Spielberichte
2.
Bundesliga Saison 2016/17 Arminia Bielefeld
34.
Spieltag
21.05.2017
SG Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld 1:1 (0:0)
Arminia hat sich den Klassenerhalt in der 2. Liga durch ein 1:1 in Dresden
und die Niederlage von 1860 München in Heidenheim noch gesichert. Julian
Börner köpfte die Blauen kurz vor Schluss zum Gewinn des goldenen Punktes.
Müller hatte den Ligafünften Dynamo Mitte des zweiten Abschnitts in Führung
gebracht. Danach wusste sich der DSC entscheidend zu steigern.Dresdens
Trainer Neuhaus musste nach dem 4:3-Sieg in Karlsruhe auf mehreren
Positionen umstellen: Kutschke (Schädel-Hirn-Trauma) fehlte verletzt,
Hilßner nahm ebenso auf der Bank Platz wie Stammtorwart Schwäbe und
Testroet. Neu in der Startformation dafür Wiegers (Tor), Aosman, Stefaniak
und Berko. Arminias Trainer Jeff Saibene brachte bis auf den gelbgesperrten
Florian Dick, für den Michael Görlitz rechts verteidigte, alle Akteure, die
beim 6:0-Sieg gegen Braunschweig begonnen hatten. In einer ereignisarmen
ersten Spielhälfte begann der DSC aggressiv und ließ insgesamt nur sehr wenig
zu bis zum Pausenpfiff. Heise tauchte nach Teixeira-Zuspiel halblinks im
DSC-Strafraum auf, sein Schuss wurde jedoch von Börner noch geblockt (12.).
Heises Rechtsflanke neun Minuten später auf den zentral lauernden Starostzik
wurde im letzten Moment noch aus der Gefahrenzone gelenkt. Von den Arminen
kam offensiv jedoch auch sehr wenig. Christoph Hemlein bot sich nach
Heise-Patzer im Strafraum die Schusschance, doch auch der Mittelfeldmann traf
den Ball nicht richtig (25.). Was war sonst noch los? Zwei Dresdner Freistöße
aus großer Distanz - Gogia schoss drüber (37.), Heise rechts vorbei (39.).
Nach Wiederanpfiff wurde es munterer und offensiver. Ein Yabo-Treffer fand
keine Anerkennung, weil Hemlein einen Flankenball verlängerte und der
Torschütze dadurch im Abseits stand (48.). Es folgte eine Dresdner
Doppelchance, Schüsse von Gogia und Aosman wurden binnen Sekunden geblockt
(50.). Reinhold Yabo hatte das 1:0 nach starkem Sololauf auf dem Fuß, doch
der Arminie verzog ganz knapp (59.). Drei Minuten später schlug es auf der
Gegenseite ein: Stefaniaks Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpfte Müller
unbedrängt ein - 1:0 Dresden (62.)! Und weil 1860 München im selben Moment
in Heidenheim in Führung ging, drohte dem DSC plötzlich die Relegation. Doch
die Arminen zeigten eine starke Reaktion. Jeff Saibene brachte mit Fabian Klos
den besten Torschützen im Aufgebot (13 Treffer) - und die Blauen waren auf
einmal vorne viel präsenter. Nach Hereingabe von Tom Schütz wurde Börners
Kopfball geblockt, Andreas Voglsammer kam wenige Meter vor dem Kasten frei zum
Schuss und traf Teixeira am angelegten Arm. Zu Recht gab es keinen Strafstoß
(66.). Yabos Schlenzer forderte Wiegers zu einer starken Parade heraus (75.),
drei Minuten später ließ Heise nach glänzendem Zuspiel von Berko das 2:0 liegen
- das Tor war praktisch verwaist. Somit war Arminia weiter im Spiel und kam in
der 84. Minute zum so wichtigen Ausgleich: Schütz' Freistoßflanke durfte Börner
einköpfen - fast eine Kopie des Dynamo-Treffers. Arminia überstand die
restliche Spielzeit unbeschadet - Heise verzog freistehend (86.), Yabo hätte
auch für den DSC-Sieg sorgen können (88.) - und vernahm frohe Kunde aus
Heidenheim: Denn der FCH drehte das Spiel gegen 1860 noch spät (2:1) und sorgte
somit für die Rettung der Blauen, die Spieler und Fans Sekunden nach
Schlusspfiff mit Erhalt des Endergebnisses aus Heidenheim frenetisch feiern
durften.
33.
Spieltag
14.05.2017
Arminia Bielefeld - Eintracht Braunschweig 6:0 (2:0)
"Wir brauchen Siege. Also müssen wir jetzt Braunschweig schlagen. Ich sehe
keinen Grund, warum uns das nicht gelingen sollte", hatte Arminias
Routinier Florian Dick vor dem Spiel erklärt - gesagt, getan! Und wie!
Abstiegskandidat Arminia demontierte Aufstiegsaspirant Eintracht mit 6:0.
Reinhold Yabo ragte als dreifacher Torschütze bei der Elf von Jeff Saibene
heraus, die nun sogar auf einem Nichtabstiegsplatz ins Saisonfinale geht.
Braunschweig ist nun Dritter, hat diesen Platz nach der Union-Pleite aber
sicher. Braunschweigs Trainer Lieberknecht änderte sein Team nach dem
3:1-Sieg im Topduell gegen Union Berlin gezwungenermaßen auf zwei
Positionen: Für Rechtsverteidiger Sauer (Bänderverletzung im linken
Sprunggelenk) schickte Lieberknecht Kijewski aufs Feld, der schon gegen
Union den Platz von Sauer in den zweiten 45 Minuten eingenommen hatte.
Baffo (Adduktorenprobleme) wurde von Decarli in der Innenverteidigung
ersetzt. Abstiegsangst gegen Aufstiegshoffnung hieß es auf der Alm,
Arminia zeigte sich in der Anfangsphase dabei aktiver als Braunschweig.
Der DSC arbeitete sich immer wieder bis zum Strafraum vor, doch dort
stand die durch die Ausfälle von Sauer und Baffo neu formierte
Eintracht-Abwehrreihe gut sortiert. Die Gäste meldeten sich durch einen
abgefälschten Reichel-Schuss (12.), den Nyman knapp verpasste, und einen
Decarli-Kopfball (13.) in der Partie an, mussten nur kurz später aber
einem Rückstand hinterherlaufen. Keanu Staude drang nach einem beherzten
Solo von links in den Strafraum ein, den Rückpass auf Tom Schütz versenkte
Braunschweigs Hochscheidt ins linke untere Eck des eigenen Tores (13.). Die
Antwort der Lieberknecht-Elf blieb aus. Die Blauen agierten griffiger und
bissiger, ließen der Eintracht keinen Raum zur Entfaltung und kam so nicht
in Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Vielmehr legte die Elf von Jeff
Saibene nach. Andreas Voglsammer schaltete nach einem hohen Ball in den
Eintracht-Strafraum schnell und bugsierte fast von der Torauslinie das Leder
in die Mitte. Dort rauschte Julian Börner heran und drosch den Ball in die
Maschen - 2:0! Braunschweig war um Struktur bemüht, fand aber seinen
Rhythmus überhaupt nicht. Lediglich in der 34. Minute mussten die DSC-Fans
kurz die Luft anhalten, doch weder Nyman noch Kumbela brachten im Strafraum
den Ball an der emsigen Abwehr des DSC vorbei. So ging es mit einem 2:0 in
die Pause. Lieberknecht schickte mit Moll und Biada zwei neue Kräfte auf das
Feld, die Eintracht ging nun auch mit etwas mehr Engagement in die Zweikämpfe.
Spielfluss wollte bei Braunschweig aber dennoch nicht aufkommen, weil Arminia
weiter früh und aggressiv attackierte und so jegliches Aufbäumen im Keim
erstickte. Lange tat sich auf beiden Seiten in der Offensive nichts, ehe Yabo
mit einem schnellen Doppelschlag (65., 67.) die Weichen für den DSC endgültig
auf Sieg stellte. Erst drückte er nach einem Konter eine Hemlein-Flanke ins
Tor, dann war er nach einem von Voglsammer aus der Drehung weitergeleiteten
Ball per Kopf zur Stelle. Die Eintracht war konsterniert, Arminia dagegen
besserte seine Tordifferenz im Abstiegskampf auf. Staude mit einem klasse
Schlenzer in den rechten Winkel (71.), nachdem Schütz per Hacke
weitergeleitet hatte, und Yabo (76.), der nach einer Ecke per Kopf zum dritten
Mal in diesem Spiel einnetzte, schraubten das Ergebnis in die Höhe. Die letzte
knappe Viertelstunde verkam zum Schaulaufen der Arminen, die sich von ihren
Fans da schon feiern ließen. Der einzige Wermutstropfen: Dick sah seine 5.
Gelbe Karte und wird beim Saisonfinale fehlen. Arminia tritt am kommenden
Sonntag (15.30 Uhr) am letzten Spieltag bei Dynamo Dresden an und hat es nun
selbst in der Hand, die Liga zu halten.
32.
Spieltag
07.05.2017
VfL Bochum 1848 - Arminia Bielefeld 1:1 (0:1)
Arminia und der VfL Bochum trennen sich nach einem offensivfreudigen Spiel
1:1. Nach der Führung der Blauen gelang Gündüz mit einem Treffer in der
Schlussphase der Ausgleich für die Verbeek-Elf. In den letzten Minuten
drückten beide Teams auf den Siegtreffer, der ihnen jedoch verwehrt blieb.
Damit steht der DSC weiterhin auf einem Abstiegsplatz und wartet in dieser
Saison auf den zweiten Sieg in der Fremde. Arminias Trainer Jeff Saibene
veränderte im Vergleich zum 1:1 gegen Greuther Fürth seine Startelf auf
drei Positionen: Wolfgang Hesl stand für Daniel Davari im Tor, der nicht
einmal im Kader stand. Zudem rutschten Reinhold Yabo und Keanu Staude für
David Ulm und Fabian Klos (beide Bank) in die Anfangsformation. Arminia
ging die Aufgabe, den zweiten Auswärtssieg einzufahren, motiviert an:
Der DSC lief die Bochumer früh in deren Hälfte an. Und belohnte sich bald
für den Aufwand: Staude stocherte den Ball in der 7. Minute nach einem
langen Dick-Einwurf über die Linie. Doch auch die Hausherren versteckten
sich nicht der Offensive: Eisfelds strammer Volleyschuss verfehlte knapp
sein Ziel (10.). Auch nach der Führung spielten die Blauen weiter forsch
nach vorne, pressten tief in der Hälfte des VfL und versuchten, die
Hausherren zu Fehlern im Aufbauspiel zu zwingen. Nach etwa 25 Minuten
übernahm die Verbeek-Elf allmählich die Initiative. Profit konnte Bochum
aus seinen Chancen (Weilandt, 27., Wurtz, 28.) allerdings nicht schlagen.
Es entwickelte sich ein Spiel, in dem beide Mannschaften viel in die
Offensive investierten, wenngleich wirklich zwingende Tormöglichkeiten
vorerst ausblieben. Während die Gastgeber vermehrt nach Standards vor das
Tor von Hesl kamen, lief bem DSC vor allem viel über die rechte Seite.
Doch die Arminia beendete die Angriffsversuche zu schlampig oder übersah
den besser postierten Mitspieler (Christoph Hemlein, 37.). Der DSC ging
mit einer dünnen Führung in die Pause. Ähnlich wie im ersten Durchgang
gehörten den Arminen die Anfangsminuten der zweiten Hälfte. Der in der
Pause eingewechselte Sören Brandy hatte die erste Chance (46.), Andreas
Voglsammers Direktabnahme kam zu unplatziert (49.). Dem DSC war
anzumerken, um was es hier ging. Die Arminia war dem zweiten Treffer näher
als der VfL dem Ausgleich. Doch so bemüht die Arminia war, so ineffizient
ging sie mit ihren Möglichkeiten um: Hemleins Kopfball war zu ungenau
(56.), in der 60. Minute rettete Riemann in höchster Not gegen Yabo. Nach
einer guten Stunde tauten die Bochumer dann auf und kombinierten sich in
den Strafraum der Arminen: Zunächst entschärfte Hesl einen Schuss von
Wurtz (62.), zehn Zeigerumdrehungen später hielt der DSC-Schlussmann das
Spielgerät gerade so auf der Linie fest. Bochum drückte nun auf den
Ausgleich und drängte die Arminen in deren Hälfte. Bastians bot sich eine
Chance nach der nächsten: Zunächst verfehlte sein Lupfer knapp (74), dann
hämmerte er einen Volleyschuss ans Lattenkreuz (76.). Nach 82 Minuten dann
der eingewechselte Gündüz: Seine verkappte Flanke schlug im langen Eck ein
(82.). Während sich der DSC vor dem Ausgleich nur aufs Kontern konzentriert
hatten, kamen sie nach dem 1:1 noch einmal zurück. Doch Klos & Co. blieb
ebenso wie dem aufopferungsvoll kämpfendem VfL der Sieg verwehrt - der sich
aber auch grenzwertig gegen das 1:2 wehrte: Saglams Handspiel im Strafraum
blieb ohne Folgen (88.)für die Bochumer. Am kommenden Sonntag empfängt
Arminia um 15.30 Uhr Eintracht Braunschweig.
31.
Spieltag
29.04.2017
Arminia Bielefeld - SpVgg Greuther Fürth 1:1 (0:0)
Arminia hat einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf nur um wenige Sekunden
verpasst. Im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth kassierte der DSC in
der Nachspielzeit das 1:1. Die Blauen spielten über eine Hälfte in Überzahl,
konnten ein Geschenk des Kleeblatts aber nicht über die Zeit retten.
Schließlich sorgte Dursun für den späten Treffer für die Franken. Arminias
Coach Jeff Saibene veränderte seine Startelf nach dem 2:2 in Heidenheim auf
zwei Positionen: Fabian Klos und David Ulm spielten für Michael Görlitz
(Bank) und Reinhold Yabo (Infekt). Fürths Trainer Radoki tauschte im
Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Dresden dreimal Personal: Bolly, Gjasula
und Kirsch begannen für Berisha, Hofmann (beide nicht im Kader) und
Sontheimer (Bank). Die Spielvereinigung versuchte, auf der Alm das Spiel zu
machen. Die Arminia hielt jedoch mit viel Kampf dagegen, war sehr präsent in
den Zweikämpfen und setzte dem gegnerischen Spielaufbau mit aggressivem
Pressing zu. Eine Mischung, die Wirkung zeigte, denn das Kleeblatt
entwickelte keinerlei Durchschlagskraft, kam nicht zum Abschluss und war -
entgegen der Spielphilosophie - zu vielen langen Bällen gezwungen. Nach einer
Viertelstunde wurde dann auch der DSC in der Offensive aktiver und kam
zumindest zu einer Halbchance durch Julian Börner (21.). Ansonsten war in den
Strafräumen fast nichts los - beide Mannschaften neutralisierten sich im
Mittelfeld, führten dort viele Zweikämpfe und leisteten sich zahlreiche
Fehlpässe im letzten Drittel. Kurz vor der Halbzeit flog dann ein Fürther vom
Platz: Kirsch grätschte nach dem Ball, verpasste diesen aber knapp und traf
stattdessen mit offener Sohle das Schienbein von Tom Schütz. Gegen den bereits
Gelb vorbelasteten Mittelfeldmann zog Schiedsrichter Jöllenbeck aber nicht die
Ampelkarte, sondern glatt Rot (44.). Kurz vor dem Pausenpfiff verbuchte dann
Andreas Voglsammer die nächste Halbchance (45.). Torlos ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel verteilte Fürth in Unterzahl dann ein Geschenk: Megyeri
hatte es nach einer Parade plötzlich eilig und rollte die Kugel überhastet zum
an der Strafraumgrenze postierten Caligiuri, der den Ball nicht traf.
Voglsammer übernahm, stand frei vor dem Tor und traf zum 1:0 für die Blauen
(54.). Nun gelang der Spielvereinigung fast gar nichts mehr. Arminia übernahm
die Kontrolle und ließ hin und wieder Angriffe anrollen. Die Franken blieben
lange recht passiv, versuchten erst in der Schlussviertelstunde wieder aktiv
am Spielgeschehen teilzunehmen. In der Vorwärtsbewegung aber fehlte es dem
Kleeblatt an Bewegung, Tempo und Durchschlagskraft. Also drängte in der
Schussphase der DSC auf die Entscheidung: Bei Christoph Hemlein (80.) und
Florian Dick (81.) fehlten nur Zentimeter. Erst in der Nachspielzeit warf Fürth
noch einmal alles nach vorne und belohnte sich trotz Unterzahl: Arminia bekam
am eigenen Strafraum den Ball nicht geklärt, also zog Schad aus 18 Metern ab.
Daniel Davari ließ nach vorne vor die Füße von Dursun abklatschen, der zum
1:1-Endstand einschob (90.+2). Statt einen Befreiungsschlag zu landen, bleibt
Arminia auf Rang 17. Für den DSC geht es nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr)
mit einem Auswärtsspiel in Bochum weiter.
30.
Spieltag
22.04.2017
1.FC Heidenheim 1846 - Arminia Bielefeld 2:2 (0:0)
Am Samstagnachmittag teilten Heidenheim und Arminia mit einem 2:2 die Punkte.
Nach einem eher faden ersten Durchgang hatte dann die zweite Hälfte einiges
zu bieten: Ein Eigentor, eine Ampelkarte, wackelnde Torhüter und vier Tore
binnen 14 Minuten. Heidenheims Trainer Schmidt musste nach dem
1:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC auf den gesperrten Kleindienst (5. Gelbe)
verzichten und brachte dafür Halloran. Arminias Coach Jeff Saibene tauschte
im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart zweimal Personal:
Michael Görlitz und Prietl begannen für Leandro Putaro und Stephan Salger
(beide Bank). Beide Mannschaften gingen taktisch diszipliniert in diese
Partie. Der FCH formierte sich in einer 4-1-4-1-Grundordnung, mit Schnatterer
und Halloran als immer wieder rotierende offensive Außen. Der DSC agierte in
Ballbesitz in einem 4-2-3-1-System und schaltete gegen den Ball auf ein 4-4-2
mit Zehner Reinhold Yabo neben Sturmtank Andreas Voglsammer um. Das Geschehen
spielte sich vor allem im Mittelfeld ab. Torraumszenen waren eine Seltenheit.
Für ein wenig Spannung sorgte DSC-Keeper Daniel Davari, der bei vielen Flanken
unsicher wirkte. So klatschte eine Hereingabe von Schnatterer an den Pfosten
(8.). Dies sollte die einzige nennenswerte Szene für eine lange Zeit bleiben.
Die Begegnung wurde von vielen Mittelfeld-Zweikämpfen geprägt. Einige kleinere
Fouls bremsten den Spielfluss zusätzlich. Erst kurz vor der Pause keimte
nochmal ein wenig Torgefahr auf, als Theuerkauf am linken Strafraumeck freie
Schussbahn hatte, aber das Außennetz traf. Direkt nach Wiederbeginn sollte der
Tor-Bann dann brechen - allerdings auf kuriose Weise: Becker drang in den
Strafraum ein und flankte flach vors Tor. Dort stand mit Florian Dick eigentlich
nur ein Gegenspieler, doch von ihm sprang der Ball ins eigene Tor (47.). Der
Knoten war nun im wahrsten Sinne des Wortes gelöst, denn zehn Minuten später
folgten drei Treffer binnen vier Minuten! Wittek köpfte eine Schnatterer-Ecke
zum 2:0 ins Tor (57.). Auf der anderen Seite ließ Torwart Müller einen
20-Meter-Schuss durch die Hände gleiten (59.). Kurz darauf köpfte Joker Fabian
Klos einen Schütz-Freistoß zum 2:2 in die Maschen (61.). Nach einer
vergleichsweise langweiligen ersten Hälfte war nun richtig Feuer in der Partie.
Etwas zu heiß wurde es dabei wohl Griesbeck, der bereits Gelb-vorbelastet mit
einer Grätsche von hinten gegen Voglsammer einstieg und folglich die Ampelkarte
sah (66.). In Überzahl taten sich die Blauen nicht unbedingt leichter. Heidenheim
sicherte mit zwei engmaschig auftretenden Viererketten ab und lauerte auf Konter.
Der DSC fand trotz eines Plus an Ballbesitz aber keine Lücke. In der Schlussphase
nahmen beide Trainer mit personellen Wechseln noch einmal Einfluss. Wirkliche
Impulse entstanden daraus aber nicht. Die Schwaben riegelten ab - der DSC lief
noch einmal an, brachten das von Müller gehütete Gehäuse aber nicht mehr in Gefahr.
Es blieb beim 2:2. Somit steht Arminia auch weiterhin auf einem direkten
Abstiegsplatz. Arminia genießt am kommenden Samstag (13 Uhr) Heimrecht gegen die
SpVgg Greuther Fürth.
29.
Spieltag
17.04.2017
Arminia Bielefeld - VfB Stuttgart 2:3 (1:0)
Der VfB Stutttgart gewann eine packende Begegnung mit 3:2 gegen Arminia.
Nach dem Pausen-Rückstand schlugen die Schwaben mit einem Doppelschlag -
begünstigt durch einen Schnitzer von Daniel Davari - zu. Den Arminen
gelang der Ausgleich, doch Terodde machte mit seinem zweiten Tor in der
Schlussphase die Niederlagedes der Blauen perfekt. Während die Schwaben
wieder von der Spitze grüßen, steckt der DSC weiter tief im Abstiegskampf
fest. Arminias Trainer Jeff Saibene tauschte nach dem 3:1-Auswärtserfolg
in Sandhausen zweimal Personal: Für Keanu Staude (nicht im Kader) und den
Gelb-gesperrten Manuel Prietl rutschten Stephan Salger und Leandro Putaro
in die Startaufstellung. VfB-Coach Wolf verzichtete nach dem 2:0 im Derby
gegen den Karlsruher SC auf personelle Veränderungen. Zum Abschluss des
29. Spieltags hatte der VfB am Ostermontag die Chance, sich die
Tabellenführung zurückzuerobern - und die Gäste aus dem Ländle machten von
Beginn an klar, wer die Favoritenrolle innehat: Den Stuttgartern gehörten
die ersten Offensivaktionen. Die beste von ihnen vergab Asano, als er ein
Luftloch schlug (11.). Die Arminen waren in der Anfangsphase hauptsächlich
in der Defensive gefordert, umso überraschender gingen sie gleich mit ihrer
ersten Torchance in Führung: Christoph Hemlein bestrafte Insuas
Stellungsfehler (15.). Nach dem Führungstreffer agierten die Blauen plötzlich
mutiger, fuhren Angriffe und intensivierten ihr Pressing. Der VfB orientierte
sich zwar auch weiterhin nach vorne - vor allem über den emsigen Maxim liefen
viele Angriffe - doch die Schwaben spielten diese nicht konsequent zu Ende,
indem sie den letzten Pass zu spät spielten oder schlampige Bälle schlugen.
Aussichtsreiche Torchancen konnte sich die Wolf-Elf deshalb keine erspielen.
Was auch daran lag, dass die Arminia-Defensive mit wenigen Ausnahmen - Davari
wirkte bei einem Freistoß unsicher (34.) - hinten sicher stand. Auch wenn der
Aufstiegsaspirant ein leichtes optisches Übergewicht hatte, war die
Pausenführung für den DSC angesichts deren effizienten Chancenverwertung nicht
unverdient. Die Schwaben rannten als auswärtsstärkstes Team der Liga auch nach
der Pause zunächst vergeblich dem Rückstand hinterher. Doch nachdem sie mit
ihrem Ballbesitz vorerst nichts anfangen konnten, brachte DSC-Keeper Davari die
Schwaben mit einem Fehlpass außerhalb des Sechzehners wieder in die Partie:
Maxim nahm die Einladung dankend an und traf aus etwa 40 Metern (51.). Und die
Schwaben schlugen nur drei Zeigerumdrehungen später nochmals zu. Terodde drehte
die Partie und schoss zum 2:1 ein (54.). Doch die Arminen steckten in der Folge
nicht auf und rannten mutig nach vorne. Allerdings konnten sie keinen Profit
aus den zahlreichen Freistöße schlagen, die daraus resultierten, dass sich der
VfB nur mit Fouls zu helfen wusste. Stuttgart verteidigte mit jedem Mann die
Führung. Vor allem Langerak musste all sein Können zeigen, als er zunächst einen
Freistoß entschärfte (60.) und dann einen Hemlein-Kopfball zur Ecke abwehrte
(71.). Doch so gut er in besagten Szenen reagierte, so unglücklich sah er beim
Ausgleich durch Reinhold Yabo aus (73.). Es entwickelte sich - nun mit Ginczek
für den erst zur Pause eingewechselten Grgic - eine hektische Begegnung, in der
sich beide Mannschaften beinahe im Minutentakt Chancen erarbeiteten. Doch sowohl
Terodde als auch der eingewechselte Fabian Klos (75., 80.) ließen beste
Möglichkeiten ungenutzt (84.). Es war bis zuletzt ein spektakuläres Spiel, das
Terodde auf Vorlage des agilen Ginczek mit seinem zweiten Tor des Abends für den
VfB entschied (89.). Insgesamt war es für den Stuttgarter Angreifer bereits das
achte Tor im fünften Spiel gegen den DSC, das damit weiter im Abstiegskmapf
steckt. Um sich in diesem Luft zu verschaffen, muss Arminia am kommenden Samstag
(13 Uhr) in Heidenheim punkten.
28.
Spieltag
07.04.2017
SV Sandhausen 1916 - Arminia Bielefeld 1:3 (0:1)
Arminia bestätigt den Aufwärtstrend mit dem ersten Saisonsieg auf fremdem
Platz: Mit einem 3:1-Sieg gegen Sandhausen feierte der DSC den vierten
Dreier im fünften Spiel. Der SVS wartet dagegen seit neun Ligaspielen auf
einen Sieg. Doppeltorschütze Andreas Voglsammer war der gefeierte Held
der bissigen Saibene-Elf, bei der ein Verteidiger alles klar machte.
Sandhausens Trainer Kocak nahm nach dem 0:0 gegen St.Pauli drei personelle
Veränderungen in der Startelf vor. Kapitän Kulovits kehrte nach
Magen-Darm-Beschwerden zurück. Außerdem wurde neben Paqarada auch Wooten
nominiert, der zuletzt wegen Achillessehnen-Problemen gefehlt hatte.
Linsmayer saß zunächst nur auf der Bank, Stiefler und Roßbach (Rotsperre)
standen nicht im Kader. Arminias Trainer Jeff Saibene musste nach dem 2:1
gegen Düsseldorf wechseln: Keanu Staude kam für Christopher Nöthe.
Toptorjäger Fabian Klos saß wie zuletzt nur auf der Bank. Der
1:0-Hinspiel-Erfolg war für die Arminen der erste Saisonsieg, nun sollte
für den DSC in Sandhausen endlich der erste Dreier auf fremdem Platz her.
Und die Blauen waren von Beginn an die aktivere Mannschaft, sie ließen
Sandhausen in den ersten zehn Minuten kaum aus der eigenen Hälfte. Erst
durch eine Standardsituation kamen die Hausherren erstmals gefährlich vors
Tor von DSC-Schlussmann Daniel Davari (11.). Und beschwerten sich zwei
Minuten später, als Staude im Strafraum nach einem Wooten-Schuss den Ball
an den Arm bekam. Schiedsrichter Thomsen verzichtete jedoch auf einen
Elfmeter-Pfiff, deutete allerdings nach einer Viertelstunde auf der anderen
Seite auf den Punkt: Knaller hatte Reinhold Yabo von den Beinen geholt,
Voglsammer verwandelte den Strafstoß zur Führung (17.) der Arminen. Auch
nach dem 1:0 blieb der DSC bissig. Aus der aggressiven Zweikampfführung
resultierten zwar zahlreiche Freistöße in aussichtsreicher Position für die
die Kocak-Elf - doch der SVS konnte mit diesen nicht viel anfangen. Aus dem
Spiel heraus gelang den Hausherren wenig. Nach einer halben Stunde lag der
Ball dann aber im Netz von DSC-Keeper Davari - doch der Treffer von
Derstroff zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht. Während Sandhausen
im Laufe des Spiels immer mehr mit langen Bällen operierte, wollten sich
die Arminen nach vorne kombinieren. Das gelang auch, Yabo machte kurz vor
der Pause noch einmal Dampf, ließ in den jeweils letzten Aktionen jedoch
die nötige Entschlossenheit vermissen (42., 43.). Die Blauen zeigten sich
auch zu Beginn der zweiten Hälfte hochmotiviert und liefen den SVS früh im
Spiel an. Die Hausherren fanden keine Lösung gegen die penetrante
Umklammerung und schlugen die Kugel häufiger wahllos nach vorne. Die
Arminen eroberten sich indes immer wieder den Ball und erhöhten in der 56.
Minute auf 2:0: Voglsammer bestrafte die Sandhäuser Passivität. Der
Begegnung ging danach das Tempo etwas ab, der DSC schaltete einen Gang
zurück. Zahlreiche kleine Unterbrechungen durch Fouls und Einwürfe hemmten
zudem den Spielfluss. Passenderweise resultierte der dritte Treffer der
Arminen aus einem Eckball, den Julian Börner mit einem Kopfballtor abschloss
(75.). Nachdem der Verteidiger bereits gegen Düsseldorf getroffen hatte,
besorgte er nun die Entscheidung. Der SVS kam in den Schlussminuten immerhin
noch zum Ehrentreffer durch Karl (90.). Der DSC empfängt nach dem vierten
Dreier im fünften Spiel am Ostermontag (20.15 Uhr) den VfB Stuttgart.
27.
Spieltag
04.04.2017
Arminia Bielefeld - Fortuna Düsseldorf 2:1 (1:1)
Arminia-Coach Jeff Saibene kann sich über ein erfolgreiches Heimdebüt gegen
Fortuna Düsseldorf freuen. Dank eines vor allem in Durchgang eins
überzeugenden Auftrittes gewannen die Blauen letztlich verdient mit 2:1
gegen erschreckend schwache Fortunen aus Düsseldorf. Durch den zweiten
Heimsieg in Folge klettert der DSC vorübergehend über den ominösen Strich.
Arminias Trainer Saibene änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in
Würzburg auf vier Positionen: Manuel Prietl, Christopher Nöthe, Reinhold
Yabo und Andreas Voglsammer begannen für Manuel Junglas, Fabian Klos (beide
Bank), Keanu Staude und Sebastian Schuppan (beide nicht im Kader).
Düsseldorfs Trainer Funkel wechselte nach dem 0:1 gegen 1860 München
doppelt: Bormuth fiel mit einer Kapselbandverletzung im Sprunggelenk aus
und wurde durch Madlung ersetzt, Fink fehlte gelbgesperrt - für ihn rutschte
Iyoha in die erste Elf. Die Anfangsminuten gehörten der Fortuna, die mit
einem 4-1-4-1-System den Weg in die Spitze suchte, bis auf einen
Bebou-Abschluss (5.) aber keine gefährlichen Aktionen generieren konnte.
Stattdessen fanden nun die Arminen in die Partie und sorgten mit einer
4-2-3-1-Formation, in der Yabo und Tom Schütz aus der Doppelsechs heraus für
Druck, Biss und Engagement sorgten, für reichlich Schwung in der mit 15.645
Zuschauern gut gefüllten Alm und stellte Düsseldorf vor große Probleme.
Während Brian Behrendt zunächst per Freistoß scheiterte (7.), schickte er
kurz darauf Voglsammer, der die Position des geschonten Klos im Sturmzentrum
eingenommen hatte, auf die Reise - dem 25-Jährigen fehlte es im
Eins-gegen-eins gegen Rensing allerdings am nötigen Killerinstinkt (10.).
Den bewies eine Minute später Julian Börner, der einen Schütz-Freistoß aus
kurzer Distanz mit der Fußspitze in die Maschen verlängerte - 1:0 für den DSC
(11.). Der Gegentreffer zeigte Wirkung - die Düsseldorfer wirkten vollkommen
überfordert und ließen nahezu alle benötigten Tugenden, in der zweiten Liga
zu bestehen, vermissen und überließen den Arminen nahezu kampflos das Feld.
Die Blauen setzten sich in der Hälfte der Funkel-Elf fest und ließen
Düsseldorf kaum Möglichkeiten zur Entlastung. In der 28. Minute forderten
die Arminen Strafstoß, doch Yabo, der nach einem Kontakt mit Rensing zu Fall
gekommen war, hatte beim 32-jährigen Schlussmann eingefädelt. Kurz vor der
Pause leistete sich der DSC jedoch Nachlässigkeiten in der Defensive, sodass
zunächst Bebou mit einem Heber am Aluminium scheiterte (39.) und eine Minute
später Ayhan nach Hereingabe von Bebou zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich
traf (40.). Nach dem Seitenwechsel war es wieder Arminia, die Offensivdrang
an den Tag legte: Christoph Hemlein verzog zunächst aus 16 Metern knapp (46.)
und ließ eine Minute später mit einem ungenauen Zuspiel eine Chance durch
Yabo im Sande verlaufen (47.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams
- im Gegensatz zur durchaus kurzweiligen ersten Halbzeit sank die Partie auf
ein eher bescheidenes Niveau. Torchancen? Mangelware. Mit zunehmender
Spielzeit wurde die Partie härter - die Mannschaften beharkten sich im
Mittelfeld, ohne wirklich für Feldvorteile sorgen zu können. Die Gäste
arbeiteten sich jedoch mehr und mehr in die Begegnung hinein und erarbeiteten
sich zumindest ein optisches Übergewicht. Doch es war die Arminia, die
schließlich jubelte: Nach einem Eckball wurde Börner von Sobottka im Strafraum
zu Fall gebracht - Schiedsrichter Gerach zeigte auf den Punkt. Der
eingewechselte Klos blieb gegen Rensing eiskalt und brachte die Blauen mit
seinem zwölften Saisontreffer mit 2:1 in Front (84.). Die Fortuna, bei der
Sobottka für das Foul die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, warf in der
Schlussphase alles nach vorne, hatte bis auf einen Ayhan-Kopfball, den Florian
Dick für den schon geschlagenen Daniel Davari auf der Linie klärte (90.),
jedoch keine zwingenden Ausgleichschancen mehr. Stattdessen musste Arminia bis
zum Schlusspfiff zittern, da Voglsammer freistehend die Entscheidung verpasste
(90.+3). Der DSC spielt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Sandhausen.
26.
Spieltag
01.04.2017
FC Würzburger Kickers - Arminia Bielefeld 1:1 (1:0)
Den Würzburger Kickers bleibt das Pech an den Schuhen kleben. Auch im neunten
Anlauf 2017 blieben die Unterfranken sieglos, dabei hatte der knappe
1:0-Vorsprung gegen Arminia bis in die Nachspielzeit gehalten. Durch eine
Verletzung in Unterzahl geraten, musste der FWK auf eine ganz bittere Art und
Weise aber doch noch den Ausgleich hinnehmen. Die Blauen fuhren nach einem
dürftigen Auftritt beim Debüt von Jeff Saibene somit nicht mit leeren Händen
nach Hause.FWK-Coach Hollerbach musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei 1860
München auf Torwart Wulnikowski verzichten, der sich beim Gastspiel in der
bayerischen Landeshauptstadt einen Kreuzbandanriss zugezogen hatte. Für den
Routinier stand Siebenhandl im Kasten. Außerdem setzte Hollerbach auf Rama,
Benatelli und Fröde. Kurzweg und Pisot saßen auf der Bank, Schröck war nicht im
Kader. Bei den Blauen stand erstmals Jeff Saibene als Verantwortlicher an der
Seitenlinie. Der Luxemburger hatte in der Länderspielpause die abstiegsbedrohte
Arminia übernommen und zunächst den erfahrenen Daniel Davari als neue Nummer 1
bestimmt. Gegenüber dem unter Interimstrainer Carsten Rump gelungenen 2:0-Erfolg
gegen Kaiserslautern nahm Saibene zwei Änderungen vor: Julian Börner (nach
Magen-Darm-Infekt) und Florian Dick ersetzten Stephan Salger (Bank) und Michael
Görlitz, der wegen Knieproblemen kurzfristig ausfiel. Die Zuschauer auf dem
Dallenberg erlebten einen flotten Beginn. Beide Mannschaften spielten trotz der
tabellarisch angespannten Situation durchaus mutig nach vorne. Aus einer stabilen
Defensive heraus fehlte es den Arminen aber an der nötigen Durchschlagskraft;
Angreifer Fabian Klos wurde verstärkt gesucht, aber nur selten gefunden. Die
Würzburger suchten häufig den Weg über die rechte Seite - und kamen so dann auch
zum Torerfolg. In der 17. Minute spielten die Unterfranken schnell und mit
Übersicht nach vorne. Weihrauch bediente vom Flügel aus Benatelli im Rückraum,
der aus knapp 20 Metern mit Außenmaß lässig einschob. Das Tor tat den Gastgebern
sichtlich gut, hatten sie fortan vermehrt die Hoheit im Mittelfeld. Würzburgs
Ersatzkeeper wurde nur selten und dann auch noch vom eigenen Mann geprüft:
Schoppenhauer hatte eine Chistopph Hemlein-Flanke auf das eigene Tor abgefälscht
(22.). Die Hollerbach-Elf verpasste es trotz zweier Premium-Gelegenheiten, noch
vor dem Pausenpfiff auf 2:0 oder gar 3:0 aufzustocken: Daghfous schob die Kugel
zunächst knapp am Pfosten vorbei (24.), Soriano verzog wenig später ebenso (34.).
Dadurch, dass die Blauen ansonsten sehr harmlos blieben, ging es mit dem
1:0-Vorsprung der Würzburger in die Kabinen. Andreas Voglsammer sollte zu Beginn
der zweiten Hälfte der Arminen-Offensive neues Leben einhauchen. Doch dies klappte
nicht wirklich. Der Tabellenvorletzte lieferte weiterhin einen faden Auftritt in
der Offensive ab. So hatte die Würzburger Abwehr zu diesem Zeitpunkt nur wenig
Mühe, die Null zu halten. Selbst taten die Unterfranken aber auch nur das Nötigste.
Und so plätscherte die Partie nahezu ohne Höhepunkte vor sich hin. Statt Abschlüssen
bekamen die Zuschauer jede Menge Mittelfeldgeplänkel zu sehen. Den meisten der
10.428 Zuschauern schmeckte der Zwischenstand bei frühlingshaften Temperaturen
weiterhin, wenngleich er nicht in Stein gemeißelt war. Mehr oder weniger aus dem
Nichts kam Florian Hartherz knapp 20 Minuten vor dem Ende zu einer guten
Schussmöglichkeit (72.). In der Schlussviertelstunde zeigten sich die Armien aufgrund
ihrer Mängel im Vorwärtsspiel fast gar nicht mehr in der Würzburger Hälfte. Die
Unterfranken dagegen versuchten, das Leder möglichst weit weg vom eigenen Tor zu
halten. Allerdings mussten die Mainfranken die letzten Minuten in Unterzahl
überstehen, nachdem Königs unglücklich auf den Boden aufgeschlagen war und nicht mehr
weiterspielen konnte. Hollerbach hatte zu diesem Zeitpunkt schon dreimal gewechselt.
Der Fußball-Gott bewies in der Nachspielzeit einmal mehr, dass er seit 2017 kein Fan
der Würzburger Kickers mehr ist. Denn die Unterfranken kassierten tatsächlich noch
den Ausgleich. Junior Diaz produzierte unbedrängt im eigenen Strafraum einen extrem
unglücklichen Querschläger, der sich für Siebenhandl zur unhaltbaren Bogenlampe
entwickelte und zum 1:1-Endstand führte. Zwar hielten die Würzburger die Arminia
weiterhin auf Abstand (sechs Punkte), allerdings wäre insgesamt doch viel mehr drin
gewesen. Der DSC hat am kommenden Dienstag (17.30 Uhr) das Heimspiel gegen Fortuna
Düsseldorf vor der Brust.
25.
Spieltag
17.03.2017
Arminia Bielefeld - 1.FC Kaiserslautern 2:0 (0:0)
Nach fünf sieglosen Spielen in Folge gelang dem DSC Arminia am Freitagabend gegen
den 1. FC Kaiserslautern ein Befreiungsschlag. Mit Interimstrainer Carsten Rump
siegten dieBlauen 2:0, die Tore erzielten Christopher Hemlein und Sebastian
Schuppan. Durch den zweiten Sieg im Jahr 2017 schöpft die Arminia neue Hoffnung
im Tabellenkeller. Die Roten Teufel sind nun endgültig im Abstiegskampf angekommen.
Arminias Interimstrainer Rump brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Nürnberg
drei Neue: Manuel Junglas, Sebastian Schuppan und Keanu Staude kamen für Julian
Börner (Magen-Darm-Infekt), Andreas Voglsammer (Bank) und Rüdiger Yabo (nicht im
Kader) in die Mannschaft. FCK-Coach Norbert Meier wechselte gegenüber dem 1:1 gegen
den FC Heidenheim ebenfalls dreimal: Ewerton, Gaus und Zoua ersetzten Ziegler,
Osawe (beide Bank) und Frey (nicht im Kader). Die Blauen erwischten trotz der
jüngsten Negativserie den besseren Start. Der DSC war in der Anfangsphase die
aktivere Mannschaft und suchte direkt den Weg nach vorne. Nach einem langen Ball
auf Fabian Klos tauchte der Mittelstürmer frei vor Pollersbeck auf, den Schuss des
Mittelstürmers konnte der FCK-Keeper jedoch parieren (3.). Mit der Zeit fanden auch
die Gäste besser in die Partie, spielerische Glanzmomente blieben zunächst jedoch
Mangelware. Dazu fehlte es beiden Mannschaften im Spiel nach vorne an Genauigkeit.
Gegen Mitte des ersten Durchgangs entwickelte sich eine offene Partie mit guten
Gelegenheiten für beide Teams fast im Minutentakt. Die erste Chance für die Pfälzer
hatte Halfar, sein Schuss aus rund zwanzig Metern ging nur knapp am Pfosten vorbei
(23.). Alijis Distanzversuch kurz darauf konnte Daniel Davari gerade noch zur Ecke
lenken (27.). Auf der Gegenseite kratzte Pollersbeck einen Schuss von Florian
Hartherz aus dem Kreuzeck (28.). Wenig später hätte Glatzel seine Mannschaft in
Führung bringen müssen: Der FCK-Stürmer scheiterte nach Kopfballablage von Kerk aus
zwei Metern jedoch an Davari (31.). Auf der Gegenseite zog Staude aus zentraler
Position ab, Pollersbeck konnte den Ball gerade noch zur Seite abwehren, der
Nachschuss von Hemlein aus spitzem Winkel ging an den Pfosten (34.). Die letzte
Möglichkeit in Hälfte eins hatte Glatzel, als er sich gegen mehrere Gegenspieler
von außen in den Strafraum tankte, jedoch den Ball nicht voll traf (39.). So ging
es trotz mehreren guten Möglichkeiten auf beiden Seiten torlos in die Kabinen. Die
Arminen gingen durch einen Blitzstart in Hälfte zwei in Führung: Nach einem Freistoß
für den DSC bekam der FCK den Ball nicht geklärt. Hartherz steckte auf den
aufgerückten Brian Behrendt durch, dessen Hereingabe drückte Hemlein am langen
Pfosten zum 1:0 für Arminia über die Linie (48.). Auch im Anschluss blieb der DSC am
Drücker, die Pfälzer wirkten nach dem Gegentor leicht neben der Spur und hatten nach
etwas mehr als einer Stunde das Glück auf ihrer Seite: Schuppan verlängerte einen
Freistoß per Kopf auf Klos, der Schuss des Mittelstürmers klatschte an den Pfosten
(62.). Auch danach blieb der FCK offensiv harmlos, der DSC war die spielbestimmende
Mannschaft und legte eine Viertelstunde vor Schluss nach: Einen Freistoß von Tom
Schütz aus dem linken Halbfeld verlängerte Schuppan unhaltbar für Pollersbeck per
Kopf ins lange Eck (75.). Bis auf einen Kopfball von Ewerton, den Davari parieren
konnte (84.), ließ Arminia bis zum Ende nichts mehr zu und fuhr durch den Sieg drei
wichtige Punkte im Tabellenkeller ein. Kaiserslautern hat durch die Niederlage in
Ostwestfalen nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den DSC und ist nun mittendrin im
Abstiegskampf. Der nächste Gegner heißt für die Arminen am Samstag, den 1. April
(13 Uhr), Würzburger Kickers.
24.
Spieltag
12.03.2017
1.FC Nürnberg - Arminia Bielefeld 1:0 (1:0)
Der 1. FC Nürnberg hat beim Debüt von Trainer Köllner in Spiel ein nach Schwartz
die Sieg- und Torlos-Serie mit einem 1:0-Erfolg natürlivh gegen den DSC beendet.
Der Club fuhr durch einen Petrak-Treffer verdient die Punkte gegen eine harmlose
Arminia ein, die nach dem 24. Spieltag auf dem letzten Platz steht. Nürnbergs
Interimstrainer Köllner nahm bei seinem ersten Spiel auf der FCN-Bank nach der
0:1-Pleite im Frankenderby bei Greuther Fürth sechs Änderungen vor: Torwart
Kirschbaum (Bauchmuskelzerrung), Mühl und Behrens (beide Gelbsperre), Gislason
(Adduktorenzerrung) konnten nicht auflaufen, Djakpa und Kammerbauer mussten auf
der Bank Platz nehmen: Routinier Schäfer stand im FCN-Gehäuse, Lippert, Petrak,
Kempe, Salli und Debütant Löwen spielten zudem von Beginn an. Parker, Sabiri
(beide Meniskusriss), Teuchert (Kreuzbandzerrung) und Hufnagel standen nicht
zur Verfügung. Arminias Trainer Jürgen Kramny stellte nach dem bitteren 2:2 gegen
Aue viermal um: Im Tor stand Daniel Davari für Wolfgang Hesl, zudem rückten Tom
Schütz, Andreas Voglsammer und Florian Hartherz für Sebastian Schuppan, Keanu
Staude (beide Bank) und Christopher Nöthe ins Team. Beide Mannschaften begannen
vorsichtig, aufgrund der Negativserien auch nicht wirklich überraschend. Der Ball
lief durch die eigenen Reihen, Sicherheit war Trumpf. Der FCN war das etwas
aktivere Team und hatte nach den ersten beiden Eckstößen durch Margreitter zwei
Kopfballchancen, beim zweiten Versuch touchierte der Ball den Pfosten des Arminen
Gehäuses (15.). Der DSC agierte viel zu zaghaft und hatte auch ein wenig Glück,
dass es nach 20 Minuten mit elf Spielern weiterging. Brian Behrendt holte den
durchgebrochenen Möhwald von den Beinen, sah dafür aber nicht den Roten Karton.
Der Club ließ sich durch diese Situation aber nicht beeinflussen, behielt die
Spielkontrolle und hatte nach einer Eckballvariante durch Ishak die nächste
Möglichkeit (27.). Die Köllner-Elf arbeitete sich sukzessive an das lange ersehnte
Tor heran. Bulthuis war nach einer Flanke, die Davari unterlief, nahe dran (32.),
ehe Petrak nach einem schönen Rückpass von Salli die drei Spiele anhaltende
Nürnberger Torflaute mit einem überlegten Schuss in die rechte untere Ecke beendete
(35.). Der Club führte verdient und ließ mit der Führung im Rücken die Blauen
weiter nicht zur Entfaltung kommen. Voglsammer, der den Ball nicht richtig traf,
sorgte für die einzige nennenswerte Torannährung (39.) - zu wenig, Schäfer verlebte
eine ruhige erste Hälfte nach seiner Rückkehr ins FCN-Tor. Arminia kam mit Staude
für Stephan Salger und auch etwas aggressiver aus der Kabine, der Club stand aber
weiter kompakt und hielt in den Zweikämpfen energisch dagegen. Dennoch wurde die
Arminia nach einem Freistoß gefährlich, Schäfer ließ den Kopfball von Christoph
Hemlein aus spitzen Winkel aber nicht passieren (52.). Nürnberg befreite sich
langsam wieder aus der kleinen Druckphase der Blauen und hatte durch einen
Kempe-Freistoß, den Davari gerade noch über den Querbalken lenkte, die nächste
Möglichkeit (57.). Nachdem auch ein Möhwald-Knaller knapp über das Tor (62.)
strich, blieb die Partie spannend, obwohl von den Arminen insgesamt kaum Gefahr
ausging. Abgesehen von der 75. Minute: Da prüfte Julian Börner per Kopfball Schäfer,
der Routinier im Club-Tor entschärfte mit einer Parade den Versuch des DSC-Akteurs.
Fabian Klos kam in der 86. Minute nach einer Flanke einen Tick zu spät, mehr kam
nicht von Arminen Seite, ein Voglsammer-Kopfball ging zudem am Club-Gehäuse vorbei.
Das Aufbäumen des DSC kam zu spät, der Club hatte sich über weite Strecken den Sieg
gegen Arminia verdient. Während der DSC Letzter ist, kann Nürnberg im
Tabellenmittelfeld den nächsten Partien beruhigt entgegensehen. Der DSC empfängt am
Freitagabend (18.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.
23.
Spieltag
05.03.2017
Arminia Bielefeld - FC Erzgebirge Aue 2:2 (2:0)
Arminia musste sich im Kellerduell gegen Aue mit einem 2:2 begnügen und steht nun
auf einem direkten Abstiegsplatz. Der DSC profitierte von einem Blitzstart,
führte nach vier Minuten bereits mit 2:0 und geriet gegen das offensiv biedere
Erzgebirge vor der Pause nicht in Bedrängnis. Die Veilchen agierten im zweiten
Durchgang mutiger und bestraften die Passivität der Blauen, deren dicke
Abwehrpatzer in den Ausgleich mündeten. Arminias Coach Jürgen Kramny stellte im
Vergleich zum 0:1 Pokal-Aus gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt zweimal um:
Für Tom Schütz (Gelbsperre) und Sören Brandy standen Reinhold Yabo und Keanu
Staude in der Startformation. Bei Aue, das sich nach dem 1:4 im Ost-Duell gegen
Dynamo Dresden von Coach Dotchev trennte, nahm Interimstrainer Lenk gleich vier
Veränderungen vor: Für Rizzuto (Gelbsperre), Skarlatidis (OP nach Handbruch)
sowie Samson und Bunjaku (beide Bank) durften Kalig, Soukou, Kaufmann und Fandrich
ran. Des einen Traum- ist des anderen Horrorstart - schon nach vier Minuten lag
der Ball zweimal im Netz von Aues Keeper Männel! Und zweimal war Erzgebirge in
entscheidenden Luftduelle nicht auf der Höhe: Zunächst verlängerte Christopher
Nöthe Stephan Salgers Ecke ins Zentrum, wo der Ball von Kallig Richtung Tor prallte
- Christoph Hemlein war wohl nicht mehr dran, irritierte aber Männel, und die Kugel
kullerte über die Linie (2.). Und nur 102 Sekunden später jubelte der DSC erneut,
als Salgers perfekt getretene Freistoßflanke auf Julian Börners Kopf flog und der
Innenverteidiger aus fünf Metern einnickte (4.). Für Aue galt es, die beiden
Tiefschläge schnell aus den Kleidern zu schütteln. Dies gelang mehr schlecht als
recht. Obwohl Arminia dem Gegner teilweise das Mittelfeld überließ, blieben die
Angriffsaktionen der Veilchen sehr schüchtern. Kalligs Abschluss war weder Fisch
noch Fleisch - wohlwollend als Torchance betrachtet war dies im gesamten ersten
Durchgang die einzige "Bewährungsprobe" für DSC-Keeper Wolfgang Hesl (10.). Kein
Wunder, denn energisches Attackieren hatten die Gäste nicht in ihrem Portfolio.
Arminia tat so nicht mehr, als es musste, verlegte sich auf Ballbesitzfußball meist
in den hinteren Reihen sowie vereinzelte Konter. Hemleins Flanke und Nöthes Kopfball
im Fallen war die letzte gefährliche Torszene bis zum Kabinengang (14.) - danach
waren Kampf und Krampf Trumpf, viele Unterbrechungen hemmten zudem den Spielfluss.
Strukturierte Aktionen auf beiden Seiten blieben in einer zerfahrenen Partie absolute
Mangelware. Durchgang zwei begann unverändert - sowohl was das Personal als auch
technische Unzulänglichkeiten anbelangte. Es dauerte knapp zehn Minuten, ehe das
Schlusslicht gegen abwartende Arminen mehr Mut fasste. Kaufmann war zweimal Initiator
für eine Chance von Köpke (54.) und eine verkappte Rettungstat von Michael Görlitz
(56.). Der Arminen-Verteidiger hatte sich dabei schon dem Tor gefährlich nah
angenähert, wenig später war sein Eigentor perfekt: Nach Kaufmanns weitem Schlag in
den Strafraum bugsierte Görlitz die Kugel an Hesl vorbei ins eigene Netz (57.). Aue
war wieder im Geschäft, Lenk wollte per Doppelwechsel zusätzlichen Elan entfachen.
Adler und Kvesic hießen die beiden Neuen, und nach deren Zusammenspiel reklamierten
die Veilchen Handelfmeter, als Görlitz als kurzer Distanz abblockte - Referee
Kempter ließ weiterlaufen (64.). Der DSC löste sich danach aus ihrer Passivität,
Staude schoss knapp drüber (66.), und Nöthe musste das 3:1 machen, wurde aber in
letzter Sekunde von Kallig geblockt (70.). Eine Szene mit unmittelbaren Folgen:
Breitkreuz brachte den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum. Sebastian Schuppan
"klärte" per Kopf ins Zentrum, Adler bedankte sich und markierte aus sechs Metern
den Ausgleich (71.). Danach parierte Männel stark gegen Börners Kopfball (72.). Doch
mehr im Tank hatte in der Schlussphase der Gast, bei dem Kvesic und Adler für mehr
Struktur gesorgt hatten. Eine echte Gelegenheit zum Siegtreffer konnte sich aber der
Aufsteiger nicht erspielen. Arminia, die nach Karlsruhes Sieg gegen Hannover (2:0)
nun auf Platz 17 abgerutscht ist, treffen am kommenden Spieltag auswärts auf den 1.
FC Nürnberg (Sonntag, 13.30 Uhr).
DFB-Pokal Viertelfinale
28.02.2017
Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld 1:0 (1:0)
Eintracht Frankfurt sicherte sich gegen Arminia das erste Ticket für das Halbfinale
des DFB-Pokals. Die Hessen gingen gegen den DSC zwar früh in Führung, einen ruhigen
Abend genossen sie aber deshalb noch lange nicht. Die Arminen rangen dem
Bundesligisten alles ab und hatten gerade in der zweiten Hälfte klare Feldvorteile.
Eintracht-Trainer Kovac musste aufgrund diverser Verletzungen, Erkrankungen und
Disziplinlosigkeiten auf fünf Positionen gegenüber der 0:2-Pleite bei Hertha BSC
tauschen: Oczipka (Sprunggelenk), Kapitän Hasebe (Fieber), Besuschkow, Varela
(beide Bank) und Seferovic (nach Liga-Platzverweis wegen Tätlichkeit gar nicht erst
im Kader) wurden durch Abraham, Mascarell (beide nach Liga-Sperren spielberechtigt),
Blum, Barkok und Meier ersetzt. Letzter übernahm zusätzlich die Kapitänbinde. Bei
den Blauen war Coach Jürgen Kramny nach dem 2:2 in Hannover zu zwei Veränderungen
gezwungen: Stephan Salger und Sören Brandy übernahmen positionsgetreu für Reinhold
Yabo (muskuläre Probleme) und Keanu Staude (Gelb-Rot-Sperre). Anders als zuletzt in
der Liga spielte die Eintracht wieder mit einer Viererkette. Doch in den turbulenten
Anfangsminuten standen zunächst die Torhüter im Fokus: Hradecky musste nach wenigen
Sekunden artistisch klären (1.), ehe auf der anderen Seite DSC-Schlussmann Wolfgang
Hesl Gacinovic im Strafraum vielleicht sogar elfmeterwürdig umriss (3.). Weitere
zwei Minuten später leistete sich Hradecky einen Blackout: Diesmal spielte der Finne
weit außerhalb des Strafraums den Ball in Christopher Nöthes Füße, der aus über 40
Metern aber über das verwaiste Tor schoss. Wir befanden uns noch immer in der
Anfangsphase, als der Favorit in Führung ging - Hesl traf hier allerdings keine
Schuld. Salger fälschte eine Tawatha-Flanke unglücklich ab, dass diese genau in den
Füßen von Blum landete. Der Frankfurter blieb halbrechts im Strafraum eiskalt und
vollstreckte sicher (6.), womit die taktische Herangehensweise des DSC, es dem Gegner
lange Zeit schwer zu machen, erst einmal über den Haufen geworfen war. Frankfurt riss
mit dem Führungstreffer im Rücken die Kontrolle an sich und wurde seiner Favoritenrolle
damit schon früh gerecht. Allerdings war Bruder Leichtfuß auch phasenweise zu Gast in
der hessischen Viererkette: Nach Hectors Lapsus im Spielaufbau kamen die Arminen zu
einem gefährlichen Flankenball von Nöthe, den Tom Schütz im Zentrum nur um eine
Schuhlänge verpasste (20.). Ansonsten strahlte die Arminia, die sich langsam aber
sicher gefestigter präsentierte, nur wenig Torgefahr aus. Selbiges galt für die
Eintracht, die sich häufig beim letzten Pass Ungenauigkeiten leistete. Nur ein weiteres
Mal hatten die Fans des Erstligisten vor dem Pausenpfiff den Torschrei auf den Lippen:
Bei einer Blum-Ecke zögerte Hesl und hatte so das Nachsehen gegen Hector, der unter
Bedrängnis aus drei Metern über das leere Tor köpfte (36.). Der DSC tauschte zur Pause
einmal Personal und brachte mit Andreas Voglsammer (für Brandy) eine frische
Offensivkraft. Die Hereinnahme des 25 Jahre alten Ex-Heidenheimers brachte auch sofort
mehr Schwung in die Arminen-Offensive. Den ersten brandgefährlichen Abschluss
verzeichneten aber die Hessen: Blum zwirbelte den Ball aus 17 Metern haarscharf neben
den Kasten (49.). Bis zur ersten Chance der Blauen dauerte es aber ebenfalls nicht
lange: In Folge einer Ecke schoss Hector Voglsammer im Getümmel an. Weder der Joker
noch Fabian Klos konnten anschließend das Leder über die Linie stochern (51.). Es waren
für lange Zeit die aufregendsten Momente in der Commerzbank-Arena, die mit 39.000
Zuschauern an diesem Abend gefüllt war. Und gerade die Eintracht-Fans mussten sich
Mitte der zweiten Hälfte verwundert die Augen reiben, als sie sahen, dass die Arminia
langsam aber sich Vorteile erspielte. Hradecky musste gegen Salger eingreifen, um die
Führung zu sichern (59.). Wenig später wurde Chritoph Hemlein beim Versuch in den
Strafraum einzudringen, von Hector unfair gestoppt. Schiedsrichter Zwayer ließ die
Partie aber weiterlaufen (74.). So hielt die Führung der Hessen bis in die
Schlussviertelstunde hinein. Dort wackelte das Ergebnis zwei weitere Mal noch gewaltig:
Erst parierte Hradecky gegen Klos und hatte anschließend Glück, dass Hemlein die
folgende Flanke verpasste (80.). Fünf Minuten später behielt Nöthe links im Strafraum
nicht die Ruhe im Abschluss - stattdessen schoss er den SGE-Schlussmann an (85.).
Arminia hat am Sonntag Erzgebirge Aue zum Abstiegsknaller auf der Alm zu Gast (13.30 Uhr).
22.
Spieltag
25.02.2017
Hannover 96 - Arminia Bielefeld 2:2 (1:2)
Hannover verpasste gegen Arminia einen Dreier und damit die vorübergehende
Tabellenführung. Die Niedersachsen egalisierten gegenen DSC zweimal einen
Rückstand. Die Arminia freute sich derweil über einen am Ende vielleicht
wichtigen Zähler im Abstiegskampf. Dazu stellte Fabian Klos einen neuen
Vereinsrekord auf. Hannovers Trainer Stendel musste im Vergleich zum
2:1-Sieg in Dresden auf seine beiden Außenverteidiger Prib und Anton
(Gelbsperren) sowie Sarenren Bazee verzichten. Dafür starteten Albornoz,
Arkenberg und Karaman. Ebenfalls drei Veränderungen nahm DSC-Coach Jürgen
Kramny gegenüber dem Last-Minute-Unentschieden gegen St. Pauli (1:1) vor:
Mit Christopher Nöthe, Christoph Hemlein und Keanu Staude hatte Kramny eine
komplett neue Dreierreihe hinter Angreifer Klos aufgestellt. Andreas Voglsammer,
Florian Hartherz und Sören Brandy hatten das Nachsehen. Auf einem Rasen in einem
schrecklichen Zustand begann Hannover gegen die Blauen dominant. Zwingende
Torchancen konnten sich die Niedersachsen aber nicht herausspielen, sodass
Schmiedebachs Schuss in der ersten Minute lange Zeit der einzige Abschluss blieb.
Der DSC war zumeist in der Defensive gefordert und erledigte hier seine Hausaufgaben
souverän. Offensiv trat die Kramny-Elf kaum in Erscheinung. Nach gut 20 Minuten
agierten die Arminen mutiger und suchten fortan häufiger den Gang in die Offensive.
Hannover fehlte es trotz Vorteilen in puncto Ballbesitz an Ideen, auch weil der DSC
es verstand, das Zentrum zu schließen. So verwunderte es nicht, dass letztlich ein
Konter der Blauen zum Erfolg führte: Nach Nöthes Flankenball profitierte Hemlein
rechts im Strafraum auch davon, dass Karaman seinen Schuss unhaltbar abfälschte (28.).
Die Antwort der Niedersachsen ließ nicht lange auf sich warten, allerdings auch dank
gütiger Mithilfe des DSC. Vollkommen unnötig foulte Brian Behrendt Karaman, der am
linken Strafraumeck mit dem Rücken zum Tor stand. Harnik verwandelte anschließend vom
Punkt (36.). Doch es sollte nicht der einzige Elfmeter sein, den Schiedsrichter Dr.
Felix Brych gab. In der Nachspielzeit zeigte der Referee ein weiteres Mal auf den
Punkt, allerdings auf der Gegenseite. Brych bewertete den Zweikampf zwischen Sané und
Staude als Foulspiel des Hannoveraners. Klos nutzte die Möglichkeit zur erneuten
Führung und brachte Arminia vor dem Kabinengang mit 2:1 in Front (45.+2). 96-Coach
Stendel reagierte auf den erneuten Rückstand und brachte zur Pause mit Maier einen
neuen Offensivspieler. Mit diesem kam auch ein frischer Wind in den Angriff der
Niedersachsen, die den Druck erhöhten. Bis zum Ausgleich musste sich der Tabellenzweite
aber noch gedulden: Fossum ließ erst noch eine Doppelchance liegen - Wolfgang Hesl
parierte zweimal glänzend (49.) -, ehe Sané mit einem wuchtigen Kopfball aus sechs
Metern zum 2:2 einnickte (57.) Nach dem erneuten Ausgleich der Niedersachsen zogen
sich die Blauen erst einmal zurück. Fabian Klos war auf Höhe der Mittellinie der
erste Verteidiger der Arminia. Doch eine knappe Viertelstunde vor dem Ende entwickelte
sich die Partie noch einmal zu einem intensiven und chancenreichen Schlagabtausch:
Voglsammer fand Nöthe freistehend vor dem Tor nicht (78.), Füllkrugs Schuss wurde
abgefälscht (80.), Harnik vergab aus spitzem Winkel (81.) und Nöthe schloss überhastet
per Außenrist ab (82.). Der späte Siegtreffer sollte aber keiner Mannschaft mehr
gelingen, sodass beide Teams die Punkte teilten. Arminia tritt am Dienstag (18.30 Uhr)
im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt an.
21.
Spieltag
19.02.2017
Arminia Bielefeld - FC St.Pauli 1:1 (0:0)
Mit einem Abstaubertor in der dritten Minute der Nachspielzeit rettete Kapitän
Fabian Klos Arminia ein 1:1-Unentschieden im Kellerduell mit dem FC St.Pauli.
Buchtmann hatte die Hanseaten bei der Rückkehr von Ewald Lienen auf die Alm
kurz nach der Pause in Führung geschossen. Vom DSC war lange Zeit nichts zu
sehen. Arminias Trainer Jürgen Kramny stellte im Vergleich zur 1:3-Pleite gegen
Union Berlin auf drei Positionen um: Sören Brandy, Julian Börner und Florian
Hartherz waren neu in der Startelf zu finden, Manuel Junglas, Stephan Salger und
Christopher Nöthe nahmen dafür auf der Bank Platz. St.-Pauli-Coach Ewald Lienen,
unter der Woche wegen eines grippalen Infekts geschont, brachte nach dem 2:0-Sieg
gegen Dynamo Dresden Buchtmann für den verletzten Choi. Die erste Spielhälfte auf
der Alm ist schnell zusammengefasst: Es war ein Fehlpassfestival, bei dem St.Pauli
über weite Strecken das etwas bessere Team war und auch die einzige hochkarätige
Chance hatte: In der 16. Minute steckte Sobota auf Bouhaddouz durch, der plötzlich
frei vor dem Tor auftauchte. Doch der Gästestürmer schoss dem herausstürzenden
Wolfgang Hesl an die Stirn. Viel mehr passierte nicht, DSC-Chancen waren nicht zu
verzeichnen, weshalb es zur Pause auch vereinzelte Pfiffe von den Rängen gab. Dass
der zweite Abschnitt interessanter wurde, lag an dem frühen Hamburger Führungstor.
Bouhaddouz leitete per Kopf weiter auf Sobota, dessen Querpass im Strafraum
Buchtmann fand. Der Mittelfeldmann traf per Linksschuss flach durch Hesls Beine
ins Netz - 0:1 (50.). Dudziak scheiterte wenig später aus spitzem Winkel für die
Gäste (53.), während die Arminen bis auf einige harmlose Ecken vorerst nichts zu
Stande brachten. Auch die Einwechslungen von Nöthe (56.) und Keanu Staude (59.)
verpufften erst einmal. St.Pauli indes konterte schlampig oder kam knapp zu spät,
wie der freistehende Bouhaddouz nach Sobiechs Kopfballvorlage (64.). In der 78.
Minute hielt Hesl seine Arminen mit einer Glanzparade gegen den durchgebrochenen
Sahin im Spiel. Ein Fehlschuss, der sich noch rächen sollte. Denn im Schlussakt
wurde der DSC doch noch gefährlich! Zunächst scheiterte Staude nach einer
missglückten Rettungsaktion Sobiechs frei vor dem glänzend reagierenden Heerwagen
(87.). Klos forderte nach einem leichten Schubser Gonthers vergeblich Elfmeter
(90.), wurde gut zwei Minuten später dann aber doch noch zum späten Helden. Nach
einem Eckball von Tom Schütz und dem folgenden Kopfball von Sebastian Schuppan war
der Kapitän zur Stelle und drückte den Ball am verdutzten Heerwagen vorbei über
die Linie (90.+2). Arminia freute sich über einen etwas schmeichelhaften Punkt.
Den 18. in dieser Saison, der den DSC punktgleich mit Karlsruhe, St. Pauli und
Schlusslicht Aue auf Rang 17 ausweist. Die Arminen haben mit dem Spitzenteam aus
Hannover die nächste Herausforderung vor der Brust (Samstag, 13 Uhr).
20.
Spieltag
12.02.2017
FC Union Berlin - Arminia Bielefeld 3:1 (1:1)
Einen verdienten 3:1-Heimerfolg fuhr Union Berlin gegen Arminia ein. Die Eisernen
waren das aktivere Team und erspielten sich eine Vielzahl an Chancen, jedoch
sorgte Fabian Klos für den zwischenzeitlich überraschenden Ausgleich. Berlin
bleibt damit oben dran, während der DSC durch den Dreier von Konkurrent St. Pauli
auf einen direkten Abstiegsplatz rutscht. Und eine Serie bleibt: Arminia wartet
auch nach dem siebten Spiel an der alten Försterei auf den ersten Sieg. Union-Coach
Keller musste im Vergleich zum 0:0 bei Ostrivalen Dresden auf den gesperrten
Innenverteidiger Leistner (5. Gelbe Karte) verzichten. Für ihn rückte Pogatetz in
die Viererkette. Auch Jürgen Kramny musste auf einen gesperrten Innenverteidiger
verzichten, Julian Börner (5. Gelbe Karte) wurde von Brian Behrendt vertreten.
Daneben nahm Kramny nach dem 5:4-Pokalsieg im Elfmeterschießen bei Regionalligist
Astoria Walldorf noch zwei weitere Wechsel vor: Andreas Voglsammer und Rüdiger Yabo
verdrängten Christoph Hemlein und David Ulm auf die Ersatzbank. Für den Ex-Berliner
Sören Brandy, der erst in der Winterpause von Union nach Bielefeld gewechselt war,
fiel ein Wiedersehen auf dem Platz aus: Der Offensivmann stand wegen Muskelproblemen
nicht im Kader. Vom Anstoß weg drängte Union nach vorne, die Eisernen schnürten
die Blauen sofort in deren Hälfte ein. Drei Eckbälle in den ersten Minuten
dokumentieren den Berliner Anfangsschwung, Arminias Keeper Wolfgang Hesl wurde jedoch
noch nicht zum Eingreifen gezwungen. In der 10. Minute näherten sich die Hausherren
weiter an, Polter verpasste eine Direktabnahme von Kreilach knapp. Es spielte nur
eine Mannschaft, die Gastgeber drückten weiter. Hesl parierte gegen Hedlund (15.), im
Anschluss an diese Szene setzte Kreilach einen Freistoß von kurz vor dem Strafraum
über die Latte (16.). Union hielt den Druck hoch, Polter schoss nach Hereingabe von
Trimmel aus wenigen Metern über den Querbalken (20.). Zwei Minuten später belohnte
sich der Hauptstadt-Klub für seine Anstrengungen: Union bekam am linken Strafraumeck
einen Freistoß zugesprochen, Kroos trat an und zirkelte das Leder ins linke
Tordreieck. Wenig später fiel Polter im Strafraum, als Behrendt seine Hände um den
Stürmer gelegt hatte. Eine vertretbare Entscheidung von Referee Petersen,
weiterspielen zu lassen - auch weil der Stürmer recht schnell zu Boden ging (26.).
Kurz darauf stand wieder Polter im Mittelpunkt, diesmal scheiterte der Angreifer aus
spitzem Winkel an der Fußabwehr von Hesl (30.). In der Folge nahm Union etwas Tempo
aus der Begegnung, der DSC konnte sich ein wenig befreien. Dennoch lag ein möglicher
Ausgleichstreffer nicht wirklich in der Luft - und doch hieß es wenige Augenblicke
vor der Pause wie aus dem Nichts 1:1: Busk reagierte nach einer Direktabnahme von
Voglsammer zunächst stark, doch Fabian Klos stand goldrichtig und staubte aus kurzer
Distanz ab. Der Keeper reklamierte ein Foulspiel, Klos war allerdings einen Tick
schneller und schoss, bevor Busk die Hand auf den Ball bekommen hatte (44.). Die
Hausherren wollten nach Wiederanpfiff direkt nach vorne stürmen, den Angriffsbemühungen
der Eisernen fehlte es zunächst jedoch an Schwung. Ehe Kreilach an Hesl scheiterte
(54.), prüfte Voglsammer eine Minute zuvor auf der Gegenseite Busk, der die Hände
hochriss und parierte. Union ließ in der Folge nicht locker und spielte weiter nach
vorne - in der 63. Minute hieß es dann 2:1: Nach einer schönen Seitenverlagerung von
Fürstner flankte Trimmel in die Mitte. Am zweiten Pfosten lief Kreilach ein und konnte
mutterseelenallein zum 2:1 einköpfen. Hesl gab dabei keine gute Figur ab, die Hereingabe
segelte über seinen Kopf hinweg. Arminia musste nun mehr riskieren und dadurch höher
stehen, was Berlin Räume eröffnete. Kreilach hätte fast einen weiteren Treffer folgen
lassen, doch er setzte die Kugel aus kurzer Distanz über die Latte (70.). Auch dem
eingewechselten Redondo gelang kein Tor, als er nach einem Heber von Skrzybski zu hoch
zielte (73.). Von den Blauen kam kaum mehr was, ein schöner Schuss von Behrendt, den
Busk entschärfte, bildete die Ausnahme (78.). Union wollte jetzt das vorentscheidende
3:1 und in der 83. Minute war es dann soweit: Manuel Junglas und Voglsammer verlängerten
eine Ecke unglücklich in Richtung eigenes Tor, Polter drückte die Kugel aus einem Meter
über die Linie. Die Begegnung war nun entschieden, Arminia konnte nicht mehr antworten.
Somit feierte Union einen verdienten Heimerfolg. Arminia spielt am nächsten Sonntag
(13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli zum brisanten Kellerduell: Beide Teams haben aktuell
17 Zähler auf dem Konto, nur aufgrund der besseren Tordifferenz steht St. Pauli auf dem
Relegationsplatz und damit einen Rang vor dem DSC.
DFB-Pokal Achtelfinale
07.02.2017
FC-Astoria Walldorf - Arminia Bielefeld 4:5 i.E. (1:1 n.V.)(1:1-0:0)
Arminia hat den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals geschafft. Der DSC
musste im Duell mit dem Südwest-Regionalligsten FC Astoria Walldorf allerdings
bis ins Elfmeterschießen gehen, um den Einzug in die nächste Runde perfekt zu
machen. Der Viertligist spielte munter und mutig auf. Ein Klassenunterschied
war in einer oft sehr hart geführten Partie über weite Strecken nicht zu sehen.
Im Gegensatz zum letzten Pflichtspiel im Dezember gegen Hoffenheim II (2:2)
tauschte Walldorfs Trainer Born zwei Startelf-Akteure aus: Hellmann
(Muskelfaserriss) und Haas (Bank) wurden durch Kern und Meyer ersetzt.
DSC-Coach Jürgen Kramny nahm nach dem 2:1-Sieg gegen 1860 München vier Änderungen
in seiner Anfangself vor: Stephan Salger, David Ulm, Manuel Junglas und Christoph
Hemlein starteten für Rüdiger Yabo (krank), Sören Brandy (muskuläre Probleme),
Malcom Cacutalua und Andreas Voglsammer (beide Bank). Nach einigen Minuten des
Abtastens rissen die Blauen die Spielkontrolle an sich. Die erste Torannäherung
verzeichnete ebenfalls die Arminia: Ulms Kopfball stellte allerdings kein Problem
für Astoria-Schlussmann Rennar dar (8.). Auf der Gegenseite musste Salger in
letzter Sekunde nach einem Schuss von Walldorfs Meyer aus spitzem Winkel retten
(11.). Im Anschluss kamen die Gäste zu einer Reihe an Chancen, doch Christopher
Nöthe (13.), Ulm (14.) und Fabian Klos (16.) verfehlten das Tor. Drei Minuten
später war erstmals Astoria-Schlussmann Rennar gefordert: Der 26-Jährige wehrte
einen Schuss von Ulm von der Strafraumkante ab (19.). Sieben Minuten später
parierte er einen Distanzschuss von Junglas (26.) und entschärfte wenige Sekunden
später mit einer bärenstarken Parade einen Klos-Kopfball aus kurzer Distanz (26.).
In der letzten Viertelstunde vor dem Pausenpfiff war die Partie zunehmend von
Foulspielen und Unsportlichkeiten geprägt. Dadurch kam kein richtiger Spielfluss
und somit auch keine zwingenden Torchancen mehr zu Stande. Einzig ein Kopfball
des für den verletzten Julian Börner eingewechselten Cacutalua (37.) und ein
Schlenzer von Carl in die Arme von Hesl versprühten etwas Gefahr (44.). Nach der
Pause setzte sich die aggressive Spielführung beider Seiten fort, wobei vor allem
der Regionalligist durch sehr robuste Spielweise auffiel. Eine grenzwertige
Grätsche an der linken Strafraumkante von Nygery, welche mit Gelb bestraft wurde,
führte zum Tor für die Arminia: Den fälligen Freistoß zirkelte Tom Schütz über alle
Köpfe hinweg ins lange Eck (53.). Walldorf ließ sich vom Rückstand jedoch nicht
schocken, spielte stattdessen mutig nach vorne und hatte durch Carl zwei Chancen
auf den Ausgleich (56., 57.). Kurz darauf rettete Salger mit einer riskanten
Grätsche in letzter Sekunde vor Hillenbrand (60.). Die Partie wurde nun immer
hitziger und bewegte sich bisweilen am Rande des Erlaubten. Arminia ließ sich von
der Hektik und Aggressivität des Südwest-Regionalligisten anstecken und
vernachlässigte so das eigene Spiel. Kurz nachdem Ulm die Entscheidung verpasst
hatte (75.), kam der FCA zum nicht unverdienten Ausgleich: Stadler führte einen
Einwurf von der linken Seite aus, der punktgenau auf dem Kopf von Carl landete.
Der verlängerte die Hereingabe mit dem Rücken zum Tor am ersten Pfosten stehend
über den verdutzten Wolfgang Hesl hinweg ins Tor (78.). Zehn Minuten später hätte
Groß beinahe nachgelegt, sein Schuss geriet aber zu hoch (88.). In der Verlängerung
hatte der Zweitligist durch Voglsammer (93.), Michael Görlitz (101.) und eine
Dreifach-Chance (103.: Klos, Keanu Staude, Voglsammer) die besten Möglichkeiten.
Walldorf kam nur durch Kern (112.) zu einer guten Gelegenheit, witterte nach der
Gelb-Roten-Karte für Staude (116.) aber noch einmal Morgenluft. Allerdings führte
das kurzzeitige Powerplay des Viertligisten nicht zum Erfolg. So musste das
Elfmeterschießen entscheiden. Erst schien alles für den FCA zu sprechen, weil Klos
an Rennar gescheitert war. Doch in der Folge trafen alle Arminen, während Groß und
Keiermeier (Hesl hielt) für die Hausherren vergaben. So konnte letztlich Salger
seine Mannschaft mit dem entscheidenden Elfmeter ins Achtelfinale hieven. Arminia
gastiert am kommenden Sonntag bei Union Berlin (13.30 Uhr).
19.
Spieltag
03.02.2017
Arminia Bielefeld - TSV München 1860 2:1 (2:1)
Nach drei Spielen in Serie ohne einen einzigen Punkt ergatterte Arminia im
Abstiegskampf der 2. Bundesliga wieder drei eminent wichtige Zähler - und
das gegen einen direkten Konkurrenten. Die Blauen besiegten den mit
Neuzugängen gespickten und deswegen über weite Strecken nicht abgestimmten
TSV 1860 München verdient mit 2:1. Wille und Einsatz sowie Defensivarbeit
waren schlichtweg höher als bei den Löwen. Außerdem haben die Arminen einen
gewissen Fabian Klos in ihren Reihen. Arminias Trainer Jürgen Kramny
veränderte seine Startelf im Vergleich zum knappen und in der zweiten Hälfte
äußerst abwechslungsreichen 2:3 in Karlsruhe auf drei Positionen: Malcom
Cacutalua, Andreas Voglsammer und Sören Brandy begannen anstelle von Stephan
Salger, Manuel Junglas und Christoph Hemlein (jeweils Bank). Der neue
1860-Coach Pereira nahm gegenüber dem 2:1 gegen Fürth, dem ersten Sieg im
ersten Pflichtspiel unter der Regie des Portugiesen, ganze vier Veränderungen
vor: Neuzugang Gytkjaer stürmte für den zumindest für ein Spiel sportlich
aussortierten und von seinem Kapitänsamt zurückgetretenen Aigner. Außerdem
starteten Amilton, Lumor und Ba in ihrem jeweils ersten 1860-Spiel für
Aycicek (angeschlagen und nach individueller Aufwärmphase vor dem Spiel
gänzlich aus dem Kader genommen), Stojkovic und Mauersberger (jeweils Bank).
Von Selbstvertrauen war bei den Giesingern nach dem Dreier gegen Fürth aber
nichts zu merken. Ganz im Gegenteil: Die Löwen ließen sich von den in der
Anfangsphase enorm Druck machenden Arminen nach hinten drängen und kamen kaum
zu Entlastungsaktionen. Die logische Quittung folgte auf dem Fuß: Nach einem
weiten Freistoß von der Mittellinie aus an die Strafraumkante legte der Münchner
Uduokhai den Ball unfreiwillig und perfekt zugleich mit dem Kopf in den Rückraum
zu Klos ab. Der DSC-Kapitän fackelte nicht lange und schweißte das Leder mit
einem saftigen Linksschuss zum 1:0 in die Maschen (12.). Dieses 0:1 schien
allerdings auch als Weckruf für 1860 zu gelten, denn die Pereira-Elf fand nun
minütlich besser rein und hatte kurz nach dem Gegentreffer auch die Antwort
parat: Amilton startete von der Mittellinie aus ein Dribbling bis vor den
Strafraum, wo er für den mitgelaufenen Lacazette ablegte. Dieser wiederum hatte
das Auge für den links im Strafraum freistehenden Gytkjaer. Der 1860-Neuzugang
befand sich zwar in Rücklage, drehte die Kugel aber mit rechts ins rechte Eck.
Ein Tor von dem erstmals eingesetzten, neuen Hoffnungsträger der Münchner Löwen
(13.). In den nächsten Minuten blieb das zuweilen auch mit harten Bandagen
geführte Spiel zwar spannend, richtige Chancen sprangen allerdings lange Zeit
nicht mehr heraus. Es lief auf ein 1:1 zur pause hinaus, doch die Arminen sollten
noch zu einem etwas glücklich zustande gekommenen Tor kommen: Nach einer
unübersichtlichen Situation im Strafraum mit einem Abschluss von Christopher
Nöthe und einem von DSC-Seite kurz geforderten Elfmeter ergatterte Reinhold Yabo
das Leder und schloss ab. Der Schuss wurde zwar sofort abgefälscht - allerdings
direkt vor die Füße von Klos. Der komplett freistehende Kapitän hatte keinerlei
Probleme, aus wenigen Metern ins rechte untere Eck einzuschieben und das 2:1 zu
besorgen (38.). Mit dem 2:1 ging es demnach in die Katakomben - und mit dem 2:1
sollte dieses Spiel auch zu Ende gehen. Zwar spielte der DSC in Abschnitt zwei
ab und an mit dem Feuer, weil sie wirklich nur noch die Führung verwalteten und
auf die starke Abwehrarbeit vertrauten. Doch zugegeben: Dieser Plan sollte
aufgehen, weil die Pereira-Elf trotz höherer Spielanteile und vor allem trotz
mehr Ballbesitz keinerlei Chancen herausspielte: Wofgang Hesl fing etliche
Flanken ab, Klos & Co. räumten ansonsten alles, was Richtung Strafraum kam,
rigoros ab. Damit war es geschehen: Die Arminia fuhr nach drei Spieltagen ohne
einen einzigen Punkt wieder einen Dreier im Abstiegskampf ein, während es 1860
verpasste, sich mit einem zweiten Dreier unter Coach Pereira etwas Luft zu
verschaffen. Die Arminia reist am Sonntag (13.30 Uhr) an die Alte Försterei zu
Union Berlin.
18.
Spieltag
29.01.2017
Karlsruher SC - Arminia Bielefeld 3:2 (0:0)
Leider gelungenes Debüt von Slomka! Zur Premiere des neuen Trainers hat der
Karlsruher SC zum Jahresauftakt Arminia mit 3:2 niedergerungen. Nach einer
mauen ersten Halbzeit nahm die Partie nach dem Seitenwechsel Fahrt auf: Die
Blauen gingen in Front, dann fielen drei Tore in fünf Minuten, ehe die
Badener in den Schlussminuten das letzte Wort hatten. Der neue KSC-Trainer
Slomka berief den kürzlich verpflichteten Zawada in den Kader, er saß
vorerst auf der Bank. Slomka setzte auf ein 4-4-2 mit Hoffer und Diamantakos
in vorderster Front. Die Badener waren bestrebt, nach sieben Spielen ohne
Sieg (zuletzt 0:0 gegen Braunschweig) in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Arminia-Coach Jürgen Kramny setzte auf Reinhold Yabo, der an seiner früheren
Wirkungsstätte sein Debüt für den DSC gab. Sören Brandy war zunächst Reservist,
der angeschlagene Andreas Voglsammer ebenfalls. Auch für die Arminen, die vor
der Winterpause Dresden mit 1:2 unterlagen, zählte nur ein Sieg. Entsprechend
forsch begannen sie im Wildparkstadion. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte
der DSC großes Pech: Fabian Klos legte eine Yabo-Flanke per Kopf auf Tom Schütz
ab, der Mittelfeldmann zog aus etwa 15 Metern ab - und scheiterte am Pfosten.
Den Arminen gehörten die ersten zehn Minuten. Der DSC war das aktivere und
dominante Team, die Badener indes warteten zunächst ab. Auch als sie etwas
mutiger und offensiver wurden, entfachten sie kaum Torgefahr. Arminia verteidigte
geschickt und ließ nichts zu. Und bei Sebastian Schuppans Kopfballchance Mitte
des ersten Abschnitts hätte sie gar in Führung gehen können, wenn nicht müssen
(25.). Der KSC indes brachte nur eine Möglichkeit zustande: Mavrias' Flachschuss,
den Wolfgang Hesl unorthodox mit dem Fuß entschärfte (31.). Nach einem mauen
ersten Abschnitt ging es torlos in die Kabinen. Nach der Pause nahm die Partie
gehörig an Fahrt auf. Zunächst ging Arminia - zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient
- in Führung: Der Ex-Karlsruher Yabo bediente Klos mit einer flachen Hereingabe,
der Kapitän war vor Kempe zur Stelle und schob ein (51.). Nun waren die Badener
gefragt - und legten ein eindrucksvolles Comeback hin. Sie zeigten Moral und
bissen sich in die Partie. Zunächst glich Figueras nach einem Stoppelkamp-Eckball
per Kopf aus (63.), ehe Kempe nur wenige Minuten später das 2:1 erzielte: Der
Defensivmann schüttelte Yabo im linken Halbfeld ab, ließ Julian Börner stehen und
traf hoch ins lange Eck (66.). Die Antwort der Blauen ließ jedoch nicht lange auf
sich warten: Schütz trat einen Freistoß aus dem Halbfeld aufs lange Eck - an
Freund und Feind vorbei zum 2:2 ins Netz (68.). Die 13.145 Zuschauer sahen nun eine
temporeiche und kurzweilige Partie, in der Karlsruhe seinen Offensivgeist entdeckt
hatte. Yamada tat sich jetzt als Passgeber und Strippenzieher im Mittelfeld hervor:
Der Japaner bediente den eingewechselten Barry, dieser tauchte alleine vor Hesl auf,
wollte diesen umkurven, ließ sich dabei aber zu weit abdrängen (73.). Wenig später
hatte Arminia Glück, dass Schiedsrichter Alexander Sather bei einem Duell zwischen
Stephan Salger und Diamantakos nicht auf den Punkt zeigte (76.). Dann ging Karlsruhe
erneut in Front: Der eingewechselte Tomasz Holota klärte eine Stoppelkamp-Flanke vor
die Füße von Hoffer, dieser zog aus 17 Metern in zentraler Positon flach ab - und
traf (82.). Im Gegenzug verfehlte Schuppan den Torwinkel nur knapp (83.). Auch
Christopher Nöthe auf der einen (84.), Barry (88.) und Kempe (90.) auf der anderen
Seite waren nicht erfolgreich. So blieb es beim knappen Heimsieg des KSC.
Dr DSC empfängt am Freitag (18.30 Uhr) den TSV München 1860 auf der Alm.
17.
Spieltag
18.12.2016
Arminia Bielefeld - SG Dynamo Dresden 1:2 (0:1)
Nach zuletzt drei Heimsiegen in Folge ging Arminia zum Hinrundenabschluss
gegen Dynamo Dresden wieder einmal als Verlierer vom Feld. Die Gäste aus
Sachsen gingen in Durchgang eins früh in Führung, luden die Arminen durch
individuelle Aussetzer allerdings zu hochkarätigen Gelegenheiten ein. Nach
der Pause kämpfte sich der DSC in die Partie hinein und glich prompt aus.
Letztlich sorgte aber mit Testroet ein ehemaliger Alm-Kicker für die
Entscheidung, als er kurz vor Schluss das Siegtor für Dresden markierte.
Arminia-Trainer Jürgen Kramny musste im Vergleich zur 2:3-Niederlage bei
Eintracht Braunschweig auf zwei Positionen umbauen: David Ulm und Stephan
Salger rutschten für Manuel Prietl (Schulterverletzung) und Manuel Junglas
(Rückenbeschwerden) in die Mannschaft. Dresdens Coach Neuhaus nahm nach dem
0:0 gegen den KSC ebenfalls zwei Änderungen vor: Müller und Lambertz fielen
beide wegen eines Infekts aus, dafür durften Teixeira und Testroet von
Beginn an ran. Nach munteren Anfangsminuten, in denen beide Teams großes
Tempo gingen, übernahm der Gast aus Dresden die Kontrolle und ging durch
einen Standard in Führung: Kutschke köpfte eine Kreuzer-Ecke aus fünf Metern
zum 1:0 in die Maschen (14.). In der Folge ließen es die Sachsen ruhiger
angehen, hatten gegen desillusioniert wirkende Arminen aber keine großen
Probleme - einfache Abspielfehler bestimmten das Spiel der Blauen. Durch
einen abgefälschten Aosman-Fernschuss hatte die SGD die Gelegenheit auf das
zweite Tor (24.), lud in Person von Müller Arminia-Kapitän Fabian Klos kurz
darauf allerdings zum Ausgleich ein (29.). Doch der 29-Jährige konnte dieses
Angebot ebensowenig nutzen, wie Ulm, der nach einem katastrophalen
Müller-Querpass das leere Tor vor sich hatte (37.). Nach der Pause zeigte sich
die Arminia durchaus verbessert und hatte durch den kurz zuvor eingewechselten
Keanu Staude die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs (49.). Es oblag aber
Klos, für den umjubelten Ausgleich zu sorgen, als er, von Brian Behrendt in
die Spitze geschickt, Schwäbe aus elf Metern keine Abwehrchance ließ (55.).
Das Gegentor wirkte für Dynamo wie eine Art Weckruf - die Dresdner agierten
nun wieder präsenter und erarbeiteten sich durch Hartmann (63.) und Testroet
(67.) gute Gelegenheiten. Auf beiden Seiten prägten leichte Abspielfehler das
Geschehen, aber dennoch agierte Dresden abgeklärter und kam letztlich durch
den ehemaligen Arminen Pascal Testroet zum 2:1 (81.). Der DSC warf noch einmal
alles nach vorne, die Blauen spielten ihre Angriffe allerdings zu hektisch zu
Ende, sodass sie keine Torgefahr mehr produzieren konnten. Nach der Winterpause
startet Arminia beim Karlsruher SC in die Rückrunde (29. Januar).
16.
Spieltag
11.12.2016
Eintracht Braunschweig - Arminia Bielefeld 3:2 (1:1)
Eintracht Braunschweig bleibt an der Hamburger Straße leider eine Macht:
Die Niedersachsen entschieden eine packende wie intensive Begegnung gegen
Arminia mit 3:2 für sich. Matchwinner war fraglos Kumbela, der das 1:1
fragwürdig einleitete und im zweiten Durchgang doch noch explodierte.
Arminia steht trotz aufopferungsvollem Kampf am Ende mit leeren Händen da.
Braunschweigs Trainer Lieberknecht stellte nach der 0:2-Niederlage bei
Union Berlin dreimal um: Ofosu-Ayeh, Correia und und Boland mussten sich
vorerst mit der Bank begnügen, dafür übernahmen Omladic, Valsvik und
Schönfeld. Arminia-Coach Jürgen Kramny veränderte seine Anfangsformation
gegenüber dem 1:0 gegen Bochum auf zwei Positionen: Steffen Lang verteidigte
für Michael Görlitz rechts hinten, Malcom Cacutalua sprang für den verletzten
Julian Börner (Schultergelenksprengung) ein. Mit dem neu gewonnenen
Selbstvertrauen gingen die Blauen in die Partie. Nach nur vier Minuten wurde
dieser mutige Auftritt bereits belohnt: Sebastian Schuppan bediente Fabian
Klos, Fejzic parierte den Kopfball erst noch, war gegen den Abstauber von
Andreas Voglsammer allerdings chancenlos - 1:0 für die Arminia. Für den
formstarken Offensivmann war es das fünfte Tor in den vergangenen sechs
Spielen. Auch in der Folge blieben die Blauen hinten stabil und nach vorne
stets gefährlich. Und so gehörte auch die zweite dicke Chance der Partie der
Kramny-Elf: Schuppan verlängerte eine Ecke an den zweiten Pfosten, wo Kapitän
Klos per Direktabnahme nur das Außennetz traf (19.). Anschließend bemühten sich
die Löwen um ein wenig mehr Durchschlagskraft, die ihnen zuvor komplett
abhandengekommen war. Mit viel Glück fiel dann sogar der Ausgleich: Kumbela
blockte einen Klärungsversuch von Brian Behrendt klar mit der Hand, Hernandez
leitete auf Nyman weiter - der Schwede vollstreckte humorlos ins kurze Eck (30.).
Mit dem 1:1 im Rücken kam die Lieberknecht dann stärker auf, einzig Torgefahr
ging von Kumbela & Co. kaum aus. Reichels Distanzschuss, den Wolfgang Hesl locker
entschärfte, war da noch der gefährlichste Versuch (45.+2). Nach dem Wechsel
vermittelte die Lieberknecht-Elf direkt das Gefühl, weitere Treffer folgen zu
lassen. Omladics erster Anlauf aus kurzer Distanz wurde allerdings von Behrendt
geblockt (46.). Es ging nur noch in eine Richtung, der DSC kam kaum noch zu
Entlastung. Und machte sich dann auch noch selbst das Leben schwer: Schuppan
schoss Tom Schütz an, Kumbela stand frei vor Hesl - und vollstreckte zum 2:1 (55.).
Anschließend waren auf beiden Seiten Offensivaktionen Mangelware, nur Florian
Hartherz und Hernandez sorgten für ein wenig Gefahr (69., 72.). Dann aber brach
eine verrückte Phase an: Klos besorgte aus dem Nichts das 2:2, das im unmittelbaren
Gegenzug von Kumbela erneut gekontert wurde - 3:2 (75., 76.). Doch auch der nächste
Nackenschlag brach den DSC noch nicht, die durch Schuppans Kopfball fast wieder
ausgeglichen hätten (80.). In den letzten zehn Minuten stemmte sich Arminia nochmal
leidenschaftlich gegen die Niederlage, Kramny trieb sein Team an der Seitenlinie an.
Einzig das Resultat stimmte nach 90 aufopferungsvollen Minuten nicht. Am nächsten
Sonntag (13:30 Uhr) spielt Arminia gegen Dynamo Dresden.
15.
Spieltag
04.12.2016
Arminia Bielefeld - VfL Bochum 1848 1:0 (1:0)
Das Tordreieck und Keeper Wolfgang Hesl sicherten Arminia in einer stürmischen
Schlussphase den knappen 1:0-Sieg über den VfL Bochum. Der DSC feierte damit
einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf, die Blauen verließen durch den Dreier
den Relegationsplatz. Der Erfolg war durchaus verdient, denn zwischen einer
guten Start- und Schlussphase zeigte Bochum viel Leerlauf. Der VfL wartet damit
seit vier Partien auf einen Sieg. Arminias Trainer Jürgen Kramny stellte sein
Team nach der 1:2-Niederlage in Fürth einmal um. Fabian Klos, der bei der Partie
gegen die Franken nur von der Bank gekommen war, rückte wieder in die Startelf.
Für ihn rotierte Steffen Lang aus der Mannschaft, Michael Görlitz rutschte nach
hinten und übernahm dessen Part als Rechtsverteidiger. VfL-Coach Verbeek brachte
gegenüber dem 2:2 in Dresden insgesamt fünf neue Akteure. Perthel kehrte ebenso
in die Startelf zurück wie die Offensivkräfte Quaschner (beide nach Krankheit)
und Weilandt (nach Muskelfaserriss). Daneben durften Dawidowicz und Gyamerah von
Beginn an ran. Wydra, Gül, Rieble und Novikovas nahmen auf der Ersatzbank Platz,
Topscorer Wurtz (5 Tore, 3 Assits) fehlte gesperrt (5. Gelbe). Bei eisigen
Temperatur auf der Alm, deren Spielfeld auf der einen Hälfte vom Frost gezeichnet
war, waren die Bochumer sofort hellwach. Quaschner zielte knapp rechts vorbei (4.),
kurz danach lag der VfL-Führungstreffer bereits in der Luft: Nach Stiepermanns
Ecke scheiterte Hoogland am stark reagierenden Hesl. Mlapa machte den Ball nochmal
scharf, Losilla setzte das Leder aus wenigen Metern knapp neben das Gehäuse (10.).
Die Anfangsphase gehörte klar dem VfL - in Front gingen jedoch die Arminen: Mit
einem herrlichen Spielzug setzten Klos und Manuel Prietl auf linken Außenbahn
Florian Hartherz ein, dessen Flanke beförderte Andreas Voglsammer vor Perthel ins
Tor (16.). Die Führung spielte der Arminia in die Karten, denn in der Folge stand
der DSC deutlich sicherer. Bochum kam dagegen nicht entscheidend an, meist war
bereits weit vor dem Strafraum der Blauen Endstation. Daher war ein ruhender Ball
Ausgangspunkt einer Ausgleichschance: Eckball Merkel, in der Mitte schraubte sich
Dawidowicz in die Luft und köpfte haarscharf am linken Pfosten vorbei (34.). Da
die Hintermannschaft des DSC im weiteren Verlauf der ersten Hälfte keine weiteren
Bochumer Möglichkeiten zu ließ und sich auch selbst keine herausspielen konnte,
gingen die Arminen mit dem knappen Vorsprung in die Pause. Der Beginn des zweiten
Durchgangs lief genau entgegengesetzt zum dem des Ersten: Die ersten Minuten
bestimmte die Arminia, beinahe direkt nach Wiederanpfiff hätte die gleiche
Kombination wie beim Führungstor zu einem weiteren Treffer geführt: Flanke Hartherz,
in der Mitte setzte sich Voglsammer gegen Perthel durch. Doch diesmal scheiterte
der Offensivmann an Riemann (46.). Der DSC war in dieser Phase gedanklich immer
einen Schritt schneller als die Gäste. Bezeichnenderweise schnappte sich Julian
Börner so vor Quaschner den Ball, im Anschluss verletzte sich der Innenverteidiger
im Zweikampf mit Losilla unglücklich an der Schulter (55.), sodass die Begegnung für
ihn beendet war. In der Folge hatte Bochum zwar viel Ballbesitz, doch die Gäste
fanden gegen die DSC-Defensive kein Durchkommen. Die Arminen lauerten ihrerseits auf
schnelle Konter, die sie jedoch zu unpräzise ausspielten. Bis zur Schlussphase
blieben somit die verletzungsbedingten Auswechslungen von Gyamerah und Dawidowicz
das Interessanteste. Als dem VfL beinahe die Zeit davongelaufen war, drängten die
Verbeek-Schützlinge nochmal auf den Ausgleich. Zunächst schoss Hoogland links neben
das Tor (86.), ehe Manuel Junglas eine Flanke von Novikovas an das eigene Tordreieck
lenkte (89.). Im Anschluss rettete Hesl zweimal stark gegen Mlapa (90.+1) und im
Eins-gegen-Eins gegen Hoogland (90.+3) und sicherte seinem Team somit den knappen
Heimsieg. Arminia gastiert am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig.
14.
Spieltag
25.11.2016
SpVgg. Greuther Fürth - Arminia Bielefeld 2:1 (1:0)
Dieser Sieg ist leider Balsam auf die Seelen der Fürther: Das 2:1 über Arminia
beschert Interimstrainer Radoki einen gelungenen Einstand, wenngleich es kein
glänzender Erfolg der Franken war. Die Blauen hatten mehr vom Spiel und
verzeichneten auch ein Chancenplus, bleiben aber auswärts weiterhin sieglos.
Joker Tripic erzielte in der 90. Minute das Siegtor der SpVgg. Fürths neuer
Trainer Radoki brachte nach der 1:2-Niederlage in Dresden, dem letzten Spiel
unter Ruthenbeck, Rapp in der Innenverteidigung für den verletzten Kapitän
Caligiuri - Freis übernahm die Binde. Im Sturm begann Vukusic an Stelle von
Zulj, der nicht im Aufgebot stand. Arminia-Coach Jürgen Kramny ging sein erstes
Auswärtsspiel beim DSC mit unveränderter Startformation im Vergleich zum 2:1
gegen Heidenheim an. Das bedeutete zugleich, dass der nach Gelbsperre wieder
spielberechtigte Kapitän Fabian Klos nur auf der Bank Platz nahm. Eine
Anfangsviertelstunde der Marke Abtasten war gekrönt durch eine spektakuläre
Arminen-Chance, die unterstrich, dass die Gäste von Beginn an gefälliger
agierten. Manuel Prietl verlängerte eine verlängerte eine Rechtsflanke von
Michael Görlitz mit der Hacke hoch hinter seinem Rücken Richtung Tor, wo Megyeri
mit einer Hand zur Stelle war und den Ball über den Querbalken lenkte (13.).
Nach 20 Minuten schickte Radoki bereits seine Ergänzungsspieler zum Aufwärmen,
bis zur ersten Torchance musste er dennoch noch zehn Zeigerumdrehungen warten.
Doch die erste Ecke führte dann gleich zum 1:0: Die Hereingabe von Djokovic
drückte Franke zunächst mit einem abgefälschten Kopfball an den Pfosten,
reagierte beim Abpraller am schnellsten, köpfte quer durch den Torraum zu Rapp,
der wuchtig und hoch unter die Latte einschoss (30.)! Die Arminen reagierten gut,
Andreas Voglsammer forderte Megyeri mit einer Kopfballbogenlampe zu einer weiteren
Parade heraus (33.). Mit einem schmeichelhaften Vorsprung für die Hausherren ging
es in die Kabinen. Danach setzte der DSC auf Kapitän Klos im Sturmzentrum, auch
David Ulm und auf Fürther Seite Dursun kamen ins Spiel. Die Blauen blieben das
aktivere Team, Fürth agierte über weite Strecken des zweiten Abschnitts abwartend
und stand tief. Bis zur 77. Minute ging dies gut, weil Ulm (51.), Julian Börner und
Florian Hartherz (jeweils 58.) und Klos (59.) mit ihren Kopfballversuchen kein
Glück hatten. Von Fürth kam offensiv bis auf einen Kopfball von Dursun (70.) indes
fast nichts. Die logische Konsequenz war der Ausgleich 13 Minuten vor Ablauf der
regulären Spielzeit. Rapp bugsierte den Ball nach einer Görlitz-Hereingabe mit der
Fußspitze ins eigene Tor! Fürth konnte auch danach den Schalter nicht umlegen. Weil
den Arminen bei ihren Offensivbemühungen in der Schlussphase die Präzision fehlte,
stand es auch in der 90. Minute noch 1:1, als ein Befreiungsschlag der Franken im
Mittelfeld bei Dursun landete, der sich wuchtig mit dem Kopf durchsetzte und in den
Lauf von Tripic weiterleitete. Der Joker marschierte auf und davon und tunnelte
Wolfgang Hesl eiskalt - 2:1! Wenig später war Schluss im Sportpark Ronhof. Arminias
nächstes Spiel findet am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) gegen den VfL Bochum statt.
13.
Spieltag
18.10.2016
Arminia Bielefeld - 1.FC Heidenheim 1846 2:1 (1:1)
Zum Auftakt drei Punkte! Jürgen Kramny hat sein Debüt als Trainer von Arminia mit
einem 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim erfolgreich bestritten. Dabei mussten
die Blauen zunächst einem frühen Rückstand hinterherlaufen, doch nach einer guten
halben Stunde nahm die Arminia das Zepter in die Hand - und gab dieses bis zum
Schlusspfiff auch nicht mehr ab. Ausgerechnet ein ehemaliger Heidenheimer leitete
die Wende zu Gunsten der Arminen ein. Arminias neuer Trainer Jürgen Kramny
verzichtete bei seinem Debüt auf große Personalrochaden. Stattdessen setzte der 45
Jahre alte Fußballlehrer auf dasselbe Personal wie zuletzt sein Vorgänger Carsten
Rump beim 1:3 in Stuttgart. Allerdings musste Kramny auf den Gelb-gesperrten
Torjäger Fabian Klos verzichten und brachte hierfür Rechtsverteidiger Steffen Lang
von Beginn an. Überhaupt keinen Grund für einen Wechsel sah Heidenheims Coach
Schmidt. Der 42-Jährige vertraute der Elf, die vor der Länderspielpause den
Karlsruher SC mit 2:1 besiegt hatte. Die Gäste aus Baden-Württemberg waren schon in
der Anfangsphase um Kontrolle und längere Ballbesitzphasen bemüht, doch die ersten
Akzente setzen der DSC. Durch das kämpferische Auftreten sowie einen abgefälschten
Voglsammer-Schuss (7.) holte die Kramny-Elf das Publikum auf der Alm sofort ins
Boot. Das erste Tor fiel allerdings für die Gäste, die in Person von Skarke eine
Kombination zur Führung abschlossen. Der 20-Jährige traf rechts im Strafraum
punktgenau ins lange Eck (14.). Der Rückstand hinterließ seine Spuren bei den Blauen,
bei denen plötzlich der Faden gerissen war. Um ein Haar hätte Innenverteidiger
Beermann sogar auf 2:0 gestellt, doch der Abwehrspieler traf nach einem
Schnatterer-Freistoß grätschend Wolfgang Hesls Fuß und das Aluminium (19.). Bei
Arminia funktionierte offensiv in dieser Phase kaum mehr etwas. Stattdessen haderte
die Kramny-Elf, allen voran in Person von Andreas Voglsammer, mehrmals mit dem
Schiedsrichter. Dadurch, dass der FCH jedoch einen Gang zurückschaltete, kam der DSC
noch vor dem Pausenpfiff wieder zurück ins Spiel. Häufig griffen die Gastgeber dabei
über Linksaußen Florian Hartherz an, der letztlich auch die Vorlage zum verdienten
Ausgleich gab. Ein Distanzschuss des Ex-Paderborners wurde von FCH-Schlussmann Müller
unfreiwillig vor die Füße von Voglsammer abgewehrt, sodass der ehemalige Heidenheimer
für den 1:1-Pausenstand nur noch einschieben musste (35.). Der DSC nahm auch zu Beginn
des zweiten Durchgangs das Heft des Handelns in die Hand, leistete sich im Vorwärtsspiel
aber auch immer wieder kleine Ungenauigkeiten, sodass größere Möglichkeiten ausblieben.
Heidenheim war defensiv so sehr beschäftigt, dass es sich in der ersten Viertelstunde
nach Wiederbeginn kein einziges Mal vor Hesl zeigte. Nachdem Manuel Prietl - nach
kurioser Kopfball-Vorarbeit des Ex-Arminen Feick - die Arminen per Kopf in Führung
gebracht hatte (62.), musste der FCH fortan wieder mehr ins Risiko gehen. Dies
allerdings geschah nicht wirklich. Stattdessen jagte Brian Behrendt einen abgefälschten
Freistoßhammer knapp neben das Heidenheimer Tor (71.). FCH-Coach Schmidt reagierte und
brachte mit Widemann (für Strauß) und Halloran (für Verhoek) zwei frische Kräfte für
die Schlussviertelstunde. Sämtliche Veränderungen brachten nicht mehr den erwünschten
Effekt. Vielmehr ließ die Arminia etliche Konterchancen zur frühzeitigen Entscheidung
liegen. Die größte Möglichkeit des eingewechselten Leandro Putaro vereitelte
FCH-Schlussmann Müller in der Nachspielzeit (90.+3), ehe Schiedsrichter Badstübner
Sekunden später abpfiff. Der DSC muss am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Fürth antreten.
12.
Spieltag
06.11.2016
VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 3:1 (1:0)
Der VfB Stuttgart hat den vierten Sieg in fünf Ligaspielen eingefahren - das allerdings
mit jeder Menge Mühe. Die Arminen waren über weite Strecken die bessere Mannschaft und
ließen sich auch durch Keeper Wolfgang Hesls bitteren Fehler nicht aus der Spur bringen.
Die zweite Hälfte verlief turbulent, Arminia hätte die Partie beinahe komplett gedreht.
Dann aber schlug Terodde zu, der bis zum Schlusspfiff im Dauerfokus stand. VfB-Coach
Hannes Wolf veränderte seine Anfangsformation nach dem 3:1 in Karlsruhe auf einer
Position: Sunjic saß auf der Bank, Kaminski rückte aus dem Mittelfeld in die Abwehrkette.
Neu dabei war Terodde im Sturmzentrum, Öczan nahm dafür einen defensiveren Part als
zuletzt im Wildpark ein.Arminias Interimstrainer Carsten Rump musste nach dem 1:0 gegen
Sandhausen notgedrungen einen Wechsel vornehmen. Für Christoph Hemlein (gelbgesperrt und
zudem verletzt) durfte Andreas Voglsammer ran. Vom Anpfiff weg wurde ersichtlich:
DieBlauen wollten im Ländle mitspielen. Dass der DSC aber über fast die gesamte erste
Hälfte das engagiertere und deutlich offensivere Team auf dem regennassen Rasen sein
würden, überraschte aber doch gewaltig. Der VfB leistete sich zahlreiche individuelle
Fehler, immer wieder sorgten unerzwungene Fehlpässe und missglückte Dribblings für Raunen
im Stadion. Anders die Blauen, die bis zum gegenerischen Strafraum starke Ansätze zeigten,
dann allerdings zu wenig Durchschlagskraft ausstrahlten. Ausnahme war der erste Warnschuss
von Michael Görlitz aus 18 Metern (9.), den VfB-Keeper Langerak zur Ecke klärte. Auf der
anderen Seite versuchte sich Terodde aus der Distanz (12.), schoss aber zwei Meter am Tor
vorbei. Abstoß. Dieser Abstoß war deswegen erwähnenswert, weil er Folgen haben sollte.
Arminia wollte von hinten aufbauen - doch das ging im wahrsten Sinne nach hinten los.
Julian Börner spielte beim Aufbau von der linken Seite zu Keeper Hesl zurück, der den Ball
mit rechts nicht besonders geschickt annahm und dann mit links zu Börner zurückspielen
wollte. Terodde, der einzige Schwabe weit und breit, bekam den Fuß zwischen den Pass - und
das Leder landete direkt im Tor (13.). Ein fataler Fehler des bis dato noch völlig
ungeprüften Arminia-Schlussmanns. Ein Treffer, der Stuttgart Sicherheit gab? Mitnichten,
überraschenderweise. Die Schwaben leisteten sich schlicht zu viele Fehler und taten zudem
zu wenig nach vorne, so dass Arminia das Heft weiter in der Hand behielt. Der VfB war
überwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt - Baumgartl musste in der 20. Minute vor dem
einschussbereiten Manuel Prietl mit einer Grätsche klären. Nur einmal wussten die
Stuttgarter in Hälfte eins spielerisch richtig zu überzeugen: Aus der eigenen Hälfte
konterten die Schwaben blitzschnell nach vorne, so dass letztlich Asano relativ frei zum
Abschluss kam, im letzten Moment aber von Brian Behrendt entscheidend gestört wurde (27.).
Da aber der Arminia die Durchschlagskraft fehlte, auch die zahlreichen DSC-Eckbälle für
keine Gefahr sorgten und Öczan mit seinem 16-Meter-Schuss auf der anderen Seite an Hesl
scheiterte, blieb es beim knappen und schmeichelhaften Vorsprung für die Hausherren.
VfB-Trainer Wolf reagierte zur Pause - allerdings mit einem defensiven Wechsel: Klein kam
für Offensivspieler Özcan in die Partie. Dennoch wurden die Schwaben nun mutiger, ließen
sich häufiger in der Hälfte der Arminen blicken. Nach einer wahren Eckenserie bekam Gentner
den Schädel ans Leder und köpfte an den Pfosten (53.). Es sollte der Auftakt einer
spektakulären und hochattraktiven Phase dieser Partie werden. Nach Fabian Klos' Flachschuss
(55., Langerak parierte) gelang dem DSC zunächst der nicht unverdiente Ausgleich. Der VfB
half dabei kräftig mit: Kaminski schlug nach einer Hereingabe von links über den Ball,
Manuel Junglas schaltete schnell und bediente den freien Voglsammer auf rechts. Bei dessen
Flachschuss aus kurzer Distanz war Langerak chancenlos (64.). Der VfB-Keeper wäre es auch bei
Tom Schütz' Schuss aus 18 Metern nur wenige Sekunden nach dem 1:1 gewesen - der Pfosten
rettete für den VfB. Den Nachschuss aus kurzer Distanz konnte Fabian Klos nicht verwerten.
Statt 1:2 stand's in der 70. Minute aber 2:1: Eine Ecke landete über Umwege auf links bei
Insua, der nochmal nach innen flankte. Terodde stieg schulbuchmäßig hoch und köpfte ein - ein
beeindruckendes Tor des Ex-Bochumers. Danach allerdings bekleckerte sich der VfB-Angreifer
nicht mit Ruhm, denn Terodde hätte unmittelbar danach die endgültige Entscheidung
herbeiführen müssen. Gleich zweimal wurde er von Gentner eingesetzt - beide Male scheiterte
er allein vor dem Tor am glänzend reagierenden Keeper Hesl (78., 79.). Es reichte dennoch für
den nun druckvollen VfB, zumal Arminia in der Schlussphase schlicht die Puste ausging - und
in der Schlussminute doch noch das dritte Tor von Terodde schlucken musste. Manés Flanke von
rechts segelte genau über Behrendt hinweg. Der VfB-Stürmer versenkte das Leder volley mit
links und durfte als Belohnung für den Dreierpack den Spielball mit nach Hause nehmen.
Arminia empfängt am Freitag 18.November (18.30 Uhr) Heidenheim. Kapitän Klos wird seinerseits
wegen seiner fünften Gelben Karte dann nicht mitwirken können.
11.
Spieltag
28.10.2016
Arminia Bielefeld - SV Sandhausen 1916 1:0 (0:0)
Arminia kann in der Liga doch noch gewinnen: Nur wenige Tage nach dem Pokalerfolg in
Dresden feierten die Blauen beim 1:0 über den SV Sandhausen den ersten Saisonsieg. Dabei
waren die Arminen über 90 Minuten das aktivere und bessere Team, nachdem sie einige
Chancen und sogar einen Elfmeter liegen ließen, war Joker Andreas Voglsammer spät zur
Stelle. In der Nachspielzeit wäre dem SVS mit der ersten echten Chance beinahe der
Ausgleich geglückt, doch Wolfgang Hesl reagierte stark. Arminias Interimscoach Carsten
Rump wurde im Vergleich zum 1:0-Pokalsieg in Dresden zu einer Umstellung gezwungen:
Stephan Salger (Gelb-Rot) fehlte gesperrt. Er wurde durch Brian Behrendt vertreten, der
nach Erkrankung wieder zur Verfügung stand. SVS-Trainer Kocak tauschte sein Team nach dem
4:3-Sieg i.E. im Pokal bei Bundesligist Freiburg auf insgesamt sechs Positionen. Zum
einen musste er auf die beiden angeschlagenen Offensivspieler Vollmann (Schlag aufs Knie)
und Wooten (Achillessehnenprobleme) verzichten, weiterhin fehlte Kulovits (5. Gelbe). Zum
anderen rotierten Knipping, Roßbach und Lukasik auf die Ersatzbank. Gordon, Paqarada,
Linsmayer, Karl, Kuhn und Höler starteten dafür. Die Arminia startete schwungvoll, gleich
in der 2. Minute holten die Hausherren eine Ecke heraus, die jedoch nichts einbrachte. Den
ersten Abschluss verzeichneten dagegen die Gäste, als Höler nach einer Hereingabe von
Sukuta-Pasu jedoch klar über das Tor köpfte (5.). Im Anschluss nahm der DSC das Spiel
endgültig an sich, die Blauen waren das aktivere Team. In der 10. Minute musste Knaller
das erste Mal eingreifen, als er einen Schuss von Florian Hartherz entschärfte. Und die
Arminen blieben dran, Fabian Klos köpfte nach einer Hemlein-Flanke unter Bedrängnis von
Gordon knapp daneben (14.). Wenig später forderte der DSC Elfmeter, als Linsmayer der Ball
an die Hand sprang. Schiedsrichter Heft winkte sofort ab und ließ weiterlaufen (20.). Der
DSC blieb das bessere Team, oft ging es über den rechten Flügel und den agilen Christoph
Hemlein. Doch der Schwung der Arminen ließ etwas nach, die Partie plätscherte etwas vor
sich hin, ehe das Spiel in den letzten Minuten der ersten Hälfte nochmals an Fahrt aufnahm.
Klos nahm am Fünfmeterraum das Leder mit der Brust mit, Knaller kam zu spät und traf den
Stürmer mit den Händen am Hals. Klos nahm den Kontakt dankend an und sank zu Boden -
Strafstoß. Manuel Junglas trat an und wie schon im Pokal schlug Elfmeterkiller Knaller zu,
der Keeper tauchte nach rechts unten ab und parierte (39.). Doch die Arminia ließ sich davon
nicht beeindrucken, die Hausherren konterten nach einem Sandhäuser Ballverlust schnell nach
vorne. Klos zog vom rechten Strafraumrand ab, sein Schuss rauschte am langen Pfosten vorbei
(42.). Auch im zweiten Durchgang waren die Arminen das bessere Team, Manuel Prietl narrte an
der Strafraumlinie Gordon, seinen anschließenden Schuss parierte Knaller (47.). Drei Minuten
später stand erneut Heft im Mittelpunkt, als er nach einem Zusammenprall von Gordon mit Klos
weiterspielen ließ - Elfmeter für Arminia wäre die richtigere Entscheidung gewesen. In der
Folge ließ der Schwung des DSC etwas nach, weite Teile der zweiten Hälfte verstrichen somit
ereignislos. Erst in der 69. Minute wurde es wieder gefährlich, als Klos den Ball nach
Zuspiel von Hemlein von halbrechts am langen Pfosten vorbei setzte. Bitter für Arminia:
Hemlein verletzte sich bei der Aktion unglücklich und musste mit der Trage von Platz gebracht
werden. Vom SVS kam offensiv nach wie vor so gut wie gar nichts, dem DSC war dagegen der
unbedingte Siegeswille anzumerken. Und dann war es soweit, Voglsammer erlöste seine Mannschaft:
Nach einer Ecke von TOM Schütz köpfte Gordon die Kugel direkt vor die Füße des Jokers, der aus
wenigen Metern den Ball ins Tor spitzelte (84.). Da die Blauen defensiv sicher standen und von
Sandhausen weiterhin zu wenig kam, blieb es bis in die Nachspielzeit ohne weitere nennenswerte
Szene. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Wie aus dem berühmten Nichts wäre den Gästen
beinahe der Ausgleich geglückt, Hesl rettete mit starker Fußabwehr gegen Vunguidica (90.+4).
Im direkten Gegenzug hatte Keanu Staude die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, doch der
Youngster verzog (90.+5). Wenige Sekunden später beendete Heft die Partie, womit es beim
knappen Heimsieg blieb. Am 12. Spieltag geht es für Arminia am Sonntag, den 06. November
(13.30 Uhr), zum VfB Stuttgart.
DFB-Pokal 2. Hauptrunde
20.08.2016
SG Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld 0:1 (0:0)
Nach der Trennung von Trainer Rüdiger Rehm war bei Arminia am Dienstag Interimstrainer
Carsten Rump für die Mannschaft verantwortlich. Nach zehn sieglosen Partien in der Liga
gab es unter dem neuen Mann einen Erfolg im Pokal. Dresden war zwar die bessere
Mannschaft und hatte reihenweise gute Chancen, aber ein Konter reichte dem DSC am Ende,
um ins Achtelfinale einzuziehen. Der Dresdner Coach Neuhaus tauschte nach dem 0:0 gegen
Heidenheim dreimal: Kreuzer, Hauptmann und Testroet begannen für Müller, Lambertz und
Kutschke (alle Bank). Arminias Interimstrainer Carsten Rump nahm im Vergleich zur
0:4-Niederlage in Düsseldorf gleich vier Änderungen vor: Manuel Junglas, Tom Schütz,
Christoph Hemlein und Michael Görlitz rückten für Malcom Cacutalua, Steffen Lang,
Andreas Voglsammer und Leandro Putaro (alle Bank) in die Startelf. Es entwickelte sich
eine muntere Anfangsphase, in der es hin und her ging. Testroet bot sich gleich nach fünf
Minuten die Chance auf einen Treffer gegen seinen Ex-Verein, er scheiterte aber aus
kurzer Distanz am stark reagierenden Wolfgang Hesl. Fortan war das Tempo wieder raus und
Dresden kontrollierte die Begegnung mit viel Ballbesitz.Arminia stand tief und lauerte
auf Konter. Gute Chancen verzeichneten in Durchgang eins nur die Hausherren: Hartmann
verpasste am zweiten Pfosten knapp (16.), Testroet fand erneut in Hesl seinen Meister
(18.) und köpfte das Leder drei Minuten später freistehend kläglich am Kasten vorbei. Die
Blauen suchten im Offensivspiel immer wieder Fabian Klos, konnten aber unter dem Strich
keine gefährlichen Chancen kreieren. Florian Hartherz per Kopf (31.) und Klos per Volley
(41.) hatten da noch die besten Gelegenheiten, erzeugten damit aber kaum Torgefahr.
Nachdem auch auf der Gegenseite Gogias Abschluss harmlos geblieben war (38.), wurde es
kurz vor dem Seitenwechsel noch einmal richtig brenzlig für die Gäste: Testroet schlenzte
das Leder an den rechten Pfosten, den Nachschuss von Kreuzer klärte Julian Börner kurz
vor der Linie (45.+2). Der zweite Durchgang begann bei Weitem nicht so schwungvoll, wie
Hälfte eins. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, keines der beiden Teams konnten sich
gefährlich vor dem gegnerischen Tor zeigen. So dauerte es bei zur 64. Minute, ehe es die
erste Torchance nach Wiederanpfiff gab: Testroet zog von der linken Seite nach innen und
schlenzte das Leder rechts am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später gingen die Arminen mit
der ersten guten Gelegenheit in Führung: Junglas schickte Hemlein, der in der eigenen
Hälftete startete und alleine auf das gegnerische Tor zulief. Der Mittelfeldmann blieb
cool und schob ins linke untere Eck ein. Die Gastgeber waren nun gefordert, Coach Neuhaus
brachte mit Kutschke für Aosman (69.) einen zusätzlichen Stürmer. Dynamo versuchte zwar
viel, aber wirklich gefährlich wurden die Gastgeber nicht. Die Arminen standen tief und
bekamen Räume. In der 81. Minute hatte der aufgerückte Innenverteidiger Börner die
Entscheidung auf dem Fuß, drosch die Kugel aber an den linken Pfosten. In der Endphase
warf Dynamo alles nach vorne - und eine richtig gute Chance gab es noch: Kutschkes Kopfball
kratzte Salger von der Linie (89.). Nachdem auch Ballas den Ausgleich nicht herstellen
konnte, pfiff Schiedsrichter Robert Kampka nach vier Minuten Nachspielzeit ab. Noch kein
Sieg holte der DSC in der Liga, im Pokal sind es nun zwei (einer im Elfmeterschießen). In
der Liga geht es für Arminia am Freitag (18.30 Uhr) weiter: Der DSC empfängt den SV Sandhausen.
10.
Spieltag
21.10.2016
Fortuna Düsseldorf - Arminia Bielefeld 4:0 (2:0)
Dank eines 4:0-Sieges gegen Arminia setzt sich Fortuna Düsseldorf etwas in den oberen
Tabellenregionen fest. Dabei war die Messe schnell gelesen: Bereits nach 32 Minuten
lagen die Blauen mit zwei Toren in Rückstand und spielten fortan in Unterzahl. Im
Blickpunkt dabei unter anderem: Der Mann in Schwarz. Somit bleibt Arminia in der
laufenden Spielzeit ohne Sieg. Fortuna-Coach Funkel wechselte nach dem 3:1-Sieg in
München gezwungenermaßen einmal: Yildirim kam für den Gelb-Rot-gesperrten Akpoguma
ins Team, Ayhan rückte dafür aus dem Mittelfeld zurück in die Abwehrzentrale. Arminias
Trainer Rüdiger Rehm hatte unter der Woche angekündigt, bei der Besetzung der ersten
Elf genauer hinschauen zu wollen, und er ließ Taten folgen: Tom Schütz, Manuel Junglas,
Christoph Hemlein und Brian Behrendt fanden sich im Vergleich zum 0:1 gegen Würzburg
nur auf der Bank wieder. Behrendt war eigentlich für die Startelf eingeplant, musste
aber kurfristig passen, sodass Stephan Salger den Platz im Mittelfeld einnahm - diese
Personalie sollte schon bald darauf im Mittelpunkt stehen. Auf dem neu verlegten Rasen
in der Esprit-Arena gingen beide Teams die Partie ruhig an. Düsseldorf hatte ein
leichtes optisches Übergewicht, Arminia lauerte mit Leandro Putaro und Andreas
Voglsammer auf ein schnelles Umschaltspiel. Torraumszenen in der Anfangsphase?
Fehlanzeige. Umso überraschender das Folgende: Quasi aus dem Nichts gingen die
Hausherren in Führung - und dafür konnten sie sich beim DSC bedanken. Salger und Malcom
Cacutalua behinderten sich im Zweikampf gegenseitig, Bebou kam an den Ball. Dessen
geistesgegenwärtigen Steilpass verwertete Bellinghausen überlegt zur Führung (20.). Der
Rückstand verunsicherte die Arminen sichtlich, wiederholt störten sich die Mitspieler
gegenseitig in Zweikämpfen. Dennoch blieben Torraumszenen rar: Bebous Schuss nach einer
Eckenvariante bildete die Ausnahme (29.). In der folgenden Szene stand dann
Schiedsrichter Christian Dietz im Mittelpunkt: Als Schmitz von links flankte, lag Hennings
quer in der Luft, erreichte die Hereingabe aber nicht komplett mit dem Kopf. Chance vertan
- doch zur Überraschung aller zeigte Dietz auf den Elfmeterpunkt. Salger soll den Stürmer
unfair behindert haben, der Mittelfeldmann sah zu allem Überfluss auch noch die Gelb-Rote
Karte. Hennings nahm die Elfmetereinladung dankend an und vollstreckte zum 2:0 (32.). Für
Arminia ging es nun darum, sich ohne weiteren Rückschlag in die Halbzeit zu retten. Rehm
wechselte taktisch, brachte Junglas für Putaro. Auch Funkel musste Personal tauschen:
Bellinghausen konnte verletzungsbedingt nicht weitermachen, Kiesewetter betrat den Platz.
Die einzige Halbchance für die Mannen von der Alm verzeichnete Cacutalua, er konnte die
Unordnung nach einem Eckball aber nicht nutzen (40.). Dann war Pause. Das Geschehen zu
Beginn des zweiten Durchgangs war überschaubar. Die Hausherren waren darum bemüht, die Zeit
herunterzuspielen, investierten nur das Nötigste. So kam es, dass Voglsammer zur einzigen
ernsthaften Torchance kam (57.). Die Fortuna war alarmiert: Sofort schaltete sie einen Gang
höher und spielte auf die Entscheidung. Besonders Bebou sammelte dabei Argumente für seinen
Einsatz: Wiederholt bereitete der Flügelspieler den Außenverteidigern Probleme. Bebous
Schlenzer verfehlte sein Ziel (63.), dann bewegte er sich an der Arminia Hintermannschaft
vorbei, scheiterte aber gegen Wolfgang Hesl. Halb so wild, denn der eingewechselte Ferati
stand für den Nachschuss bereit und markierte das 3:0 (67.). Die Entscheidung! Doch der
Gastgeber spielte weiter nach vorne, erneut scheiterte Bebou (71.). Als Vorbereiter machte
er es besser, Hennings verwertete die Vorlage nach Maß (73.). Es war nicht zu übersehen: Der
Wille der Blauen war längst gebrochen, es war ein schwarzer Tag für die Blauen. Es passte
ins Bild, dass Hemlein (83.) und Julian Börner (88.) bei ihren guten Gelegenheiten nicht ins
Tor trafen. Pünktlich nach 90 Minuten erlöste Referee Dietz die Arminia. Somit bleibt die
Rehm-Elf weiterhin ohne Sieg in der Liga. Immerhin bietet sich die Gelegenheit, die Niederlage
schnell zu verarbeiten: Unter der Woche steht der Pokalwettbewerb an, Arminia begibt sich am
Dienstag (18.30 Uhr) nach Dresden.
9.
Spieltag
14.10.2016
Arminia Bielefeld - FC Würzburger Kickers 0:1 (0:0)
Der Lauf von Aufsteiger Würzburger Kickers nahm auch bei seine Fortsetzung. Die Unterfranken
gewannen bei den noch sieglosen Blauen glücklich mit 1:0 und setzten sich damit in den
oberen Tabellenregionen fest. Gegen stark kämpfende Arminen sah es lange Zeit nicht so aus,
als würden die Kickers als Sieger vom Feld gehen. Doch Daghfous zeigte in der Schlussphase,
dass er Vollstrecker-Qualitäten besitzt. Arminias Trainer Rüdiger Rehm konnte nach dem 0:0
in Kaiserslautern wieder auf Sebastian Schuppan zurückgreifen. Der dreimalige Torschütze
kehrte nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück und verdrängte Andreas Voglsammer auf die
Bank. Bei den Gästen aus Würzburg verzichtete Kickers-Coach Hollerbach nach dem 2:0-Erfolg
gegen 1860 München auf personelle Veränderungen. Mit einer aggressiven Zweikampfführung
starteten beide Mannschaften in die Partie. Dementsprechend kam zunächst auch keine Ruhe auf
den Rasen - der lange Ball als Befreiungsschlag war demnach ein häufig gesehenes Stilmittel
auf der Alm. Dazu zeigten beide Abwehrreihen auch Unsicherheiten. Junior Diaz Missgeschick
führte zu einer ersten Möglichkeit für Stephan Salger (6.). Auf der anderen Seite konnte
Soriano weder einen Lapsus von Wolfgang Hesl (8.) noch einen Stellungsfehler von Malcom
Cacutalua sich zu nutzen machen (9.). Ansonsten sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Nummer,
vorerst ohne weitere Torraumszenen. Der DSC wurde mit zunehmender Spieldauer selbstbewusster
und offensiver. Nach einem weiteren Junior-Diaz-Schnitzer schoss Tom Schütz per Direktabnahme
am Tor vorbei (23.). Vom Würzburger Angriff war hingegen gar nichts mehr zu sehen, ehe aus dem
Nichts plötzlich Müller vor Hesl auftauchte, aber an der Fußabwehr des 30 Jahre alten
Schlussmanns scheiterte (29.). Statt Toren sammelten die Akteure bevorzugt Gelbe Karten: Mit
Salger, Schütz, Pisot, Junior Diaz und Soriano zückte Schiedsrichter Patrick Alt gleich fünfmal
den Gelben Karton. Auch reagierte FWK-Coach Hollerbach mit einer frühen Auswechslung: Rama
ersetzte Weihrauch nach etwas mehr als einer halben Stunde (34.). Erst in der Schlussminute
wurde es noch einmal brenzlig vor einem der Tore. Wulnikowski musste bei einem Flankenball
gegen Fabian Klos Kopf und Kragen riskieren und klärte so zur Ecke (45.). Ebenfalls nur langsam
kam die Partie im zweiten Durchgang ins Rollen, wenngleich die Arminia langsam aber sicher
versuchte, die Kontrolle an sich zu reißen. Gefährliche Abschlüsse blieben aber eine Seltenheit,
Linksaußen Florian Hartherz probierte es gleich zweimal (48., 56.), scheiterte aber jeweils an
Wulnikowski. Würzburg blieb offensiv vieles schuldig und sammelte stattdessen weiter Gelbe
Karten (Rama, Daghfous). Junior Diaz wandelte unterdessen an einem Platzverweis. Der
Linksverteidiger der Unterfranken - bereits Gelb-verwarnt - stieg rüde in einen Zweikampf mit
Christoph Hemlein ein, der daraufhin ausgewechselt werden musste (68.). Doch so durfte der Costa
Ricaner weiterspielen und weiterhin mithelfen, das 0:0 nach Hause zu bringen. Denn Torgefahr
strahlte der FWK überhaupt nicht aus. Und trotzdem gingen die Unterfranken letztlich als Sieger
vom Feld, weil sie einmal konsequent konterten. Königs gewonnener Zweikampf gegen Brian Behrendt
(eigentlich ein Foulspiel, da Behrendt vom Würzburger im Gesicht getroffen wurde) leitete den
Gegenangriff über Rama ein. Dieser legte quer für Daghfous, der im Strafraum einen Gegenspieler
ins Leere grätschen ließ und anschließend den Ball sehenswert in den Winkel schlenzte (82.). Für
die Würzburger Assist-Maschine (sieben Vorlagen) war es der erste Saisontreffer und gleichzeitig
das Siegtor auf der Alm. Arminia begibt sich nächsten Freitag (18.30 Uhr) nach Düsseldorf, um
dort endlich den ersten Sieg einzufahren.
8.
Spieltag
02.10.2016
1.FC Kaiserslautern - Arminia Bielefeld 0:0
Im Kellerduell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Arminia gab es keinen Sieger. In einem
schwachen Spiel ließen beide Mannschaften über weite Strecken Ideen und Esprit vermissen,
sodass klare Torchancen eher die Ausnahme als die Regel waren. Für Aufregung sorgte ein
Platzverweis 20 Minuten vor Schluss. FCK-Coach Korkut tauschte nach dem 0:3 in Heidenheim
dreimal: Moritz, Debütant Koch und Osawe spielten für Aliji, Zoua (Ödem im Knie) und Vucur,
der es nicht ins Aufgebot schaffte. Arminias Trainer Rüdiger Rehm mischte seine Startelf nach
dem 1:3 gegen Nürnberg auch kräftig durcheinander und gab vier Neuen eine Bewährungschance:
Manuel Junglas, Florian Hartherz, Brian Behrendt und Julian Börner ersetzten Sebastian
Schuppan (Gelb-Rot), Keanu Staude, Manuel Prietl sowie Florian Dick. Spielerisch war die Partie
keine Offenbarung, was ob der tabellarischen Situation beider Klubs auch wenig verwunderte.
Im Großen und Ganzen entwickelte sich ein Duell zweier Mannschaften, die stark darum bemüht
waren, ein geordnetes und strukturiertes Spiel auf den Platz zu bringen, ohne dabei aber hohes
Risiko eingehen zu wollen. Anfangs stellten sich die Pfälzer etwas besser an. Der FCK hatte
mehr Ballbesitz, war um offensive Akzente bemüht und hatte in der elften Minute großes Pech,
als Stieber nur den linken Pfosten traf. Der Alu-Treffer war doppelt bitter, da klare Chancen
in diesem durchwachsenen Duell rar gesät waren. Beiden Mannschaften fehlte es an zündenden
Ideen, was dazu führte, dass Durchschlagskraft hüben wie drüben nicht vorhanden war. Fabian
Klos per Kopf nach Ecke (19.) sowie auf der Gegenseite Osawe (25.) und im Ansatz Görtler (28.)
sorgten für etwas Abwechslung - mehr nicht. Zum Ende des ersten Durchgangs verlagerten sich die
Kräfteverhältnisse auf dem Betzenberg etwas. Die Arminen kamen immer besser zurecht und sorgten
über die Flügel für Betriebsamkeit in der FCK-Defensive. Zu glasklaren Chancen kamen die Blauen
allerdings nicht, sodass es folglich in einer ersten Hälfte, die unter dem Begriff
"Schlafwagenfußball" summiert werden konnte, torlos in die Pause ging. Kaiserslautern Trainer
Korkut reagierte und brachte Kerk und Aliji für die zweite Hälfte. Spielerisch änderte sich
dadurch nichts, die Partie blieb auf überschaubarem Niveau und hatte kaum Höhepunkte zu bieten.
Torchancen blieben die Ausnahme und nicht die Regel, waren aber durchaus vorhanden. So prüfte
Klos Pollersbeck unmittelbar nach Wiederanpfiff (48.), während auf der Gegenseite Stieber per
Freistoß in Wolfgang Hesl seinen Meister fand (64.) und Osawe nach Malcom Cacutalua-Ausrutscher
über das Tor schoss (67.). In der 70. Minute wurde es dann aber turbulent: Gaus sah die
Ampelkarte. Was war passiert? Nachdem Stieber im Sechzehner von Börner zweimal gezupft worden
war, daraufhin über das Tor geschossen hatte, beschwerte sich der bereits vorbelastete Gaus bei
Schiedsrichter Willenborg und fasste diesen dabei an. Das mochte der Unparteiische offenbar gar
nicht: Gelb-Rot. In Unterzahl war der FCK danach nur noch auf Ergebnissicherung aus. Ein Plan,
der aufging. Die Pfälzer, bei denen Glatzel in der 75. Minute sein Profidebüt gab, zogen sich
zurück und brachten das 0:0 gegen bemühte Arminen, die trotz Schlussoffensive aus ihrer
numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten, über die Zeit. Beide Mannschaften
verabschieden sich damit in die Länderspielpause. Der nächste Spieltag in der 2. Liga steht in
zwei Wochen auf dem Programm: Der DSC, der noch immer auf den ersten Saisonsieg wart, ist dann am
Freitag (17. Oktober) zu Hause gegen die Würzburger Kickers gefordert.
7.
Spieltag
25.09.2016
Arminia Bielefeld - 1.FC Nürnberg 1:3 (1:0)
Im Kellerduell jubelt Nürnberg nach dem verdienten 3:1 gegen Arminia über den ersten Saisonsieg.
Der Club dominierte Durchgang eins deutlich, betrieb aber Chancenwucher und kassierte bei einer
der wenigen Unaufmerksamkeiten in der Defensive kurz vor der Pause den Rückstand. Bald nach
Wiederanpfiff war der FCN zurück und belohnte sich gegen nach einer knappen Stunde dezimierte
Arminen durch weitere Treffer mit dem ersten Dreier. Arminias Coach Rüdiger Rehm setzte nach dem
1:1 in Aue erstmals in dieser Saison auf Florian Dick, der für Brian Behrendt zum Zug kam.
FCN-Trainer Schwartz musste gegenüber dem 1:2 gegen Fürth auf den verletzten Leibold verzichten,
für den Burgstaller wieder in die Startformation rückte. Auf der Alm bestimmte der Club vom
Anpfiff weg das Spiel. Gegen abwartende Arminen hatten die Gäste mehr Ballsicherheit und Struktur
zu bieten und so auch die erste Chance: Matavz prüfte Wolfgang Hesl nach schnellem Angriffszug
(6.). Die Franken blieben klar am Drücker, Möhwald verzog nach guter Kombination (14.) und Matavz
zögerte nach bösem Ballverlust von Malcom Cacutalua frei vor Hesl zu lange mit dem Abschluss (16.).
Den Offensivaktionen des DSC fehlte es an Tempo, Hovland & Co. hatten auch in der Folge zunächst
alles im Griff. Und defensiv hatten die Blauen Mühe, in die Zweikämpfe zu finden: Möhwalds
Fernschuss sauste in die Arme von Hesl (25.), nach Burgstaller-Solo verzog Salli in
aussichtsreicher Position (26.). Wenigstens sendete der DSC durch Christoph Hemlein ein
Lebenszeichen (37.). Wenig später aber die nächste Möglichkeit für Nürnberg, sich für einen bis
dorthin starken Auftritt mit der überfälligen Führung zu belohnen, als Dick Behrens im Strafraum
foulte - Elfmeter. Burgstaller trat an, brachte aber nur ein Schüsschen genau auf Hesl zustande,
das der Keeper locker per Fußabwehr parierte - ein kläglicher Versuch des Österreichers (40.). Der
DSC stellte dann auch noch den Spielverlauf auf den Kopf: Nach Stephan Salgers Ecke passte die
ansonsten stabile FCN-Defensive nicht auf, von halbrechts nickte Sebastian Schuppan aus sechs Metern
zur 1:0-Pausenführung ins linke Eck (42.). Bald nach Wiederanpfiff war der FCN zurück im Spiel.
Burgstaller machte seinen Lapsus wieder wett - und wie: Nach Möhwalds hoher Flanke nahm der
Österreicher die Kugel aus zehn Metern volley und platzierte mit dem linken Innenrist hoch ins linke
Eck (52.). Wenig später war die Arminia dezimiert - der gelbverwarnte Schuppan holte angeblich Salli
im Mittelfeld von den Beinen und kassierte die Ampelkarte (57.). Die Schwartz-Elf drückte, Burgstaller
verzog aus ähnlicher Situation wie beim Ausgleich (60.), Matavz verpasste ein Zuspiel von Salli im
Zentrum knapp (66.). Die Blauen befreiten sich in der Folge nach und nach aus der Umklammerung,
spielten mit zehn Akteuren nun besser nach vorne als zuvor, ohne wirklich zwingend zu werden. Auf der
anderen Seite fehlte es dem Club trotz Überzahl nun an klaren Aktionen. Einzig Burgstaller versprühte
nach Klasse-Solo noch einmal Gefahr (75.). Es war ein Standard, der die Weichen für den ersten Sieg
der Nürnberger stellte: Matavz verlängerte Möhwalds Ecke ans linke Fünfereck, wo Burgstaller den Ball
diesmal mit rechts volley aus vier Metern unter die Latte lenkte. Hesl war noch dran, konnte aber nicht
mehr entscheidend abwehren (81.). Den Schlusspunkt setzte der Torvorbereiter der Führung: Joker Teuchert
fuhr einen Konter und nahm Matavz mit. Der Mittelstürmer behielt am Strafraum die Ruhe, tanzte Manuel
Prietl aus und schlenzte überlegt ins rechte Eck - 3:1 (85.). Der DSC nimmt am Sonntag in Kaiserslautern
(13.30 Uhr)erneut Anlauf auf den ersten Dreier.
6.
Spieltag
21.09.2016
FC Erzgebirge Aue - Arminia Bielefeld 1:1 (1:0)
Arminia wartet noch immer auf den ersten Sieg. In Aue verschliefen die Blauen die komplette
erste Hälfte und gerieten verdientermaßen in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel folgte aber
die Wende, die unter dem Strich die Punkteteilung (1:1) bedeutete. Auf der Gegenseite stellte
Arminias Coach Rüdiger Rehm im Vergleich zum 3:3 gegen Hannover notgedrungen einmal um:
Keanu Staude spielte für Christopher Nöthe (Schulterverletzung). Früh zeigten die Auer, dass
sie die drei Punkte haben wollten. Vom Anpfiff weg investierten die Veilchen mehr ins Spiel
und kamen so auch zu klaren Feldvorteilen. Nur sprang daraus viel zu wenig heraus. Klare
Torchancen der Gastgeber waren praktisch nicht zu sehen. Der Grund dafür war recht simpel:
Es fehlte die nötige Präzision im letzten Drittel. Weil auf der Gegenseite von den Arminen,
denen es an Mut fehlte, offensiv überhaupt nichts kam, entwickelte sich ein Spiel auf
überschaubarem Niveau, das allerdings durchaus umkämpft war. In der 35. Minute forderten die
Aue-Fans Strafstoß, nachdem Staude im eigenen Sechzehner mit hohem Risiko gegen Köpke
gegrätscht hatte. Schiedsrichter Kempkes ließ in dieser kniffligen Szene weiterspielen. Mit
Risiko ging etwas später dann Christoph Hemlein ins Duell mit Aues Schlussmann Männel. Bei
einer Ecke von links zog der Armine nicht zurück und krachte mit dem Schlussmann zusammen,
der sich dabei den linken Ellenbogen ausrenkte und umgehend ausgewechselt werden musste.
Jendrusch kam so unverhofft zu seinem Profi-Debüt (40.) und durfte etwas später dann sogar
noch die Führung seiner Elf miterleben: Breitkreuz leitete einen schnellen Angriff über
Kaufmann ein, der von rechts nach innen zu Köpke flankte. Dieser besorgte dann den
1:0-Pausenstand (43.). Die Freude über die Führung währte nicht lange, denn unmittelbar nach
Wiederanpfiff zappelte der Ball im Veilchen-Tor: Die Auer zeigten sich bei einem langen Ball
alles andere als aufmerksam: Andreas Voglsammer bediente per Kopf Malcom Cacutalua, der sich
bedankte und aus 13 Metern ins rechte Eck traf (48.). Durch den Ausgleich kippte die Partie
ein wenig. Auf einmal waren der DSC da und spielte mit. Insgesamt wurde die Begegnung nun
hektischer, weil umkämpfter. Chancenreicher aber auch: So vergab Kvesic für Aue die Möglichkeit
zur neuerlichen Führung (56.), während auf der Gegenseite Staude (57.) und Fabian Klos (65.)
kein Abschlussglück hatten. Die Partie blieb bis zum Schluss spannend, hatte aber kaum mehr
echte Aufreger zu bieten. Beiden Mannschaften war zwar anzumerken, dass sie mehr wollten. Nur
hatte sich hüben wie drüben Hektik eingeschlichen, sodass klare Torabschlüsse nicht mehr zu
sehen waren und es am Ende bei einer Punkteteilung blieb. Arminia empfängt am Sonntag
(13.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg.
5.
Spieltag
18.09.2016
Arminia Bielefeld - Hannover 96 3:3 (2:1)
Arminia hat den ersten Saisonsieg verpasst. In einer furiosen ersten Hälfte gingen die Blauen
verdient mit 2:0 in Führung. Hannover blieb weitgehend harmlos und kam glücklich kurz vor der
Pause zum Anschlusstreffer. In der zweiten Hälfte präsentierte sich die Stendel-Elf abgeklärter
und schien dank Karamans Kopfball zum 2:2 sogar etwas Zählbares von der Alm mitnehmen zu können.
Dann jedoch knallte Arminias Brian Behrendt einen Schuss aus rund 30 Metern in die Maschen. Als
alles nach einem Sieg aussah, fälschte Sebastian Schuppan eine Fossum-Hereingabe ins eigene Tor
zum 3:3 ab. Arminia-Coach Rüdiger Rehm stellte seine Elf nach dem 1:2 bei St. Pauli auf drei
Positionen um: Stephan Salger, Tom Schütz, Andreas Voglsammer ersetzen Michael Görlitz, Tomasz
Holota und David Ulm. Auch Hannovers Trainer Stendel schickte im Vergleich zum 0:2 gegen Dresden
drei Neue auf das Feld. Statt Sorg (Bank), Sané (Rotsperre) und Harnik (Muskelfaserriss) spielten
Strandberg, Bakalorz und Sobiech von Beginn an. Arminia legte von Beginn an munter los und wäre in
der 3. Minute fast in Führung gegangen: Christopher Nöthe schickte Voglsammer auf der linken Seite
steil. Der Angreifer flankte kurz vor der Grundlinie vor das Tor. Fabian Klos rutschte in die
Hereingabe, seine Direktabnahme trudelte jedoch Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Wenig später
war es Voglsammer, der Tschauner mit einem Schuss von der Strafraumkante prüfte (6.). Hannover tat
sich gegen die kompaktstehenden Arminen schwer. Im letzten Drittel fand die Elf von Stendel kaum
statt. Bezeichnenderweise war es ein Eckball, der den Niedersachsen ihre erste Chance nach 18 Minuten
einbrachte: Malcolm Cacutalua verschätzte sich kolossal, Strandberg erwischte den Ball, doch sein
Schuss wurde abgefälscht. Den bissigen Blauen ließen die Hannoveraner zu viel Platz, weshalb diese
immer wieder mit viel Tempo Richtung Strafraum ziehen konnten - wie in der 21. Minute, als Voglsammer
Strandberg mit einem Doppelpass überspielte und in den Strafraum zog, wo Anton gerade so vor Nöthe
klärte. Vier Minuten später erzielten die Gastgeber dann die verdiente Führung. Strandberg fuhr im
Strafraum das Bein aus und brachte Christoph Hemlein zu Fall. Den fälligen Strafraum schoss Klos
souverän in die linke Ecke zum 1:0. Nun begannen furiose Minuten: Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff
war die Hintermannschaft Hannovers noch nicht sortiert, weshalb Voglsammer per Kopf auf den
durchstartenden Klos verlängern konnte. Der Stürmer tauchte frei vor Tschauner auf, scheiterte mit
seinem Schuss aus etwa 14 Metern am linken Pfosten (27.). Vier Minuten später zog Nöthe von der
Strafraumkante ab und zwang den Hannoveraner Schlussmann zu einer klasse Faustabwehr. Klos setzte
den Nachschuss neben das Tor. Besser machte er es wenige Sekunden später. Der agile Voglsammer legte
auf Schuppan ab, der mit viel Zeit von links flankte. Klos stieg am höchsten und traf per Kopf zum
2:0 (31.). Danach gingen es beide Mannschaften ruhiger an. Hannover tat sich weiter schwer, kam aber
kurz vor der Pause zum glücklichen Anstoßtreffer. Albornoz zog einen Eckball auf den zweiten Pfosten.
Strandberg erwischte den Ball mit dem Rücken zum Tor. Von seiner Wade sprang er an Schuppans Schulter
und von da über die Linie. Salger schlug die Kugel zwar noch weg, doch Schiedsrichter Petersen
entschied unter Protesten des DSC auf Tor (45.+1). Nach dem Seitenwechsel gingen beide Mannschaften
erst einmal deutlich verhaltener zu Werke. Zwingende Torchancen blieben zunächst Mangelware, allerdings
präsentierte sich Hannover nun stabiler. Die 96er hielten Arminia nun erfolgreich fern vom eigenen
Strafraum. Nach vorne ging bei den Niedersachsen allerdings weiter wenig. Erst mit der Hereinnahme von
Karaman kam wieder etwas Schwung in das Spiel der Gäste. Der Offensivmann war es schließlich auch, der
in der 69. Minute eine Ecke von Albornoz ins Tor köpfte. Vom DSC kam nun nicht mehr viel, einzig ein
Warnschuss von Hemlein brachte Gefahr (74.). Doch die Arminia schien für ihre engagierte Leistung belohnt
zu werden. Schuppan tippte einen indirekten Freistoß an. Behrendt hielt aus rund 30 Metern einfach drauf.
Seinen flachen Gewaltschuss konnte Tschauner nicht abwehren, hinter ihm schlug der Ball zum 3:2 ein. So
schien alles für den ersten Saisonsieg der Arminen bereit. Doch kurz vor Schluss war es wieder Schuppan,
der eine Hereingabe von Fossum unglücklich zum 3:3 ins eigene Netz abfälschte (90.+1). Arminia ist am
Mittwoch in Aue zu Gast (17.30 Uhr).
4.
Spieltag
10.09.2016
FC St.Pauli - Arminia Bielefeld 2:1 (1:0)
Das zuvor noch punktlose St. Pauli hat am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen Arminia einen
Befreiungsschlag gelandet. Beim 2:1-Erfolg wurde das ausverkaufte Millerntor-Stadion (29.546)
bis zum Schluss auf die Folter gespannt: Erst in der 90. Minute buchte Joker Cenk Sahin den
ersten Dreier aufs Konto. Unterm Strich eine verdiente Ausbeute. St. Pauli-Trainer Ewald
Lienen brachte im Vergleich zum 0:1 in Dresden die vierte Viererkettenformation im vierten
Ligaspiel: Hedenstad und Miyaichi begannen für Dudziak (Bank) und Ziereis (Rückstand).
Arminias Coach Rüdiger Rehm nahm nach dem 4:4 gegen Union Berlin zwei personelle Veränderungen
in seiner Startelf vor: Malcolm Cacutalua und David Ulm verdrängten Julian Börner (angeschlagen)
und Tom Schütz auf die Bank. Das Duell zweier bis dahin noch siegloser Mannschaften startete
hart umkämpft mit teils grenzwertigem Einsteigen auf beiden Seiten. Diese Gangart forderte schon
früh erste Opfer: Nehrig und Gonther erwischte es schlimmer. Letzterer musste in 13. Minute
ausgewechselt werden - Sobiech kam für den Kapitän, damit setzte sich Lienens Viererkette also
erneut neu zusammen. Viel Fußball wurde in der Anfangsviertelstunde nicht gespielt. Mehrere
verletzungsbedingte Unterbrechungen sorgten für eine komplett zerfahrene Partie. Die erste Chance
gab es erst in der 22. Minute - und was für eine: Bouhaddouz empfing eine Choi-Flanke fünf Meter
vor dem Tor, sein Aufsetzer aber rauschte nur aufs Tordach. Die Tendenz aber stimmte nun bei den
Hamburgern, die fortan besser ins Spiel fanden. Immer wieder rissen die Kiez-Kicker mit in den
Lauf des Zielspielers geschlagenen Seitenwechseln Lücken in den massiven Defensivverbund der
Arminia. Ein Steilpass von Choi auf Bouhaddouz sollte dann den Knoten lösen: Der Marokkaner war
auf und davon, überholte DSC-Keeper Wolfgang Hesl und schob zum 1:0 ins leere Tor ein (38.). Die
Antwort der Blauen kam postwendend: Ein Hemlein-Freistoß aber kratzte Torwart Himmelmann gerade
noch aus dem Eck (40.). Ansonsten hatte der DSC nur wenig anzubieten. Es fehlte an Präzision in
den Zuspielen. Viele lange Bälle wurden zudem abgefangen. St. Pauli, das ein Plus in Sachen
Ballbesitz vorweisen konnte, nahm also eine durchaus verdiente Führung mit in die Pause. Mit
Wiederbeginn brachte Rehm mit Staude frisches Personal und durfte schon früh über den Ausgleich
jubeln: Sebastian Schuppan donnerte einen Freistoß aus 18 Metern zentraler Position an den linken
Innenpfosten, von wo das Geschoss ins Tor sprang (50.). Das 1:1 belebte das Spiel merklich. Beide
Mannschaften spielten nun zielgerichteter aufs Tor. Buchtmann scheiterte erst an Hesl (51.), dann
servierte er auf Choi, der erfolgreich abschloss, doch sein Treffer zählte wegen einer
Abseitsposition nicht (55.). Die Partie war weiterhin völlig offen. Etwas mehr investierte
St. Pauli, das immer wieder versuchte, die schnellen Angreifer mit Laufpässen in Szene zu setzen.
So näherten sich die Hausherren zwar immer wieder dem gegnerischen Sechzehner an, kamen aber selten
zum Abschluss. Miyaichi (67.) und Sobota (70.) zielten knapp am Ziel vorbei. In der Schlussphase
schien Arminia mit dem Auswärtspunkt zufrieden, zog sich immer weiter zurück und stellte die
Offensivbemühungen - abgesehen von punktuellen Kontern - komplett ein. Die Hamburger wollten dagegen
unbedingt den ersten Saisonsieg und drängen mit mehreren Angriffswellen nach vorne. Dabei ließen die
Kiez-Kicker aber entweder den Abschluss oder den finalen Pass vermissen. Kurz vor Schluss dann aber
doch noch die Ernüchterung fur die Arminen: Bouhaddouz köpfte eine Flanke in den Lauf von Joker
Sahin, der das Spielgerät am herausstürmenden Hesl vorbei ins Tor tippte (90.). 2:1 - der Endstand!
Arminia empfängt nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) Hannover 96 auf der Alm.
3.
Spieltag
28.08.2016
Arminia Bielefeld - 1.FC Union Berlin 4:4 (2:1)
Arminia hat den "Torbann" erfolgreich gebrochen, trotz vier Toren vor heimischem Publikum aber den
ersten Saisondreier verpasst. Die Gäste von Union Berlin nämlich gaben sich auch nach einem
1:3-Rückstand nicht geschlagen, drehten das Spiel an einem wahnwitzigen Nachmittag auf der Alm
sogar. Am Ende bewies Rüdiger Rehm ein goldenes Händchen - und sicherte der Arminia so immerhin
einen Punkt. Nach dem schmeichelhaften 5:4 im Elfmeterschießen bei Regionalligist Rot-Weiss Essen
in der ersten Runde des DFB-Pokals stellte Arminia-Coach Rehm lediglich auf einer Position um: Der
zuletzt angeschlagene Manuel Prietl (Fersenverletzung) rückte für Stephan Salger in die Mannschaft.
Auch Unions Trainer Keller sah keinen Grund, große Veränderungen vorzunehmen. Nach dem 2:1-Erfolg
nach Verlängerung beim MSV Duisburg im Pokal war nur Nikci neu in der Anfangsformation. Redondo
musste vorerst auf der Bank Platz nehmen. Die ersten Minuten der Begegnung gehörten den Gästen, das
erste Ausrufezeichen aber setzte Bielefelds Innenverteidiger Julian Börner, der aus fünf Metern nach
einer Ecke knapp daneben köpfte (4.). Von Minute zu Minute nahmen Tempo und Highlights allerdings ab,
kaum etwas spielte sich vor den Toren ab. Erst wieder in Minute 29, in der die Eisernen leichtfertig
die Kugel hergaben. Fürstner holte in der Folge Fabian Klos von den Beinen: Den folgenden Freistoß
von der Strafraumkante hob Sebastian Schuppan überragend ins Netz, der "Torbann" der Arminia war
gebrochen. Mit dem 1:0 im Rücken sollte es bei den heißen Temperaturen ja eigentlich leichter werden,
doch Wolfgang Hesl patzte gleich mehrfach - und bekam am Ende den Schuss von Fürstner durch Arme und
Beine. Das 1:1 aber konnte die selbstbewusste Arminia nicht schocken: Christoph Hemlein flankte von
der Grundlinie maßgenau in die Mitte, wo Kapitän Klos nur noch einzuschieben brauchte - 2:1 (42.).
Michael Görtlitz' Distanzkracher und Christopher Nöthes verunglückte Flanke an den Pfosten hätten
Arminias Ausgangslage für die zweiten 45 Minuten beinahe noch verbessert (45., 45.+1). Nach dem
Seitenwechsel meldete sich erst Quaner zu Wort, der nach Doppelpass mit Skrzybski schon Hesl umkurvt
hatte, im letzten Moment aber von Börner abgefangen wurde (47.). Der DSC brauchte etwas, ehe Klos mit
einem gefährlichen Linksschuss knapp neben den linken Pfosten zielte (56.). Auch in der Folge nahmen
sich beide Teams kaum Auszeiten, ehe in der 63. Minute erneut Jubel aufbrandete: Der emsige Hemlein
bediente Nöthe, der Busk mit einem Aufsetzer düpierte - 3:1. Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Die
Partie nahm nach dem vierten Treffer des Nachmittags erst so richtig Tempo auf: Kroos bediente den
völlig freien Skrzybski, der ins lange Eck vollstreckte - nur noch 2:3 (66.). Und der Hauptstadtklub
hatte längst noch nicht genug, legte nur zwei Minuten später noch einen nach. Trimmel flankte von
rechts in den Rücken der Abwehr, Quaner schweißte die Kugel unter die Querlatte und egalisierte den
Spielstand wieder (68.). Weil Kreilach 15 Meter vor dem Tor zu viel nachdachte, verpasste der
Ex-Kapitän die Führung (77.). Kollege Skrzybski machte es kurz darauf besser: Auf Zuspiel von
Zejnullahu überwand der Flügelspieler erneut Hesl, stand dabei aber im Abseits - 4:3 (81.). Der
Wahnsinn auf der Alm hatte aber noch nicht seinen dramaturgischen Höhepunkt gefunden, den Joker David
Ulm in der 84. Minute lieferte. Auf Zuspiel von Tomasz Holota schweißte der Einwechselspieler die
Kugel ins linke untere Eck zum 4:4-Endstand (84.). Beide Mannschaften wussten hinterher wohl nicht so
recht, ob man sich freuen oder ärgern sollte. Die weiter sieglose Arminia ist nach der Länderspielpause
am 10. September (13 Uhr) bei St. Pauli zu Gast.
DFB-Pokal 1. Hauptrunde
20.08.2016
Rot-Weiss Essen - Arminia Bielefeld 4:5 i.E. (2:2 n.V.)(2:2-0:1)
Platzverweis, Strafstoß und Elfmeterschießen - in der Begegnung zwischen Regionalligist Rot-Weiss
Essen und Arminia war alles enthalten, was ein packendes Pokalduell ausmacht. Nach 120 Minuten
stand es 2:2, trotz zwischenzeitlicher Unterzahl holte RWE zweimal einen Rückstand auf. Die Blauen
hatten die Partie bis zum 1:1 unter Kontrolle, sie gaben die Begegnung allerdings aus der Hand.
Trotzdem zieht der DSC in die nächste Runde ein, denn die Arminen hatten das glücklichere Ende für
sich. RWE-Trainer Demandt änderte seine Startformation gegenüber dem 0:4 gegen Viktoria Köln am 4.
Spieltag der Regionalliga West nur auf einer Position. Der wiedergenesene Löning stürmte anstelle
von Ivan. Dies bedeutete, dass auch Zeiger trotz seiner Roten Karte aus dem Köln-Spiel auflief.
Die Rot-Weissen erhielten vom Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) die
schriftliche Bestätigung, dass der Innenverteidiger gegen den DSC ran darf. Die Sperre von zwei
Pflichtspielen muss Zeiger in den nächsten beiden Ligapartien absitzen. Arminias Coach Rüdiger Rehm
nahm im Vergleich zum 0:1 beim TSV 1860 München am 2. Spieltag der 2. Bundesliga zwei Wechsel vor:
Stephan Salger und Christoph Hemlein starteten, Manuel Junglas und Andreas Voglsammer rotierten auf
die Ersatzbank. Nach einer Abtastphase in den ersten Minuten zeigten sich die Hausherren durchaus
mutig, ein erster Abschluss von Brauer ging jedoch deutlich vorbei (8.). Nur eine Minute später
tastete sich die Arminia erstmals nach vorne und schon durften der DSC jubeln: Fabian Klos setzte
sich gegen den zögernden Windmüller durch und passte auf Christopher Nöthe. Dieser brachte den Ball
von links umgehend in die Mitte, wo Sturmpartner Klos sträflich frei stand und ungestört einschießen
konnte. Der Gegentreffer zeigte durchaus Wirkung bei Essen, der Arminia spielte die schnelle Führung
natürlich in die Karten. RWE hätte mehr investieren müssen, doch mit frühem Pressing ließen
entschlossene Arminen keinen Spielfluss bei den Gastgebern aufkommen. Stattdessen gingen die
gefährlichen Aktionen vom Zweitligisten aus: Hemlein setzte sich gekonnt auf der rechten Seite durch,
seine Hereingabe setzte Nöthe aus spitzem Winkel neben das Tor (24.). Es dauerte bis zur 28. Minute,
ehe von RWE so etwas wie wirklicher Gefahr ausging. Malura flankte von rechts, der Kopfball von Grund
ging allerdings klar vorbei. Nichtsdestotrotz waren Torraumszenen Mangelware in dieser Partie, für
Essen war gegen die gut gestaffelte Mannschaft der Blauen meistens kein Durchkommen. Arminia nahm
ihrerseits nach und nach etwas das Tempo im Spiel nach vorne heraus und verwaltete den Vorsprung. Kurz
vor der Pause klärte Windmüller eine Hereingabe direkt auf Sebastian Schuppan, dessen Schuss blockte
Zeiger (42.). Im zweiten Durchgang waren nur wenige Minuten absolviert, da lag der Ball im Essener Tor,
doch es ertönte der Pfiff von Schiedsrichter Dingert: Eine Freistoßflanke landete auf dem Kopf von Klos
und von dort aus im Tor, der Torjäger hatte sich allerdings leicht bei Löning aufgestützt, der Treffer
zählte nicht (48.). Von RWE ging weiterhin wenig Gefahr aus, sie durften sich beim DSC bedanken, dass
es in der 53. Minute Eckball gab: Schuppan köpfte seinen Mannschaftskollegen Michael Görlitz an, in
höchster Not klärte der Linksverteidiger zum Eckball. Und den nutzten die Hausherren zum überraschenden
Ausgleich: Baier brachte die Ecke herein, Windmüller verlängerte am ersten Pfosten, am zweiten stand
Malura und köpfte aus kurzer Distanz ein (53.). Im Anschluss entwickelte sich ein echter Pokalfight,
die Partie wurde hitziger, innerhalb von sechs Minuten verteilte Dingert vier Gelbe Karten. Darunter war
auch eine für Essens Huckle, dieser hatte allerdings bereits schon eine Verwarnung gesehen - Gelb-Rot
(62.). Und es kam noch schlimmer für die Gastgeber: Klos tankte sich stark an der rechten Seite durch,
spielte Doppelpass mit dem eingewechselten Putaro und ließ Heimann keine Chance - 1:2 (69.). Nach einer
Kerze im Arminen Strafraum senkte sich der Ball nach unten, Wolfgang Hesl ging zum Leder und brachte
dabei Löning zu Fall - Elfmeter für RWE. Baier ließ sich diese Chance nicht entgehen und vollendete zum
2:2 (78.). Anschließend brach die Schlussphase in der verrückten Begegnung an, doch keinem Team gelang
mehr der Lucky-Punch, sodass die Verlängerung anstand. Und in dieser wären die Arminen beinahe in Führung
gegangen, als Hemlein von rechts nach innen passte. Dort scheiterte Klos aus wenigen Metern an Heimann
(95.). In der 100. Minute wagte sich RWE nochmal nach vorne, ein langes Zuspiel landete bei Rabihic, der
frei vor Hesl aus spitzem Winkel verzog. Beiden Teams war in der Verlängerung der Kräfteverschleiß
anzumerken, den Zuspielen fehlte es an Präzision. Nachdem das letzte Mal in dieser Partie die Seiten
getauscht wurden, wäre der zu Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung eingewechselte David Ulm beinahe
zum Matchwinner geworden, doch der Joker nagelte den Ball nach einem Pass von Klos an das Lattendreieck
(108.). Kurz danach brachte Hemlein einen Freistoß Richtung Tor, der Ball ging knapp links vorbei (112.).
Beide Mannschaften kamen in der Folge nicht mehr gefährlich vors Tor, sodass das Elfmeterschießen für die
Entscheidung herhalten musste. Essen fing an, Löning verwandelte. Auch Klos, Brauer und Junglas versenkten
ihre Strafstöße, dann trat Malura an: Der Essener scheiterte an Hesl, der den Ball an den Pfosten lenken
konnte. Im Anschluss gaben sich Ulm, Weber, Putaro und Baier keine Blöße, sodass Hemlein mit einem Treffer
alles klar machen konnte. Und der Flügelmann ließ sich die Chance nicht entgehen und machte den Deckel auf
diese Partie. Am Sontag, den 28. August (13.30 Uhr) hat Arminia am 3. Spieltag Union Berlin zu Gast. Auf
wen der DSC in der 2. Pokalrunde trifft, wird am 26. August ausgelost.
2.
Spieltag
14.08.2016
TSV München 1860 - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Fehlstart abgewendet: Der TSV 1860 München hat am Sonntagnachmittag den verpatzten Start in Fürth
(0:1) vergessen gemacht. Die Löwen schlugen vor heimischem Publikum Arminia etwas glücklich mit
1:0. Die Blauen hatten nämlich eigentlich die besseren Chancen, vergaben diese aber teils kläglich.
Auch das Angriffsspiel der Hausherren ließ zu wünschen übrig - bis der Rückkehrer kam, um den sich
anschließend alle sorgten. Löwen-Coach Runjaic musste am ersten Spieltag eine 0:1-Niederlage in
Fürth schlucken. Der neue Trainer reagierte prompt mit drei Veränderungen: Wittek rückte nach einer
abgesessenen Gelb-Rot-Sperre aus der Vorsaison für Busch (kicker-Note 4,5 in Fürth) in die
Mannschaft, Liendl und Claasen für Perdedaj (4) und den enttäuschenden Mugosa (5). Olic durfte im
Sturmzentrum ran. Arminias Trainer Rüdiger Rehm baute nach dem 0:0 gegen den Karlsruher SC lediglich
einmal um. Manuel Junglas durfte sich für den verletzten Manuel Prietl (Bluterguss unter der Ferse,
kicker-Note 3,5 gegen den KSC) im defensiven Mittelfeld versuchen. Nach dem vor allem defensiv teils
chaotischen Auftritt in der Vorwoche, waren die Sechziger zu Beginn um Ordnung bemüht. Das gelang
der Elf von Coach Runjaic auch, die Gastgeber beraubten sich dabei aber auch jeglicher Offensivpower.
Die erfahrenen Aigner und Olic versuchten im Duett immer wieder, das Angriffsspiel der Löwen zu
beleben - vergeblich. Der DSC verließ sich auf eine dicht gestaffelte Defensive und die wenigen sich
bietenden Kontergelegenheiten. Und so dauerte es bis zur 27. Minute, ehe es erstmals aufregend wurde:
Arminias Rechtsverteidiger Tom Schütz brachte die Ecke von links auf den Kopf von Sebastian Schuppan,
der seinen Versuch knapp drüber setzte. Zwei Minuten später wurde es noch eine Spur gefährlicher, als
Liendl im Aufbauspiel fahrlässig die Kugel hergab. Fabian Klos spielte Christopher Nöthe links im
Strafraum frei, woraufhin dieser Tomasz Holota mustergültig bediente. Der defensive Mittelfeldmann
hätte nur einschieben müssen, legte aber kläglich rechts vorbei (29.). In den letzten 15 Minuten vor
der Pause hielt dann Sechzig zwar den DSC wieder fern vom eigenen Tor, Kapitän Aigner & Co. suchten
aber vergeblich nach Lücken im gegnerischen Defensivverbund. Nach 46 Minuten hatte Referee Sven
Jablonski genug gesehen, mit vereinzelten Pfiffen aus dem weiten Rund entließ er die Mannschaften in
die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff passierte kaum etwas, lediglich der Abschluss von Claasen rang
den Zuschauern mal Applaus ab (51.). Ansonsten zollten die Teams immer wieder den hohen Temperaturen
Tribut und nahmen sich ihre Auszeiten. 1860 hatte mehr Ballbesitz und mehr vom Spiel, Arminia wirkte
in seinen Offensivaktionen aber zwingender und konsequenter. Zwei gute Freistoßgelegenheiten ließ die
Rehm-Elf zu fahrlässig liegen (54., 63.). Und so kam es, wie es kommen musste: Einen weiten Schlag
verlängerte Claasen auf Aigner, der Florian Hartherz ganz schlecht aussehen ließ, in den Strafraum
zog und Wolfgang Hesl tunnelte - 1:0 (67.). Die Führung gab den Hausherren Auftrieb und
Selbstvertrauen, was die Mission der Blauen auf Zählbares nicht gerade leichter machte. Zwölf Minuten
später allerdings war der Arbeitstag von Aigner, der sich immer wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht
an den hinteren Oberschenkel fasste, beendet - Mölders erlöste ihn (79.). Auf dem Rasen passierte
ansonsten wenig, bis sich wieder Pechvogel Holota die Riesenchance bot. Der Defensivmann aber vergab
frei vor Zimmermann kläglich (84.). Im direkten Gegenzug drückte Matmour die Kugel aus Abseitsposition
über die Linie - kein Tor (85.). In der Schlussphase kam Arminia nicht mehr entscheidend zum Zug,
wodurch es beim knappen 1:0 für die Sechziger blieb. Die Arminen müssen im DFB-Pokal am nächsten Samstag
(15.30 Uhr) bei Rot-Weiss Essen (Regionalliga West) antreten.
1.
Spieltag
07.08.2016
Arminia Bielefeld - Karlsruher SC 0:0
Holpriger Saisonstart für Arminia und Karlsruhe. Bei den Premieren der Trainer Rüdiger Rehm und Oral
kamen die Teams nicht über ein torloses Remis hinaus. Die beste Chance der Partie hatte ein Armine,
der KSC beendete das Duell zu zehnt. Die Ausgangslage beider Mannschaften stimmte zumindest in einem
Punkt überein: DSC und KSC starteten mit einem neuen Trainer in die Saison 2016/17. Bei den Blauen
hat Rüdiger Rehm das Amt von Norbert Meier übernommen, in Karlsruhe ist Oral Nachfolger von
Kauczinski. Der Unterschied: Rehm kann auf einen eingespielten Kader bauen, der größtenteils bereits
seit mehr als zwei Jahren zusammen ist. Oral hingegen muss sein Team nach dem großen Umbruch im Sommer
erst richtig formen. Der Coach setzte auf der Alm auf die Neuen Kom und Kinsombi im defensiven
Mittelfeld, Stoppelkamp sortierte sich vorne links ein. Tomasz Holota und Manuel Prietl hießen die
Neuzugänge auf der Seiten des DSC. Die Abstimmung in Sachen Defensivarbeit klappte beim KSC gut, dies
sollte aber nicht heißen, dass sich die Badener einzig darauf beschränkten. Torres, Stoppelkamp & Co.
versuchten auch offensiv Akzente zu setzen - allerdings ohne Gefahr für Wolfgang Hesl und dessen
Vorderleute. So sprang im ersten Durchgang keine einzige Tormöglichkeit für die Gäste heraus. Zwei
Chancen gab es dagegen für Arminia. Zunächst in der 13. Minute: Nach einem Patzer der KSC-Abwehr kam
Andreas Voglsammer an den Ball und spielte blitzschnell weiter zu Holota. Der Pole zielte bei seinem
Weitschuss aber über den Kasten. Erst rund 20 Minuten später die Riesenchance für die Arminia. Nach
einem langen Ball band Voglsammer zwei Karlsruher und legte dann wunderbar auf den mitgelaufenen Fabian
Klos ab. Der Kapitän hätte eigentlich direkt schießen können, nahm stattdessen das Tempo raus, zögerte
und schoss dann am linken Pfosten vorbei (34.). Für Aufregung vor der Pause sorgte schließlich noch ein
Foul von Julian Börner, der in Torres prallte. Der Armine sah folgerichtig Gelb. Valentini und
Diamantakos machten ihrem Ärger Luft und gingen aus einer Rudelbildung ebenfalls mit Gelb heraus (38.).
Im zweiten Abschnitt sahen die 17.733 Zuschauer etwas mehr Torraumszenen. Den Anfang machte Diamantakos
für Karlsruhe. Gleich zweimal kam der Grieche zum Abschluss, scheiterte jedoch an Hesl (48.). Vor allem
aber machte der DSC nun mehr Druck. Tom Schütz flankte zu Holota, der Abpraller landete vor den Füßen
von Christopher Nöthe, der einen strammen Schuss über den Querbalken setzte (59.). Zwei Minuten später
wurde Kom im eigenen Strafraum angeschossen, hatte Arme und Hände aber am Körper. Dennoch protestierten
die Blauen, sie hätten hier gerne den Elfmeterpfiff gehört. Schiedsrichter Stieler ließ weiterlaufen.
Nach einer Schütz-Ecke probierte Nöthe erneut sein Glück, brachte den Ball aber wieder nicht im Tor
unter (66.). Die letzte schöne Szene hatte Diamantakos, als er sich mit dem Rücken zum Tor durchtankte,
den Ball dabei in der Luft hielt und aus der Drehung an Hesl scheiterte (74.). Beide Mannschaften
schienen mit der Punkteteilung zufrieden zu sein. Der KSC beendete die Partie allerdings zu zehnt: Nach
einem taktischen Foul flog Sallahi mit der Ampelkarte vom Platz (89.). Er wird den Badenern am zweiten
Spieltag fehlen. Für den DSC geht es am Sonntag (15.30 Uhr) bei 1860 München weiter.