfball (44.) an Stefan Ortega Moreno. Der
zweite Durchgang begann krachend und mit viel Glück für den DSC. Nach einem
Querschläger im eigenen Sechzehner von Jonathan Clauss nahm Lee das Spielgerät
direkt aus der Luft und hämmerte es - Ortega war mit den Fingerspitzen noch dran
- an die Latte. Der Nachschuss per Aufsetzer aus der Nahdistanz von Ganvoula
endete am Außenpfosten (49.). Im Gegenzug bestraften die Blauenn die minimale
Ungenauigkeit der Bochumer Abschlüsse gleich doppelt. Erst schloss Andreas
Voglsammer in Stürmer-Manier einen fein vorgetragenen Angriff über Florian
Hartherz, Edmundsson und dem gebürtigen Bochumer Soukou ab (54.), ehe
Fabian Klos unmittelbar nach der Führung erhöhte: Einen langen Ball von Ortega
verlängerte Voglsammer in den Lauf von Klos, der mit dem schwächeren linken Fuß
verwandelte (56.). Der VfL agierte fortan mutiger im Offensivspiel und kam zu
einigen Chancen: Losilla (58.) und Ganvoula (65., 66.) vergaben jedoch. Nach
einigen Offensivwechseln stellte Dutt auf eine defensive Dreierkette um - mit
Erfolg, denn der erhöhte Druck wurde belohnt. Der eingewechselte Weilandt wurde
im Strafraum von Voglsammer gelegt (73.). Den fälligen Strafstoß verwandelte
Blum, wie in der Vorwoche gegen Regensburg, sicher (74.). Fortan spielte nur
noch der VfL. Nach einem Doppelpass in der Mitte des Spielfelds bediente der
ebenfalls eingewechselte Zoller Ganvoula, der zuvor einige Tormöglichkeiten
vergab. Der Angreifer zog in die Mitte und schoss stramm und flach in das linke
Eck ein - 2:2 (79.). Jedoch: Beim Abschluss des Kongolesen stand Weilandt wohl
in der Schussbahn und damit im passiven Abseits. Der VAR schaltete sich nicht
ein. Neuhaus wechselte Innenverteidiger Amos Pieper für Voglsammer ein. Der DSC
zog sich komplett zurück und schien sich mit dem Punkt zufrieden zu geben. Doch
Bochum wollte mehr und drehte tatsächlich die Partie. Ganvoula setzte sich gegen
Brian Behrendt durch und bediente in der Mitte Zoller, der das Kunstleder aus
der Nahdistanz über die Linie drückte (85.). Nach kurzem Abseits-Check wurde der
Treffer anerkannt. Geknickt ob des Spielverlaufs kam Arminia danach nur noch
einmal gefährlich vor das Bochumer Tor - doch setzte dem Wahnsinn dabei die
Krone auf. Der positionsentfremdete Pieper wollte als Linksaußen Klos in der
Mitte bedienen, doch Bochums Kapitän Losilla nahm dem Torjäger den Job ab und
spitzelte die Kugel mit dem langen Bein über die eigene Linie (90.+1) - der
Endstand eines in der zweiten Halbzeit furiosen Spiels. Für den DSC geht es am
Samstag (15:30h)im DFB-Pokal bei Viktoria Berlin weiter.
1.
Spieltag
29.07.2019
Arminia Bielefeld - FC St.Pauli 1:1 (0:1)
Arminia und der FC St. Pauli haben sich am Montagabend zum Abschluss des 1.
Spieltags mit einem 1:1 getrennt. Während die Blauen mehr vom Spiel hatten,
erwiesen sich die Hamburger effektiv. Ein Debütant erzielte in der ersten Hälfte
das Führungstor für den Kiezklub - das dieser allerdings nur bis zur
Schlussminute verteidigte. Uwe Neuhaus verzichtete in seiner Startelf auf
Zugänge. Fabian Kunze, Joakim Nilsson, Jomaine Consbruch und Cebio Soukou nahmen
zunächst auf der Ersatzbank Platz. Auch St. Paulis Coach Luhukay bot einen Tag
nach seiner denkwürdigen Pressekonferenz samt Generalkritik elf Akteure auf, die
bereits in der vergangenen Spielzeit das Hemd der Hamburger getragen hatten. Mit
Hornschuh fand sich im defensiven Mittelfeld allerdings ein Spieler, der nach
fast zweijähriger Verletzungspause sein Comeback gab, zudem debütierte Conteh,
der in der Vorsaison ausschließlich für die zweite Mannschaft in der
Regionalliga gespielt hatte. Der 19-Jährige war es auch, der nach gut einer
halben Stunde das erste Ausrufezeichen setzte. Der DSC hatte bis dato zwar
deutlich mehr vom Spiel gehabt, gleichwohl aber kaum Lösungen gegen kompakte
Gäste gefunden. Und nun ging St. Pauli also in Front: Möller Daehli trieb den
Ball bei einem Konter durchs Mittelfeld und bediente Conteh, der Flügelspieler
ließ Stephan Salger im Strafraum der Arminia aussteigen und schob flach ein -
0:1 (32.). St. Pauli bot ein taktisch, läuferisch und kämpferisch sehr
ansprechendes Auswärtsspiel. Die Hamburger erwiesen sich als zäher Gegner,
gerieten nach dem Seitenwechsel aber schließlich doch in Verlegenheit. Arminia
kam druckvoll aus der Kabine, doch Reinhold Yabo traf per Schlenzer die Latte
(48.), ehe Jonathan Clauss an Himmelmann scheiterte (51.). St. Pauli brachte in
der Offensive kaum noch etwas zustande und war beinahe ausschließlich damit
beschäftigt, das eigene Tor zu verteidigen. Das gelang zumindest vorerst - auch,
weil Schiedsrichter Dankert gut eine Viertelstunde vor Schluss eine
Elfmeter-Entscheidung revidierte: Buballa hatte sich eine halbhohe Clauss-Flanke
mit dem Oberschenkel selbst an den Arm gelenkt, Dankert zeigte zunächst auf den
Punkt, nahm den Strafstoß nach Ansicht der Videobilder aber wieder zurück (74.).
Die Blauen waren drückend überlegen - und belohnten sich schließlich doch noch:
Manuel Prietl stand nach einer Clauss-Ecke erstaunlich frei und nickte aus fünf
Metern zum hochverdienten 1:1 ein (90.). So reichte es für die Arminia nach 22:5
Torschüssen zumindest zu einem Punktgewinn. Die Neuhaus-Elf ist am kommenden
Freitag (18.30 Uhr) beim VfL Bochum zu Gast.