Spielberichte
1.
Liga Saison 2007/08 Arminia Bielefeld
34.
Spieltag
17.05.2008
VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 2:2 (0:1)
Arminia hat sich am letzten Spieltag vor dem siebten Abstieg aus
der 1.Bundesliga gerettet und dem entthronten Meister VfB Stuttgart
die direkte Teilnahme am UEFA-Cup vermasselt. Die Blauen erkämpften
bei den Schwaben dank des ersten Bundesliga-Tores von Robert Tesche
(10.) und eines späten Treffers von Christian Eigler (87.) ein 2:2
(1:0) und schickten den neuen alleinigen Rekordabsteiger 1. FC
Nürnberg in die 2. Bundesliga. Der VfB rückte trotz der Tore von
Gomez (75., Foulelfmeter) und Fischer (85.) nicht mehr auf einen
UEFA-Cup-Platz vor und muss den Umweg über den UI-Cup nehmen. Arminia
rettete sich durch den Punktgewinn nicht nur vor dem bitteren Gang
in die Zweitklassigkeit, sondern feierte auch eine Einstellung: Zum
zweiten Mal in der Vereinsgeschichte wird die Arminia in ihre fünfte
Bundesliga-Saison in Serie gehen. Die Zuschauer im ausverkauften
Gottlieb-Daimler-Stadion sahen eine nervöse Anfangsphase beider Teams.
Vor allem die Stuttgarter, die ohne die verletzten Pardo, Tasci und
Marica sowie den gesperrten Kapitän Meira auskommen mussten, leisteten
sich zahlreiche Fehlpässe im Spielaufbau. Die Arminen, die kurz vor
dem Anpfiff die von der Liga-Zugehörigkeit unabhängige Vertragsverlängerung
mit Trainer Michael Frontzeck bis zum 30. Juni 2009 bekanntgegeben
hatten, nutzten schon nach zehn Minuten die Verunsicherung der Gastgeber.
Im Anschluss an einen Freistoß von Thorben Marx gelang Tesche sein Premierenstück.
Nach dem Rückstand waren die Platzherren um den Ausgleich bemüht,
Nationalspieler Gomez konnte aber die größte VfB-Chance bis Mitte
der ersten Halbzeit nicht verwerten (21.). Auch neun Minuten später
brachte der Angreifer den Ball nicht im Tor der geschickt verteidigenden
Blauen unter. Auch nach dem Seitenwechsel konnten sich die mit einer
hohen Fehlerquote agierenden Stuttgarter, bei denen Nationalspieler
Hitzlsperger eine knappe Stunde überraschend auf der Ersatzbank saß,
zunächst nicht entscheidend gegen die vielbeinige Abwehr der Arminen
durchsetzen. Allerdings verhielten sich die Blauen in dieser Phase
äußerst passiv und versuchten kaum noch, die sich bietenden Konterchancen
zu nutzen. Die Passivität der Arminia führte dazu, dass der VfB trotz
seiner mäßigen Leistung den Druck mit zunehmender Spieldauer erhöhte.
Gute Chancen für die Gastgeber blieben aber bis zum Foulelfmeter Mangelware.
33.
Spieltag
10.05.2008
Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund 2:2 (2:1)
Durch ein Eigentor von Torhüter Rowen Fernandez hat Arminia
den vorzeitigen Klassenerhalt in der Bundesliga verpasst.
Beim 2:2 (2:1) im Westfalenderby gegen eine Rumpfelf von
Borussia Dortmund unterlief dem südafrikanischen Nationaltorhüter
sieben Minuten vor dem Ende das Missgeschick, als der Ball
nach einem Freistoß von Frei vom Pfosten gegen den Kopf von
Fernandez sprang und von dort ins Tor. Ohne diesen Treffer
wären die Arminen bereits vor dem letzten Spiel beim entthronten
Deutschen Meister VfB Stuttgart gerettet gewesen. Dortmund blieb
dagegen zum vierten Mal in Folge ungeschlagen, Trainer Doll
könnte damit weitere Pluspunkte im Kampf um seinen Arbeitsplatz
gesammelt haben. Thorben Marx per Foulelfmeter (24.) und Artur
Wichniarek (34.) hatten die Blauen zwei Mal in Führung gebracht.
Den ersten Ausgleich für Dortmund, das das Spiel nach der
Gelb-Roten Karte gegen Robert Kovac (78.) in Unterzahl beendete,
gelang dem früheren Arminen Delron Buckley (28.). Vor der
Partie wurden gleich fünf Arminia-Profis offiziell verabschiedet.
Besonders emotional verlief dies beim langjährigen Stammtorhüter
Mathias Hain, den die komplette Mannschaft mit einem Banner
mit der Aufschrift "Danke Matze für acht Jahre Leidenschaft"
verabschiedete. Im Spiel waren die Dortmunder zunächst trotz
der Personalsorgen das bessere Team und hätten durch Frei in
der achten Minute bereits in Führung gehen können. Danach kam
die Arminia immer besser ins Spiel, profitierte beim 1:0 aber
von der Unerfahrenheit von BVB-Keeper Höttecke. Dieser riss
Wichniarek in völlig ungefährlicher Position zu Boden, Marx
verwandelte den fälligen Strafstoß zu seinem ersten Tor im 49.
Bundesliga-Einsatz für die Arminia. Nur fünf Minuten später
hatte die Arminia-Abwehr einen völligen Blackout, den der
Ex-Armine Buckley auf Vorlage von Frei zum Ausgleich nutzte.
Doch auch die Arminia schlug umgehend zurück. Nach einem schönen
Lupfer von Daniel Halfar köpfte Wichniarek den Ball aus kurzer
Distanz ins Netz. Nach dem Wechsel blieb die Partie jederzeit
offen und interessant. Die Arminen drängten zunächst auf die
Entscheidung, und verlegten sich erst aufs Kontern als die
Dortmunder ihrerseits den Druck verstärkten. Zum Ausgleich kamen
die Borussen aber nur durch das Missgeschick von Fernandez.
32.
Spieltag
07.05.2008
FC Bayern München - Arminia Bielefeld 2:0 (1:0)
Der Meister-Pflicht folgte die Kür: Bayern München hat nach
dem feststehenden Titelgewinn sein vorletztes Heimspiel der
Saison souverän, aber weitgehend glanzlos gegen Arminia 2:0
(1:0) gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Hitzfeld hielt
leider damit ihr Versprechen, in den ausstehenden Spielen
nichts zu verschenken und leistete willkommene Schützenhilfe
für den abstiegsgefährdeten bayrischen Rivalen 1. FC Nürnberg.
Die ebenfalls um den Klassenverbleib kämpfenden Arminen, die
zu keiner Zeit für einen Punktgewinn in Frage kamen, stehen
nach der Niederlage beim deutschen Rekord-Titelträger in der
Tabelle nur noch einem Punkt vor den Franken und damit vor
dem Heimspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund mächtig
unter Druck. Die Tore für den Double-Gewinner erzielten unter
den Augen des künftigen Trainers Jürgen Klinsmann wieder mal
Ribery (26.) und Podolski (47.). Mit dem 20. Saisonsieg
setzten die Münchner zudem ihre Rekordjagd fort. Nach wie vor
kann das Hitzfeld-Team, das bislang 18 Gegentore kassiert hat,
noch den Bremer Bundesliga-Rekord (22) aus der Saison 1987/88
brechen. In der ausverkauften Arena übernahmen die Bayern von
Beginn an die Spielkontrolle, ohne allerdings zunächst hochkarätige
Torchancen herauszuarbeiten. Arminia zog sich erwartungsgemäß
weit zurück und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Die beste
Gelegenheit in der überwiegend ereignislosen Anfangsphase
hatte Ribery, als er nach schönem Zusammenspiel mit Lahm frei
vor dem Tor der Blauenstand. Der Franzose scheiterte allerdings
aus spitzem Winkel an Arminia-Keeper Rowen Fernandez (17.). Auf
der Gegenseite hatte die Arminen dann gleich drei Chancen binnen
einer Minute. Zunächst scheiterte Robert Tesche an Oliver Kahn,
erneut Tesche mit einem Schuss an Ze Roberto, der auf der Linie
klärte, und direkt danach Markus Bollmann mit einem Kopfball am
Pfosten (25.). Im direkten Gegenzug machten die Bayern den
Unterschied zwischen einem Meister und einem Abstiegskandidaten
deutlich: Auf Vorlage von Toni vollstreckte Ribery zu seinem
zehnten Saisontor, als er Fernandez aus kurzer Distanz zum 1:0
tunnelte (26.). Nach dem Seitenwechsel sorgten die Bayern
schnell für klare Verhältnisse: Podolski profitierte von einem
Ausrutscher von Radim Kucera und nutzte nach einem Zuspiel von
Ribery Platz und Zeit, um überlegt ins untere Ecke einzuschießen.
Die Arminen stellten fortan auch ihre vor der Pause zaghaften
Angriffsbemühungen völlig ein und betrieben nur noch Schadensbegrenzung.
Allerdings gingen die Bayern mit den sich bietenden Tormöglichkeiten
verschwenderisch um und verpassten einen höheren Sieg.
31.
Spieltag
03.05.2008
Arminia Bielefeld - VfL Bochum 2:0 (0:0)
Arminia hat seinen Bochum-Fluch besiegt und im Kampf gegen den siebten
Abstieg aus der Bundesliga drei wichtige Punkte geholt. Arminia bezwang
den VfL Bochum am 31. Spieltag mit 2:0 (0:0) und verschaffte sich mit
dem ersten Heimsieg gegen die Westfalen seit 1997 eine hervorragende
Ausgangsposition für die restlichen Spiele, was angesichts des schwierigen
Restprogramms (Bayern München und VfB Stuttgart auswärts) allerdings auch
dringend notwendig war. Das dritte Saisontor von Verteidiger Andre
Mijatovic (70.) und Jonas Kamper (90.) bescherten der Arminia den dritten
Heimsieg in Serie und vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Der VfL
dagegen hat nur eins seiner letzten neun Spiele gewonnen. Wer gedacht hatte,
dass die Arminia am 103. Jahrestag der Vereinsgründung von Beginn an
vehement auf das Führungstor drängen würde, sah sich getäuscht. Die
Blauen entwickelten in einem schwachen Spiel zunächst gar keinen Druck
auf das Bochumer Tor, obwohl Trainer Michael Frontzeck einen Drei-Mann-Sturm
mit Daniel Halfar als zentraler Spitze aufgeboten hatte. Erst nach einer
Viertelstunde wachte die Arminia auf und hatte durch Artur Wichniarek (14.)
und Halfar (16.) die ersten Gelegenheiten. Der Schwung verpuffte jedoch
innerhalb von Minuten wieder, und die Gäste übernahmen die Initiative,
ohne selbst sonderlich gefährlich zu werden. Ein Fernschuss von Azaouagh
(7.) und ein strammer Schuss von Epalle eine Minute vor der Pause blieben
die einzigen ernsthaften Bochumer Torchancen. Auf der anderen Seite sorgte
Maltritz unfreiwillig für Gefahr, als er in seinem 200. Bundesligaspiel
eine Wichniarek-Flanke mit viel Risiko über das eigene Tor klärte. In der
zweiten Halbzeit bot sich zunächst ein ähnliches Bild. Beide Teams spielten
ohne jeden Biss, insbesondere die Arminen blieben erstaunlich zurückhaltend
und gingen selbst kämpferisch nicht an ihre Grenzen. Der VfL war spielerisch
zumindest etwas besser und hatte die große Chance zum 0: 1: Sestak schloss
einen Konter mit einem Schuss an den linken Außenpfosten ab. Nach dem
überraschenden 1:0, das Mijatovic per Kopf aus kurzer Distanz besorgte,
traf der Bochumer Yahia (76.) bei einer spektakulären Doppelchance
ebenfalls den Pfosten. So schön dieser Sieg der Arminen ist wird die Partie
durch einen Angriff Bochumer Schwachmaten überschattet, die einen Ordner so
zusammengeprügelt haben, das dieser mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus
eingeliefert wurde. Glücklicherweise wurden die Personalien später von der
Polizei festgestellt.
30.
Spieltag
26.04.2008
1.FC Nürnberg - Arminia Bielefeld 2:2 (1:1)
Arminia hat im Abstiegskampf den Befreiungsschlag zwar verpasst holt
aber trotzdem einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Die Mannschaft
von Michael Frontzeck kam im direkten Duell beim Konkurrenten 1.FC Nürnberg
zu einem 2:2 (2:0) und bleibt weiter auf einem Nichtabstiegsplatz.
Zwei Punkte weniger hat der Club auf dem Konto, der damit Tabellen 16. ist.
In einer über weite Strecken niveauarmen, aber spannenden Begegnung
erzielten Mintal (29.) und Sajenko (38.) die "Club"-Tore sechs Tagen
nach dem 1:0-Heimsieg über den VfL Wolfsburg im Wiederholungsspiel
am vergangenen Sonntag. Für die über weite Strecken erschreckend
schwachen, in der zweiten Halbzeit aber kaltschnäuzigeren Arminen,
trafen Artur Wichniarek (47.) und Markus Bollmann (59.). Der unrühmliche
Titel Rekordabsteiger wird für die Nürnberger damit immer wahrscheinlicher.
Durch das vermeidbare Unentschieden im Keller-Krimi bleibt der
DFB-Pokalsieger von 2007 mit nun 27 Punkten Vorletzter und nähert sich
immer mehr dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte. Die Blauen konnten
dagegen einen heftigen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt vermeiden.
Beide Mannschaften begannen äußerst verhalten und waren darauf bedacht,
Fehler zu vermeiden. Die Nürnberger, die erneut auf ihren besten
Torschützen Misimovic wegen anhaltenden Adduktorenbeschwerden verzichten
mussten, hatten zwar mehr Ballbesitz, fanden jedoch kein Mittel, um
die tief stehende Arminia-Abwehr auszuhebeln. Die Arminen sahen sich in
der Folge zunehmend in die eigene Hälfte gedrückt, ließen aber zunächst
keine Chancen der Gastgeber zu. In der 14. Minute hatte der "Club"
allerdings die große Möglichkeit zur Führung, als Mintal frei vor
Arminia-Keeper Rowen Fernandez zum Abschluss kam, sein Versuch aus
zwölf Metern aber noch zur Ecke abgelenkt werden konnte. Fünf Minuten
später fiel Mintal nach einer Ecke der Ball vor die Füße, der Slowake
konnte das Geschenk allerdings nicht verwerten. Die Blauen offenbarten
große Probleme im Spielaufbau und konnte selbst kaum Druck auf das von
Klewer gehütete Nürnberger Tor entwickeln. Die Führung für den "Club"
in der 29. Minute war die logische Konsequenz der Überlegenheit. Koller
schirmte den Ball im Strafraum der Arminen ab, legte für Mital auf, der
praktisch vom Elfmeterpunkt aus keine Mühe hatte einzuschieben. Zwei
Minuten später hätte Koller beinahe auf 2:0 erhöht, sein Kopfball
verfehlte das Ziel jedoch knapp. Sajenko machte es nach einem Zuspiel
von Engelhardt dagegen besser und schob am zögerlich herauskommenden
Fernandez vorbei ein. Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Frontzeck
in Sibusiso Zuma und Jonas Kamper zwei frische Offensivkräfte für die
enttäuschenden Christian Eigler und Daniel Halfar. Prompt wurde diese
Maßnahme belohnt: Wichniarek nutzte zwei Minuten nach Wiederanpfiff
ein Zuspiel von Zuma zum Anschlusstreffer und verwertete damit die
erste nenneswerte Chance der Arminia. In der Folge übernahm aber wieder
Nürnberg die Spielkontrolle und erarbeitete sich einige Chancen, doch
Arminia traf. Nach einer Freistoßflanke von Thorben Marx war der kurz
zuvor für den angeschlagenen Petr Gabriel eingewechselten Bollmann mit
dem Kopf zur Stelle und setzte den Ball in die Maschen.
29.
Spieltag
16.04.2008
Arminia Bielefeld - Bayer 04 Leverkusen 1:0 (0:0)
Im Kampf um den Klassenerhalt feiert die Arminia nach überzeugender
Leistung einen verdienten Heimsieg über Bayer Leverkusen. Am Ende
bezwangen die Blauen die Rheinländer mit 1:0 (0:0) und fuhren damit
ihren zweiten Sieg in der Rückrunde ein. Im Abstiegskampf verschaffte
sich der DSC vorerst etwas Luft. Bayer hat dagegen im Rennen um die
internationalen Plätze einen Rückschlag erlitten und rutschte durch
die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen sogar aus den
UEFA-Cup-Rängen. Für den Siegtreffer sorgte Innenverteidiger Andre
Mijatovic, der in der 50. Minute per Kopf sein zweites Bundesligator
erzielte, aber später einen Foulelfmeter an den Pfosten schoss (86.).
Leverkusen enttäuschte vor allem in der Offensive über weite Strecken.
Diese wurde von Personalsorgen geplagt: Nationalspieler Schneider
fiel wegen einer wieder aufgebrochenen Zehenverletzung aus, Barnetta
musste bereits nach 35 Minuten angeschlagen vom Feld, Routinier Barbarez
folgte ihm zur Pause. Arminia spielte im ersten Durchgang durchaus
gefällig, allerdings schien ihr im Abschluss vor allem der Glaube
an die eigenen Fähigkeiten zu fehlen. Die größte Gelegenheit zur
Führung im ersten Durchgang besaß Oliver Kirch, der in der 41. Minute
nach einem sehenswerten Pass von Thorben Marx völlig frei vor Adler
auftauchte, allerdings am wieder einmal glänzend reagierenden
Torhüter scheiterte. Das vielleicht entscheidende Zeichen für mehr
Durchsetzungsvermögen setzte vier Minuten nach dem Wechsel in
Mathias Hain. Dieser meckerte auf der Bank dermaßen laut, dass
er die Gelbe Karte sah. Den direkt anschließenden Freistoß von
Marx verwertete der völlig ungedeckte Mijatovic unhaltbar für
Adler zur Führung. Arminia zeigte nun den unbedingten Willen
nachzulegen, vergab aber zahlreiche Möglichkeiten. Fünf Minuten nach
dem 1:0 wurde Artur Wichniarek nach einem Konter über den halben Platz
im letzten Moment von Nationalspieler Rolfes gestoppt, wenige
Sekunden danach köpfte Mijatovic wieder völlig ungedeckt um Zentimeter
am Tor vorbei. Leverkusens Coach Skibbe setzte nun mit der Einwechslung
von Stürmer Bulykin für Nationalverteidiger Manuel Friedrich alles auf
eine Karte, um das harmlose Offensivspiel zu beleben.
28.
Spieltag
12.04.2008
FC Energie Cottbus - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Energie Cottbus schwimmt in der Bundesliga dank Ervin Skela weiter auf
einer Erfolgswelle und darf sich nach der Vereinsrekordmarke von drei
Saisonsiegen in Folge große Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.
Die Lausitzer feierten im Keller-Duell gegen Arminia durch den siebten
Saisontreffer des albanischen Nationalspielers (51., Handelfmeter) einen
glücklichen 1:0 (0:0)-Erfolg und vergrößerten als Tabellen-14. den Abstand
zu den Arminen auf vier Punkte. Arminia bleibt weiter akut abstiegsgefährdet
und musste nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage wieder eine Pleite
hinnehmen. Zudem wartet Arminia seit dem 11. August 2007 (3:1 in Wolfsburg)
weiter auf einen Auswärtssieg. Vor 16.103 Zuschauern im Stadion der
Freundschaft bestimmten die Hausherren zwar über weite Strecken die
insgesamt schwache Begegnung. Gegen die gut stehende Arminen-Abwehr
fand Energie jedoch kein Mittel. Stattdessen erlebten die Cottbuser Fans
zu Beginn gleich zwei Schrecksekunden. Doch sowohl Artur Wichniarek (3.)
als auch Daniel Halfar (16.) vergaben nach Fehlern der Energie-Abwehr
kläglich. Bei den Gastgebern brachte Coach Prasnikar im Gegensatz zum
Sieg aus der Vorwoche in Duisburg Stürmer Rivic für Abräumer Bassila.
Die Maßnahme zur Stärkung der Offensive zahlte sich aber zunächst nicht aus.
Michael Frontzeck ließ zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf
auflaufen und setzte im Tor wie angekündigt weiter auf Rowen Fernandez.
Der 35 Jahre alte Kapitän Mathias Hain saß somit trotz auskurierter
Rippenverletzung nur auf der Bank. Der südafrikanische Nationaltorwart
Fernandez konnte sich trotz der Feldüberlegenheit der Hausherren im
ersten Durchgang nur selten auszeichnen. In der zweiten Halbzeit erhöhte
Energie das Tempo und erzielte per Strafstoß die etwas glückliche Führung.
Dem Pfiff von Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) ging ein Handspiel
von Markus Schuler im eigenen 16-Meter-Raum voraus. Für Skela war es
bereits der vierte Treffer in den vergangenen drei Spielen. Die Führung
gab den Gastgebern spürbare Sicherheit, und das Prasnikar-Team hätte
durch Angelow (55.) und den eingewechselten Papadopulos (65. ) sogar
erhöhen können.
27.
Spieltag
05.04.2008
Arminia Bielefeld - Karlsruher SC 1:0 (0:0)
Durch den ersten Bundesliga-Treffer des Griechen Leonidas Kampantais hat
Arminia in allerletzter Sekunde den ersten Sieg im zehnten Spiel unter
Trainer Michael Frontzeck gefeiert. Die Arminen gewannen durch das Tor
des Jokers in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit 1:0 (0:0) gegen
den Karlsruher SC und verließen dadurch wieder die Abstiegsränge. Den
ersten Sieg für Frontzeck, der mit Alemannia Aachen und der Arminia
zuvor in 17 Bundesliga-Spielen ohne Sieg geblieben war, ermöglichte
ausgerechnet ein grober Patzer des bis dahin alles überragenden Karlsruher
Schlussmanns Miller. Aufsteiger Karlsruhe ist somit seit fünf Spielen
ohne Sieg, erzielte dabei nur ein Tor und muss die zwischenzeitlich
erträumte UEFA-Cup-Teilnahme wohl abschreiben. Die Karlsruher wirkten
in der ersten Halbzeit reifer und organisierter. Arminia versuchte das
Fehlen der zentralen KSC-Defensivspieler Franz und Mutzel durch zahlreiche
Angriffe durch die Mitte auszunutzen, schien dabei aber zunächst zu wenig
Zutrauen in die eigene Offensivstärke zu haben. Für beide Teams gab es
in der ersten Halbzeit nur jeweils eine gute Torgelegenheit zu verzeichnen.
In der 19. Minute zirkelte der Karlsruher Hajnal den Ball aus 14 Metern
um Zentimeter am Tor vorbei, wenige Sekunden vor der Pause scheiterte
der völlig frei vor dem Tor aufgetauchte Oliver Kirch am glänzend
reagierenden Gäste-Keeper Miller. Wenige Sekunden nach dem Wechsel hatte
dann der Karlsruher Kennedy die Führung auf dem Fuß. Nach einem Zuspiel
des Ex-Arminen Massimilian Porcello schoss er den Ball aus der Drehung
links am Tor vorbei. Diese Gelegenheit rüttelte die Blauen offenbar
kräftig wach. In den folgenden 20 Minuten brannte Arminia ein regelrechtes
Offensivfeuerwerk ab, kamen fast im Minutentakt zu guten Torgelegenheiten,
scheiterten dabei aber immer wieder an Miller. Nach 50 Minuten rettete
der KSC-Schlussmann gegen Thorben Marx ebenso mit einer Hand wie vier
Minuten später beim Schuss von Artur Wichniarek aus nur vier Metern.
Nach 61 Minuten boxte Miller einen Kopfball von Christian Eigler aus
ebenso kurzer Distanz auf die Latte, auf die der Ball zweimal aufsprang
und anschließend ins Feld zurückflog. Als kaum einer mehr an einen
Treffer glaubte, war Kampantais in der Nachspielzeit doch noch zur
Stelle, als der KSC-Keeper ein einziges Mal in der gesamten Partie
unglücklich agierte.
26.
Spieltag
29.03.2008
Hamburger SV - Arminia Bielefeld 1:1 (0:0)
Paolo Guerrero hat den 2. Auswärtssieg der Arminen verhindert. Der Peruaner
erzielte in der 82. Minute den Ausgleich zum 1:1 (0:0) gegen die Arminia.
Markus Bollmann hatte die Blauen in der 72. Minute in Führung gebracht.
Die insgesamt schwachen Hanseaten verloren in der 67. Minute auch noch
Mittelfeldspieler Jarolim durch eine Rote Karte nach einer Tätlichkeit
gegen Markus Schuler. Arminia dagegen musste ab der 85. Minute ohne Jörg
Böhme auskommen, der wegen wiederholten Foulspiels Gleb-Rot sah. Die
Gastgeber fanden von Anfang an gegen die defensiv agierenden Arminen
nie zu ihrem Spiel und boten ihre schwächste Saisonleistung. Mittelfeldregisseur
van der Vaart befindet sich weiterhin in einer Formkrise und konnte dem
Spiel der Norddeutschen keinerlei Impulse verleihen. Auch der Rest der
Mannschaft zeigte wenig Elan, zahlreiche Fehlpässe und Stockfehler. HSV-Trainer
Stevens musste in dem gesperrten Mathijsen, de Jong und Kompany zwar
auf drei Stammspieler verzichten, das konnte jedoch nicht der Grund für
den behäbigen Auftritt und zahlreiche Fehler im Aufbauspiel sein. Erst
in der 26. Minute schossen die Gastgeber durch van der Vaart erstmals auf
das Arminen Tor. Der Drehschuss aus zwölf Metern war jedoch kein Problem
für Arminias Schlussmann Rowen Fernandez. Die Elf von Trainer Michael
Frontzeck, die aus einer dicht gestafftelten Abwehr heraus agierte,
wirkte bei ihren Kontern dagegen immer gefährlich. So musste Torwart
Rost in der 25. Minute gegen Thorben Marx und in der 30. Minute gegen
Artur Wichniarek klären. Der gefährlichste Hamburger Torschuss war so
ein Versuch aus 50 Metern von Atouba, der weit vor dem Tor stehende
Fernandez konnte den Ball aber noch mit den Fingerspitzen erreichen.
Zur Halbzeit wurden die Hamburger von ihren Fans mit gellenden Pfiffen
verabschiedet. Nach dem Wechsel kamen sie mit etwas mehr Engagement aus
der Kabine und erspielten sich durch Guerrero die klarste Chance zur Führung.
Der Peruaner köpfte in der 62. Minute einen Freistoß von van der Vaart
aber freistehend am Tor vorbei. Fünf Minuten später leistete sich Jarolim
seinen Aussetzer. Der Tscheche fabrizierte zunächst eine Schwalbe, dann
griff er Schuler in den Unterleib. Nur fünf Minuten später konnten die
Blauen ihre nummerische Überlegenheit ausnutzen, als Bollmann nach einem
Eckball zur Führung einköpfte. Der HSV verstärkte in der nun hektischen
Partie trotz Unterzahl die Offensive und kam schließlich doch noch zum Ausgleich.
25.
Spieltag
23.03.2008
Arminia Bielefeld - SV Werder Bremen 1:1 (1:0)
Werder Bremen hat im Titelrennen der wieder einen Dämpfer einstecken müssen
und muss nun sogar akut um die Qualifikation für die Champions League zittern.
Die Bremer kamen zu einem glücklichen 1:1 (0:1) bei Arminia und verpassten
die Rückkehr auf den zweiten Platz. Von Spitzenreiter Bayern München trennen
die Bremer neun Spieltage vor Saisonende bereits neun Punkte. Die Arminia
schaffte nach der vielleicht besten Saisonleistung dagegen nur eine Woche
nach dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz wieder den Sprung auf Rang 15.
Dennoch blieben die Blauen auch im neunten Pflichtspiel unter dem neuen
Trainer Michael Frontzeck ohne Sieg. Zudem bedeuten acht Liga-Spiele ohne
Erfolg die schlechteste Serie der Vereinsgeschichte. Oliver Kirch hatte nach
284 Minuten zumindest das erste Heimtor unter dem neuen Coach erzielt und
sein Team damit in Führung gebracht (14.). Den Bremern gelang 20 Minuten vor
dem Ende noch der Ausgleich - bezeichnender Weise durch einen Foulelfmeter
von Diego. Der Brasilianer war nach abgelaufener Rotsperre ebenso wieder ins
Team von Trainer Schaaf gerückt wie Nationalspieler Frings nach achtwöchiger
Verletzungspause. Dafür musste Werder allerdings ohne den weiterhin gesperrten
Nationalverteidiger Mertesacker sowie Jensen und Borowski auskommen. Bei der
Arminia musste der bereits nach Irland ausgewanderte Dirk Heinen nicht wieder
im Tor aushelfen, da Rowen Fernandez rechtzeitig fit wurde. Der südafrikanische
Nationalkeeper zeigte eine überragende Leistung und stand bereits in der
sechsten Minute im Mittelpunkt, als er einen Kopfball von Naldo mit einer Hand
glänzend parrierte. Ganz anders sein Gegenüber Wiese: Der Werder-Schlussmann
wehrte einen Schuss von Arthur Wichniarek genau in die Gefahrenzone ab und
Kirch drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Werder brauchte
einige Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, doch allein Rosenberg
hätte noch vor der Pause den Ausgleich erzielen müssen. Zunächst scheiterte
der Schwede am glänzend parierenden Fernandez und setzte den Nachschuss
neben das Tor (25.), dann schlug Daniel Halfar einen Kopfball des Bremer
Stürmers von der Linie (31.). Auf der anderen Seite verhinderte Wiese mit
zwei guten Paraden gegen Kirch und Radim Kucera innerhalb weniger Sekunden
das 0:2. (37.). "Das war keine gute Leistung von uns", sagte Werder-Sportdirektor
Allofs zur Pause. Dies sah Schaaf genauso und wechselte seinen kompletten Sturm
aus. Sanogo und Klasnic hinterließen aber einen nur bedingt besseren Eindruck
als ihre Vorgänger Rosenberg und Almeida. Als Petr Gabriel einen Ball
unterschätzte und Klasnic danach umriss, nutzte Diego, der sich durch viele Schwalben
die Sympatien der Zuschauer verscherzte, den Elfmeter jedoch zum Ausgleich.
24.
Spieltag
15.03.2008
Hannover 96 - Arminia Bielefeld 2:2 (1:2)
Auch nach der vom Vereinsvorstand ausgesprochenen "Job-Garantie" für Trainer Michael
Frontzeck hat Arminia den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. In
der 500. Fußball-Bundesliga-Partie ihrer Klubgeschichte kamen die Blauen bei Hannover
96 trotz starker erster Halbzeit nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus und blieben damit
auch im achten Pflichtspiel unter dem Mitte Dezember 2007 verpflichteten Coach sieglos.
Hannover muss sich nach nur einem Dreier aus den vergangenen acht Begegnungen derweil
zunehmend von ihren internationalen Ambitionen verabschieden. In der AWD-Arena brachte
Andre Mijatovic die Arminen in Führung (15.). Bruggink glich postwendend aus (16.),
bevor Christian Eigler noch vor der Pause für den zweiten Arminia Treffer sorgte (38.).
Mit dem eingewechselten Stajner glückte elf Minuten nach dem Wiederbeginn das 2:2 für
die Platzherren. Die Arminia, bei der Klubschef Hans-Hermann Schwick Trainer Frontzeck
zuletzt trotz der vorangegangenen Talfahrt das Vertrauen bis zum Saisonende ausgesprochen
hatte, präsentierte sich gegen die in der ersten Halbzeit verunsichert wirkenden
Niedersachsen zunächst stark verbessert und dem Gegner hoch überlegen. Nach der frühen
Führung mussten die Blauen allerdings schnell zwei Rückschläge hinnehmen. Zunächst gelang
Hannover schon im Gegenzug das 1:1, dann musste Torhüter Rowen Fernandez, der den
verletzten Mathias Hain vertrat, wegen einer Ellenbogenblessur dem dritten Schlussmann
Dirk Heinen weichen. Der 37-jährige Heinen, der in der Bundesliga zuletzt am 1. April 2006
für den VfB Stuttgart zwischen den Pfosten stand, und von der Arminia erst in der
Winterpause reaktiviert worden war, hatte sein Gastspiel bei Arminia eigentlich schon
vor drei Wochen beendet und die Rückreise in seine Wahlheimat Irland angetreten.
Erst am Donnerstagabend war er aufgrund der Verletzung von Hain wieder in Bielefeld
eingetroffen. Die Mannschaft zeigte sich von dieser kuriosen Personalie allerdings
unbeeindruckt und suchte auch nach dem Ausgleich und der Verletzung von Fernandez den
Weg nach vorn. Nachdem zahlreiche gute Chancen vergeben worden waren, gelang Eigler
die verdiente Pausenführung. Hannover, das den Ausfall von sieben Profis verkraften
musste, wirkte in der ersten Halbzeit derweil äußerst anfällig in der Abwehr und kaum
durchschlagskräftig in der Offensive. Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Platzherren
dann aber ihre Bemühungen im Spiel nach vorne und wurden im Anschluss an eine Ecke durch
Stajners 2:2 belohnt. Arminia konnten sich erst in der Schlussviertelstunde ein wenig
vom Druck der Hannoveraner befreien, verpassten es aber, ebenso wie die Niedersachsen
den dritten Treffer zu erzielen, wobei Arminia durch Schiedsrichter Felix Brych nach
einen klaren Foul an Mijatovic den fälligen Elfmeterpfiff verweigert wurde.
23.
Spieltag
08.03.2008
Arminia Bielefeld - FC Schalke 04 0:2 (0:1)
Schalke 04 hat drei Tage nach dem historischen Viertelfinaleinzug in der
Champions League auch in der Bundesliga zurück in die Spur gefunden. Nach
zuvor drei Liga-Niederlagen in Folge gewannen die Gelsenkirchener bei
Arminia 2:0 (1:0). Dabei köpfte ausgerechnet der Uruguayer Varela bei
seinem ersten Saisoneinsatz in der 24. Minute den Führungstreffer und
beendete damit 348 Pflichtspielminuten ohne Schalker Tor. Halil Altintop
sorgte später für die Entscheidung (74.). Während die "Königsblauen"
wieder auf einen Europacup-Platz zurückkehrten, haben die "Richtig Blauen"
nach sechs Ligaspielen unter dem neuen Coach Michael Frontzeck erst einen
Punkt mehr auf dem Konto als in der Winterpause. In allen drei Heimspielen
unter Frontzeck blieben sie ohne Punkt und Tor, und mit der 15. ersten
Halbzeit in Folge ohne Tor bauten sie den in der Vorwoche aufgestellten
Bundesliga-Negativrekord weiter aus. Michael Frontzeck hatte der selben Elf
vertraut, die in der Vorwoche durch das 1:1 bei Hansa Rostock den ersten
Punkt unter seiner Regie eingefahren hatte. Sein Gegenüber S04-Coach
Slomka war dagegen gegenüber dem Elfmeter-Triumph beim FC Porto in der
Champions League durch die Ausfälle der Gelb-gesperrten Ernst und Rafinha
zum Umstellen gezwungen. Dafür konnte er aber wieder auf Varela und den
zuletzt viereinhalb Monate ausgefallenen Pander zurückgreifen. Die erste
große Chance besaßen die Arminen, doch Christian Eigler scheiterte nach
schöner Einzelleistung aus kurzer Distanz am "Porto-Helden" Neuer im Schalker
Tor (21.). Drei Minuten später verwertete Varela eine Flanke des Ex-Bielefelders
Heiko Westermann völlig ungedeckt per Flugkopfball zur Führung. Diese gab den
Gästen Sicherheit, doch Rakitic (26.) und Altintop (30.), der die Latte traf,
vergaben nach Doppelpässen die Chance auf eine frühzeitige Vorentscheidung.
Nachdem Neuer in der 62. Minute auch die größte Arminia-Chance zum Ausgleich
durch einen Eigler-Kopfball verhindert hatte, sorgte Altintop mit einem
Abstauber für den zweiten Treffer.
22.
Spieltag
01.03.2008
FC Hansa Rostock - Arminia Bielefeld 1:1 (0:0)
Arminia hat mit einem Teilerfolg ein erstes Lebenszeichen in der Rückrunde
der Bundesliga abgegeben. Die Blauen erkämpften sich bei Abstiegskonkurrent
Hansa Rostock ein 1:1 (0:0) und holten den ersten Punkt im sechsten
Pflichtspiel unter Trainer Michael Frontzeck. Christian Eigler hatte Arminia
mit seinem Treffer sechs Minuten vor dem Ende sogar vom Sieg träumen lassen,
nur drei Minuten später gelang Bartels mit einem Fallrückzieher aber der
Ausgleich. Für den 21 Jahre alten Mittelfeldspieler war es der erste
Bundesliga-Treffer überhaupt. Anders als beim 0:2 gegen den MSV Duisburg
vor einer Woche, zeigten die Arminen Einsatzwillen, auch wenn im Angriff
erneut die Durchschlagskraft fehlte. Die beste Möglichkeit zur Führung
vergab Artur Wichniarek mit einem verschossenen Foulelfmeter in der 17.
Minute. Die Rostocker, die ihr 400. Bundesligaspiel absolvierten, haben
auf Platz 14 nach wie vor drei Punkte Vorspung auf Arminia. Frontzeck hatte
sein Team in ein viertätiges Trainingslager in Bad Segeberg zurückgezogen
und auf das "Abstiegs-Endspiel" eingeschworen. Zudem wechselte er gegenüber
der Duisburg-Partie seine Startelf auf vier Positionen und setzte auf ein
offensiveres System. Diese Maßnahmen zeigten in der DKB-Arena bis auf die
Elfmetersituation, als der Rostocker Stein Thorben Marx leicht behindert,
zunächst wenig Wirkung. Beide Teams hatten bei böigem Wind Schwierigkeiten,
ihr Angriffsspiel aufzuziehen. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Gastgeber
etwas mutiger, Torgefahr gab es aber fast nur nach Standards wie bei den
Kopfballchancen von Orestes (32.) und Agali (35.). Auf der anderen Seite
scheiterten Sibusiso Zuma ebenfalls per Kopf (41.) sowie Bernd Korzynietz
mit einer verunglückten Flanke (45.) am starken Wächter. So ging Arminia
zum 14. Mal in Folge ohne eigenen Treffer in die Halbzeit - Bundesliga-Rekord.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag, als Kern für Hansa nach
einer Direktabnahme die Latte traf. Die Hausherren erhöhten den Druck,
Arminia verlagerte sich mehr und mehr auf Konter.
21.
Spieltag
23.02.2008
Arminia Bielefeld - MSV Duisburg 0:2 (0:1)
Der MSV Duisburg fährt dank einer konzentrierten und engagierten Leistung
drei verdiente Auswärtspunkte bei der Arminia ein. Die "Zebras" siegten
am Ende mit 2:0 (1:0) und überflügelten durch ihren ersten Sieg im Jahr
2008 in der Tabelle vorübergehend Energie Cottbus und den 1. FC Nürnberg,
die erst am Sonntag aufeinandertreffen. Arminia kassierte dagegen im
fünften Pflichtspiel unter Trainer Michael Frontzeck die fünfte Niederlage
und hat nun nur noch einen Punkt Vorsprung auf den MSV. Das erste Tor von
Winter-Neuzugang Schröter (8.) und der siebte Saisontreffer von Ishiaku
(48.) bescherten den Gästen den ersten Auswärtssieg seit über vier Monaten.
Trotz der Last-Minute-Niederlage in der Vorwoche gegen den VfB Stuttgart
(2:3) war den Duisburgern die Verunsicherung zunächst nicht anzumerken,
bereits in der dritten Minute musste Mathias Hain in seinem 150.
Bundesligaspiel erstmals eingreifen. Nach einem Beinahe-Eigentor des
Duisburgers Willi leiteten die Blauen das 0:1 selbst ein: Ein missglückter
Befreiungsschlag landete vor den Füßen von Schröter, der Hain aus elf Metern
überwand. Die Arminia kam erst nach 20 Minuten besser ins Spiel, doch
MSV-Keeper Starke parierte zwei knallharte Fernschüsse von Jonas Kamper
(25.) und Artur Wichniarek (30.). Der Elan der Blauen verpuffte jedoch
schnell wieder, und der MSV übernahm das Kommando, ohne zu glänzen. Hain
verhinderte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gegen Ishiaku mit einer
Glanzparade das 0:2. Die zweite Hälfte begann für die Arminia mit dem
nächsten Schock. Nach einem Steilpass und einem Pressschlag mit Tiffert
stand Ishiaku plötzlich alleine vor Hain und vollendete mit einem schönen
Lupfer. Frontzeck reagierte und brachte mit Christian Eigler einen dritten
Stürmer, doch Arminias Schwächen im Spielaufbau setzten sich fort. Nach dem
Spiel hatten die Ordner alle Hände voll zu tun, als eine kleine Menge aufgebrachter
Fans, den Rücktritt von Sportdirektor Saftig und Trainer Michael Frontzeck forderten.
20.
Spieltag
16.02.2008
Hertha BSC Berlin - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Dank eines späten Treffers seines brasilianischen Neuzugangs feiert Hertha
BSC einen glücklichen Heimsieg über Arminia. Raffaels Treffer in der
Nachspielzeit (90.+3) besiegelte die 0:1 (0:0)-Niederlage der Arminen
in der Hauptstadt. Berlin schaffte durch den ersten "Dreier" seit dem
10. November den Anschluss an das gesicherte Mittelfeld, während die
Arminen unter ihrem neuen Trainer Michael Frontzeck noch auf das erste
Erfolgserlebnis warten. Vor 32.031 Zuschauern boten beide Teams bei
eisiger Kälte wenig erwärmende Szenen. Arminia beschränkte sich lange
Zeit auf die Defensivarbeit und überließ Hertha weitgehend das Mittelfeld.
Doch die Berliner konnten zunächst kein Kapital aus der Feldüberlegenheit
schlagen und zeigten Schwächen im Spielaufbau, so dass die Angriffsbemühungen
in der Regel am gegnerischen Strafraum beendet waren. Die erste aufregende
Szene entsprang dementsprechend auch eher dem Zufall: Nach einer missglückten
Flanke von Markus Schuler (29.) senkte sich das Leder noch gefährlich auf
die Torlatte. Artur Wichniarek scheiterte mit seinem Flachschuss aus 25
Metern an Berlins Schlussmann Drobny (26.). Die größte Chance der Gastgeber
hatte in der 61. Minute Raffael, der nach einem Zuspiel von Abwehrspieler
Chahed Mathias Hain zu einer Großtat zwang. In der 77. Minute hatte die
Arminia zudem noch Pech, als der Berliner Keeper Drobny an einer hohen Flanke
vorbeilief und der Ball sich noch fast ins Tor senkte. Das große Geheimnis
wird bleiben, warum Schiedsrichter Perl überhaupt hat solange Nachspielen lassen.
19.
Spieltag
08.02.2008
Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld 2:1 (1:0)
Das 2:1 (0:1) gegen Arminia war für die Hessen der dritte Sieg in Folge. Arminia
dagegen könnte nach diesem Spieltag auf einen Abstiegsplatz abrutschen.
Amanatidis (37.) und Neuzugang Fenin (47.) mit seinem vierten Treffer im zweiten
Bundesligaspiel besiegelten den fünften Heimsieg der aufstrebenden Eintracht,
die in den vergangenen neun Partien lediglich eine Niederlage hinnehmen mussten.
Für die auswärtsschwache Arminia, die seit dem 1. Spieltag am 11. August 2007
(3:1 in Wolfsburg) auf ihren zweiten Saisonsieg in der Fremde wartet, konnte
Artur Wichniarek nur noch verkürzen (74.). In der Commerzbank-Arena taten sich
die Hausherren sechs Tage nach dem Auswärtssieg zum Rückrundenauftakt (3:0 bei
Hertha BSC Berlin) vor allen Dingen in der ersten Halbzeit sehr schwer. Flüssige
Kombinationen blieben in einer zu Beginn äußerst zerfahrenen Partie zunächst
Mangelware. Nicht zuletzt, weil auch die Arminia im Spiel nach vorne wenig riskierte.
Frontzeck hatte seine Elf zwar gegenüber der Heim-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg
(0:1) auf drei Positionen verändert, doch insbesondere der nach seinem Einsatz beim
Afrika-Cup in die Startelf zurückgekehrte Stürmer Sibusiso Zuma konnte im ersten
Abschnitt keine Akzente setzen. Einen Abpraller von Frankfurts Keeper Nikolov
nach einem Weitschuss von Jörg Böhme schoss der Südafrikaner weit neben das
Eintracht-Gehäuse (13.). Auch den Hessen, bei denen Vorstandsboss Heribert
Bruchhagen am Donnerstag seinen Vertrag bis 2012 verlängert hatte, missglückten
etliche Aktionen. So strich der Schuss des völlig freistehenden Mittelfeldakteurs
Chris aus elf Metern weit am Tor der Blauen vorbei. Quasi aus dem Nichts gelang
dem Team von Trainer Funkel dann aber doch die Führung. Der bis dahin wenig
auffällige Fenin, der bei seinem Debüt im Eintracht-Trikot in Berlin alle drei
Treffer erzielt hatte, bediente Ochs mustergültig. Die flache Hereingabe des
Außenverteidigers vom rechten Flügel schob Amanatidis aus neun Metern ein.
Es war das siebte Saisontor des griechischen Nationalspielers. Nach dem Wechsel
gelang der Eintracht dann ein Auftakt nach Maß. Einen Pass aus der eigenen Hälfte
nahm Weissenberger auf und startete einen Alleingang. Seinen Schuss aus halbrechter
Position konnte Mathias Hain zwar noch abwehren, doch der für 3,5-Millionen-Euro
aus Teplice gekommene Fenin staubte zum 2:0 ab. In der Folge überschlugen sich die
Ereignisse. Zunächst hatten Arminia Pech, als Zuma mit einem Kopfball nur um
Zentimeter das Eintracht-Gehäuse verfehlte (49.). Sechs Minuten später traf
Weissenberger nach einer Ochs-Flanke den Pfosten. Im Angesicht der drohenden
Niederlage mühte sich die Arminia zwar, ein Aufbäumen um jeden Preis war aber
nicht zu erkennen. Bitter für Arminia: Am kommenden Wochenende bei Hertha BSC Berlin
muss der Club auf die gesperrten Jörg Böhme und Rüdiger Kauf verzichten. Das
Duo sah die fünfte Gelbe Karte.
18.
Spieltag
01.02.2008
Arminia Bielefeld - VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)
Michael Frontzeck hat drei Tage nach dem Pokal-Aus bei Carl Zeiss Jena auch ein
missglücktes Heim- und Liga-Debüt als Trainer von Arminia erleben müssen. Die
Blauen verloren zum Rückrunden-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:1).
Die Niedersachsen, die die letzten drei Auswärtsspiele vor der Winterpause mit
insgesamt zehn Gegentoren verloren hatten, arbeiteten sich durch den Sieg wieder
ins Tabellenmittelfeld vor. Den Siegtreffer erzielte Grafite in der 27. Minute.
Wolfsburg als Gegner bei der Liga-Premiere war für Frontzeck ein schlechtes Omen.
Als Trainer von Alemannia Aachen scheiterte er im Vorjahr durch ein 0:2 im
Pokal-Viertelfinale am VfL, das 2:2 im Ligaspiel besiegelte den Abstieg der Aachener.
Das Wolfsburger Team, das sich am Samstag bei Arminia präsentierte, hatte allein
schon namentlich mit dem aus der Vorsaison wenig zu tun, bereitete Frontzeck
aber auch beim Einstand beim neuen Club gehörig Probleme. Gäste-Coach Felix Magath
hatte mit sieben fast ausschließlich defensiven Akteuren eine extrem vorsichtige
Taktik gewählt. Im gesamten ersten Durchgang waren die Arminen nur durch
Distanzschüsse gefährlich. Auch der VfL hatte im ersten Durchgang nur zwei
Gelegenheiten: Beide besaß Grafite, eine nutzte er. Nach einem öffnenden Pass
von Marcelinho flankte Santana den Ball vors Tor und der Brasilianer drückte ihn
aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie. Nach dem Wechsel erwartete man das
große Anrennen der Blauen, stattdessen hatte nun der VfL gute Möglichkeiten,
die Führung auszubauen. Zunächst köpfte Grafite nach einer Ecke von Gentner vorbei
(49.), dann vergab sein Sturmpartner Dzeko eine mustergültige Santana-Hereingabe.
Die große Chance zum Ausgleich besaß Artur Wichniarek, dessen Aufsetzer aus spitzem
Winkel knapp am Tor vorbeirauschte. Kuriosum am Rande: Schiedsrichter-Assistent
Mike Pickel aus Mendig musste wegen einer Oberschenkelverletzung ausscheiden und
durch den vierten Offiziellen Christian Soltow aus Hamburg an der Linie ersetzt werden.
DFB-Pokal Achtelfinale
30.01.2008
FC Carl Zeiss Jena - Arminia Bielefeld 2:1 n.V.(0:1/1:1)
Routinier Simak hat Pokalschreck FC Carl Zeiss Jena ins DFB-Pokal-Viertelfinale
geschossen und dem abstiegsbedrohten Zweitligisten 500.000 Euro Preisgeld beschert.
Der Tscheche verwandelte in der 116. Minute einen Foulelfmeter zum 1:2 (0:1, 1:1)-Mißerfolg
der Arminia nach Verlängerung. Beim Pflichtspiel-Debüt des neuen Arminen-Trainers
Michael Frontzeck hatte Artur Wichniarek vor 14.080 Zuschauern die Blauen nach 41
Minuten in Führung gebracht. Einen kapitalen Fehler von Mathias Hain nutzte Petersen
sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum nicht mehr für möglich gehaltenen
Ausgleich für die Jenaer, die in der Runde zuvor bereits Pokalverteidiger 1. FC Nürnberg
ausgeschaltet hatten. Wegen eines Ellenbogenstoßes sah der Jenaer Allagui nach 101 Minuten
die Rote Karte, fünf Minuten später musste Jonas Kamper nach wiederholtem Foulspiel mit
der Ampelkarte vom Feld. Jena, bei denen mit Bürger ebenfalls ein neuer Trainer seine
Pflichtspiel-Premiere feierte, begann im Hurra-Stil und hatte nach zehn Minuten bereits
4:0-Eckbälle auf seinem Konto. Doch zwingende Möglichkeiten blieben aus. Erst als der
in der Zweitliga-Hinrunde zum "Edeljoker" avancierte Junioren-Auswahlspieler Petersen
von Simak freigespielt wurde, lag den Zuschauern der Torschrei auf den Lippen. Doch
Mathias Hain, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, konnte mit einer
Parade klären (23.). Diese Szene war der Weckruf für die bis dahin nur nach hinten
agierende Arminia. Immer mehr übernahm Arminia die Initiative und kreuzten öfter vor
dem Tor des weißrussischen Nationaltorhüters Chomutowski auf, der bei seinem ersten
Einsatz für die Thüringer seine Klasse gleich mehrfach unter Beweis stellen konnte.
Zunächst rettete er bei einem Freistoß des früheren Jenaers Jörg Böhme (27.), fünf
Minuten später holte er mit großartigem Reflex einen verunglückten Kopfball seines
Kapitäns Omodiagbe von der Linie. Folgerichtig ging Arminia in Führung, als Wichniarek
bei einer Kamper-Eingabe am schnellsten reagierte. Nach dem Wechsel versuchte die Arminen
schnell die Entscheidung zu erzwingen, fehlte jedoch etwas bessere Treffsicherheit.
Die Gastgeber vermochten es nicht, mit schnellem Umkehrspiel die Blauen in Verlegenheit
zu bringen. Erst als Hain einen Freistoß aus den Händen gleiten ließ, kam Carl Zeiss
zum Ausgleich. In der Nachspielzeit passierte lange nichts. Als Schied in der 115. Minute
von Petr Gabriel im Strafraum gefoult wurde, fiel die Entscheidung noch vor dem Elfmeterschießen.
17.
Spieltag
15.12.2007
Arminia Bielefeld - VfB Stuttgart 2:0 (0:0)
Mit einer engagierten Leistung und großem Einsatzwillen kämpft Arminia den
VfB Stuttgart nieder und schafft so einen wichtigen "Dreier". Arminia
hat nach der Entlassung von Ernst Middendorp seinen freien Fall in der
Bundesliga abgebremst. Fünf Tage nach der Trennung von ihrem "Jahrhunderttrainer"
feierte die Arminia unter Interimscoach Detlev Dammeier mit viel Einsatz
und Kampfgeist einen 2:0 (0:0)-Sieg gegen den Deutschen Meister VfB Stuttgart.
Die entscheidenden Tore erzielten der Däne Jonas Kamper (79.) und Artur
Wichniarek (90.+2). Die VfB-Mexikaner Pardo (73., Gelb-Rote Karte) und
Osorio (86., Rote Karte) flogen jeweils vom Platz. Wichniarek erzielte
das 600. Bielefelder Bundesligator. Dennoch befinden sich die Blauen nach
nur zwei Siegen aus den vergangenen zwölf Spielen weiter in einer äußerst
bedrohlichen Lage. Der VfB verpasste einen erfolgreichen Abschluss des
Meisterjahres 2007. Für Dammeier, der hauptamtlich die Arminia-Reserve
in der Oberliga Westfalen vor dem Sturz in die Sechstklassigkeit bewahren
soll, war es zugleich der erste und letzte Einsatz auf der Bank der ersten
Mannschaft. Der Ex-Arminia Profi Dammeier sorgte mit der Rückkehr zum 4-2-3-1
zumindest wieder für mehr Stabilität in der Arminen Abwehr. Die Arminia
besann sich auf ihre Tugenden und kaufte dem VfB mit Willen und Leidenschaft
den Schneid ab. Bereits nach zehn Minuten hätte Jörg Böhme mit einem
Volleyschuss aus 20 Metern das 1:0 erzielen können. Nach einem kurzen
Aufflackern der Stuttgarter Angriffskünste und der fünften Gelben Karte
des VfB-Verteidigers Tasci begann der einsame Kampf des Artur Wichniarek
um sein 29. Bundesligator für die Gastgeber. Der Pole stocherte nach 30
Minuten den Ball über die Torlinie, doch Schiedsrichter Manuel Gräfe
(Berlin) entschied zu Recht auf Abseits. Vier Minuten später scheiterte
Wichniarek am unsicheren VfB-Torhüter Schäfer, ehe er einen Konter mit
einem 22 Meter Schuss an die Querlatte abschloss (42.). Am Ende traf der
Pole aber doch. In der zweiten Halbzeit überließ die Arminia zunächst den
Gästen die Initiative, die daraus jedoch keinerlei Kapital schlagen konnten.
Nach ereignislosen 20 Minuten hatte Sibusiso Zuma dann die nächste Chance
zum 1:0. Der Südafrikaner schoss jedoch aus kurzer Distanz völlig freistehend
über das Tor. Kamper, bei der Arminia immer der richtige Mann für die Tore,
erlöste den Großteil der 20.600 Zuschauer auf der Alm mit einem platzierten
Flachschuss ins rechte Eck.
16.
Spieltag
07.12.2007
BV Borussia Dortmund - Arminia Bielefeld 6:1 (2:0)
Mit dem höchsten Bundesligasieg seit über sechs Jahren und einem spektakulären
Torfestival hat sich Borussia Dortmund den zuletzt angesammelten Frust von der
Seele geschossen. Beim Bemühen um einen versöhnlichen Jahresabschluss feierte
die Mannschaft von Trainer Doll einen hochverdienten 6:1 (2:0)-Sieg im
Westfalen-Derby gegen Arminia. Während der BVB eine Woche nach dem 2:1 beim
Meister VfB Stuttgart den Anschluss an die obere Tabellenhälfte schaffte, stehen
Arminia schwere Wochen und Monate im Abstiegskampf bevor. Die Blauen konnten nur
eines ihrer vergangenen elf Spiele gewinnen. Auswärts ergatterte die Mannschaft
von Trainer Ernst Middendorp zudem nur einen Punkt aus den jüngsten sieben Partien
bei einem Torverhältnis von 2:26. Der Brasilianer Tinga eröffnete vor knapp 80.000
begeisterten Zuschauern in der 13. Minute den Torreigen, bevor der Markus Schuler
(19.) per Eigentor für die 2:0-Führung der Borussia sorgte. Petric mit seinem
achten Saisontreffer (47.), Valdez (55., Handelfmeter) sowie Kringe (61.) und
Federico (67.) sorgten im letzten Heimspiel des BVB in diesem Jahr für die Highlights,
den Arminen Ehrentreffer markierte Oliver Kirch (81.). Die Dortmunder knüpften
gegen den westfälischen Konkurrenten an die Leistung von Stuttgart an, wirkten
äußerst aggressiv und konzentriert. Die Arminen begannen dagegen zaghaft und
wirkten nach dem Blitzstart der Gastgeber verunsichert. Die schlechteste Abwehr
der Bundesliga fand kein Mittel gegen die spielstarken Dortmunder, die es jedoch
versäumten schon nach dem zweiten Treffer zielstrebiger die Offensive zu suchen.
"Wir wollen euch kämpfen sehen" skandierten die enttäuschten Arminen Fans. Neben
einer schwachen Abwehr ließ auch das Spiel der Blauen im Angriff zu Wünschen übrig.
Fast folgerichtig kamen die Dortmunder nach dem Wechsel zu weiteren hochkarätigen
Chancen und als Petric zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff den dritten Treffer
markierte, war das Eis endgültig gebrochen. In der letzten halben Stunde ging es
für die Blauen, gegen die Dortmund in den vorangegangenen neun Duellen nur ein
Sieg holte, nur noch um Schadensbegrenzung. Mit Standing Ovations und der Laola-Welle
feierten die Dortmunder Fans den höchsten Sieg seit dem 6:1 am 2. März 2001 über
Eintracht Frankfurt, während die Anhänger der Arminia nach dem 1:8 bei Werder Bremen
in Dortmund das zweite Debakel ihrer Mannschaft erlebten.
15.
Spieltag
02.12.2007
Arminia Bielefeld - FC Bayern München 0:1 (0:1)
Ribery hat Bayern München nach einer Nacht auf Platz 2 wieder an die
Tabellenspitze der Bundesliga geschossen. Der Franzose erzielte beim
1:0 (1:0) des Rekordmeisters bei Arminia das Tor des Abends (22.)
und sorgte dafür, dass die Bayern Werder Bremen wieder von Rang 1
verdrängten. Das Team von Trainer Hitzfeld liegt nun wieder einen
Punkt vor dem norddeutschen Rivalen und ist zum 599. Mal Bundesliga-
Spitzenreiter, die Arminia bleibt auf Platz 14. Hitzfeld setzte in
der Innenverteidung wieder auf van Buyten, der den gesperrten Lucio
ersetzte. Jungstar Kroos bekam eine weitere Chance zur Bewährung und
durfte zum zweiten Mal von Beginn an spielen. Die Arminen bauten auf
Artur Wichniarek als einzige Sturmspitze. Vor 23.800 Zuschauern auf der
ausverkauften Alm versuchte die Arminia von Beginn an, den Bayern mit
kompromissloser Härte und Kampf den Schneid abzukaufen. Die Blauen
kamen bei stürmischem Wind und Dauerregen viel besser ins Spiel.
Bereits nach vier Minuten verzog Jonas Kamper einen Freistoß nur knapp,
dann bereitete er Kahn mit einem Flatterball aus 20 Metern Probleme (9.).
Nach 20 Minuten stand Sibusiso Zuma vor dem 1:0, scheiterte aber aus
kürzester Distanz am Pfosten. Die Bayern konterten eiskalt. Ribery sorgte
mit dem ersten Torschuss der Bayern gleich für das 0:1, als er nach
einem Steilpass von Toni den Arminia-Torhüter Mathias Hain überlegt
umkurvte und aus spitzem Winkel einschob. Nach dem Tor übernahmen die
Bayern immer mehr die Kontrolle, Arminia ging ohne weitere Torchance
in die Halbzeit. Hain musste zur zweiten Hälfte in der Kabine bleiben,
der Schlussmann war kurz vor der Pause mit Klose zusammengeprallt und
musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden.
Hain wurde durch Rowen Fernandez ersetzt, der Sekunden später bei einem
Schuss von Toni beinah bezwungen worden wäre. Demichelis (53.), dessen
Schuss Bernd Korzynietz in höchster Not auf der Linie klärte, sowie Klose
(62.) nach Ribery-Flanke hatten weitere gute Gelegenheiten zur Vorentscheidung.
Auf der Gegenseite scheiterte Kamper mit der ersten Arminia-Chance nach
dem Gegentor per Kopf nur knapp. Ansonsten hatten die Gäste das Spiel
weitgehend im Griff und beschränkten sich auf Verwaltung des Ergebnisses.
14.
Spieltag
24.11.2007
VfL Bochum - Arminia Bielefeld 3:0 (2:0)
Mit seinem ersten "Doppelpack " in der Bundesliga führt Mieciel die Bochumer
auf einen sicheren Mittelfeldplatz. Der Stürmer erzielt beim 3:0 (2:0)-Sieg
im Westfalenduell gegen Arminia die beiden ersten Tore. Mieciel bescherte
dem VfL den dritten Sieg in Folge. Er sorgte vor 20.478 Zuschauern mit seinen
Saisontoren drei (12.) und vier (15.) schnell für klare Verhältnisse, Dabrowski
(55.) mit dem 3:0 für die Vorentscheidung. Die beiden ersten Tore bereitete
Sestak mustergültig über die rechte Seite vor, hatte dabei gegen die unsichere
indisponierte Arminia-Deckung leichtes Spiel. Die Chance auf einen Hattrick
verpasste Mieciel in der 36. Minute, als er einen Kopfball knapp neben das Tor
setzte. Die Arminia kam nach den schnellen zwei Gegentreffern zwar besser ins
Spiel, blieb aber ohne zahlreiche Stammspieler harmlos. Middendorp musste
neben dem verletzten Daniel Halfar, Christian Eigler und Tobias Rau auch
kurzfristig die grippekranken Markus Schuler und Mathias Hain ersetzen. Für
Torwart Hain kam Rowen Fernandez zu seinem Bundesligadebüt. Beim dritten
Gegentreffer sah er zwar nicht gut aus, bewahrte die Blauen aber in der
Folge mit einigen guten Paraden sogar noch vor einer höheren Niederlage.
Bochums Trainer Koller änderte seine zuletzt siegreiche Startelf nur auf
einer Position und brachte für Imhof den wiedergenesenen Kapitän Zdebel.
Nachdem Zdebel in der ersten Halbzeit allerdings seine fünfte gelbe Karte
gesehen hatte und im Ruhrderby am kommenden Samstag gegen Schalke 04 gesperrt
ist, kam Imhof in der Pause wieder ins Spiel. Nach der Pause hatte Dabrowski
schon kurz vor seinem Treffer die große Chance zum 3:0, scheiterte mit
seinem Flachschuss aber noch an Fernandez. Nachdem Bochums Torwart Renno, der
erneut den Vorzug vor Lastuvka erhielt, einen Freistoß von Jörg Böhme
entschärft hatte (52.), sorgte Dabrowski mit seinem ersten Saisontor für
die Entscheidung.
13.
Spieltag
11.11.2007
Arminia Bielefeld - 1.FC Nürnberg 3:1 (0:1)
Die Franken verloren eine lange Zeit überlegen geführte Partie bei
Arminia mit 1:3 (1:0) und haben nach der fünften Pflichtspielniederlage
in Folge bereits fünf Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze.
Für die Arminia werden die Franken dagegen immer mehr zum Lieblingsgegner.
Wie schon beim 3:2 im Vorjahr beendeten die Blauen gegen den "Club"
eine lange Krisenzeit von diesmal sieben Spielen in Folge ohne Sieg
und sind damit in sieben Partien gegen den FCN seit dem Wiederaufstieg
im Jahr 2004 ungeschlagen. Wegbereiter für den Sieg der Arminen, die
jetzt sechs Punkte vor dem "Club" auf Rang 14 liegen, war Jonas Kamper:
Der Däne riss sein Team fast im Alleingang aus dem Schlaf, bereitete
zunächst den Ausgleich durch Rüdiger Kauf (Kopfball!) mustergültig vor (63.).
Torjäger Artur Wichiniarek mit seinem sechsten Saisontreffer nach Flanke
von Sibusiso Zuma (75.) und der Südafrikaner selbst mit einem Traumtor
in der zweiten Minute der Nachspielzeit schossen dann den Sieg heraus.
Vor rund 18.000 Zuschauern begann die Partie mit einem Platzregen und
trotz ähnlicher Situation zwei völlig unterschiedlichen Mannschaften.
Die Nürnberger begannen in der selben Formation wie drei Tage zuvor
beim 0:2 im UEFA-Cup gegen den FC Everton und hatten die Partie zunächst
sicher im Griff. Die Truppe von Trainer Meyer stand kompakt in der Defensive,
war spielerisch das bessere Team und besaß in den ersten sieben Minuten
drei gute Gelegenheiten. Bei der besten rettete nach einem unglücklichen
Kopfball von Arminias Innenverteidiger Matthias Langkamp der Pfosten
für den chancenlosen Bielefelder Schlussmann Mathias Hain. Nach Kaufs
Ausgleich musste FCN-Schlussmann Blazek in der 73. Minute nach einer
verunglückten Rettungsaktion von Wolf sein ganzes Können aufbieten,
um ein Eigentor zu verhindern. Zwei Minuten später war er gegen Wichniarek
jedoch machtlos, der mit seinem insgesamt 28. Bundesliga-Tor für die Arminia
den Vereinsrekord von Frank Pagelsdorf einstellte.
12.
Spieltag
03.11.2007
Bayer 04 Leverkusen - Arminia Bielefeld 4:0 (3:0)
Gekas schießt Bayer Leverkusen aus seinem Tief. Am 12.
Spieltag erzielt der Grieche einen Doppelpack gegen Arminia.
Am Ende bezwangen die Rheinländer die Blauen verdient mit
4:0 (3:0) und beendeten damit eine Serie von vier Spielen ohne Sieg.
Dagegen rutschen die Arminen nach der siebten Partie ohne "Dreier"
in Folge weiter ab. Die Führung für Leverkusen vor 22.500
Zuschauern erzielte Barbarez (9.). Mit seinen Vorlagen hatte
der Routinier auch maßgeblichen Anteil an Gekas' Saisontoren
Nummer fünf und sechs (29. /34.) und sorgte zudem mit seinem
zweiten Treffer für den Endstand (80.). Die Leverkusener
nutzten die Gelegenheit und tankten Selbstbewusstsein für das
UEFA-Cup-Spiel am Donnerstag bei Spartak Moskau. Das Team
von Trainer Skibbe konnte größtenteils ungehindert kombinieren.
Die Arminen kamen nach dem Rückstand nie richtig ins Spiel und
hatten im ersten Durchgang noch Glück, da allein Gekas vier
hochkarätige Chancen vergab. Nach dem Kopfballtreffer von Barbarez,
den er mit einem Pass auf Castro selbst eingeleitet hatte,
verzog der Grieche zwei Mal aus bester Position vor Torhüter
Mathias Hain, bevor er die vorbildliche Vorarbeit seines
Sturmkollegen nutzte. Zwei Mal verstolperte Gekas den Ball
jedoch auch aus aussichtsreicher Schussposition. Nach dem
Seitenwechsel bemühte sich die Arminia um mehr Aggressivität
im Zweikampfverhalten. Die beste und fast einzige Chance hatte
der eingewechselte Daniel Halfar in der 58. Minute, bei seinem
Volleyschuss war Torhüter Rene Adler jedoch auf dem Posten.
Ohne zu glänzen, dominierte ansonsten Leverkusen das Spiel nach Belieben.
Erschwerend kam für Arminia hinzu, dass Jörg Böhme mit einem Infekt
sowie Artur Wichniarek, mit fünf Treffern immerhin bester Torschütze,
mit einer Sprunggelenkverletzung ausfielen. Zudem musste der
eingewechselte Jonas kamper schon in der 68. Minute verletzt wieder vom Feld.
DFB-Pokal 2. Hauptrunde
31.10.2007
TuS Koblenz - Arminia Bielefeld 1:2 n.V.(1:1/1:1)
Nach dem glücklichen Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals
atmete Arminia Trainer Ernst Middendorp tief durch, dann blies
er zur verbalen Attacke auf seine Kritiker. "Die Mannschaft hat
außerordentlichen Charakter gezeigt, der ihr ja oft abgesprochen
worden ist. Sie hat sich als Team präsentiert. Und ich bin ein
Part dieses Teams, was vielfach bezweifelt wird", sagte Middendorp
nach dem 2:1-Sieg in der Verlängerung beim Zweitligisten TuS Koblenz.
Der erste Pflichtspielsieg seit dem 15. September (4:2 gegen Hansa
Rostock) tat Mannschaft und Trainer sichtlich gut. "Seit langem
sind alle mal wieder glücklich", befand Abwehrspieler Tobias Rau.
Und Torhüter Matthias Hain stellte fest: "Das war ein Sieg der
Moral. Kompliment an die Mannschaft. Wie die Truppe aufgetreten
ist, war beeindruckend." Der nach zuvor sechs sieglosen
Bundesliga-Spielen in die Kritik geratene Middendorp fühlte sich
nach der Partie in seinem Job sicherer als zuvor und verstieg
sich in völliger Verkennung der Gesetzmäßigkeiten des Profifußballs
zu der Aussage: "Wie lange ich Coach in Bielefeld bin, entscheide ich."
Geschäftsführer Reinhard Saftig wollte sich zu dem Thema nicht äußern:
"Dazu gebe ich keinen Kommentar." Allerdings stand der Erfolg in
Koblenz auf des Messers Schneide. Beim Stande von 1:1, das Mavric (39.)
erzielt hatte, traf der Ex-Arminie Fatmir Vata mit einem Freistoß in
der 105. Minute nur die Latte. "Das Glück haben wir uns verdient",
stellte Middendorp fest. Immerhin war ihm nicht entgangen, dass
Arminia phasenweise enorm unter Druck stand und spielerisch viele
Wünsche offen ließ. Matchwinner Eigler (Tore in 6.& 106. Min.)
räumte dann auch selbstkritisch ein: "Wir dürfen den Sieg nicht
überbewerten. Wir haben gegen einen nicht überragenden Zweitligisten
gespielt, da müssen wir eigentlich souveräner auftreten."
11.
Spieltag
28.10.2007
Arminia Bielefeld - FC Energie Cottbus 1:1 (0:0)
Für Arminia und Energie Cottbus nehmen die Negativserien immer bedrohlichere
Ausmaße an. Nach dem 1:1 (0:0) warten die Blauen in der Fußball-Bundesliga schon
seit sechs Spielen auf einen Sieg. Der abgeschlagene Tabellenletzte aus der Lausitz
wartet gar schon seit dem 29. April und dem 2:1 gegen Bayer Leverkusen auf einen
dreifachen Punktgewinn. Für die 17 000 Zuschauer auf der ALM waren
die Darbietungen beider Teams teilweise kaum noch mit Wohlwollen anzuschauen. Für
Cottbus bedeutete das 1:1 immerhin den dritten Auswärtspunkt dieser Spielzeit. In
der Nachspielzeit gelang dem Dänen Sörensen (90.+2) das 1:1 für Energie,
nachdem sein Landsmann Jonas Kamper Bielefeld in der 77. Minute mit einem fulminanten
Distanzschuss in Führung gebracht hatte. Wobei Schiri Florian Meyer den Cottbusern einen
unberechtigten Handfreistoß zugesprochen hat. Energie-Trainer Prasnikar machte seinen
angekündigten Torwartwechsel wahr und übertrug nach 20 Gegentreffern, die der 38- jährige
Piplica in dieser Saison schon hinnehmen musste, Tremmel die Verantwortung.
Und der Piplica-Ersatz konnte sich in seinem 68. Erstliga-Einsatz früh auszeichnen, als
er in der 11. Minute gegen den freistehenden Robert Tesche reaktionsschnell
klärte. Nur drei Minuten später hatte Christian Eigler für Arminia eine zweite gute
Möglichkeit, doch Vragel da Silva behielt den Überblick und bereinigte die für Cottbus
schwierige Situation. Nach einer durchaus ansehnlichen Anfangsphase verflachte die Partie,
die Zuschauer pfiffen die Akteure beider Mannschaften schon vor der Pause aus. Ein
Missverständnis zwischen Arminias Keeper Mathias Hain und Matthias Langkamp hätte fast
zu einem Eigentor der Gastgeber (41.) geführt. Auch nach dem Wechsel wurde das
Aufeinandertreffen zweier schwacher Teams nicht besser, wenngleich der eingewechselte
und vom Publikum geforderte Kamper (62.) bei einem Kopfball eine vielversprechende
Möglichkeit für die Gastgeber hatte. 15 Minuten später traf er dann zu seinem ersten
Saisontor, doch als sich alle schon mit dem 1:0 abgefunden hatten, gelang Sörensen mit
dem ersten Auswärtstreffer für Cottbus in dieser Spielzeit noch das 1:1. Arminias
Trainer Ernst Middendorp, der an diesem Sonntag 49 Jahre alt wird, schickte die gleiche
Mannschaft wie beim 0:0 in Karlsruhe auf das Feld, Prasnikar nahm außer Tremmel noch den
Kroaten Rivic neu in sein Team.
10.
Spieltag
21.10.2007
Karlsruher SC - Arminia Bielefeld 0:0
Der Höhenflug von Aufsteiger Karlsruher SC ist vorerst beendet. Die Badener
kommen am 10. Spieltag der Bundesliga nicht über ein torloses Remis gegen
Arminia hinaus und rutschen damit nach zuletzt drei Siegen in Folge vom 2.
auf den 4. Tabellenplatz ab. Dagegen gelang den "Blauen", die erstmals seit
über 24 Jahren wieder einen Punkt in Karlsruhe holten, nach vier Niederlagen
in Serie ein erster Schritt aus der Krise. Vor 27.361 Zuschauern im
Wildparkstadion waren die Gastgeber in der Anfangsphase deutlich agiler als
die defensiv eingestellten Arminen. Der engagierte Beginn des KSC wurde
schon nach zwei Minuten beinahe belohnt, doch der ungarische Nationalspieler
Hajnal vergab im Anschluss an eine Freistoßvariante freistehend die große
Möglichkeit zur Führung. Während die offensiv ausgerichteten Karlsruher
um den ersten Treffer bemüht waren, beschränkten sich die ersatzgeschwächten
Arminen, die ohne sieben verletzte Profis auskommen mussten, in erster Linie
auf die Abwehrarbeit. Lediglich dem Ex-Karlsruher Ioannis Masmanidis war die
große Motivation in der Partie gegen seine früheren Teamkollegen anzumerken.
Trotz der Bemühungen von Spielmacher Masmanidis verstärkten die Platzherren
Mitte der ersten Hälfte für kurze Zeit noch einmal den Druck und kamen durch
den Schweizer Kapitän Eggimann (23. ) sowie den Ex-Arminen Massimilian
Porcello (24.) zu zwei guten Chancen. Nach einer knappen halben Stunde
hinterließ das erfolglose Anrennen der Karlsruher gegen das Abwehrbollwerk
der Arminia erste Spuren bei den Gastgebern. Der KSC leistete sich zahlreiche
Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne und kam kaum noch gefährlich vor das Tor
von Mathias Hain. Da die Arminen gleichzeitig nicht gewillt waren, von ihrer
Defensivstrategie abzurücken, sank das Niveau in den letzten Minuten vor der
Pause merklich. Auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel änderte
sich das Bild zunächst nicht. Der KSC war in seinen Offensivbemühungen nicht
ideenreich genug, um die Abwehr der Blauen in ernste Schwierigkeiten zu bringen.
Erst in der 55. Minute sorgten die Badener wieder für Gefahr vor Hain, doch
Iashvili vergab vollkommen feistehend kläglich. Im Anschluss an diese Szene
drängten die Karlsruher auf den Sieg und spielten mit größerem Risiko nach vorne.
Um das Engagement seiner Akteure zu unterstützen, wechselte KSC-Trainer
Becker in der 63. Minute die Offensivkräfte Kapllani und Carnell ein, die
den Angriff noch einmal beleben sollten.
9.
Spieltag
06.10.2007
Arminia Bielefeld - Hamburger SV 0:1 (0:0)
Rafael van der Vaart hat einen Uralt-Rekord der HSV-Legende Uwe Seeler
eingestellt und den Hamburger SV damit in der Spitzengruppe der
Bundesliga etabliert. Der niederländische Kapitän erzielte beim 1:0
(0:0)-Erfolg der Hanseaten bei Arminia in der 49. Minute das Tor des
Tages und traf damit bei seinem siebten Bundesliga-Einsatz in Folge.
Als letzter HSV-Spieler hatte Uwe Seeler in der ersten Bundesliga-Saison
1963/64 in sieben Bundesligaspielen in Folge getroffen. Durch das
vierte Spiel in Serie ohne Niederlage rückte der HSV zumindest
vorübergehend bis auf drei Punkte an Tabellenführer Bayern München heran,
der erst am Sonntag den 1. FC Nürnberg empfängt. Für die Arminia geht
dagegen der freie Fall weiter. Nach der vierten Niederlage in Folge bei
1:14 Toren sind die Ostwestfalen schon bedenklich nahe an die Abstiegszone
gerutscht. Dabei hatte Arminen-Coach Ernst Middendorp eine völlig veränderte
Mannschaft gegenüber dem 1:8 bei Werder Bremen und der damit zweithöchsten
Niederlage der Vereinsgeschichte aufs Feld geschickt. Gleich vier neue
Spieler rückten ins Team, zudem änderte Middendorp die taktische Ausrichtung
von einem 4-2-2-2 auf ein 4-1-1-4-System. Dies schien sich zunächst
auszuzahlen. Die Blauen standen wieder kompakt und hatten durch Sibusiso
Zuma (11.) und Jörg Böhme (13.) die ersten Chancen. Der HSV agierte 43
Stunden nach dem Abpfiff der UEFA-Cup-Partie gegen Litex Lowetsch (3:2)
am Donnerstag zunächst sehr abwartend und kam erst in der 36. Minute
erstmals gefährlich in Tornähe. Matthias Langkamp schlug den Ball nach
einer Kopfball-Ablage von Guerrero vor dem einschussbereiten van der
Vaart aus der Gefahrenzone. Der HSV-Kapitän blieb lange Zeit blass,
setzte dann aber wieder ein Glanzlicht. Nach einem langen Pass des
starken Boateng ließ der Niederländer Arminen-Schlussmann Mathias
Hain mit einem Linksschuss ins lange Eck keine Chance. In der Folge
steigerte sich van der Vaart, riss die Partie mehr und mehr an sich.
Die Arminia spielte engagiert nach vorne, fand in der sicheren HSV-Abwehr
jedoch kaum Schlupflöcher.
8.
Spieltag
29.09.2007
SV Werder Bremen - Arminia Bielefeld 8:1 (4:1)
Dank eines Rekordsieges und des dritten Heimerfolges in Serie hält Werder
Bremen weiter Kontakt zur Spitzengruppe der Bundesliga. Die Hanseaten
bezwangen Arminia mit 8:1 (4:1) und feierten damit auch eine gelungene
Generalprobe für das Champions-League-Spiel gegen den griechischen Meister
Olymiakos Piräus am kommenden Mittwoch. Werder stellte damit seinen
höchsten Bundesliga-Sieg vom 26. November 1983 gegen Kickers Offenbach
(8:1) ein. Die Arminen müssen sich nach der dritten Niederlage in Folge
nach unten orientieren. 40.120 Zuschauer im Bremer Weserstadion sahen
eine turbulente erste Halbzeit. Die Platzherren gingen in der 17. Minute
durch Niemeyer, der bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung (33.)
ein starkes Saisondebüt in Werders Startelf gab, verdient in Führung.
Zehn Minuten vor der Pause gelang Almeida das 2:0, bevor Artur Wichniarek
die erste Chance zum Anschlusstreffer nutzte (37.). Die Bremer setzten
sich aber noch vor dem Halbzeitpfiff durch einen Doppelschlag von Sanogo
(41./44.) wieder ab. Nach der Pause traf Nationalspieler Mertesacker an
seinem 23. Geburtstag zum 5:1 (59.), Rosenberg (66.), Diego (85.) und
Almeida (88.) sorgten für den Endstand. Die Gastgeber dominierten die
erste Hälfte trotz der Ausfälle von zehn potenziellen Stammspielern fast
nach Belieben. Nachdem in der Anfangsviertelstunde noch keine gefährlichen
Szenen zustande gekommen waren, gab Niemeyer mit seinem ersten Bundesligator
die Initialzündung für ein Offensivfestival. Allerdings profitierten die
Bremer bei ihren Treffern auch von den Unachtsamkeiten der Arminia
Hintermannschaft, die nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Andre
Mijatovic in der 27. Minute ungeordnet wirkte. Abgesehen vom 1:0, dem 6:1
und 7: 1 fielen alle Werder-Tore nach hohen Hereingaben von den Außenpositionen.
Dabei hatte die Arminia, die noch nie im Weserstadion gewinnen konnte,
sogar noch Glück, dass Rüdiger Kauf drei Mal auf der Linie klärte.
Nach dem Seitenwechsel blieb Doppeltorschütze Sanogo angeschlagen in der
Kabine, Werder kontrollierte die Begegnung jedoch weiterhin souverän und
baute seine Führung aus.
7.
Spieltag
26.09.2007
Arminia Bielefeld - Hannover 96 0:2 (0:0)
Der Höhenflug von Arminia in der Bundesliga ist endgültig gestoppt. Nach dem
0:3 am Samstag bei Schalke 04 verlor das bisherige Überraschungsteam auch
sein Heimspiel gegen Hannover 96 mit 0:2 (0:0) und rutschte damit innerhalb
von fünf Tagen vom 2. Platz ins Tabellenmittelfeld ab. Die Talfahrt in die
gefährdete Region konnte Hannover dagegen verhindern. Durch den Sieg zogen
die Niedersachsen nach Punkten mit den Arminen gleich. Der Ungar Huszti per
geschenkten Handelfmeter (54.) von Schiedsrichter Knut Kircher und er erst
wenige Sekunden zuvor eingewechselte Pinto (85.) sorgten in einer hart
umgekämpften Partie die Treffer. Vor rund 21.800 Zuschauern wirkten beide
Teams nach ihren 0:3-Niederlagen am Wochenende verkrampft und agierten höchst
umständlich. Die große Chance für einen Arminen Blitzstart vergab der Artur
Wichniarek, der in der 5. Minute nach einem groben Schnitzer von Vinicius
aus kurzer Distanz frei zum Schuss kam, aber offenbar zu überrascht war und
den Ball über das Tor drosch. In der Folge regierte Taktieren im Mittelfeld.
Hannover agierte nach zuvor zehn Gegentoren in vier Spielen aus einer kompakten
Defensive. Der Arminia fehlten die spielerischen Mittel, um diese auszuhebeln.
Dies lag nicht zuletzt daran, dass der Grieche Leonidas Kampantais den
Armimen-Coach Ernst Middendorp überraschend erstmals von Beginn an aufgeboten
hatte, in der Rolle des Spielmachers ähnlich überfordert wirkte wie in den
Spielen zuvor Siyabonga Nkosi und Ioannis Masmanidis. Nachdem Hanke (40.) und
Kampantais (42.) kurz vor der Pause große Chancen ausgelassen hatten, gingen
die Gäste neun Minuten nach dem Wechsel in Führung. Artur Wichniarek
wehrte angeblich vorsätzlich einen Freistoß von Bruggink mit der Hand
ab und Huszti, der drei Minuten zuvor bereits den Pfosten getroffen hatte,
verwandelte den Strafstoß sicher. Ein Drehschuss von Wichniarek landete
zudem auf der Latte (61.).
6.
Spieltag
22.09.2007
FC Schalke 04 - Arminia Bielefeld 3:0 (1:0)
Schalke 04 hat die Champions-League-Auftaktniederlage schnell verarbeitet
und sich in der Bundesliga in der Spitzengruppe zurückgemeldet. Vier Tage
nach dem 0:1 in der europäischen "Königsklasse" gegen den FC Valencia
feierte der Vizemeister einen überzeugenden 3:0 (1:0)-Sieg gegen Arminia
und setzte sich mit zehn Punkten im Spitzenfeld der Tabelle fest. Arminia
dagegen musste nach dem besten Saisonstart seit 25 Jahren einen herben
Dämpfer hinnehmen. In der ausverkauften Arena erzielten Kuranyi (24.),
Asamoah (54.) und Rafinha (65., Foulelfmeter) die Tore für die in allen
Belangen deutlich überlegenen "Königsblauen", die bei besserer Chancenauswertung
einen noch höheren Sieg hätten herausschießen können. Der bisherige
Tabellenzweite Arminia enttäuschte auf der ganzen Linie. Schon in der
ersten Halbzeit hätten die Gelsenkirchener das einseitige Spiel entscheiden
können. Gleich ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen erspielte sich die
Elf von Trainer Slomka. Alleine Kuranyi, der so gut wie jedes Kopfballduell
gewann, hätte vor der Pause mehr als nur ein Tor erzielen müssen. Doch der
Nationalspieler überwand den starken Arminia-Keeper Mathias Hain nur nach
einer Flanke von Pander per Kopf; drei weitere Chancen ließ der Ex-Stuttgarter aus.
Nach dem Seitenwechsel sorgte Asamoah für die Entscheidung - mit einem Tor,
das die schwache Leistung der "Richtigen Blauen" dokumentierte. Nach einem
langen Pass von Torhüter Neuer kam Asamoah völlig frei vor Hain an den Ball,
steuerte unbedrängt auf das Arminen Tor zu und erzielte mühelos das 2:0.
Dem 3:0 ging ein fragwürdiges Foul von Matthias Langkamp an Asamoah voraus,
den "geschenkten" Strafstoß verwandelte Rafinha souverän.
5.
Spieltag
15.09.2007
Arminia Bielefeld - FC Hansa Rostock 4:2 (1:0)
Dank einer Steigerung in der 2. Halbzeit gewinnen die Arminen verdient gegen
Hansa Rostock. Die Hausherren bleiben an Bayern dran. Außenseiter Arminia
ist auf den 2.Platz der Bundesliga gestürmt, Aufsteiger Hansa Rostock konnte
dagegen auch bei seinem Lieblingsgegner Arminia nicht den erhofften ersten
Saisonpunkt einfahren. Die Blauen feierte beim 4:2 (1:0) gegen Hansa den
dritten Saisonsieg und liegt mit zehn Zählern nun direkt im Windschatten der
Bayern. Dagegen kassierten die Mecklenburger im fünften Spiel die fünfte
Niederlage. Eine genauso schlechte Ausbeute zum Saisonstart hatte in den
letzte 16 Jahren nur ein einziges Team aufzuweisen: Der FSV Mainz 05, der
in der Saison 2005/06 aber am sechsten Spieltag gewann, schließlich sogar
den Klassenerhalt schaffte. Mann des Tages war dabei Christian Eigler. Der
frühere U21-Nationalstürmer erzielte zwei Treffer selbst (15., 55.) und
bereitete einen weiteren Treffer von Sturmpartner Artur Wichniarek mustergültig
vor (59.). Rostocks Agali hatte die Arminia mit einem Eigentor in der 31.
Minute in Führung gebracht. Kern mit einem Fallrückzieher (47.) und Bülow
(63.) trafen für Hansa . 20.600 Zuschauer sahen eine kampfbetonte erste und
eine ereignisreiche zweite Halbzeit. Im ersten Spielabschnitt prägten
Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten das Geschehen, keines der beiden Teams
hatte eine herausgespielte Torgelegenheit zu verzeichnen. Bezeichnenderweise
fiel das einzige Tor durch ein Missgeschick, als Agali in seinem zweiten Spiel
seit der Rückkehr nach Rostock einen scharfen Freistoß von Jörg Böhme mit dem
Bauch ins eigene Netz verlängerte. Nach dem Wechsel überschlugen sich dann
plötzlich die Ereignisse. Kerns Fallrückzieher war der Startschuss für insgesamt
fünf Treffer in nur 17 Minuten. Dabei wurde klar, wieso Hansa in den ersten
Spielen ohne Punkt geblieben war. Mit zahlreichen Stellungsfehlern und
katastrophalen Fehlpässen lud die Mannschaft von Trainer Frank Pagelsdorf, bis
heute Bundesliga-Rekordtorschütze der Arminia, die Arminen regelrecht zum Toreschießen ein.
4.
Spieltag
01.09.2007
MSV Duisburg - Arminia Bielefeld 3:0 (0:0)
Aufsteiger MSV Duisburg hat am vierten Spieltag der 1. Bundesliga seinen ersten
Heimsieg gefeiert und Arminia den möglichen Sprung an die Tabellenspitze verwehrt.
Die "Zebras" besiegten die "Blauen" 3:0 (0:0) und machten einen Sprung ins
Tabellen-Mittelfeld. Arminia hätten mit einem Sieg in Duisburg zumindest bis
Sonntagabend die Spitze in der Liga übernehmen können. Der erst 21 Jahre alte
Brasilianer Maicon leitete in seinem ersten Bundesliga-Spiel von Beginn an in
der 64. Minute mit einem Weitschuss Arminias Niederlage ein, nachdem die Partie
bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend nur mäßiges Niveau hatte. Vor 21.100 Zuschauern
in der MSV-Arena machte kurz darauf Ishiaku mit einem Doppelschlag in der 68. und
70. Minute die Niederlage der Arminia perfekt. Für den Nigerianer waren es die
Treffer Nummer drei und vier in der laufenden Saison. Duisburgs Trainer Bommer
hatte Neuzugang Maicon anstelle des gesperrten Tararabhe in die Startformation
genommen. Ansonsten vertraute der Coach den gleichen Spielern wie zuletzt beim
0:1 bei Meister VfB Stuttgart. Auch sein Kollege Ernst Middendorp hatte gegenüber
der Vorwoche lediglich eine Änderung vorgenommen: Markus Bollmann begann anstelle
von Oliver Kirch. Beide Mannschaften zeigten über weite Strecken wenig überzeugenden
Fußball und leisteten sich zahlreiche Abspielfehler. Auch die starken sechs Minuten
des MSV Mitte der zweiten Halbzeit machten die Partie auch nicht ansehnlicher.
Ernst Middendorp akzeptierte die Niederlage und meinte zum Spielverlauf: "Ich denke,
dass heute völlig verdient die drei Punkte in Duisburg geblieben sind. In der zweiten
Halbzeit hatten wir 15 bis 20 Minuten kaum Entlastung, dann kann man darauf warten,
dass man das 1:0 bekommt. Dass es dann drei Tore in sieben Minuten wurden, ist n
atürlich happig."
3.
Spieltag
25.08.2007
Arminia Bielefeld - Hertha BSC Berlin 2:0 (0:0)
Nach dem besten Saisonstart seit 25 Jahren mischt Arminia in der Bundesliga weiter
oben mit. Die Arminia bezwang Hertha BSC Berlin dank Toren von Ioannis Masmanidis
(51.) sowie des Ex-Berliners Artur Wichniarek (90.) am dritten Spieltag mit 2:0
(0:0) und ist weiter ungeschlagen. Die Gäste dagegen verpassten die Gelegenheit,
ihren Überraschungssieg gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart in der Vorwoche
(3:1) mit einem Auswärtserfolg zu vergolden. Vor 20.300 Zuschauern auf der Baustelle
Alm setzte Hertha-Trainer Favre auf zwei der eindringlich geforderten Neuzugänge:
Der schwedische Nationalstürmer Grahn und der Schweizer Verteidiger von Bergen
gaben ihr Bundesliga-Debüt. Auch Okoronkwo stand nach seinem Tor gegen den VfB eine
Woche zuvor in der Anfangself, bei der Arminia hatte Oliver Kirch rechts in der
Abwehr Markus Bollmann verdrängt. Grahn rechtfertigte seine Verpflichtung mit einer
engagierten Leistung als Ballverteiler und hängende Spitze, blieb aber zur Pause
in der Kabine. Torchancen hatte Grahn ebensowenig wie zunächst seine Mitspieler -
trotz eines optischen Übergewichts der Berliner hatte die Arminia in einer weitgehend
langweiligen ersten Hälfte noch die wenigen besseren Szenen. Insgesamt blieben zu
viele Anspiele in den dicht gestaffelten Abwehrreihen hängen. Der Südafrikaner
Siyabonga Nkosi war mit der Spielgestaltung im Arminia-Mittelfeld völlig überfordert
und wurde folgerichtig nach einer halben Stunde von Masmanidis ersetzt, der mehr
Schwung in die Offensive brachte. Die Hertha kam völlig verändert aus der Kabine
und lieferte plötzlich einen Sturmlauf ab. Lucio traf mit einem wuchtigen Schuss
aus dem Gewühl die Querlatte, Okoronkwo hatte Sekunden zuvor eine gute Chance
ausgelassen (47.). Sechs Minuten vor dem Ende hatte Arminia Glück als Herthas
Ebert mit einem Freistoß die Latte traf. Trainer Favre analysierte auf Grund
der vergebenen Chancen, "Solche Niederlagen muss man akzeptieren, das kann passieren.
Aber in der ersten Hälfte hätten wir längst führen können. Wir müssen schneller
spielen und unsere Chancen besser nutzen." Das 1:0 fiel überraschend und recht
kurios: Die Arminia erhielt einen indirekten Freistoß, nachdem Hertha-Schlussmann
Drobny einen Rückpass aufgenommen hatte. Radim Kucera täuschte vor der Ausführung
mehrmals an, ehe er mit der Sohle auf Masmanidis zurücklegte, der einschoss.
Trainer Ernst Middendorp zeigte sich zufrieden und sagte zum Spiel, "Das 2:2 in
der Vorwoche gegen Frankfurt war wie eine Niederlage, deswegen war die Mannschaft
vor dem Spiel sehr unruhig. Ich bin sehr glücklich, dass wir heute alle drei Punkte
behalten haben. In der letzten Woche waren alle sehr enttäuscht, heute bin ich vom
Torwart bis zu den Einwechselspielern sehr zufrieden."
2.
Spieltag
18.08.2007
Arminia Bielefeld - Eintracht Frankfurt 2:2 (0:0)
Dank zweier Treffer kurz vor Schluss erkämpft sich die Frankfurter Eintracht
bei Arminia einen kaum noch für möglich gehaltenen Punkt. Arminia hat den
besten Saisonstart in die Bundesliga seit 25 Jahren knapp verpasst. Beim 2:2
(0:0) gegen Eintracht Frankfurt verspielten die Blauen am zweiten Spieltag
trotz einer 2:0-Führung ihren zweiten Sieg nach dem 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg
in der Schlussphase. Nachdem Arminia durch den Tschechen Radim Kucera (68.) und
das zweite Saisontor des Polen Artur Wichniarek (80.) vermeintlich schon auf der
Siegerstraße lagen, entführten die auch noch ungeschlagenen Hessen durch Meier
(86.) und Marco Russ (89.) noch einen Punkt. "Die Schlussphase war sehr spannend
mit glücklichem Ausgang für uns", freut sich Eintracht-Coach Funkel. "Insgesamt
gesehen geht das Ergebnis in Ordnung. Die Mannschaft hat Moral gezeigt, ist noch
mehr Risiko gegangen und durch die beiden Tore belohnt worden." Auch Arminias
Coach Ernst Middendorp bezeichnet das Remis als gerecht: "Der Spielausgang ist
unglücklich für uns. Über 90 Minuten gesehen hat Frankfurt den Punkt aber
sicherlich verdient." Dies belegt die Statistik: Die Hessen notierten wesentlich
mehr Torschüsse als die Heimelf, nämlich 22:10, hatten mehr Ballbesitz (52 Prozent),
mehr Flanken (29:21) und mehr Ecken (8:3). Nur bei den gewonnenen Zweikämpfen behielt
die Arminia die Oberhand (53 Prozent). Obwohl Arminia zwei Punkte in den letzten
drei Minuten verspielt haben, ist Middendorp mit den ersten beiden Saisonspielen
zufrieden, wie er betont: "Trotz aller unglücklichen Umstände: Wir haben vier Punkte
aus den ersten beiden Spielen geholt - das ist ein guter Saisonstart." Vor 21.200
Zuschauern hatte Arminen-Coach Ernst Middendorp seine erfolgreiche Elf aus der
Vorwoche aufgeboten. Sein Gegenüber Funkel nahm nur eine (notgedrungene) Änderung
vor: Für den verletzten Amanatidis spielte der frühere Mainzer Thurk als einzige Spitze.
Die Partie kam langsam auf Touren. Die Hessen agierten aus einer kompakten Deckung,
und auch die Blauen öffneten zögerlich ihr Spiel und machten durch zahlreiche
Abseitspositionen viele vielversprechende Situationen zunichte. Erst eine Chance
von Streit, der den Ball 14 Meter vor dem Arminen-Tor nicht richtig traf, wirkte
als Weckruf für beide Teams (22.). Innerhalb der nächsten zehn Minuten hatten
beide Seiten zwei große Chancen. Die größte Möglichkeit vergab in der 31. Minute
Thurk, als er nach einem katastrophalen Rückpass von Kucera aus 14 Metern direkt
abzog, doch Mathias Hain konnte den Ball mit den Fingerspitzen zur Ecke lenken.
Nach dem Wechsel wagte die Arminia immer mehr, die Eintracht dagegen zunächst
immer weniger. Nachdem der überragende Matthias Langkamp einen Schuss von Streit,
der mit vier Torschüssen und sieben Vorlagen glänzte, in letzter Sekunde abgeblockt
(49.) hatte, übernahmen die Blauen entgültig das Kommando. Christian Eigler traf
per Kopf das Lattenkreuz (58.), ehe Kuceras Kopfballtreffer für die nun verdiente
Arminen-Führung sorgte. Zwölf Minuten später legte Wichniarek, mit drei Torschüssen
agilster Bielefelder, das 2:0 nach. Mit 24 Bundesligatreffern fehlen dem Polen nur
noch vier Tore, um mit Arminias Rekordschützen Frank Pagelsdorf gleichzuziehen.
Im Gefühl des sicheren Sieges ließ Arminia die Zügel jedoch zu locker, und Frankfurt
nutzte die Unaufmerksamkeiten noch zum überaschenden Remis. Am häufigsten waren auf
Seiten der Arminia Matthias Langkamp (66 Ballkontakte) am Spielgerät, bei Frankfurt
wurde Streit (80) stets gesucht.
1.
Spieltag
11.08.2007
VfL Wolfsburg - Arminia Bielefeld 1:3 (0:1)
Das erste Spiel von Felix Magath auf der Wolfsburger Bank ging gründlich daneben.
Eine starke Arminia entführte drei Punkte aus Wolfsburg. Die Arminia hat das Debüt
von Felix Magath als sportlich Alleinverantwortlicher der "Wölfe" den Auftakt in
die neue Saison gründlich verpatzt. Die Niedersachsen verloren am ersten
Bundesliga-Spieltag nach einer erschreckend schwachen Vorstellung mit 1:3 (0:1)
gegen Arminia und kassierten damit die erste Pflichtspielniederlage unter Magath.
Vor 20.921 Zuschauern in VfL-Arena erzielten Artur Wichniarek (38.), Christian
Eigler (49.) und Oliver Kirch (81.) die Treffer zum verdienten Sieg der Blauen.
Für Wolfsburg traf lediglich der Ex-Cottbuser Sergiu Radu (84.). Der VfL verlor
damit saisonübergreifend die letzten vier Heimspiele in Serie und wartet seit nunmehr
sieben Partien auf einen Dreier. Magath, Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer
in Personalunion, hatte sein Team gegenüber der Vorsaison mächtig umgekrempelt und
sechs Neuzugänge in die Startelf beordert. Durch die vielen Umstellungen fehlte
den Wolfsburgern allerdings die Abstimmung. Der neue VfL-Kapitän Marcelinho hing
als zweite Spitze buchstäblich in der Luft, ohne den Brasilianer kamen kaum
verwertbare Bälle aus dem Mittelfeld. Die Arminen dagegen nutzten die anfängliche
Verunsicherung der Gastgeber und spielte von Beginn an frech nach vorne. Dieser
Mut wurde mit dem Führungstreffer durch Wichniarek nach einem sehenswerten Pass
von Jörg Böhme belohnt. Auch nach dem Seitenwechsel und mit frischen Kräften blieb
das Angriffsspiel der Wolfsburger harmlos. Zudem offenbarten sie in der Defensive
erschreckende Schwächen. So konnte Eigler bei seinem Treffer nahezu ungehindert die
Führung der Arminia ausbauen. In der Folge zog sich Arminia weiter zurück und lauerte
auf Konter. Insgesamt gewann Arminia 61 Prozent ihrer Zweikämpfe und begingen über die gesamten
90 Minuten nur drei Fouls. Besonders Jörg Böhme stach bei den Blauem heraus, doch
der Ex-Nationalspieler blieb locker. "Ich habe wie immer mit viel Risiko gespielt.
Das hat heute geklappt, ich bin der Held. Nächste Woche bin ich vielleicht wieder
der Depp", sagte Böhme.
DFB-Pokal 1. Hauptrunde
05.08.2007
SV Seligenporten - Arminia Bielefeld 0:2 (0:1)
Arminia hat die 2. Runde des DFB-Vereinspokals erreicht. Das Team von Trainer
Ernst Middendorp gewann die Pflichtaufgabe beim bayerischen Fünftligisten SV
Seligenporten mit 2:0 (1:0). Artur Wichniarek erzielte für Arminia, die in
der vergangenen Saison in der ersten Runde gegen Regionalligist SC Pfullendorf
(1:2) ausgeschieden war, in der 20. Minute per Kopf die Führung. Jonas Kamper
sorgte in der 79. Minute endgültig für die Entscheidung zugunsten der Blauen.
Kurz vor der Pause hatte Zuma aus kurzer Distanz nur die Latte des Seligenporter
Gehäuses getroffen. Nach dem Wechsel vergaben Wichniarek (52./65.), erneut Zuma
(61.) und Eigler (70.) die besten Chancen. Die "Klosterer" waren insgesamt zu
harmlos. Lediglich in der 63. Minute wurde es für Arminia noch gefährlich, doch
Torwart Mathias Hain rettete mit einem Klassereflex gegen Benjamin Pommer.